Auf einen Klick: Sämtliche Events der Ägyptenreise

Rund dreißig Stunden lang hat Papst Franziskus am Freitag und Samstag die ägyptische Hauptstadt Kairo besucht; die Visite drückte u.a. Solidarität mit den bedrängten Kopten aus und besiegelte einen Neustart im Dialog mit dem sunnitischen Islam. Hier finden Sie alle wichtigen Events der Ägyptenreise auf einen Klick.

Friedenskonferenz in al-Azhar

An der islamischen Universität al-Azhar von Kairo hat Franziskus am Freitag an einer interreligiösen Friedenskonferenz teilgenommen. Dabei rief er zur Absage an Gewalt auf.

Treffen mit Regierung und Behörden

Bei einer Begegnung mit Vertretern von Regierung und Behörden Ägyptens lobte Franziskus am Freitag den Kampf gegen Terrorismus, erinnerte aber auch an Menschenrechte, Religionsfreiheit und Gleichheit aller Staatsbürger.

Begegnung mit dem koptischen Patriarchen

Franziskus traf in Kairo den koptisch-orthodoxen Patriarchen Tawadros II. und vereinbarte mit ihm eine gegenseitige Anerkennung der Taufe – ein wichtiger ökumenischer Schritt.

Messfeier mit ca. 20.000 Katholiken

Bei einer Messfeier in einem Stadion am Stadtrand von Kairo forderte Franziskus am Samstag die Katholiken Ägyptens zu einem „Extremismus der Nächstenliebe“ auf.

Gebetstreffen mit Priestern und Ordensleuten

Priester und Ordensleute mahnte Franziskus am Samstag in Kairo-Maadi, sie sollten nicht der Versuchung des „Pharaonismus“ nachgeben: „das heißt, das Herz zu verhärten und sich gegenüber den anderen zu verschließen“. (rv)

Malteserorden: Neuer Großmeister ist gewählt

Der Malteserorden hat einen neuen Oberen: Der Oberste Staatsrat wählte an diesem Samstagmorgen Fra Giacomo Dalla Torre del Tempio di Sanguinetto zum Großmeister. Seinen Eid vor dem Beauftragten des Papstes für den Orden, Erzbischof Angelo Becciù, wird der neue Obere am Sonntagmorgen im Rahmen eines Gottesdienstes ablegen.

Fra Giacomo Dalla Torre folgt in diesem Amt Frau Matthew Festing nach, der im Januar diesen Jahres auf Bitten des Papstes zurück getreten war. Papst Franziskus hatte damals auch Erzbischof Becciù zu seinem Beauftragten für den Orden ernannt. Der Wechsel an der Ordensspitze erfolgt nach Streitigkeiten um die Leitung des Ordens, bei denen es unter anderem um den Großkanzler des Ordens, Albrecht von Boeselager, ging. Fra Matthew hatte von Boeselager abgesetzt, der Papst hatte diese Absetzung aber wieder rückgängig gemacht.

Papst Franziskus ist über die erfolgte Wahl von Fra Giacomo Dalla Torre informiert worden. Sie erfolgte zunächst für ein Jahr, was für den Malteserorden ungewöhnlich ist, der Großmeister wird in der Regel auf Lebenszeit gewählt.

Fra Giacomo war von 2005 bis 2009 Großkomtur des Malteserordens, eine Funktion, die vor allem religiöse Bedeutung hat. Nach dem Tod des Großmeisters Andrew Bertie 2008 bis zur Wahl von Matthew Festing leitete er den Malteserorden interimsmäßig. Seit 2009 leitete er als Großprior das Großpriorat Rom des Ordens. (rv)

Vatikan: Schweizergarde wird wieder jünger

Die päpstliche Schweizergarde macht eine Verjüngungskur: Am kommenden 6. Mai schwören 40 neue Rekruten den Eid auf Papst Franziskus, wie die Garde am Mittwoch mitteilte. Damit sind mehr als ein Drittel der 110 Mann starken Militäreinheit Rekruten. Im vergangenen Jahr legten 23 junge Schweizer den vatikanischen Fahneneid ab, in den Jahren davor jeweils zwischen 30 und 40. Die päpstliche Wachtruppe hatte sich zuletzt stärker um neue Rekruten bemüht. Schweizergardisten müssen einen Schweizer Pass haben sowie ledig, katholisch und mindestens 19 Jahre alt sein. Verpflichtend ist überdies der Besuch der Rekrutenschule der Schweizer Armee. Wie die Schweizergarde weiter mitteilte, handelt es sich in diesem Jahr um die ersten Gardisten, die vorab eine einmonatige Ausbildung bei der Tessiner Kantonspolizei absolviert haben. (rv)

Malteser-Orden: Vatikan hebt offenbar Reiseverbot für Matthew Festing auf

VATIKANSTADT – Der Vatikan hat offenbar das Reiseverbot für den zurückgetretenen Großmeister des Malteser-Ordens, Fra‘ Matthew Festing, zurückgenommen.

Das berichtet der Vatikanist Edward Pentin des „National Catholic Register“ (NCR). Fra‘ Festing wird nun offenbar zum Großen Staatsrat am 29. April nach Rom reisen.

Ein Grund für die Kehrtwende des Vatikans sei, dass Festings Abwesenheit als Professritter die Wahl seines Nachfolgers ungültig gemacht hätte, schreibt Pentin unter Berufung auf Quellen im Orden.

Meldungen über eine „Missachtung des Reiseverbots“

Die Rücknahme des Reiseverbots, von der Pentin berichtet, wirft ein neues Licht auf Meldungen der Nachrichten-Agentur „Reuters“ sowie einiger Journalisten am gestrigen Donnerstag abend: Diese hatten gemeldet, Fra‘ Festing reise „in Missachtung des päpstlichen Reiseverbots“ nach Rom.

Wie berichtet hatte der von Papst Franziskus bestellte Sonderbeauftragte, Erzbischof Angelo Becciu, in einem Brief dem ehemaligen Großmeister verboten, zur Wahl seines Nachfolgers zu kommen. Dabei berief sich der Delegat auf den Papst.

Pentin hat beim NCR das Schreiben vom 15. April veröffentlicht, in dem das Reise-Verbot ausgesprochen wurde.

Der Vatikanist bewertete das – nun offenbar wieder aufgehobene – Reiseverbot als überraschend, weil Quellen im Orden zufolge Festing, der auf Anweisung von Franziskus im Januar zurücktrat, weiterhin sehr beliebt sei und sogar wiedergewählt werden könnte.

Der Papst habe zudem bereits gesagt, dass er eine Wiederwahl Festings akzeptieren würde, so Pentin weiter; somit werteten einige Mitglieder des Ordens das Reiseverbot als Versuch, den ehemaligen Großmeister daran zu hindern, Einfluß auf die Wahl eines neuen Großmeisters zu nehmen.

Zum Zeitpunkt der Wahl am kommenden Samstag befindet sich Papst Franziskus auf Ägyptenreise. (CNA Deutsch)

K9-Rat beriet über Evangelisierung

Die neun Kardinäle, die dem Papst bei der Kurienreform beraten, haben diese Woche unter anderem über jene vatikanische Einrichtungen gesprochen, die mit der Evangelisierung zu tun haben. Das teilte Vatikansprecher Greg Burke an diesem Mittwoch mit. Von Montag bis Mittwoch trafen sich die neun Kardinäle im Vatikan. An den Beratungen nahm auch Papst Franziskus teil, außer an diesem Mittwoch, da er bei der Generalaudienz war.

Bei den Dikasterien, die zur Debatte standen, handelte es sich um die Evangelisierungskongregation „Propaganda Fide“ und dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung. Es wurden aber auch Vorschläge an den Papst gerichtet, die den Rat für den interreligiösen Dialog sowie die vatikanischen Gerichte betrifft, teilte Burke mit.

Ein weiteres Feld, das besprochen wurde, betraf allgemein die Suche und Ausbildung der Mitarbeiter, die für den Heiligen Stuhl arbeiten. Dabei ging es sowohl um die Laien als auch um die Geistlichen, die im Vatikan tätig sind oder sein könnten. Deshalb hätten auch Vertreter des vatikanischen Arbeitsamtes ULSA an den Beratungen teilgenommen, so eine Note des Vatikansprechers.

Kardinal George Pell erläuterte als Leiter des vatikanischen Wirtschaftssekretariats, wie der wirtschaftliche Haushalt des Vatikans im vergangenen Jahr im Auge gehalten wurde, während Kardinal Sean O’Malley über die Tätigkeit der Päpstlichen Kinderschutz-Kommission referierte. Die nächste K9-Sitzung findet vom 12. bis 14. Juni statt. (rv)

Vatikan: Kardinal Nicora verstorben

Kardinal Attilo Nicora ist tot. Der ehemalige Leiter der Päpstlichen Güterverwaltung APSA und der Finanzaufsichtsbehörde des Vatikan Aif starb an diesem Samstag in einer Klinik in Rom, wie der Vatikan bekannt gab. Papst Franziskus kondolierte der Familie des Kardinals in einem Telegramm.

Mit seinen über 80 Jahren war Nicora nicht mehr wahlberechtigt. Der Papst hatte ihn nach seiner Emeritierung zum Legaten der beiden Basiliken in Assisi, San Francesco und Santa Maria degli Angeli, ernannt.

Damit hat die Kirche insgesamt 222 Kardinäle, 117 von ihnen sind wahlberechtigt. (rv)

Bischof Schick: Mehr Wachsamkeit gegenüber Islamismus

Zu Solidarität mit den Christen in Nigeria hat der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick aufgerufen. Schick besucht derzeit das westafrikanische Land anlässlich eines „Solidaritätsbesuchs“. Mit einem Blick auf das jüngste Attentat von Paris forderte er zugleich mehr Wachsamkeit gegenüber islamistischen Tendenzen in Europa.

Wie Erzbischof Schick im Gespräch mit Radio Vatikan erläutert, ging es bei dem Besuch darum, sich ein Bild von der aktuellen Lage im Land zu machen. Der Bamberger Bischof ist in der Deutschen Bischofskonferenz für die Weltkirche zuständig.

Schick: „Wir haben in Lagos begonnen und uns dort mit dem Erzbischof von Lagos getroffen, um in dieser 20 Millionen Einwohner-Stadt auch die Situation der Kirche zu besprechen, Informationen zu holen und dort auch die Nöte und Sorgen, aber auch die Freuden und Hoffnungen und vor allen Dingen die Anforderungen für die Kirche zu erfahren. Dann sind wir in den Nordosten gefahren, in das sogenannte „Boko-Haram-Gebiet“ in Kaduna und jetzt hier in das Gebiet in Jos, in dem wir mit dem Erzbischof Kaigama und auch anderen Bischöfen gesprochen haben. Wir haben uns auch mit muslimischen Religionsführern, mit drei Emiren, getroffen und waren bei verschiedenen Institutionen, die sich um den interreligiösen und ökumenischen Dialog bemühen. Dann waren wir auch in Lagern von Flüchtlingen, die von Boko Haram vertrieben wurden und die sich jetzt in der Nähe von Lagos aufhalten. Die Situation ist sehr trist und traurig, aber es ist auch eine Realität, die zu unserem Besuch dazu gehörte. Die Kirche ist hier sehr aktiv und tut sehr viel für den karitativen Bereich, für den interreligiösen Dialog und für die Gesellschaft, damit die Menschen in Frieden und Gerechtigkeit leben können.“

RV: Was für Wünsche und Bitten hatten Ihre Gesprächspartner auf kirchlicher Seite und auf Seite anderer Religionsgemeinschaften, wie der Muslime etwa, an Sie?

Schick: „Zunächst die Bitte, dass wir sie in ihren Sorgen, Nöten, aber auch in ihren Aktivitäten wahrnehmen, dass Afrika eben nicht als der „schwarze Kontinent“ gesehen wird, der im Chaos versinkt. Es gibt hier wirklich alarmierende Ereignisse, die uns als Christen nicht nichtig lassen dürfen, aber es gibt auch andere Seiten: Es gibt Seiten des friedlichen Miteinanders der Religionen, es gibt aktives soziales Leben und gutes Miteinander. Das wollten sie uns auch zur Kenntnis bringen. Dann möchten sie natürlich auch, dass wir ihnen helfen, und das ist sicher eine multifunktionale Hilfe z.B., dass ihre Institutionen des Dialogs und des Miteinanders gefördert werden, hauptsächlich durch die Kirche, und dass wir da auch finanzielle Unterstützung geben. Deshalb heißt der Besuch auch „Solidaritätsbesuch“. Außerdem sagen sie, dass wir mit unseren Politikern reden sollen, dass die die entsprechenden politischen, aber auch wirtschaftlichen Maßnahmen treffen, dass sich Afrika entwickeln kann, jetzt besonders hier in Nigeria. Da gibt es jetzt viele Ansatzmöglichkeiten: Die Politik kann nur die Korruption in der Politik beenden und da entsprechende Maßnahmen treffen. Sie können entsprechende Wirtschaftsvereinbarungen treffen und die Entwicklungshilfe in den europäischen Ländern steigern. Das sollen wir so unseren Politikern rüberbringen, weil wir gerade in Deutschland eine gute Beziehung zur Politik, zum Außenministerium, zum Entwicklungsministerium und auch zur Kanzlerin haben, dass wir das bei nächster Gelegenheit auch weitergeben.“

RV: Am Donnerstag gab es in Paris einen Anschlag, auch wieder mit einem terroristischen Hintergrund, dem IS. Sie sind jetzt in einem Land, wo auch Terrorismus islamistischer Prägung wütet. Was möchten Sie für eine Botschaft mitgeben, wenn man jetzt auch bei uns in Europa vor der Haustür solche Anschläge hat? Wie sollen wir damit umgehen, wenn es jetzt natürlich auch in den Medien wieder hoch gekocht wird? Wie können wir auch damit umgehen, damit der interreligiöse Dialog nicht noch mehr Risse bekommt?

Schick: „Das ist richtig und sie fragen uns auch: Geht ihr denn richtig mit denen, die einwandern, um? Seid ihr für solche terroristischen Elemente genügend gerüstet? Man darf ja nie sagen, dass der Islam oder alle Muslime Terroristen sind, das wäre völlig falsch und das ist auch hier deutlich: Ganz viele Muslime hier suchen Frieden und Einheit mit den Christen und anderen Religionen für das Land. Meines Erachtens müssen wir aber in vielerlei Hinsicht in Deutschland und in Europa wachsamer werden. Wachsamer werden, was die Einwanderung angeht und wachsamer werden, was die Rückführung in die Länder angeht. Viele Terroristen, die tätig waren, waren schon bekannt und sind nicht zurückgeführt worden. Auch eine gute Sicherheitssituation, das heißt die Polizei sowie eine gute Gerichtsbarkeit sind notwendig. In Europa haben wir eigentlich die Instrumente entwickelt, die für eine sichere, friedliche und freiheitliche Gesellschaft nötig sind. Wir müssen im Augenblick auch hoffen, dass wir das nicht verlieren. Polizisten, Gewerkschaften, Kirche – alle sind da gefordert. Wir müssen auch unsere Botschaft der Gerechtigkeit, des Friedens und des gegenseitigen Respekts aktiver in die Gesellschaft hineinbringen und wir müssen auch sagen, dass es auch Grenzen gibt und wer da nicht mitmachen will, der kann auch nicht in dieser Gesellschaft leben – nicht abschotten, sondern erst einmal aktiv für unsere guten, sozialen, wirtschaftlichen und rechtlichen Verhältnisse kämpfen und auch versuchen, diese dann in die Länder wie etwa in Afrika auszubreiten, wo es eben noch nicht so ist. Ein Stück christliches Abendland muss auch wieder aufwachen und entsprechend die Menschen führen und nach den Maßstäben des Evangeliums leiten – das ist unsere Aufgabe im Augenblick.“

Die Fragen stellte Mario Galgano. (rv)

„Ein Dialog muss ehrlich sein“: Ulrich Nersinger über die Ägypten-Reise des Papstes

ROM – In einer guten Woche reist Papst Franziskus nach Ägypten. Der Besuch und sein Grundanliegen eines Dialogs mit dem Islam wird überschattet vom Terror der Islamisten und deren mörderischen Ideologie. Warum und wie ein Dialog mit dem Islam trotzdem möglich sein kann, und welche Rolle dabei die Papstreise spielen kann, ordnet im Interview mit CNA der Vatikanist und Autor Ulrich Nersinger ein.

Mehr zum Thema „Die Päpste und der Islam“ mit Ulrich Nersinger sehen Sie in der gleichnamigen Sendung beim katholischen Fernsehsender EWTN.TV. Die nächste Sendung wird am kommenden Dienstag, 25. April, um 22 Uhr ausgestrahlt.

CNA: Herr Nersinger, in unserem ersten Gespräch über die Päpste und den Islam haben Sie einen guten Rahmen für die Möglichkeiten eines Dialogs des Katholizismus mit dem Islam abgesteckt. Nun wird Papst Franziskus persönlich nach Kairo fliegen, um den interreligiösen Dialog zu unterstützen. Sprengt der Besuch diesen Rahmen?

NERSINGER: Als in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Rom St. Paul vor den Mauern, die Basilika und Grabeskirche des großen Völkerapostels, durch einen Brand fast völlig zerstört wurde, versprachen viele Nationen und Länder Europas, darunter auch protestantische und orthodoxe, Hilfe für den Wiederaufbau des Gotteshauses. Aus dem fernen Ägypten bot der dortige Vizekönig, ein muslimischer Potentat, dem Papst Alabaster für die neue Basilika an. Das damalige Oberhaupt der Katholischen Kirche, Gregor XVI. (1831-1846), ein Papst, der von Historikern oft mit dem Etikett „reaktionär“ versehen wird, nutzte die Chance, schickte drei Schiffe unter seiner Flagge zu dem Land am Nil, ließ diese Säulen und Blöcke des kostbaren Baumaterials an Bord nehmen – und iniziierte damit einen frühen christlich-islamischen Dialog. Damals sprengte ein Papst den üblichen Rahmen der Beziehungen zweier Weltreligionen zueinander. Mehr als 170 Jahre später macht sich ein weiterer Nachfolger Petri auf, erneut Begrenzungen hinter sich zu lassen.

Wie hoch sind Ihre Erwartungen denn an diese Reise?

Ich denke, Erwartungen zu formulieren oder über sie zu spekulieren, wird uns nicht weiterbringen. Dafür ist das ganze Problemfeld zu komplex. Bei dieser Reise ist vieles im Fluss und selbst fachkundige Leute dürften sich schwer tun, Entwicklungen, geschweige den Resultate, vorherzusehen. Wer behauptet, das zu können, betreibt Kaffesatzlesen. Als Christen ist uns aber Hoffnung aufgegeben. Und das sollten wir vom Gebet unterstützt tun: Hoffnung haben und vermitteln.

Für uns in der Gegenwart ist die Ägypten-Reise überschattet von den Palmsonntag-Massakern durch Islamisten und jüngst den Versuch von Kämpfern des „IS“, das Katharinenkloster anzugreifen. Was kann und soll der Papst dem Oberhaupt der Kopten, Tawadros II. dazu überhaupt sagen? Stärkt die Katholische Kirche ihren Glaubensbrüdern ausreichend den Rücken?

Angesichts so vieler ermordeter Christen in Afrika und Asien – vor allen im Nahen Osten – steht uns eine Erkenntnis deutlich vor Augen: Das Blutzeugnis für den christlichen Glauben kennt keine Konfessionen. Die grauenvollen Videos der Terrororganisation „IS“, die sich mit dem Abschlachten von Christen brüsten, haben uns in die Zeiten des frühen Christentums zurückversetzt, regelrecht in sie hinein katapultiert! Ein Zusammenrücken der Konfessionen ist daher mehr als nur geboten. Dass der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel anlässlich der Reise des Heiligen Vaters nach Kairo kommt, ist ein gutes und hoffnungsvolles Zeichen. Vielleicht sind die schrecklichen Ereignisse in Ägypten auch ein Impuls dafür, dass die Kirche der Kopten, die ja noch in eine katholische und orthodoxe getrennt ist, wieder zu einer Einheit zurückfindet.

Ich kann mich jedoch nicht des Eindrucks erwehren, dass wir in Europa alle viel zu wenig für unsere verfolgten Glaubensbrüder und –schwestern tun und einstehen. Vor kurzem habe ich mich dafür geschämt, dass mich ausgerechnet muslimische Freunde darauf hinwiesen. Vielleicht hilft uns ja der Besuch des Papstes in Ägypten zu mehr Engagement.

Neben der Begegnung mit Tawadros II. wird Franziskus auch mit dem Imam der Azhar sprechen, Ahmaad Mohammad al-Tayyeb. Diesem wirft der koptische Bischof Damian eine zu große Nähe zur Muslimbruderschaft vor. Mit Papst Benedikt hatte der Großimam bekanntlich allen Dialog abgebrochen, weil Benedikt Angriffe gegen Kopten kritisierte. Wie kann hier ein Dialog entstehen, der die christliche Seite nicht schwach aussehen lässt und dadurch fruchtlos bleibt?

Ein Dialog muss ehrlich sein. Dass heißt, Probleme in den Beziehungen zueinander und in den Gesprächen miteinander sind zu benennen, müssen „auf den Tisch“. Man darf sich berechtigten Anfragen nicht verschließen. So ist beispielsweise die Rolle der Gewalt und der Freiheit des Menschen im Koran zu klären. Ein vorgeblich „diplomatisches“ Verschweigen oder bewusstes Verwässern solcher Thematiken ist nicht hilfreich – und zwar von beiden Seiten nicht. Bei allen nötigen Respekt vor der Religion des Gesprächspartners haben Christen den Dialog von ihrer christlichen Identität her zu führen und nicht aus einer Unverbindlichkeit heraus.

Blicken wir abschließend noch einmal aus historischer Perspektive auf die Situation des Islam heute und eines Dialogs mit ihm von christlicher Seite im Jahr 2017. Was muss aus Ihrer Sicht erst einmal alles auf katholischer Seite geschehen, damit ein sinnvoller Dialog in dieser Zeit möglich ist?

Als Katholiken haben wir zunächst einmal zu lernen, was den Dialog eigentlich ausmacht. Hier ist bedauerlicherweise ein unglaublich großes Defizit zu beklagen. Als Abhilfe und unverzichtbares Basiswissen empfehle ich die Lektüre von „Ecclesiam Suam“, der Antrittsenzyklika des seligen Papst Pauls VI. (1963-1978), die zu Recht als die Dialog-Rede der Kirche gilt. In ihr wird grundlegend vermittelt, wie sich der Dialog definiert, mit wem er zu führen ist und wie er von statten zu gehen hat. Dialog ist kein Geplapper und kein unverbindliches Geschwafel – so wird er von der Kirche nicht verstanden und propagiert. Ich erlaube mir, die Ausführungen des Papstes zu wiederholen, die ich schon in unserem ersten Gespräch zitiert habe.

Für Paul VI. hat die Kirche „sich selbst zum Wort, zur Botschaft, zum Dialog zu machen“. Der Papst betont, die Liebe zur Wahrheit verpflichte dazu, „unserer Überzeugung Ausdruck zu verleihen, dass es nur eine wahre Religion gibt, und das ist die christliche und dass wir die Hoffnung nähren, dass sie als solche einmal von allen anerkannt werde, die Gott suchen und anbeten. Damit wollen wir aber nicht den geistigen und sittlichen Werten der verschiedenen nichtchristlichen Religionen unsere Achtung und Anerkennung versagen. Wir wollen zusammen mit ihnen, soweit wie möglich, die gemeinsamen Ideale der Religionsfreiheit, der menschlichen Brüderlichkeit, der Kultur, der sozialen Wohlfahrt, der staatlichen Ordnung fördern und verteidigen.“ Über diese gemeinsamen Ideale sei der Dialog möglich: „Wir werden uns immer zu ihm bereit finden, wenn er in gegenseitiger aufrichtiger Hochschätzung auch von der anderen Seite aufgegriffen wird.“ Die Sorge, den Menschen näher zu kommen, dürfe aber niemals „zu einer Abschwächung oder Herabminderung der Wahrheit führen. Unser Dialog kann uns nicht von der Verpflichtung gegenüber unserem Glauben entbinden. Das Apostolat darf keinen doppeldeutigen Kompromiss eingehen bezüglich der Prinzipien des Denkens und Handelns, die unser christliches Bekenntnis kennzeichnen.“

Von diesem Dialog, den uns „Ecclesiam Suam“ und das II. Vatikanische Konzil zum Auftrag geben, können wir uns nicht dispensieren. In der aktuellen Situation, in der sich Christen und Muslime befinden, ist er ein Muss, eine unabdingbare Verpflichtung zum Wohle aller Menschen.

Das Buch „Krieg und Frieden. Die Päpste und der Islam“ ist im Bernardus-Verlag als Taschenbuch erschienen. Es hat 126 Seiten.

Mehr zum Thema „Die Päpste und der Islam“ mit Ulrich Nersinger sehen Sie in der gleichnamigen Sendung beim katholischen Fernsehsender EWTN.TV. Die nächste Sendung wird am kommenden Dienstag, 25. April, um 22 Uhr ausgestrahlt. (CNA Deutsch)

Vatikan/Kasachstan: Kardinal Cordes Papst-Sondergesandter

Der emeritierte deutsche Kurienkardinal Paul Josef Cordes wird Papst Franziskus als Sondergesandter beim Marianischen Kongress von Kasachstan vertreten. Das gab der Vatikan an diesem Mittwoch bekannt. Der ehemalige Präsident des Päpstlichen Rates Cor Unum wird demnach in Vertretung des Papstes am kommenden 13. Mai in der Kathedrale „Unsere Liebe Frau von Fatima“ in Karaganda anwesend sein. Am einhundertsten Jahrestag der ersten Marienerscheinung im portugiesischen Wallfahrtsort Fatima wird in der Kathedrale von Karaganda die feierliche Abschlussmesse des Marianischen Kongresses zelebriert. (rv)

„Zahl der Widersprüche ist beschränkt“: Was der FSSPX noch zur Versöhnung mit Rom fehlt

Interview mit Pater Franz Schmidberger, Regens des Priesterseminars der Piusbruderschaft.

ZAITZKOFEN – Nach der Beichte jüngst auch die Eheschließung: Mittlerweile können katholische Paare in Gottesdiensten der Priesterbruderschaft St. Pius X. (FSSPX) ltig heiraten. Stimmen also Spekulationen in den Medien, dass die Piusbruderschaft schon bald in den Rang einer Personalprälatur erhoben wird? Was steht aus Sicht der Piusbrüder noch einer Versöhnung im Weg? Und: Was ist dran an dem Gerücht, dass Papst Franziskus in Fatima eine solche bekanntgeben will? Antworten von Pater Franz Schmidberger, Regens des Priesterseminars „Herz Jesu“ und ehemaliger Distriktoberer der Bruderschaft in Deutschland und Österreich.

PAUL BADDE: Herr Pater Schmidberger, in das Priesterseminar der Erzdiözese von München und Freising ist zuletzt, wie ich gehört habe, ein einziger Priesternachwuchskandidat eingetreten. – Wie sieht die Situation bei Ihnen im Priesterseminar „Herz Jesu“ von der Priesterbruderschaft Pius X. aus?

SCHMIDBERGER: Unser Seminar zählt im Augenblick 31 Seminaristen, von denen einer ein Pastoraljahr in einem Priorat in den USA verbringt. Die gute Hälfte von ihnen stammt aus dem deutschen Sprachraum, die andere Hälfte vor allem aus den Ländern des Ostens: Polen, Tschechien, Litauen, Russland und Ungarn. Im Herbst 2016 hatten wir 9 Eintritte, darunter vier Deutsche. Deshalb planen wir einen Erweiterungsbau. Natürlich gibt es auch immer den einen oder anderen Abgang, wie man dies bei einem lebendigen Organismus nicht anders erwarten kann. Schließlich geht es ja bei der Erneuerung der Kirche nicht um Quantitäten, sondern um die Heranbildung eines gut geschulten, frommen und seeleneifrigen Klerus. Und in diesem Sinn werden unsere jungen Leute, einmal zum Priester geweiht, unsere Stellungen im deutschen Sprachraum und in den Ländern des Ostens wesentlich stärken und festigen. Die Ausbildung in unserem Seminar könnte auch beispielhaft für andere Seminare sein. Um sich davon zu überzeugen, brauchen Sie nur unseren Seminarfilm anzuschauen.

BADDE: Wie erklären Sie diesen Unterschied und was bedeutet er für die Zukunft der Kirche in Deutschland?

SCHMIDBERGER: Die „Konzilskirche“ in Deutschland ist ein auslaufendes Modell. Von geistiger Konkursverwaltung zu sprechen ist nicht übertrieben. Man kann darum jedem jungen Mann, der zum Priestertum berufen ist, sagen: „Lass die Toten die Toten begraben; du aber, verkünde das Evangelium und arbeite für das Leben in den Seelen und für die Erneuerung der Kirche an Haupt und Gliedern.“

BADDE: Es ist immer wieder zu hören, dass eine vollständige Aussöhnung der Bruderschaft mit Rom kurz bevor stehe. Es würden nur noch letzte Unterschriften fehlen, sonst sei alles wohl vorbereitet. Was können Sie uns als sicher mitteilen?

SCHMIDBERGER: Was die zukünftige Struktur der Priesterbruderschaft St. Pius X. bei einer Anerkennung von Rom anbetrifft, so ist diese im Wesentlichen tatsächlich ausgearbeitet. Man wird aber noch über eine lehrmäßige Erklärung sprechen müssen, insbesondere bezüglich des II. Vatikanischen Konzils. Das Datum für eine endgültige Regelung liegt selbstverständlich in erster Linie bei der göttlichen Vorsehung, die alles lenkt und leitet. Es braucht eben viel Geduld, aber auch den festen Willen, mit Energie auf dieses Ziel hinzuarbeiten zum Wohle der ganzen Kirche.

BADDE: Als wir das letzte Mal – im Februar 2012 – miteinander sprachen, ließen Sie durchblicken, dass „die Zeit für Sie arbeite“ , trotz Ihres Zögerns vor Benedikt XVI, der Ihnen bis dahin so weit entgegen gekommen war wie noch kein Papst zuvor. Ein Jahr nach unserem Gespräch trat Benedikt als Papst zurück, den Sie mit Ihrem Erzbischof Williamson in die bis dahin schwerste Krise seines Pontifikats gestürzt hatten. Wie haben Sie damals auf die Nachricht des Rücktritts reagiert und was hat er in der Priesterbruderschaft bewirkt?

SCHMIDBERGER: Wir alle haben unter den inakzeptablen Äußerungen von Bischof Williamson gelitten. Natürlich sahen wir sehr wohl, wie die Feinde der Kirche diese benützt haben, um auf den Papst einzuschlagen, wie er dies ja auch selber in seinem Brief an die Bischöfe gesagt hat. Wir haben seinen Rücktritt bedauert, umso mehr, als er mit Summorum Pontificum der Kirche einen großen Dienst erwiesen und dann auch mit der Rücknahme des Exkommunikationsdekrets 2009 einen weiteren Schritt auf eine Normalisierung hin getan hat.

BADDE: Dennoch scheint die Zeit Ihrer Einschätzung von damals Recht zu geben – zumindest was die Annäherung der Bruderschaft mit Rom betrifft und umgekehrt. Was hat Papst Franziskus, das Papst Benedikt nicht hatte?

SCHMIDBERGER: Nicht die Zeit gibt uns Recht, sondern die Gnade Gottes in ihrem Wirken in der Zeit, die jene nicht verlässt, welche glauben, lehren und beten, wie die Kirche immer geglaubt, gelehrt und gebetet hat. Lesen Sie das demnächst erscheinende Buch von Prälat Georg May mit dem Titel „300 Jahre gläubige und ungläubige Theologie“; dann werden Sie die richtige Einschätzung bezüglich der heutigen Lage gewinnen.

Papst Franziskus hat zu unserer eigenen Überraschung uns gegenüber ein ausgesprochenes Wohlwollen. Andererseits hat er mit seiner Geringschätzung der Lehre in der Kirche viel Verwirrung gestiftet, aber wiederum auch der Konzilsideologie ein Ende bereitet. Und genau hier liegt die Möglichkeit zu einer Verständigung. Da der Papst an die Ränder geht, ist es logisch, wenn er jene nicht vergisst, die als treue Söhne der Kirche jahrelang marginalisiert worden sind.

BADDE: Gleichwohl tragen die wichtigsten Dokumente der Annäherung heute die Unterschrift Kardinal Müllers, der als Erzbischof von Regensburg Ihr schärfster Opponent in Deutschland war. In allem Streit scheint er die Konstante Ihrer Debatten geblieben zu sein. Wie deuten Sie dieses Paradox?

SCHMIDBERGER: Es ist vor allem der Papst und auch der Sekretär der Kommission Ecclesia Dei, Erzbischof Pozzo, die in einer echten Hirtensorge sich unsrer annehmen und einen jetzt schon 40 Jahre lange dauernden Konflikt beenden wollen. Wenn Kardinal Müller dieses Bemühen mitträgt, dann können wir uns darüber nur freuen. Vielleicht sind dem Kardinal auch in Rom die Augen für die Katastrophe in der Kirche aufgegangen und sucht er nach Verbündeten im Kampf gegen die Zerstörer.

BADDE: Vor sechs Jahren zitierten Sie vor mir die Ansprache von Papst Benedikt an die Vertreter des Zentralkomitees der deutschen Katholiken vom 24. September 2011, wo er sagte: „Die eigentliche Krise der Kirche in der katholischen Welt ist eine Krise des Glaubens. Wenn wir nicht zu einer wirklichen Erneuerung des Glaubens finden, werden alle strukturellen Reformen wirkungslos bleiben.“ Und Sie kritisierten, dass durch das Konzil eben nicht der Geist der Kirche die Welt durchdrungen habe, sondern umgekehrt sei der Geist der Welt in die Kirche eingedrungen. Scheint der Prozess eines derart verstandenen „aggiornamento“ aber nicht gerade unter Papst Franziskus an sein Ziel zu kommen, der Ihnen nun die Türen in Rom weiter öffnet als jeder seiner Vorgänger? Erklären Sie uns bitte diesen Widerspruch.

SCHMIDBERGER: Wiederholen wir: Die Verwirrung in der Kirche ist groß, vielleicht größer als je zuvor in ihrer ganzen Geschichte. Wir erleben einen wahren Zusammenbruch in der Theologie, der Moral, der Disziplin, der Liturgie und der Spiritualität. Man darf ohne Übertreibung vom großen Glaubensabfall sprechen. Schlechte Ratgeber bieten dabei verderbliche Falschlösungen an, wie z.B. die Weihe von viri probati oder auch das Frauendiakonat. Gewiss darf man das Wirken des Heiligen Geistes in der Kirche nicht übersehen, der sich menschlicher Werkzeuge bedient und vielleicht unsere Bruderschaft als die größte geschlossene religiöse Gruppe benützen will, die eben aus einem Guss heraus auf diesen Zusammenbruch antworten will und in einem bescheidenen Rahmen antworten kann. Jedenfalls haben wir ein Gesamtkonzept für eine wahre Neuevangelisierung.

Ohne vorbehaltlose Anerkennung der Konzilsdekrete wird die Bruderschaft des heiligen Pius X in der „una sancta catholica ecclesia“ keine Heimat finden, erst recht nicht, nachdem inzwischen auch die Konzilspäpste Johannes XXIII. und Paul VI. heilig und selig gesprochen worden sind, woran die Bruderschaft mit vernünftigen Argumenten des Glaubens nicht mehr rütteln kann. Bisher – so hatte es den Anschein – forderten Sie immer die Umkehr Roms. Ist inzwischen aber nicht auch die Bruderschaft umgekehrt und was können Sie uns dazu sagen?

Erzbischof Lefebvre hat im Konzil immer drei Teile unterschieden: Einen Löwenanteil, der mit der bisherigen Lehre der Kirche vollkommen übereinstimmt, einen zweiten Teil an Zweideutigkeiten, die dringend eines klärenden Wortes bedürfen, und schließlich eine verhältnismäßig beschränkte Zahl von Widersprüchen, die so nicht stehenbleiben dürfen, wie z.B. gewisse Aussagen im Dekret über den Ökumenismus oder in der Erklärung über die Religionsfreiheit. Natürlich ergibt sich hier ein Fragezeichen bezüglich der Kanonisation der zwei Konzilspäpste und auch Johannes Paul II. mit dem Skandal der Assisi-Treffen und daraus folgend der Diktatur des Relativismus. In diese Frage Licht zu bringen wird dann unter anderem die theologische Arbeit sein, die nach einer kirchenrechtlichen Anerkennung der Bruderschaft auf uns alle wartet.

BADDE: Nun verdichten sich die Gerüchte, dass Papst Franziskus die Priesterbruderschaft anlässlich seiner Reise nach Fatima wieder ganz in den Schoß der Mutter Kirche heimholen und die praktische Trennung beenden will. Was halten Sie von diesen Gerüchten?

SCHMIDBERGER: Wahrscheinlich ist hier eher der Wunsch der Vater des Gedankens oder des Gerüchtes.

BADDE: Fürchten Sie in dem Fall aber nicht eine enorme Zerreißprobe und mögliche Spaltung der Bruderschaft, weil ein nicht geringer Teil von Ihnen diesen Schritt womöglich nicht mehr mitmachen will – nach all den Jahren ihrer leidenschaftlichen Auseinandersetzung mit Rom?

SCHMIDBERGER: Bei einer Regularisierung unserer Beziehung zu Rom würde uns vielleicht der eine oder andere Mitbruder verlassen; viele werden es aber bestimmt nicht sein. Bei der Bischofskonsekration 1988 waren es 17. Jedenfalls sehe ich nicht die Gefahr einer Spaltung. (CNA Deutsch)