Papstbesuch im Lateran: „Absolut privat“

Kaum ist Papst Franziskus am Freitag von Fastenexerzitien nach Rom zurückgekehrt, hat er am Abend den Lateran besucht. Dort traf er sich mit den Dekanen seines Bistums Rom. Das Vatikanische Presseamt sprach von einer „absolut privaten Begegnung“.

Italienische Zeitungen bringen die Visite mit der Tatsache in Zusammenhang, dass Franziskus’ Kardinalvikar für Rom bald in den Ruhestand geht. Der Papst suche nach einem Nachfolger für den 77-jährigen Kardinal Agostino Vallini und ermutige alle, auch die Laien im Bistum, Kandidaten vorzuschlagen. Aus dem Vatikan gibt es zu diesen Berichten keinen Kommentar.

Vallini war seit 2008 Kardinalvikar des Papstes für das Bistum Rom und damit Stellvertreter des Papstes an der Spitze des Hauptstadt-Bistums. (rv)

Papst reist im September nach Kolumbien

Papst Franziskus besucht noch in diesem Jahr Kolumbien. Die Reise von 6. bis 11. September wurde an diesem Freitag zeitgleich im Vatikan und in Kolumbien angekündigt. Auch das Motto steht bereits fest: „Demos el primer paso“ – zu Deutsch: „Tun wir den ersten Schritt.“ In einer Erklärung begrüßen Kolumbiens Bischöfe die Ankündigung. Franziskus sei ein „Missionar der Versöhnung“: „Seine Anwesenheit wird uns dabei helfen, wieder zu entdecken, dass wir als Nation einig untereinander leben und uns mit neuen Augen sehen können, voller Hoffnung und Barmherzigkeit.“

„Tun wir den ersten Schritt“

Nach fünfzig Jahren des Bürgerkriegs bestehe jetzt endlich die Chance, am Frieden zu bauen, so die Bischöfe. Dafür brauche es die tägliche Anstrengung aller Bürger Kolumbiens. Sie sollten „den ersten Schritt tun“, um wieder auf ihre Mitmenschen zuzugehen „und unsere Redeweise unserem Nächsten gegenüber abzurüsten“. Der Papst erwarte von der Kirche, „dass wir auf die Straße gehen und beim Aufbau des Friedens an der Seite der Kolumbianer stehen“. „Das ist ein Moment unserer Geschichte, um uns als Land wiederzuentdecken“, schreiben die Bischöfe.

Kolumbiens Präsident Manuel Santos und die linksgerichteten FARC-Rebellen haben Ende letzten Jahres nach jahrelangen Verhandlungen ein Friedensabkommen geschlossen, dessen Umsetzung jetzt angelaufen ist. Schon vor der Unterzeichnung des Abkommens hatte Papst Franziskus seinen Wunsch nach einer Kolumbienreise im Fall eines Friedensschlusses zu erkennen gegeben. Momentan laufen Gespräche zwischen der Regierung und einer weiteren, kleineren Rebellengruppe, der ELN. Für seine Rolle im Friedensprozess hat Präsident Santos den Friedensnobelpreis erhalten. (rv)