Papst eröffnet Vorbereitungstreffen zur Amazonassynode

Papst Franziskus hat an diesem Donnerstag die vorsynodalen Arbeiten zur Amazonassynode eröffnet. Das gab der Vatikan am Nachmittag bekannt.

Die 18 Mitglieder des Synodenrats sowie 13 Experten für das Amazonasgebiet tagen noch bis Freitag zur Vorbereitung der kommenden Amazonassynode. Der Papst werde den Angaben nach auch an den weiteren Arbeiten Anteil nehmen.

Kardinal Lorenzo Baldisseri, der Sekretär der Synode, hat bei dem Treffen Amazonien als einen „Garten immenser Reichtümer und natürlicher Ressourcen“ bezeichnet. Die „Mutter Erde der indigenen Völker“, so Baldisseri weiter, habe ihre „eigene Geschichte und ein unverkennbares Antlitz“, sei jedoch durch „Ehrgeiz ohne Grenzen“ gedroht.

Der einzige indigene Teilnehmer an den Arbeiten der Vorsynode, Pater Justino Rezende von der Tribu der Tuiuca drückte in seiner Ansprache insbesondere Freude darüber aus, wie nah die Kirche den indigenen Völkern in Amazonien sei. (vatican news – cs)

Vatikan: Drei Nächte an Vorsynoden-Dokument gearbeitet

Drei Nächte für drei Hauptthemen: Die über 300 Teilnehmer der Vorsynode der Jugendlichen haben an diesem Samstagmorgen ein Dokument verabschiedet, den ein Jugendlicher aus Panama am Palmsonntag dem Papst überreichen wird. Dieser „Themenkatalog“ soll als Basis für das Instrumentum laboris der Jugendsynode im Oktober dienen.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Es geht um Herausforderungen in der heutigen Zeit, um Glaube und Berufungen sowie um die Bedeutung der Erziehung und der Seelsorge. Diese drei Themenbereiche wurden in 20 verschiedenen Sprachgruppen während der gesamten Woche in Rom erarbeitet. Bei der Pressekonferenz im Vatikan am Samstagmittag erläuterten drei junge Teilnehmer sowie der Generalsekretär der Bischofssynode, Kardinal Lorenzo Baldisseri, die Arbeit der Vorsynode.

Der italienische Kurienkardinal betonte, dass alle Stimmen – auch jene von Nicht-Katholiken und Nicht-Glaubenden – angehört wurden. Niemand sei ausgeschlossen worden. Herausgekommen sei der Wunsch einer „offenen Kirche, die auf die Jugend hört“, fasste Baldisseri das Dokument, aber auch die Erarbeitung des Textes zusammen. Es sei gut, dass es nicht einstimmig angenommen wurde, weil man daran erkennen könne, dass es ein offenes Gespräch gab. Man habe bis tief in die Nacht hinein an Formulierungen und Fragen gearbeitet. Dies zeige, wie ernst es den Teilnehmern mit der Vorsynode war.

Auch wurden „heiße Eisen“ angesprochen und zwar nicht nur – wie man vielleicht denken könnte – von Nicht-Glaubenden oder Nicht-Katholiken. So wurden auch Fragen wie die Rolle der Frau in der Gesellschaft oder das Thema Sexualität angesprochen und wie die Kirche dazu Stellung nehmen könne und solle.

Drei Nächte lang habe man an dem Dokument gearbeitet und am Samstagmorgen, noch kurz vor der Pressekonferenz, gab es darüber eine Abstimmung. Nun wird ein Jugendlicher aus Panama das Schreiben am Palmsonntag dem Papst überreichen. Dass ein Teilnehmer aus Panama ausgewählt wurde, liegt daran, dass der nächste Internationale Weltjugendtag in einem Jahr in Panama stattfinden wird. (vatican news)

Wieder Fragebögen? So bereitet sich der Vatikan auf die nächste Synode vor

cna_fragenkatalogVATIKANSTADT – Nach der Synode ist vor der Synode: Die Vorbereitungen auf die 15. Vollversammlung der Bischofssynode über „Jugend, Glaube und Berufungsfindung“, die 2018 stattfinden wird, nehmen Konturen an. Soeben hat sich zur zweiten Versammlung der XIV. ordentliche Rat des Generalsekretariates der Bischofssynode getroffen.

Papst Franziskus stand dem Treffen vor, in dem auch einige der neuen Kardinäle anwesend waren, die im Konsistorium vom vergangenen Samstag kreiert worden waren, darunter Kardinal Sergio Da Rocha und Kardinal Osoro Sierra.

Die Arbeiten begannen mit der Begrüßung durch Kardinal Lorenzo Baldisseri, Generalsekretär der Bischofssynode, der dem Heiligen Vater für seine Anwesenheit dankte und den neuen Kardinälen die besten Wünsche aussprach.

In der Versammlung wurde der Entwurf des Vorbereitungsdokumentes zur 15. Vollversammlung begutachtet, das vom Generalsekretär mit Hilfe kompetenter Experten erarbeitet worden war. Dabei haben die Mitglieder des Rates ihre Meinung zum Entwurf des Dokumentes geäußert und Verbesserungsvorschläge eingebracht.

Das Dokument, das auch einen Fragebogen enthält, ist an die Bischofskonferenzen, die Synoden der selbständigen (sui iuris) katholischen Ostkirchen und an weitere rechtliche Einrichtungen gerichtet, mit dem Ziel, dass es an die Diözesen und an die übrigen kirchlichen Institutionen weitergeleitet werde. Die Mitglieder des Rates versammelten sich in kleineren Gruppen, die nach Kontinenten aufgeteilt waren, um einige spezifische Fragen zu den Jugendlichen in ihren unterschiedlichen geographisch-kulturellen Kontexten vorzustellen.

Am Ende wurden die Vorschläge zur Abfassung des Textes und des Fragebogens gesammelt und dem Basisdokument hinzugefügt, das einstimmig verabschiedet wurde.

Schließlich diskutierten die Mitglieder des Rates noch über die Revision der Ordnung der Bischofssynode.

Diesbezüglich hielt Monsignore Fabio Fabene, Untersekretär der Bischofssynode, einen Vortrag zur Arbeit, die das Generalsekretariat mit Hilfe von Experten hinsichtlich der Revision der synodalen Gesetzgebung durchführt. Auf den Vortrag folgte ein fruchtbarer Austausch von Standpunkten.

An der Begegnung nahmen, aufgrund ihrer Kompetenz zum Thema der Synode, die Präfekten der drei Dikasterien der Römischen Kurie teil: Kardinal João Braz de Aviz, Präfekt der Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens, Kardinal Beniamino Stella, Präfekt der Kongregation für den Klerus und Kardinal Kevin Farrell, Präfekt des Dikasteriums für Laien, Familie und Leben.

Nach Ende der Arbeiten dankte der Heilige Vater den Mitgliedern des Rates und den weiteren Teilnehmern für ihren Beitrag und für den Geist geschwisterlicher Gemeinschaft im Lauf der Versammlung. (CNA Deutsch)

Bischof Voderholzer: „Papst verzichtet auf lehramtliche Entscheidungen“

Bischof VoderholzerREGENSBURG – Bischof Rudolf Voderholzer von Regensburg hat eine erste Stellungnahme zum nachsynodalen Schreiben „Amoris Laetitia“ veröffentlicht. CNA dokumentiert den vollen Wortlaut.

Für die Zukunft der Welt und der Kirche

Mit dem Nachsynodalen Apostolischen Schreiben „Amoris laetitia“ (AL) über die Liebe in der Familie schließt Papst Franziskus die synodalen Beratungen der letzten beiden Jahre zum Thema „Ehe und Familie in der Welt von heute“ ab. Er verzichtet auf lehramtliche Entscheidungen in strittigen Fällen (vgl. AL 3) und fordert eine Intensivierung der kirchlichen Begleitung von Paaren vor und nach der Eheschließung, besonders in schwierigen Situationen (vgl. AL 307). Er möchte christlichen Familien eine Hilfe anbieten, die Größe und Schönheit ihrer Ehe und ihrer Familie tiefer zu erkennen. Leitend ist die Überzeugung: „Das Wohl der Familie ist entscheidend für die Zukunft der Welt und der Kirche.“ (AL 31)

Hymne auf die von Gott geschenkte Liebe

„Amoris laetitia“ ist ein werbendes, einladendes Schreiben, eine Hymne auf die von Gott geschenkte Liebe. Es finden sich darin weder Pauschalurteile noch Pauschallösungen. Ich hoffe sehr, dass die Kapitel zwei und drei, die in neuer und frischer Weise die biblischen und lehrmäßigen Grundlagen der ehelichen Liebe erinnern, gelesen und verinnerlicht werden. Selbstverständlich nimmt der Heilige Vater besonders auch die Situationen in den Blick, wo Menschen an den Idealen zu scheitern drohen oder gescheitert sind. Es sei der Wunsch der Kirche, so der Papst, „jede einzelne und alle Familien zu begleiten, damit sie den besten Weg entdecken, um die Schwierigkeiten zu überwinden, denen sie begegnen“ (AL 200). Die zentralen Begriffe des Schreibens spiegeln dieses Anliegen wieder: Begleitung, Unterscheidung, Integration, Nähe und Reifung.

Gliederung des Schreibens

Das Schreiben ist in neun Kapitel gegliedert. Das erste Kapitel widmet sich den Grundlagen von Ehe und Familie, die in der Heiligen Schrift gelegt werden. Das zweite Kapitel betrachtet die heutige Situation der Familie. Daran knüpft der Heilige Vater einige Grundaussagen der kirchlichen Lehre über Ehe und Familie, an die er erinnern möchte. Die Kapitel vier und fünf beinhalten ein Loblied auf die Liebe, von der tagtäglich gelebten Liebe bis hin zur Frucht der Liebe in der Geburt eines Menschen. In den Kapiteln sechs und sieben bietet Papst Franziskus pastorale Perspektiven, die dem Aufbau von stabilen Familien nach dem Plan Gottes dienen sollen und Hinweise für die Erziehung der Kinder geben wollen. Das achte Kapitel beinhaltet die Fragen von Paaren und Familien, die nicht gänzlich dem Plan Gottes entsprechen. Abschließend formuliert das neunte Kapitel Leitlinien für eine Ehespiritualität.

Schwerpunktsetzung des Papstes

Zentral nennt der Heilige Vater die beiden Kapitel vier und fünf, die er besonders den Ehepaaren zur Lektüre empfiehlt (vgl. AL 6 und 7). Sie beschreiben ausgehend vom Hohenlied der Liebe (1 Kor 13) die eheliche Liebe in ihren vielfachen Facetten und Herausforderungen. Die von Gott geschenkten Kinder werden als Frucht der ehelichen Liebe angesehen. Dem Heiligen Vater ist es ein Anliegen die Lehrentwicklung der vergangenen Jahrzehnte zu bündeln. Er stellt die Kernpunkte des Zweiten Vatikanischen Konzils, der Enzyklika „Humanae vitae“ Pauls VI., der „Theologie des Leibes“ des heiligen Johannes Paul II., und der Enzyklika „Deus caritas est“ von Benedikt XVI. in einer Sprache dar, die dem Menschen ins Herzen spricht.

Besonders intensiv diskutiert:  Gender, Homosexualität und wiederverheiratete Geschiedene

Klare Aussagen finden sich hinsichtlich der Gender-Theorien (vgl. AL 56). Der Papst spricht ein klares Bekenntnis aus zur schöpfungsmäßigen Geschlechterpolarität: Der Mensch ist von Gott als Mann und Frau geschaffen. Eine eindeutige Absage erteilt der Heilige Vater in Übereinstimmung mit der Bischofssynode allen Plänen, die Verbindungen gleichgeschlechtlicher Paare der Ehe gleichzustellen. Dabei betont er erneut, dass in der Kirche und von der Kirche niemand wegen seiner homosexuellen Orientierung diskriminiert werden darf und er fordert die Familien von homosexuellen Menschen auf, sorgsam zu vermeiden […], ihn in irgendeiner Weise ungerecht zurückzusetzen“ (AL 250).

Die Betroffenen werden sich sicher fragen, was denn nun aus den Diskussionen über die Zulassung zur Kommunion von wiederverheirateten Geschiedenen geworden ist. Wie hat der Papst denn nun entschieden? Papst Franziskus ändert an der bisherigen Lehre nichts. Er schreibt „Familiaris consortio“ angesichts einer noch komplexer gewordenen Situation fort. Kardinal Lorenzo Baldisseri, der Generalsekretär der Bischofssynode sagt dazu: „AL bietet ihnen [den wiederverheirateten, geschiedenen Gläubigen] die Garantie, dass die Kirche und ihre Diener sich um ihrer und ihrer konkrete Situation annehmen. AL möchte erreichen, dass sie sich als Teil der Kirche wissen und fühlen. Sie sind – wie der Text sagt – nicht exkommuniziert (AL 243). Selbst wenn sie nicht voll am sakramentalen Leben der Kirche teilnehmen können, werden sie ermutigt, sich aktiv am Leben der Gemeinschaft zu beteiligen.“ Die Seelsorger sollen sich ihrer annehmen und mit ihnen gemeinsam einen „Weg der persönlichen Reifung“ (AL 312) gehen. Für die Kirche hält er aber auch fest: „Wichtiger als eine Seelsorge für die Gescheiterten ist heute das pastorale Bemühen, die Ehen zu festigen und so den Brüchen zuvorzukommen.“ (AL 307)

Ehe- und Familienseelsorge im Bistum Regensburg neu aufgestellt sogenannten „irregulären Situation“ befindet und diese in einem gemeinsamen Weg mit der Kirche klären will, eine im Bistum Regensburg wollen wir beides tun. Ich garantiere jedem, der sich in einer individuell abgestimmte und selbstverständlich kostenlose Beratung und Betreuung. Dies kann durch den Ortspfarrer, einen anderen Geistlichen oder durch unsere speziell geschulten Mitarbeiter in den Ehe-, Familien und Lebensberatungsstellen, die in allen Regionen des Bistums tätig sind, geschehen. Zudem hat das Bistum Regensburg bereits im Jahr 1989 die Gemeinschaft „Familien mit Christus“ als Geistliche Gemeinschaft anerkannt. Ihr geht es darum, einen Dienst für die Erneuerung und Stärkung von Ehen und Familien als Zellen geistlichen Lebens zu leisten. Seit dem vergangenen Jahr gibt es im Bischöflichen Seelsorgeamt einen eigenen Familienseelsorger, der in diesem Jahr zum ersten Mal zu einem diözesanen Familientag einlädt
– Herzliche Einladung an alle Ehepaare und Familien am 10. Juli 2016 zum Schloss Spindlhof zu kommen! –
Wir haben zwei Referentinnen angestellt, die im Rahmen des Programms „MFM – My fertility matters – Meine Fruchtbarkeit zählt“ die „Theologie des Leibes“ in die Schulen tragen. Und bereits seit den 1970er Jahren wird die Ehevorbereitung mit dem verpflichtenden Brautleutetag im Bistum Regensburg großgeschrieben und immer weiter verbessert. Hier können wir in den kommenden Jahren sicher noch einiges tun. Die beste Ehevorbereitung beginnt natürlich im Kindesalter mit einer Erziehung, die die wahre Größe der menschlichen Liebe aufzeigt.

Ich möchte schließen mit Papst Franziskus, der am Ende seines Schreibens die Vorläufigkeit der Welt und die christliche Perspektive auf die Vollendung in der Ewigkeit eröffnet, wenn er uns aufruft:
„Gehen wir voran als Familien, bleiben wir unterwegs!
Was uns verheißen ist, ist immer noch mehr.
Verzweifeln wir nicht an unseren Begrenztheiten,
doch verzichten wir ebenso wenig darauf,
nach der Fülle der Liebe und der Communio zu streben,
die uns verheißen ist.“ (AL 325) (CNA Deutsch)

Pressekonferenz zu Amoris Laetitia – live bei Radio Vatikan

Kardinal BaldisseriWas steht in der Apostolischen Exhortation Amoris Laetitia? Und was bedeutet das, was Papst Franziskus schreibt, für die Kirche und den synodalen Prozess zum Thema Familie? Fragen, die an diesem Freitag bei der Vorstellung des Textes beantwortet werden. Kardinal Christoph Schönborn und der Generalsekretär der Synode, Kardinal Lorenzo Baldisseri, werden neben einem italienischen Ehe- und Spezialistenpaar den Text bei einer Pressekonferenz vorstellen.

Sie können diese Pressekonferenz online live verfolgen, ab 11.30 Uhr entweder über Radio Vatikan Player oder über Youtube. (rv)

Neue Synode, neuer Fragebogen

Kardinal BaldisseriAuch für die kommende Bischofssynode zu Ehe und Familie im Herbst 2015 gibt es einen Fragebogen. Das Sekretariat der Bischofssynode unter Kardinal Lorenzo Baldisseri hat ihn an diesem Dienstag im Vatikan veröffentlicht. Eine analoge Aktion hatte das Synodensekretariat auf Wunsch von Papst Franziskus bereits zur Vorbereitung der Außerordentlichen Vollversammlung der Synode im Herbst 2014 gestartet, um herauszufinden, wie es um die Befindlichkeit und die Realität der katholischen Familien in aller Welt bestellt ist.
So wie damals geht der neue Fragebogen an alle Bischofskonferenzen der Weltkirche, außerdem an die Union der Ordensoberen und die Kurienbehörden. In den Ortskirchen können die Bischöfe entscheiden, unter Einbeziehung welcher Gruppen und Institutionen sie das Papier ausfüllen wollen. Ziel ist es, „eine breite Beratung über die Familie im Einklang mit der Orientierung und dem Geist des synodalen Prozesses“ zu fördern, erklärte das Synoden-Sekretariat.
46 Fragen zu Ehe, Familie und Sexualität
Die neuerliche Fragebogenaktion versteht sich als zweiter Teil der sogenannten Lineamenta, also des Planungspapiers der Synode von 2015, das zugleich das Schlussdokument der Synode von 2014 ist. Die 46 Fragen zu Ehe, Familie und Sexualität zielen erklärtermaßen darauf, eventuelle Lücken in den Lineamenta aufzudecken. Bis 15. April 2015 sollen die ausgefüllten Fragebögen in den Vatikan zurückgeschickt werden. Die Antworten werden in das Grundlagendokument der kommenden Synode einfließen, das „Instrumentum Laboris“. Die nächste Synode, eine Ordentliche Generalversammlung, findet vom 4. bis 25. Oktober 2015 im Vatikan statt und trägt den Titel „Die Berufung und die Sendung der Familie in der Kirche und in der Welt von heute“.
Die 46 Fragen – eher Fragenblöcke – greifen weit aus. Sie reichen von den Wegen, die die Kirche wählt, um Familien „in extremen Situationen“ nahe zu sein, über die Ehevorbereitung und die Frage, wie am besten mit arrangierten Ehen umzugehen sei, bis hin zur Frage nach der seelsorgerlichen Aufmerksamkeit für Homosexuelle.
Menschliche Werte, irreguläre Situationen…
Ein kurzer Abschnitt betrifft die Unauflöslichkeit der Ehe, wobei vor allem nach Wegen gefragt wird, wie die Ehe als Weg der Selbstverwirklichung, nicht der Selbstbeschränkung begreiflich gemacht werden kann. Drei Fragen gelten Familien in irregulären Situationen; auch in diesen könne man „menschliche Werte“ antreffen, heißt es nebenbei in einer der Fragen. Wie können die Gläubigen gegenüber Menschen in solcher Lebenslage „eine Haltung der Aufnahme und der vertrauensvollen Begleitung zeigen, ohne jemals auf die Verkündigung der Anforderungen des Evangeliums zu verzichten?“ Und wie können Ehenichtigkeitsverfahren breiter zugänglich, vielleicht sogar kostenfrei gemacht werden? Zur Lage von wiederverheirateten Geschiedenen und eventuell „mildernden Umständen“: Welche Schritte sind möglich? Zum Anliegen homosexueller Menschen will der Fragebogen aus dem Vatikan wissen, wie man „bei Vermeidung jeder ungerechten Diskriminierung“ sich solcher Menschen im Licht des Evangeliums annehmen und ihnen „die Anforderungen des Willens Gottes zu ihrer Lage“ verdeutlichen kann.  (rv)

Am Donnerstag kommt das Arbeitspapier zur Familiensynode

Kardinal BaldisseriDas Arbeitspapier für die Familiensynode wird am kommenden Donnerstag veröffentlicht. Das teilte der Vatikanische Pressesaal an diesem Freitag mit. Das Dokument für die Bischofssynode sei eine Zusammenfassung der Ergebnisse der weltweiten Umfrage zu Ehe, Familie und Sexualität, so die Vatikan-Note. Das Papier diene den teilnehmenden Bischöfen während der zweiwöchigen Beratungen im kommenden Oktober als thematischer Leitfaden. Am Donnerstag werde der Text vom Synoden-Generalsekretär Kardinal Lorenzo Baldisseri sowie Kardinal Peter Erdö aus Budapest, Kardinal André Vingt-Trois aus Paris und dem italienischen Erzbischof Bruno Forte aus Chieti vorgestellt. Sie gehören zur Leitung der Bischofssynode.

Vom 5. bis 19. Oktober wird im Vatikan eine Außerordentliche Weltbischofssynode zur Familienseelsorge durchgeführt. In einem ersten Schritt gehe es um eine Bestandsaufnahme der Lebenswirklichkeit von Katholiken sowie der Akzeptanz der kirchlichen Lehre über Ehe, Familie und Sexualität. Ein Jahr später folgt im Herbst 2015 eine größere Ordentliche Weltbischofssynode, die künftige Leitlinien erarbeiten soll. (rv)

Papst informiert sich bei Bischofssynode

Kardinal ErdöDer ordentliche Rat der Bischofssynode hat den ersten Entwurf des Vorbereitungspapiers für die kommende außerordentliche Versammlung der Weltbischofssynode zum Thema Ehe- und Familienpastoral besprochen. Am ersten Sitzungstag der zweitägigen Beratungen am Dienstag und Mittwoch habe auch der Papst teilgenommen, heißt es in einer Erklärung des Gremiums von diesem Freitag. Außerdem sei die neue Methodik präsentiert worden, die bei der Tagung der Synode zur Anwendung kommen soll. Worum es sich handelt, geht aus der Mitteilung nicht hervor.

An den Beratungen nahmen unter anderem Kardinal Peter Erdö in seiner Funktion als Generalrelator der Familiensynode sowie die Kardinäle André Vingt-Trois (Paris), Raymundo Damasceno Assis (Aparecida) und Luis Antonio Tagle (Manila) teil. Der Generalsekretär der Synode, Kardinal Lorenzo Baldisseri, habe dem Papst für die Erhebung des Untersekretärs der Bischofssynode in den Bischofsstand gedankt: Damit werde die Kollegialität der Synode weiter verstärkt, so Baldisseri laut der Presseerklärung. Fabio Fabene war vom Papst nur zwei Monate nach seiner Ernennung zum Untersekretär der Bischofssynode in den Bischofsstand erhoben worden.

Die Außerordentliche Synode findet vom 5.-19. Oktober 2014 zum Thema „Herausforderungen der Familie im Kontext der Evangelisierung“ im Vatikan statt. Fortgesetzt werden die Beratungen ein Jahr später auf einer ordentlichen Synode zum selben Thema, die mit der Verabschiedung eines Dokumentes abgeschlossen werden wird. (rv)

Franziskus wertet Bischofssynode weiter auf

Papst Franziskus wünscht sich mehr Mitbestimmung der Ortsbischöfe in der katholischen Kirche als bisher. Das formulierte der Papst in einem Brief an den Generalsekretär der Bischofssynode, Kardinal Lorenzo Baldisseri. Anlass des Schreibens ist die Erhebung in den Bischofsstand für den Untersekretär der Behörde, Fabio Fabene, von diesem Dienstag. „Man kann und man muss immer tiefere und authentischere kirchliche Formen zur Ausübung der synodalen Kollegialität suchen“, schreibt Franziskus in dem Brief.

Seit der Einführung der Bischofssynode im Zug des II. Vatikanischen Konzils seien fast 50 Jahre vergangen. Heute sei es „mehr denn je nötig, die enge Bindung mit allen Hirten der Kirche zu beleben“, so der Papst. Deshalb wünsche er „dieses wertvolle Erbe des Konzils“ aufzuwerten. Zweifellos brauche der Bischof von Rom dazu die Präsenz seiner Mitbrüder im Bischofsamt, „ihren Rat, ihre Vorsicht und ihre Erfahrung“.

Bereits Johannes Paul II. habe 1983 „weitsichtig“ gesagt, dass die Bischofssynode „vielleicht noch verbessert werden könnte. Vielleicht könnte sich die kollegiale seelsorgerliche Verantwortung in der Synode noch vollständiger ausdrücken“ (Predigt zum Abschluss der VI. Generalversammlung der Bischofssynode, 29.10.1983). Auch er selbst habe „die Zeichen der Zeit befragt“, schreibt Franziskus wörtlich. Aufgabe des Papstes sei es zwar, allen zu verkünden, „wer Christus, der Sohn des lebendigen Gottes“ sei. Gleichzeitig aber müsse der Papst auch das wahrnehmen, „was der Heilige Geist auf den Lippen jener hervorruft“, die an der apostolischen Gemeinschaft teilhaben. Nur so könne die kirchliche Gemeinschaft besser verwirklicht und ihre „grenzenlose Aufgabe“ besser gefördert werden.

Die Erhebung des Untersekretärs der Bischofssynode in den Bischofsrang ist ein ungewöhnlicher Schritt. Franziskus erklärte ausdrücklich, er habe damit die Bedeutung der Bischofssynode verdeutlichen wollen. Der 55 Jahre alte römische Priester Fabio Fabene ist ausgebildeter Kirchenrechtler mit langjähriger Vatikan-Erfahrung und hat Bücher über das Amt des Bischofs und des Priesters verfasst. Erst vor zwei Monaten wurde er Untersekretär der Bischofssynode. Fabene wirkt auch als Geistlicher Assistent des katholischen Frauenverbandes „Centro Italiano Femminile“ in Rom. Als Titularbistum wies Franziskus dem neuen Bischof Acquapendente zu.  (rv)

Päpstlicher Familienrat: Familien gestalten mit

Erzbischof Vincenzo PagliaMit seinem Brief an die Familien will der Papst diese in den synodalen Weg miteinbeziehen. Das schreibt der Präsident des Päpstlichen Familienrates, Erzbischof Vincenzo Paglia, in einem Begleitschreiben zum Papstbrief an die Familien von diesem Dienstag. Das Gebet sei „die erste Art und Weise, an diesem gemeinsamen Weg teilzunehmen“, so Paglia wörtlich: „Die Familien – und das ist die Absicht von Papst Franziskus – sind nicht einfach das Objekt der Aufmerksamkeit. Sie sind auch Subjekt dieses Pilgerweges – sie stellen den überwiegenden Teil der Kirche.“ In der Liebe der Familie und ihrer Mitglieder verwirkliche sich das Werk Gottes, so der Präsident des Päpstlichen Familienrates weiter. Die heutige Zeit sei „verwirrend und unruhig“ – gerade deshalb brauche die Kirche das Zeugnis christlicher Familien, die das Wort Gottes und die Lehre der Kirche mit Leben füllten.

Die Ergebnisse der Vatikanumfrage zu Ehe und Familie dürften bereits in die Vorbereitung der Weltbischofssynode im Oktober 2014 mit einfließen. Das hat der Generalsekretär der Bischofsfamiliensynode, Kardinal Lorenzo Baldisseri, angedeutet. (rv)