Priester können nicht glaubwürdig auf Ehe vorbereiten: Kardinal Farrell

DUBLIN – Der für Familien und Laien zuständige Kardinal Kevin Farrell hat gesagt, dass Priester nicht die Glaubwürdigkeit und Erfahrung haben, um Paare auf die Ehe vorzubereiten.

In einem Interview mit dem in Irland erscheinenden, katholischen Magazin „Intercom“ sagte Kardinal Farrell wörtlich, „Priester sind nicht die geeignetsten Menschen, um andere für die Ehe auszubilden“.

„Sie haben keine Glaubwürdigkeit; sie haben nicht die Erfahrung; sie kennen vielleicht die Moraltheologie, die Dogmatik“, so Farrell weiter. Doch für die Praxis reiche nicht die Theorie.

Es ist nicht das erste Mal, dass der von Papst Franziskus im November 2016 zum Kardinal erhobene Geistliche diese Ansicht äußert: Bereits im September 2017 sagte Farrell auf einer Konferenz in Irland, dass Priester „keine Glaubwürdigkeit haben, wenn es um die gelebte Realität der Ehe“ gehe, und deshalb Laien aufgerufen seien, Programme für die Ehevorbereitung zu gestalten und zu organisieren.

Papst Franziskus, der Farrell 2016 zum ersten Präfekten der neu geschaffenen Behörde ernannte, hat selbst immer wieder über die Ehevorbereitung gesprochen, unter anderem in Amoris Laetitia – und betont, dass die Beichte wichtig für die Vorbereitung auf die Ehe ist.

Kevin Farrell wurde in Irland geboren und 1978 als Mitglied der Legionäre Christi zum Priester geweiht. 1989 siedelte er nach Washington (USA) über, und wurde 2002 zum Weihbischof in der gleichnamigen Diözese. Farrell war in dieser Zeit Generalvikar des von Kardinal Theodore McCarrick, mit dem er auch in einem renovierten Pfarrhaus im Kalorama-Viertel Washingtons zusammenlebte.

Im Jahr 2007 wurde Farrell zum Bischof von Dallas ernannt, und im September 2016 machte ihn Papst Franziskus zum ersten Präfekten des neu geschaffenen Dikasteriums für Laien, Familie und Leben. Dieses wurde durch die Auflösung und Zusammenlegung des Päpstlichen Rates für die Laien und des Päpstlichen Rates für die Familie geschaffen, um eine einzelne Behörde für die Herausforderungen der Ehevorbereitung, Familienbildung und der Förderung des Laien-Apostolates zu haben. (CNA Deutsch)

Papst Franziskus kündigt Veränderungen und Transparenz im Vatikan an

In einem Interview mit Philip Pullella von Reuters kündigt der Papst Veränderungen und mehr Transparenz in der Kurie an.

Vaticanhistory – Martin Marker

Laut Reuters will Papst Franziskus in den nächsten Wochen und Monaten bedeutende Änderungen in der Kurie in Rom vornehmen. Neue Gesichter und Ideen sollen den Reformwillen besser fördern. Hier sind die wichtigsten Aussagen des Papstes aus dem zweistündigen Sit-Down-Interview vom Sonntagabend des Journalisten Philip Pullella von Reuters.

Künftig ein Kardinal als Päpstlicher Almosenmeister

„Franziskus habe beschlossen, dass das Amt des päpstlichen Wohltäters, der auch als Almosenier des Papstes bekannt ist, künftig von einem Kardinal geleitet wird, der höchsten Position in der Kirche nach dem Papst selbst. Der derzeitige Leiter dieses Amtes wird befördert, und seine Nachfolger werden den gleichen Rang haben. Dies wird ein höheres Profil für die Abteilung institutionalisieren, die die Hilfe für die Armen überwacht“.

„Zwei lange Arme des Papstes“ – Glaube und Nächstenliebe

Franziskus glaubt, dass es zwei lange Arme des Papstes gibt – nämlich, dass er der Hüter des Glaubens ist, und dort wird die Arbeit von der Kongregation für die Glaubenslehre geleistet, und der Präfekt muss ein Kardinal sein, sagte Franziskus. Und der andere lange Arm des Papstes ist der Almosenier, und dort muss ein Kardinal sein. Das sind die zwei langen Arme des Papstes – Glaube und Nächstenliebe.

Franziskus hatte am 20. Mai 14 neue Kardinäle angekündigt. Unter diesen ist der aus dem polnischen £ódŸ stammende Päpstliche Almosenmeister, Erzbischof Konrad Krajewski. Das Amt geht zurück auf Papst Gregor X. (1271-1276). Dieser errichtete es als ständige Institution unter dem Namen „Apostolisches Almosenamt“. Seither bekleidet dieses Amt ein Kirchenmann im Titel eines Erzbischofs. Im Pontifikat von Franziskus steht die Führsorge um die „Armen“ in der Welt an hoher Stelle. Diese Führsorge drückt der Papst nun mit der Erhebung des Amtes in die Kardinalstradition aus.

Die Kardinalswürde für Erzbischof Luis Francisco Ladaria Ferrer S.J., als Präfekt der Glaubenskongregation, war die einzigste Ernennung, die man bei Franziskus erwarten konnte. Somit war diese Bekanntgabe keine Überraschung.

Traditionsbrüche

Obgleich der Papst eher für Traditionsbrüche in seiner Amtszeit bekannt ist, erhebt er hier erstmals ein päpstliches Amt zur Tradition. Ganz anders hält er es jedoch mit den Diözesen, die zum Teil seit vielen Jahren in der Kardinalstradition stehen und auf die Erhebung ihres Oberhauptes zum Kardinal warten. In Deutschland wartet der Erzbischof von Berlin, Dr. Heiner Koch, seit zweieinhalb Jahren auf seine Kardinalswürde, in Italien und den USA warten jeweils fünf Diözesanbischöfe auf den Purpur.

Kardinalsrat K9 im Umbruch

Nach Reuters beabsichtigt Franziskus das Beratergremium, den Kardinalsrat K9, vor Jahresende zu verändern.

„Um ihn ein wenig zu erneuern“, aber es würde nicht heißen, „Köpfe zu schneiden“ sagt der Papst.

Die Ankündigung zum K9 ist allerdings keine wirkliche Neuheit. Kardinal George Pell (77), eines der Mitglieder, muss sich seit einem Jahr in Australien wegen sexuellem Missbrauch vor Gericht verantworten. Ein weiteres Mitglied, der chilenische Kardinal Francisco Javier Errázuriz Ossa (84), steht in seinem Heimatbistum unter dem Verdacht, sexuellen Missbrauch über Jahre vertuscht zu haben. Derzeit vollkommen ungeklärt ist der Finanzskandal um das Mitglied, Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga (75) aus Honduras. Dieser ist sogar Koordinator des Kardinalsrates.

APSA

Der Papst will offenbar auch die APSA, die Verwaltung der Güter des Apostolischen Stuhls, modifizieren. Der momentane Präsident der APSA, Kardinal Domenico Calcagno (75), hat im Februar seinen altersgemäßen Amtsverzicht beim Papst eingereicht und wartet nur noch auf die Annahme des Rücktritts. Franziskus betonte:

„Es gibt keine Transparenz“ in den Immobilien des Vatikans, die hauptsächlich in Italien sind und von denen viele im Laufe der Jahre gespendet wurden. „Wir müssen Transparenz schaffen, und das hängt von APSA ab“.

IOR

Zur Vatikanbank IOR sagte Franziskus:

„Ich bin größtenteils glücklich über die Reformen, die erlassen wurden, um die skandalösen vatikanischen Finanzen transparenter zu machen. Die vatikanische Bank, die Hunderte von verdächtigen oder ruhenden Konten geschlossen habe, „funktioniert jetzt gut“.


(vh – mm)

Schuldig: 5 Jahre Haft für Vatikandiplomat wegen Kinderpornographie

VATIKAN ,- Fünf Jahre Haft wegen des Besitzes und der Verbreitung von Kinderpornographie: Dazu hat ein Gericht im Vatikan heute Monsignore Carlo Alberto Capella verurteilt.

Der 51 Jahre alte war als Diplomat des Vatikans in Washington tätig, als er ermittelnden US-amerikanischen Behörden auffiel, die daraufhin den Heiligen Stuhl in Kenntnis setzten.

Der während des Prozesses geständige Priester und Botschaftsmitarbeiter wurde ebenfalls mit einer Geldstrafe von 5.000 Euro belegt. Wo der Mann seine Haftstrafe absitzen wird, ist unbekannt.

Während des Prozesses gab Capella zu, ein Konto beim Internetdienst „Tumblr“ eröffnet zu haben, auf dem er unzüchtige Bilder und Videos von Kindern – hauptsächlich Jungen – online erhielt und austauschte. Etwa 40-55 Bilder wurden auf sein Handy, seinen Computer und in einem Speicher in der Cloud geladen.

Auf einigen der Bilder waren Buben zwischen 14 und 17 Jahren zu sehen. Mindestens ein Video zeigte ein Kind, das in einem expliziten Geschlechtsakt mit einem Erwachsenen dargestellt wurde.

Zu Beginn der Anhörung am Samstag forderte der vatikanische Generalstaatsanwalt Gian Piero Milano, dass Capella für 5 Jahre und 9 Monate inhaftiert werde und eine Geldstrafe von 10.000 Euro bezahle, da er „wissentlich und bereitwillig“ „riesige Mengen“ an pornographischen Bildern mit Kindern erworben, weitergegeben und auf seine Geräte heruntergeladen habe.

Der Anwalt von Capella bat jedoch darum, das Urteil auf ein Minimum zu reduzieren, da der Priester zum Zeitpunkt des Beginns seiner Verbrechen psychisch instabil gewesen sei und das vatikanische Gesetz nicht festlege, was der Begriff „große Mengen“ bedeute.

Der Prozess dauerte zwei Tage.

In seinen Schlussbemerkungen vor der Urteilsverkündung betonte Capella seine Reue, und dass die Fehler, die er gemacht habe, „offensichtlich“ gewesen seien und im Kontext einer „Schwäche-Phase“ geschehen seien.

„Es tut mir sehr leid“, sagte er, „denn meine Schwäche hat die Kirche, meine Diözese, den Heiligen Stuhl und meine Familie beschämt.“

Ursprünglich aus Capri stammend, wurde der heute verurteilte Straftäter zum Priester der Erzdiözese Mailand geweiht und 1993 von Kardinal Carlo Maria Martini in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls berufen.

Nach dem Studium an der Päpstlichen Kirchlichen Akademie wurde er 2004 in die apostolische Nuntiatur nach Indien geschickt und drei Jahre später, 2007, in die Nuntiatur nach Hongkong versetzt. Danach wurde er 2011 wieder in den Vatikan versetzt und arbeitete im Staatssekretariat für die Beziehungen zu den Staaten.

Im Juni 2016 wurde er nach Washington D.C. verlegt. Dort begann Capella kurz nach seiner Ankunft in den USA im Juli 2016, über das Internet Pornografie und Kinderpornographie zu nutzen. Das US-Außenministerium informierte den Vatikan über das Verhalten des Priesters am 21. August 2017, woraufhin der Priester in den Vatikan bestellt und am 9. Juni angeklagt wurde. Auch in Kanada liegt gegen den Capella ein Haftbefehl vor, weil er während eines Aufenthalts dort Kinderpornographie geladen haben soll.

Vor seinem Prozess war der Straftäter seit dem 9. April 2018 in einer vatikanischen Gefängniszelle festgehalten worden.

Übersetzt und redigiert aus dem Englischen von AC Wimmer. (CNA Deutsch)

Vatikan: „Mediensekretariat“ wird in „Dikasterium für Kommunikation“ umbenannt

Laut „Vatican News“ wird das Mediensekretariat des Heiligen Stuhls umbenannt in „Dikasterium für Kommunikation“.

Vaticanhistory – Martin Marker

Vatican News gab heute diese Umbenennung bekannt. Auf ihrer Website heißt es:

„Das „Sekretariat für Kommunikation“ soll fortan „Dikasterium für Kommunikation“ heißen, geht aus der Mitteilung hervor. Der Papst habe dies nach Anhörung der Kardinäle bereits im Februar 2018 entschieden. Die Änderung tritt am kommenden Sonntag in Kraft – mit Veröffentlichung in der Vatikanzeitung „L’Osservatore Romano“.
Mit dem vatikanischen Mediensekretariat sind seit Juni 2015 alle Vatikanmedien zentral zusammengeführt. Im Zuge der Umstrukturierung des Mediensektors des Heiligen Stuhles ist das Sekretariat – jetzt Dikasterium – der zentrale Bezugspunkt des Vatikans in Fragen der Kommunikation“. 

(vh – mm)

Der Fall Fulton Sheen: Wann findet der große Medienapostel seine letzte Ruhestätte?

NEW YORK – Im Mittelalter mag ja in der Kirche mit harten Bandagen gekämpft worden sein – aber heute? Das nur schleppend fortschreitende Seligsprechungsverfahren von Erzbischof Fulton John Sheen zeigt, dass dies auch im 21. Jahrhundert möglich ist.

Konkret geht es um die sterblichen Überreste des großen Medienapostels des 20. Jahrhunderts, die sich gegenwärtig in der Kathedrale des heiligen Patrick mitten im New Yorker Stadtteil Manhattan befinden. Ein Gericht hatte am 8. Juni 2018 entschieden, dass der Leichnam nach Peoria in Illinois im mittleren Westen der Vereinigten Staaten von Amerika überführt werden müsse. Gegen diese Entscheidung wird nun wiederum von Vertretern der Erzdiözese New York geklagt.

Wie konnte es soweit kommen?

Die Hintergründe sind schnell erklärt: Im Jahre 2002 begann die Diözese Peoria mit dem Seligsprechungsverfahren für Fulton Sheen. 1919 war Sheen für dieses Bistum zum Priester geweiht worden. Zuvor hatte die Erzdiözese New York erklärt, man werde in der Angelegenheit eines möglichen Seligsprechungsverfahrens nicht die dafür notwendigen Schritte in die Wege leiten. Nachdem Papst Benedikt XVI. im Jahre 2012 den heroischen Tugendgrad des Erzbischofs offiziell anerkannt hatte, wurde das Seligsprechungsverfahren von Bischof Daniel Robert Jenky von Peoria eingestellt. Begründet wurde dieser unerwartete Schritt damit, dass von Seiten des Heiligen Stuhls darauf gepocht worden sei, dass die sterblichen Überreste von Erzbischof Sheen in Peoria sein müssten. Das Erzbistum New York bestreitet dies und erklärt, dem Vatikan sei es egal, wo sich der Leichnam der jeweiligen Person befinde, deren Seligsprechungsverfahren läuft.

Anfang Juni schloss sich das Gericht der Position von Joan Sheen Cunningham an, deren Onkel Erzbischof Fulton Sheen war. Sie hatte darum gebeten, die sterblichen Überreste in die Marienkathedrale von Peoria zu übertragen. Arlene Bluth, die zuständige Richterin, urteilte, „der Ort von Erzbischof Sheens letzter Ruhestätte wäre nicht seine Hauptsorge gewesen“. Es mache „vor dem Hintergrund seiner lebenslangen Hingabe an die katholische Kirche“ keinen Sinn, wenn er einen bestimmten Ort der Gelegenheit vorziehe, ein Heiliger zu werden.

Vertreter der New Yorker Kathedrale des heiligen Patrick reagierten bereits eine Woche später auf das Urteil, womit der „persönliche Wunsch“ des Erzbischofs bezüglich seiner letzten Ruhestätte missachtet werde. Es sei ihre Aufgabe, so die Vertreter der Kathedrale weiter, diese Wünsche zu respektieren. Die jüngste Entscheidung nehme diese Wünsche nicht ernst und „beruht stattdessen auf Spekulationen und Vermutungen“ anderer Personen.

Großes Potenzial schon in jungen Jahren

Bis heute ist Erzbischof Fulton John Sheen bekannt und beliebt bei englischsprachigen Katholiken, besonders in den USA. Zu Lebzeiten war er auch vielen Menschen, die mit der katholischen Kirche nichts zu tun hatten, ein Begriff, speziell durch seine erfolgreiche Fernsehsendung „Life Is Worth Living“. Hier in den deutschsprachigen Ländern können aber selbst fromme Katholiken mit dem Namen Fulton Sheen oft kaum etwas anfangen. Wer also ist dieser heiligmäßige Mann, der nicht nur in Funk und Fernsehen segensreich tätig war, sondern auch als Autor zahlreicher Bücher?

Der spätere Erzbischof erblickte am 8. Mai 1895 im Bundesstaat Illinois das Licht der Welt und wuchs dort zunächst auf einer Farm auf. Zwar wurde er auf den Namen Peter John getauft, war aber sein Leben lang unter dem Mädchennamen seiner Mutter, Fulton, bekannt. Seine Mutter weihte ihn der allerseligsten Jungfrau Maria – und Sheen erneuerte diese Weihe anlässlich seiner ersten heiligen Kommunion. Noch im jungen Alter zog Sheen mit seiner Familie nach Peoria in Illinois, um ihm dort eine bessere Schulbildung zu ermöglichen.

In der Kathedrale von Peoria ministrierte er häufiger bei der bischöflichen Messe. Eines Tages, Sheen war erst acht Jahre alt, fiel ihm das Kännchen mit Wein auf den Boden und zerbrach. Nach der Messe sprach der Bischof mit dem verängstigten Jungen und sagte zweierlei voraus: Sheen werde im belgischen Löwen studieren und irgendwann ganz wie er, der Bischof, sein.

Nach dem Schulbesuch in Peoria ging Fulton Sheen an eine Universität und trat schließlich ins Priesterseminar in St. Paul in Minnesota ein, einem nördlich von Illinois gelegenen Bundesstaat. Am 20. September 1919 wurde er mit 24 Jahren zum Priester geweiht. Damals fasste er den Vorsatz, täglich eine eucharistische heilige Stunde vor dem Allerheiligsten zu halten. Bald darauf wurde der erste Teil der Prophezeiung des Bischofs von Peoria wahr: Sheen ging zunächst zum Weiterstudium in die Hauptstadt der Vereinigten Staaten von Amerika, Washington, dann nach Löwen in Belgien sowie Paris und Rom.

Nach kurzem Wirken in einer Pfarrei in Peoria ging es für Fulton Sheen zurück nach Washington, wo er an der katholischen Universität mehr als 20 Jahre lang philosophische und theologische Vorlesungen hielt. Damals wurde auch seine besondere Begabung als Prediger entdeckt. So hielt er beispielsweise bei der jährlichen Messe der Universität zu Ehren des heiligen Thomas von Aquin die Festpredigt.

Karriere beim Radio

Im Jahre 1926 machte Fulton Sheen seine ersten Erfahrungen im Radio. Er reiste nach New York, um eine Reihe von Fastenpredigten aufzunehmen. Vier Jahre später wurde er gebeten, für die Sendung „The Catholic Hour“ für die Wochen im Sommer die Moderation zu übernehmen. Nachdem seine Zeit als Vertretung für den eigentlichen Moderator vorüber war, zeigte sich die Hörerschaft so begeistert, dass Sheen künftig zumindest wöchentlich bei der Sendung zu Gast war – und zwar bis 1950! Die Ansprachen des Priesters und Professors waren allerlei verschiedenen Themen gewidmet, etwa der Jungfrau Maria oder dem Kommunismus.

Die große Bekanntheit, die Sheen durch seine Auftritte im Radio erlangte, brachte viel Arbeit mit sich: „Während der letzten Jahre habe ich zwischen 75 und 100 Briefe pro Tag bekommen, die persönliche Aufmerksamkeit erfordern.“ Vor dem Hintergrund der Vorlesungen, die jeweils mindestens sechs Stunden Vorbereitung erforderten, zeigte Sheen sich „physisch erschöpft“. Er wolle aber nicht vor diesen Gelegenheiten für das Apostolat zurückweichen, so Sheen. Zu Radiosendung, Vorlesungstätigkeit und den zahlreichen Briefwechseln gesellten sich viele Vorträge im ganzen Land, so bei Volksmissionen, Einkehrtagen und Treffen katholischer Organisationen. Schließlich schrieb Sheen während seiner Zeit als Professor in Washington 34 Bücher, wozu nach seiner akademischen Laufbahn noch 32 weitere kamen.

Bischofsweihe in Rom und eigene Fernsehsendung

1950 wurde Sheen aufgrund seiner Verdienste im Medienapostolat der nationale Direktor der Gesellschaft für die Verbreitung des Glaubens, womit er 129 Direktoren auf Diözesanebene vorstand. In Rom wurde er am 11. Juni 1951 zum Bischof geweiht. Einige Monate später begann er seine wöchentliche Fernsehsendung „Life Is Worth Living“, mit der er bis 1957 zur besten Sendezeit 30 Millionen Menschen erreichen sollte – Traumquoten damals wie heute. So sicherte Sheen sich 1953 auch einen Emmy, den bedeutsamen US-amerikanischen Fernsehpreis.

Die Sendungen sind bis heute Klassiker: Die Ansprachen werden beispielsweise vom katholischen Fernsehsender EWTN übertragen, sie können auf CD angehört oder über DVD angeschaut werden. Auch auf der Videoplattform YouTube gibt es zahlreiche vollständige Episoden, die für interessierte Personen, die des Englischen mächtig sind, zur Verfügung stehen. Auch in Buchform sind zumindest einige der wöchentlichen Ansprachen erhältlich.

Zweites Vatikanum und Diözesanbischof

Wie alle Bischöfe der Welt war auch Fulton Sheen von 1962 bis 1965 in Rom, um dort am Zweiten Vatikanischen Konzil teilzunehmen. Zweifellos spielte Sheen keine derartig große Rolle wie etwa ein Kardinal Frings oder, auf der „Gegenseite“, ein Kardinal Ottaviani. Dennoch erinnerte sich viele Jahre später Papst Benedikt XVI., der damals als Peritus, also theologischer Experte und Berater, am Konzil teilnahm: „Dann war da Fulton Sheen, der uns abends mit seinen Vorträgen faszinierte.“

1966 wurde Sheen Bischof von Rochester und damit erstmals Oberhirte eines Bistums. Seinen Posten bei der Gesellschaft für die Verbreitung des Glaubens, für die er segensreich gewirkt hatte, gab er auf. Schon 1969 trat er von diesem Amt zurück. Der seit 1963 regierende Papst Paul VI. ernannte ihn daraufhin zum Erzbischof.

Ein treuer Sohn der Kirche“

In seinen letzten Lebensjahren blieb der Erzbischof weiter aktiv, besonders durch seine schriftstellerische Tätigkeit und Predigten. Er starb am 9. Dezember 1979 in seiner Privatkapelle vor dem Allerheiligsten und wurde in der Krypta der Kathedrale des heiligen Patrick in New York bestattet. Kurz vor seinem Tod war ihm noch vergönnt, Papst Johannes Paul II. auf dessen Reise in die Vereinigten Staaten persönlich zu begegnen. Dieser Papst, inzwischen selbst heiliggesprochen, stellte ihm das beste Zeugnis aus: „Sie haben gut vom Herrn Jesus Christus geschrieben und gesprochen. Sie sind ein treuer Sohn der Kirche.“ (CNA Deutsch)

AL/Dubia: Kardinal Burke antwortet Papst Franziskus (Update)

Kardinal Raymond Burke weißt die Aussage von Papst Franziskus klar zurück.

Vaticanhistory – Martin Marker

Die Aussage von Papst Franziskus, in einem Interview gegenüber „Reuters“ am 20. Juni, er habe von dem Dubia-Brief erst aus der Presse erfahren, weißt Kardinal Burke entschieden zurück.

Bereits am 20. Juni hatte sich Kardinal Walter Brandmüller in einem Kommentar bei OnePeterFive zu der Papstaussage geäußert:

„Die Dubia wurden zuerst veröffentlicht – ich glaube es waren zwei Monate -, nachdem der Papst ihre Aufnahme nicht einmal bestätigt hatte. Es ist sehr klar, dass wir direkt an den Papst und gleichzeitig an die Kongregation für den Glauben geschrieben haben. Was sollte hier noch unklar sein?“

Nun äußerte sich Kardinal Burke am 21. Juni bei „LifeSiteNews“ zu den Aussagen des Papstes:

„Der verstorbene Kardinal Carlo Caffarra hat persönlich am 19. September 2016 den Brief mit der Dubia an die päpstliche Residenz und gleichzeitig an die Kongregation für die Glaubenslehre übergeben.“

Burke fügte hinzu:

„Während der gesamten Zeit seit der Präsentation der Dubia gab es nie eine Frage darüber, dass diese dem Papst übergeben wurde.“ Zudem betonte Burke, „dass man erst dann an die Öffentlichkeit gehen musste, als es nach vielen Wochen keine Antwort gab.“

Kardinal Burke hält es auch für möglich, dass der Papst vielleicht die Frage des Reporters falsch verstanden hat.

Update am 22. Juni (12.10 Uhr):

Der Vatikanist Edward Pentin berichtet auf NCR, nach Rücksprache mit dem Vatikan-Korrespondent Philip Pullella von „Reuters“ , dass der Papst eindeutig auf eine Frage nach der Dubia und nicht auf eine separate Kardinalinitiative antwortete, wie etwa der Brief von 13 Kardinälen, die dem Papst vor Beginn der zweiten Familiensynode 2015 zugesandt wurden. Ferner sagte Pullella  dem NCR am 21. Juni, dass weitere Kommentare des Papstes zur Dubia bald veröffentlicht werden.

(vh – mm)

AL/Dubia: Wer sagt die Unwahrheit, Papst Franziskus oder Kardinal Brandmüller?

Nach zwei Jahren des Schweigens behauptet Papst Franziskus, er habe aus der Zeitung von dem Dubia-Brief erfahren!

Vaticanhistory – Martin Marker

Am 20. Juni veröffentlichte „Reuters“ ein Interview mit dem Papst. In diesem geht es eigentlich um die Kritik des Papstes an der Einwanderungspolitik des US-Präsidenten Donald Trump, allerdings enthält es auch eine kontroverse Behauptung des Papstes. Franziskus äußert hier:

„Ich habe von dem Dubia-Brief [über sein Dokument Amoris Laetitia] „nur aus den Zeitungen“ gehört.“

Ferner sprach der Papst auch von interner Kritik an seinem Papsttum durch kontroverse Kirchenmänner, angeführt von dem amerikanischen Kardinal Raymond Leo Burke.

Nach dem Erscheinen des Apostolischen Schreibens „Amoris laetitia“ im Jahr 2016 veröffentlichten Kardinal Brandmüller, Kardinal Burke und zwei mittlerweile verstorbene Kardinäle ihren Brief an Papst Franziskus zur Klärung einiger Fragen zum umstrittenen Dokument „Amoris laetitia“. Der Papst behauptet nun, er habe von dem Brief der Kardinäle, in dem er kritisiert wird

„aus den Zeitungen erfahren … eine Art, Dinge zu tun, die, sagen wir, nicht kirchlich sind, aber wir alle machen Fehler.“

Franziskus deutet damit an, dass die Dubia-Kardinäle den korrekten kirchlichen Verfahren nicht gefolgt sind und gegen das Gesetz der Höflichkeit gegenüber dem Papst verstoßen haben, indem sie ihren Text öffentlich machten, ohne ihn zuerst privat an ihn zu senden.

Die Aussage von Franziskus zum Dubia-Brief hinterfragt Kardinal Brandmüller, einer der lebenden Dubia-Kardinäle, in einem Kommentar bei OnePeterFive. Der Kardinal antwortete schriftlich und sagte Folgendes:

„Die Dubia wurden zuerst veröffentlicht – ich glaube es waren zwei Monate -, nachdem der Papst ihre Aufnahme nicht einmal bestätigt hatte. Es ist sehr klar, dass wir direkt an den Papst und gleichzeitig an die Kongregation für den Glauben geschrieben haben. Was sollte hier noch unklar sein?“

Der Vatikan-Journalist Edward Pentin twitterte gestern früh und bestritt die Aussage des Papstes:

„Er erhielt die Dubia zwei Monate, bevor die Kardinäle an die Öffentlichkeit gingen und beauftragte Müller, nicht zu antworten.“

Die Erinnerung ist vielleicht verflogen. Hier bezog sich Pentin auf Kardinal Gerhard Müller – damals Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre. OnePeterFive hat sich nun an Kardinals Müllers eigene Sekretärin gewandt und ihn um eine Bestätigung dieses neuen päpstlichen Anspruchs gebeten, aber bis jetzt keine Antwort erhalten. Ebenso hat sich OnePeterFive für einen Kommentar an das Vatikan Pressebüro gewandt, auch hier gibt es bis jetzt keine Antwort.

Die Aussage von Papst Franziskus wirft einige Fragen auf.

„Wieso hat der Papst zwei Jahre geschwiegen und behauptet heute, er habe von der Existenz des Briefes erst aus der Presse erfahren?“

„Warum hat der Papst nach der Kenntnisnahme aus der Presse gegenüber den vier Dubia-Kardinälen nicht umgehend reagiert?“

Durch die Aussagen des Papstes stellen sich zwei entscheidende Fragen mit schwerwiegender Tragweite:

„Wer sagt zum Dubia-Brief nun wirklich die Wahrheit? Lügt der Papst oder die beiden verbliebenen Dubia-Kardinäle?“

(vh – mm)

Knapp 500 Priester bekräftigen Lehre von Humanae Vitae in neuer Erklärung

LONDON – Fast 500 britische Priester haben eine Erklärung unterzeichnet, in der sie die Lehre der Kirche über die menschliche Sexualität und künstliche Empfängnisverhütung bekräftigen – eine Doktrin, die der selige Paul VI. in seiner Enzyklika Humanae Vitae 1968 unterstrichen hat.

Das berichtet der Vatikanist Edward Pentin im „National Catholic Register„.

Die Priester unterzeichneten die Erklärung anlässlich des 50. Jahrestages der Veröffentlichung der Enzyklika. Darin heißt es, dass die ewige Lehre der Kirche über die menschliche Sexualität eine Vorreiterrolle beim Wiederaufbau einer Kultur des Lebens spielen sollte – und sie betonen, dass diese Lehre für Katholiken und Nichtkatholiken gleichermaßen von unschätzbarem Wert sei.

„Nach einem halben Jahrhundert können wir sehen, wie wahrhaft prophetisch die Enzyklika des Papstes Paulus war“, schreiben die Organisatoren in einem Brief, der letzten Monat an andere Priester geschickt wurde und diese auffordert, sich der Initiative „Humanae Vitae 50“ anzuschließen.

„Wir erleben täglich die Krise des Familienlebens und der Ehe“, fügen die Autoren hinzu und stellen fest, dass sich Humanae Vitae 50 Jahre nach seiner Entstehung als „relevanter denn je“ erwiesen habe.

Die Lehre von der Ehe müsse wieder mit Zuversicht verkündet werden, so die Erklärung weiter. Humanae Vitae bekräftige die „Reinheit und Schönheit des ehelichen Aktes“, der immer offen für die Fortpflanzung sei.

Die Enzyklika des seligen Papstes habe vorausgesagt, dass die Verbreitung der Empfängnisverhütung zum Verlust eines „richtigen Verständnisses der Ehe, der Familie, der Würde des Kindes und der Frauen und sogar einer angemessenen Wertschätzung unseres Körpers“ führen würde.

Eine Initiative katholischer Laien

Wie Pentin weiter berichtet, gründeten britische Laien die Initiative „Humanae Vitae 50“ als Ermutigung für Priester, die Lehre zu verkünden.

„Viele Priester haben geantwortet“, sagte ein Unterzeichner gegenüber dem „National Catholic Register“ am 14. Juni und fügte hinzu, dass es zwar eine britische Initiative sei, andere Ortskirchen weltweit ähnliches planten.

„Es ist ermutigend, dass so viele geantwortet haben“, sagte er. Andere verweisen auf einen starken Kontrast zur damaligen Reaktion des Klerus: „1968 äußerten sich nur sehr wenige Priester zuversichtlich zu dieser Lehre und viele waren anderer Meinung“, heißt es in einer Pressemitteilung, die zeitgleich mit der Initiative veröffentlicht wurde.

Die Vernachlässigung der von Humanae Vitae bekräftigten moralischen Wahrheiten habe zur Folge gehabt, dass Verhütung weit verbreitet Anwendung fand – was „zu einem Zusammenbruch der Familien, der Sexualmoral, der Achtung vor dem menschlichen Leben und der Würde der Frau geführt hat“, so einer der Laien-Organisatoren gegenüber dem „Register“.

Die Veröffentlichung von Humanae Vitae jährt sich am 25. Juli zum fünfzigsten Mal. (CNA Deutsch)

Papst: Abtreibung kranker, behinderter Kinder ist „Nazi-Mentalität“

Franziskus betont erneut, dass Familie zwischen einem Mann und einer Frau besteht.

VATIKANSTADT – In einer Rede vor einem Familienverband hat Papst Franziskus am heutigen Samstag erneut betont, dass der Bund zwischen Mann und Frau das Bild Gottes von der Familie ist – und die Abtreibung kranker und behinderter Kinder mit einer „Nazi-Mentalität“ verglichen.

„Ich habe gehört, dass es in Mode ist, oder zumindest üblich, dass, wenn in den ersten Monaten der Schwangerschaft Untersuchungen gemacht werden, um zu schauen, ob das Kind gesund ist oder etwas hat, das erste Angebot lautet: Machen wir es weg“, sagte der Papst am 16. Juni und verwies auf den Trend, kranke oder behinderte Kinder abzutreiben.

Das ist „die Ermordung von Kindern….um ein ruhiges Leben zu haben, wird eine unschuldige [Person] weggemacht…Wir machen dasselbe wie Nazis, die die Reinheit der Rasse erhalten wollen, aber wir tun es mit weißen Handschuhen“, so Franziskus wörtlich.

„Es ist eine Gräueltat, aber wir verüben diese gleiche Tat“, sagte er italienischen Medienberichten zufolge.

Franziskus sprach mit Mitgliedern des Forums der Familienverbände, das in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert.

Der Papst machte seine Aussagen über Familie und Abtreibungen vor dem Hintergrund zweier aktueller Ereignisse zu diesen beiden Themen: Soeben hat das Heimatland des Papstes, Argentinien, einem Gesetzentwurf zugestimmt, der die Abtreibung in den ersten 14 Wochen der Schwangerschaft legalisieren soll. Zudem wird Franziskus in einem knappen Monat nach Irland zum Weltfamilientreffen reisen, bei dem Jesuitenpater James Martin als Hauptredner darüber sprechen wird, wie man Mitglieder der LGBT-Gemeinschaft in der Kirche willkommen heißt.

Wie die Zeitung „La Stampa“ berichtet, legte der Papst am heutigen 16. Juni sein Rede-Manuskript beiseite mit der Bemerkung, der vorbereitete Text wirke „ein wenig kalt“.

Dem gleichen Bericht zufolge sagte der Pontifex aus dem Stegreif, es sei „schmerzhaft“ daran zu denken, dass eine Gesellschaft die Tötung von Kindern akzeptiere, nur weil diese krank oder behindert seien. Genau das sei jedoch die gegenwärtige Mentalität.

In modernen Gesellschaften spreche man „von verschiedenen Arten von Familie“, und definiere den Begriff in unterschiedlicher Weise, fuhr Franziskus fort.

„Ja, es stimmt, dass ‚Familie‘ als analoger Begriff verwendet wird. Ja, man kann auch sagen: ‚Die Familie der Sterne‘, ‚die Familie der Bäume‘, ‚die Familie der Tiere'“, sagte der Pontifex, betonte aber, dass „die Familie nach dem Bilde Gottes nur eine ist, die Familie von Mann und Frau….die Ehe ist ein wunderbares Sakrament“.

Mit Blick auf sein nachsynodales Schreiben Amoris Laetitia sagte der Papst in Anspielung auf die massiven Kontroversen um das achte Kapitel, dass einige das Dokument auf die Frage „Du kannst, du kannst nicht“ reduziert hätten.

„Sie haben nichts verstanden“, sagte Franziskus. Das Schreiben verberge keine Probleme, gehe aber über Fallstudien hinaus. Um Amoris Laetitia zu verstehen, so der Pontifex, müsse man das vierte Kapitel über die Spiritualität des täglichen Lebens lesen. Dieses sei der „Kern“ des Dokuments, so Franziskus.

Franziskus wies dann auf die Betonung der Ehevorbereitung hin und sagte, dass die Familie „ein schönes Abenteuer ist, und heute, ich sage es mit Schmerzen, sehen wir, dass wir oft daran denken, eine Familie zu gründen, zu heiraten, als ob es eine Lotterie wäre. Wir gehen und wenn es funktioniert, funktioniert es, wenn nicht, beenden wir es und fangen von vorne an.“ Es bedürfe eines „Katechumenats für die Ehe…. Männer und Frauen werden gebraucht, die jungen Menschen helfen zu reifen“.

Dies beginne mit kleinen Dingen, wie der Vorbereitung auf die Ehe, sagte der Papst und fügte hinzu: „Es ist wichtig, einander zu lieben und das Sakrament zu empfangen, und dann die Feier zu haben, die man will“. Es sei jedoch niemals akzeptabel, dass „das Zweite an die Stelle des Wichtigsten tritt“, betonte Franziskus.

Der Pontifex sprach auch über die Bedeutung der Erziehung der Kinder, und stellte fest, dass dies für die Eltern nicht einfach sei, gerade in einer virtuellen Welt, die der Nachwuchs „besser kennt als wir“.

Der Papst verwies auch auf die Herausforderung für Familien, Zeit mit ihren Kindern zu verbringen, besonders in Zeiten sozialer und wirtschaftlicher Krise.

„Um heute Geld zu verdienen, muss man zwei Jobs haben, die Familie wird nicht berücksichtigt“, sagte Franziskus. Der Papst ermutigte die Eltern, dieses „Kreuz“ und exzessive Arbeitszeiten auf sich zu nehmen und gleichzeitig mit ihren Kindern zu spielen.

„Kinder sind das größte Geschenk“, sagte er – auch wenn sie krank seien. Kinder, sagte Franziskus, müssen „empfangen werden, wie sie kommen, wie Gott sie sendet“.

In Anspielung auf den Trend mancher Schichten, „freiwillig kinderlos“ zu sein, stellte Franziskus fest, dass es Menschen gebe, die keine Kinder wollen. Ihm sei der Fall eines Paares bekannt, dass keine Kinder haben wollte, aber dafür drei Hunde und zwei Katzen hatte.

Abschließend sprach Franziskus über die Notwendigkeit, im Eheleben geduldig zu sein: Es gebe Zeiten großer Krise, manchmal sogar Zeiten der Untreue“.

„Es gibt viele Frauen – aber auch manchmal Männer -, die schweigend warten, in die andere Richtung schauen“, so der Papst, und darauf warten, dass ihr Ehepartner wieder treu werde. Dies sei „die Heiligkeit, die vergibt, weil sie liebt“, so Franziskus. (CNA Deutsch)

Kardinalsrat K9: Neue Kurienordnung verabschiedet

Zum Abschluss der jüngsten Beratungsrunde des Kardinalsrates K9 gab der Pressesprecher Greg Burke bekannt, dass der Entwurf einer neuen Kurienordnung verabschiedet wurde.

Vaticanhistory – Martin Marker

Der Kardinalsrat tagte vom 11. bis 13. Juni. Das Treffen war die 25. Beratungsrunde des Beratungsgremiums des Papstes. Das vorläufig verabschiedete Dokument trägt den Namen Praedicate Evangelium“ (Predigt das Evangelium) und soll dem Papst zur Begutachtung und weiteren Bearbeitung vorgelegt werden. Es wird die aus dem Jahr 1988 stammende Apostolische Konstitution „Pastor Bonus“ ablösen und regelt die Struktur der künftigen römischen Kurie.

Nach Aussage von Greg Burke fehlte bei den Beratungen nur Kardinal George Pell, dieser hat sich derzeit in Australien vor Gericht wegen Missbrauchsfällen zu verantworten. Seit Gerichtsbeginn darf Pell Australien nicht mehr verlassen und kann weder an den Beratungen des Kardinalsrates teilnehmen noch seine Tätigkeit als Präfekt des vatikanischen Wirtschaftssekretariats wahrnehmen. Pell ist seit Juni 2017 von seinen Ämtern durch Papst Franziskus beurlaubt.

Neben den Beratungen zur Kurienordnung referierte Kardinal Sean Patrick O’Malley über die von ihm geleitete päpstliche Kinderschutzkommission. Laut Greg Burke bleiben die Mitgliedschaften im Kardinalsrat auch über die sonst im Vatikan übliche Amtszeit von fünf Jahren hinaus bestehen. Die nächste Beratungsrunde des Kardinalsrates findet vom 10. bis 12. September im Vatikan statt. (vh – mm)