Pater Domenico da Cese spricht auf Deutsch über das Volto Santo

Die katholische Welt ist ein Dorf, und seine Einwohner treffen sich in Manoppello. Da drückt eine Besucherin Sr. Petra-Maria Steiner einen alten Zeitungsauschnitt aus dem Jahr 1977 in die Hand, der für die Volto-Santo-Expertin eine wirkliche Überraschung enthält: Einen deutschsprachigen Artikel von Pater Domenico da Cese – jenem Kapuzinerpater, der das Volto Santo als nicht von Menschenhand geschaffenes Bild aus dem Grab Christi erkannte. Für P. Domenico, der in den Abruzzen als ebenso großer Wundertäter gilt wie P. Pio aus San Giovanni Rotondo, wurde 2013 der Seligsprechungsprozess eröffnet. Sr. Petra-Maria hatte nur wenige Wochen zuvor eine Biographie des Kapuzinerpaters veröffentlicht. Deutschsprachige Zeitungsartikel von ihm waren bisher nicht bekannt.

Der Beitrag besteht aus zwei Teilen. Einem größeren, in dem der seinerzeit sehr bekannte italienische Psychologe und Reliquienforscher Bruno Sammaciccia seine Erkenntnisse über das Volto Santo erläutert. Sammaciccia hatte in den 1970er Jahren zusammen mit P. Domenico erste wissenschaftliche Untersuchungen am Volto Santo durchgeführt. In einem etwas kürzeren, zweiten Teil geht P. Domenico auf diese Ausführungen ein und präsentiert seine Sicht auf die Tuchreliquie.

Die Veröffentlichung, von der uns leider nicht das Deckblatt vorliegt, stammt offensichtlich aus der winzigen Zeitschrift „Die rettende Macht“ (DRM) vom 21. Februar 1977. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um den Abdruck eines Textes, den deutsche Pilger aus Manoppello mitbrachten und an die Zeitung weitergaben, ohne dass P. Domenico davon wusste. Wir wissen, dass er seine Texte für deutschsprachige Besucher übersetzen ließ. Es ist wirklich überraschend, welche tiefen, auch spirituelle Einsichten er durch seine langen Meditationen vor der Reliquie und durch die wissenschaftlichen Untersuchungen gewonnen hatte. Um das zu dokumentieren, geben wir hier den Text des Paters ungekürzt wieder:

Das Heilige Antlitz von Manoppello vom physischen Standpunkt aus
gesehen:

Ein hauchdünner Schleier, beinahe wie eine Erscheinung, mit allen deutlichen Merkmalen des Heiligen Erlösers, welcher während der viereinhalb Jahrhunderte nichts von seiner Frische und seinem menschlichen Ausdruck eingebüßt hat, ist einem Diapositiv zu vergleichen, dessen beide Seiten das Heilige Antlitz genau so deutlich erkennen lassen. Es ist äußerst schwierig auch, dieses zu fotografieren, jedoch unmöglich, es nachzuahmen. Tatsächlich ist es jenen, die es versucht haben, nie geglückt, nicht einmal den professionellen Malern, die alle Techniken versucht haben. Man hat den Eindruck, vor eine überirdische und zugleich lebendige Erscheinung zu treten. Die feine Struktur des Stoffes ist überall gleich durchtränkt.

Es ist bemerkenswert und interessant zu wissen, daß das Heilige Antlitz von Manoppello die gleichen Ausmaße hat wie das berühmte Antlitz von Jesus auf dem heiligen Schweißtuch von Turin: Augen, Nase und Mund sind in den Massen identisch.

Biologisch und pathologisch gesehen: Die Spuren der Verletzungen, die Wunden auf der Stirne, und über dem Nasenbein, das in die Haut eingedrungene Blut, eine Pupille leicht erweitert über dem verletzten Auge, die Stellung und die Art des Mundes, entsprechen tatsächlich den historischen Aufzeichnungen. Biologisch geschieht es so, wenn ein Lebewesen gewisse Traumen erleidet, Verletzungen und Blutergüsse; die pathologische Tatsache ist darum glaubwürdig. Nicht einmal der größte Künstler hätte diese Details wissen, noch nachahmen können.

Das Heilige Antlitz vom andächtigen und religiösen Standpunkt aus gesehen:

Dieses Antlitz, durchdrungen von geistiger Kraft, lädt zum Gebet ein, zur innerlichen Andacht. Der lebendige, sanfte Blick, flößt allen Gläubigen Respekt und Mitgefühl ein; viele haben Gnaden und Heilungen erfahren dürfen, verschollene Personen wurden nach Verehrung des Heiligen Antlitzes wieder aufgefunden, Gottlose wurden bekehrt, u.s.w.

Viele Wunder finden keine Erklärung, es gibt keine Rechtfertigung für die Wege Gottes. Es gibt Kräfte, die aber durch das Gebet der Gläubigen in Bewegung gesetzt werden, und ich habe viele Fälle persönlich untersucht und kontrolliert. Ich bin weder leichtgläubig, noch ein Phantast und kenne die geistige, wie auch die metaphysische und psychologische Welt; im Falle vom Heiligen Antlitz schließe ich jegliche kulturelle oder neo-kulturelle bereits bekannte Erklärung aus. Man soll jedoch dieses Bildnis nicht als Totem verehren, nicht als ein Kuriosum beschauen, sondern als eine heilige Verbindung mit Gott, ein geheimnisvolles Symbol, das geistige Tugenden besitzt, als Symbol mystischer Kräfte. Niemals dürfen wir vergessen, unsere Gebete an den Vater, den Sohn und an den heiligen Geist zu richten, denn darin ist das Geheimnis der Heiligen Dreifaltigkeit enthalten. Beim Anblick des Hl. Antlitzes auf diesem Schleier soll man sich in geistigem und andächtigem Sinn an Jesus richten.

DOMENICO CAPPUCCINO

Santuario del Volto Santo 65024 Manoppello (PE)

Redaktionelle Notiz: Sr. Petra-Maria Steiner bitte alle, die noch alte Artikel über das Volto Santo besitzen, um Kontaktaufnahme über Vita Communis, ihrer geistlichen Gemeinschaft. (CNA Deutsch)

447 katholische Missionare wurden zwischen 2000 und 2017 getötet

Christenverfolgung

VATIKANSTADT – Die vatikanische Agentur „Fides“ hat am vergangenen Samstag einen umfangreichen Bericht veröffentlicht, in dem sie mitgeteilt, dass zwischen den Jahren 2000 und 2017 weltweit insgesamt 447 katholische Missionare ermordet wurden.

Der Bericht unter dem Titel „Junge Missionare, Zeugen Christi bis zur Hingabe des Lebens“, wurde vom Presseamt des Heiligen Stuhls veröffentlicht. Er erklärt, dass „in der Zeit zwischen 2000 und 2017 447 Missionare gewaltsam getötet wurden: 5 Bischöfe, 313 Priester, 3 Diakone, 10 Ordensmänner, 51 Ordensfrauen, 16 Seminaristen, 3 Mitglieder aus Instituten gottgeweihten Lebens, 42 Laien, 4 freiwillige Helfer.“

Der Bericht präzisiert jedoch: „Diese Zahl ist niedriger als die tatsächliche, da sie sich nur bestätigte Fälle bezieht, die auch gemeldet wurden.“

„Zu Beginn des Monats Oktober, der traditionell den Missionen gewidmet ist, und in dem die Bischofssynode stattfindet, die sich auch mit der Berufungsfindung der jungen Menschen beschäftigt, stellt „Fides“ die Profile einiger jungen Menschen dar, die in dem gerade begonnenen neuen Jahrtausend nicht gezögert haben, ´hinauszugehen´ und ihr Leben in die Hände des Herrn zu legen, um das Evangelium zu verkünden und zu bezeugen – in schwierigen Situationen auch durch eine einfache Präsenz”, so der Bericht.

Viele davon waren „junge Menschen unserer Tage, ihren Zeitgenossen ähnlich, keineswegs naiv oder unerfahren, mit Universitätsabschlüssen, Tanz- und Musikliebhaber, Nutzer sozialer Kommunikationsmittel, geistlich und kulturell vorbereitet, um sich in einem Kontext zurechtzufinden, der von dem ihrigen sehr verschieden war. Sie waren in der Lage, die Risiken jener Orte zu analysieren, an denen einige glaubten, nur eine gewisse Zeit zu verbringen, andere ihr ganzes Leben.“

In einem Interview mit „Fides“ anlässlich des „Gebets- und Fastentages im Gedenken an die Märtyrer in den Missionen“, der jedes Jahr am 24. März begangen wird, betonte Erzbischof Giovanni Pietro Dal Toso, Untersekretär der Kongregation für die Evangelisierung der Völker und Präsident der Päpstlichen Missionswerke, dass es „in der frühen Kirche viele junge Märtyrer gegeben hatte. Wenn wir an sie denken, können wir sagen, dass das Zeugnis des Glaubens und auch das Zeugnis des Blutes keine Grenzen kennt.“

„Die Berufung zur Hingabe des Lebens betrifft jeden Getauften, und junge Menschen können ein wertvolles Beispiel geben. Wenn man jung ist, hat man einen großen Drang und eine große Bereitschaft, das eigenes Leben zu geben.“

Der kirchliche Würdenträger sagte auch, dass „es in den Herzen der jungen Menschen viel Großherzigkeit gibt. Ich glaube nicht, dass junge Menschen heute weniger großzügig sind als die Generationen in der Vergangenheit. Die Jugend, wie auch die anderen Phasen des Lebens, beinhaltet auch Schwächen, aber die Millennials, die Jugendlichen von heute, zeigen ebenfalls Großzügigkeit: Man denke nur an die Erfahrungen der Jugendlichen und freiwilligen Helfer, die in die Missionsländer reisen.“

Einige der jungen Menschen, an die der Bericht erinnert, sind:

 

Samuel Gustavo Gómez, ein 21-jähiger Seminaristen, ermordet in Mexiko am 14. April 2014, als man sein Auto stehlen wollte.

Anwar, 21 Jahre, und Misho Samaan, 17 Jahre, Helfer bei den Salesianern, gestorben am 11. April 2015 in Syrien, als eine Bombe auf ihr Haus fiel. An diesem Tag starb auch die Mutter der beiden.

Schwester M. Reginette, 32 Jahre, Missionarin der Nächstenliebe, getötet am 4. März 2016 im Jemen. Sie ist die jüngste Ordensschwester, die von islamischen Terroristen ermordet wurden.

Helena A. Kmiec, 26 Jahre, vom Freiwilligen-Missionsdienst der Salvatorianer, getötet in Bolivien am 24. Januar 2017.
Pater Fransiskus Madhu, 30 Jahre, von den Steyler Missionaren, am 1. April 2007 auf den Philippinen ermordet.

Grace Akullo, eine 27-jährige Krankenschwester, die am 17. November 2000 in Uganda starb.

Schwester Lita Castillo, 22 Jahre, von den Dominikanerinnen der Verkündigung Mariens, getötet am 29. Oktober 2001 in Chile. Die Ordensschwester peruanischen Ursprungs wurde während eines Angriffs auf ihre Gemeinschaft erstochen und angezündet.

 

Übersetzt von Susanne Finner. (CNA Deutsch)

Kardinal Ouellet antwortet mit Offenem Brief auf Erzbischof Vigano

VATIKANSTADT – In einem Offenen Brief hat der Präfekt der Bischofskongregation am heutigen Sonntag auf einige der Vorwürfe und Forderungen von Erzbischof Carlo Maria Viganò reagiert. Kardinal Marc Ouellet bezeichnet diese als „ungerecht und ungerechtfertigt“ und bestreitet einerseits, dass Papst Franziskus gegen Erzbischof Theodore McCarrick verhängte Sanktionen aufgehoben habe – solche habe es gar nicht gegeben. Andererseits räumt er ein, dass McCarrick bereits ein Verdächtiger gewesen sei – und dass die nun erneut laufenden Ermittlungen weitere Tatsachen ans Licht bringen könnten, auch über die Entscheidungen von Papst Franziskus.

Ouellets Offener Brief ist in Antwort auf zwei veröffentliche Aussagen Viganòs, in denen der ehemalige Nuntius schwere Vorwürfe gegen Papst Franziskus und mehrere hochrangige Kurienmitglieder im Fall des ehemaligen Kardinals und mutmaßlichen Kinderschänders McCarrick erhebt.

Wie CNA Deutsch berichtete, wurde Kardinal Ouellet im zweiten Schreiben Viganòs aufgefordert, die Akten zum Fall zu veröffentlichen.

In seiner heute veröffentlichten Antwort – einen Tag, nachdem der Vatikan angekündigt hat, die Akten im Fall McCarrick prüfen zu wollen – verurteilt der kanadische Kurienkardinal Viganòs Vorgehen aufs schärfste. Gleichzeitig bestätigt er Punkte Viganòs – und wirft selbst neue Fragen auf in einer Schlüsselpassage über den Papst.

„Unverständlich und äußerst verwerflich“

Vorneweg äußert Ouellet Unverständnis an den Vorwürfen des ehemaligen Nuntius in den USA sowie dessen Rücktrittsforderungen an Franziskus und weitere Kurienvertreter: Dies sei „unverständlich und äußerst verwerflich“, schreibt Ouellet und verteidigt im gleichen Abschnitt seine Zustimmung zu Amoris Laetitia:

„Meine Interpretation von Amoris Laetitia, über die du dich beschwerst, ist in dieser Treue zur lebendigen Tradition eingeschrieben, von der Franziskus uns mit der jüngsten Änderung des Katechismus der Katholischen Kirche zur Frage der Todesstrafe ein Beispiel gegeben hat.“

Im weiteren Brief geht der kanadische Kurienkardinal auf den Fall McCarrick ein. Dabei bestätigt er zunächst, dass Papst Benedikt XVI. gegen McCarrick vorgegangen ist – bestreitet aber, dass dies „Sanktionen“ waren.

Ouellet räumt wörtlich ein, dass McCarrick, „der im Mai 2006 in den Ruhestand ging“, von Papst Benedikt XVI. „nachdrücklich aufgefordert“ wurde, „weder zu reisen noch in der Öffentlichkeit aufzutreten, um keine weiteren Gerüchte über ihn hervorzurufen“.

Es sei jedoch „falsch, die gegen ihn ergriffenen Maßnahmen als ‚Sanktionen‘ darzustellen, die von Papst Benedikt XVI. erlassen und von Papst Franziskus aufgehoben wurden“, schreibt Ouellet wörtlich.

Seine Begründung: Nach Durchsicht der Archive stelle er fest, dass es keine von Papst Franziskus oder Kardinal Giovanni Battista Re unterzeichnete Dokumente gebe, in denen kirchenrechtliche Strafen verhängt werden.

(Kardinal Re war Ouellets Vorgänger als Präfekt der Bischofskongregation.)

Ouellet fährt fort: Der Grund dafür sei, „dass es im Gegensatz zu heute nicht genügend Beweise für [McCarricks] damalige mutmaßliche Schuld gab.“

Daher habe der Papst und die Kongregation „von Umsicht inspiriert“ die Haltung eingenommen, die auch Nuntius Pietro Sambri und Viganò selber gegenüber McCarrick wiederholt hätten, nämlich „ein zurückgezogenes Leben im Gebet und in der Buße zu führen, zum eigenen Wohl und zum Wohl der Kirche“.

Entscheidung des Papstes „nicht unfehlbar“

McCarricks Fall wäre Gegenstand neuer Disziplinarmaßnahmen gewesen, so Ouellet weiter, „wenn die Nuntiatur in Washington oder eine andere Quelle uns aktuelle und entscheidende Informationen über sein Verhalten gegeben hätte.“

Der Kardinal fährt fort, er „hoffe, wie so viele andere auch, dass uns die laufenden Ermittlungen in den Vereinigten Staaten und der Römischen Kurie aus Respekt vor den Opfern und der Notwendigkeit der Gerechtigkeit endlich einen kritischen Gesamtüberblick über die Verfahren und Umstände dieses schmerzhaften Falls geben werden, damit sich solche Ereignisse in Zukunft nicht wiederholen.“

Dann stellt der Kurienkardinal die zentrale Frage, die auch ihn „überrascht“ habe:

„Wie kann es sein, dass dieser Mann der Kirche, dessen Unbeständigkeit heute bekannt ist, mehrmals befördert wurde, bis hin zur höchsten Position des Erzbischofs von Washington und des Kardinals?“

Mit Blick darauf, und damit auch die – freilich indirekt – verknüpfte Frage, ob und wie Papst Franziskus kurz nach seiner Wahl zum Papst trotz der Mahnungen McCarrick rehabilitiert habe, wie Vigano behauptet hat, schreibt Ouellet:

„Ohne jedoch hier ins Detail zu gehen, muss man verstehen, dass die Entscheidungen des Papstes auf den in diesem Moment verfügbaren Informationen beruhen“ und „nicht unfehlbar“ seien.

Unklar ist damit, so Beobachter, ob Papst Franziskus nicht gewusst haben soll, dass McCarrick im Verdacht des Missbrauchs und sexueller Nötigung stand, beziehungsweise ob er ihn rehabilitiert hat.

Anspielung auf ‚Homo-Lobby‘ im Vatikan?

Kardinal Ouellet schreibt weiter, es erscheine ihm „ungerecht, zu dem Schluss zu kommen, dass die Verantwortlichen“ für diese Entscheidung „korrupt“ seien, wenngleich „im konkreten Fall einige Hinweise aus den Zeugnissen hätten weiter untersucht werden müssen“.

Der „fragliche Prälat“ – gemeint ist offensichtlich McCarrick – habe sich „mit großem Geschick“ verteidigt, so Ouellet in seiner Antwort an Viganò, und schreibt dann, was manche Beobachter für eine Anspielung auf eine ‚Homo-Lobby‘ im Vatikan halten:

„Andererseits berechtigt uns die Tatsache, dass es im Vatikan Menschen gibt, die in Fragen der Sexualität ein den Werten des Evangeliums widersprechendes Verhalten praktizieren und unterstützen, nicht, zu verallgemeinern und dies und jenes als unwürdig und mitschuldig zu bezeichnen, sogar den Heiligen Vater selbst.“

Vor solcher „Verleumdung“ sollten sich die „Diener der Wahrheit“ doch hüten, so Ouellet, der in den letzten Absätzen noch einmal bekräftigt, dass er Viganòs Vorgehen für unverständlich und ungerechtfertigt hält. Er lädt ihn ein, die Gemeinschaft mit dem Papst „wieder zu entdecken“.

Kardinal Ouellet schreibt weiter, er verstehe, „wie Bitterkeit und Enttäuschung deinen Weg im Dienst am Heiligen Stuhl gezeichnet haben, aber du kannst dein priesterliches Leben nicht auf diese Weise beenden, in einer offenen und skandalösen Rebellion, die der Braut Christi eine sehr schmerzhafte Wunde zufügt, von der du behauptest, ihr zu dienen, und die Spaltung und Verwirrung im Volk Gottes zu verschlimmern!“

Ouellet fordert Viganò auf: „Komm aus deinem Versteck heraus, bereue deine Revolte und kehre (…) zum Heiligen Vater zurück, anstatt die Feindseligkeit gegen ihn zu verschärfen“.

Er frage sich, wie Viganò „die Heilige Eucharistie feiern und seinen Namen im Kanon der Messe aussprechen“ könne, so Kardinal Ouellet. Er komme zu dem Schluss, dass die Vorwürfe „eine politische Intrige bar jeder Grundlage sind“, die der Einheit der Kirche schaden.

„Möge es Gott gefallen, dass diese Ungerechtigkeit schnell behoben wird und dass Papst Franziskus weiterhin als das anerkannt wird, was er ist: ein hervorragender Hirte, ein mitfühlender und standhafter Vater, ein prophetisches Charisma für die Kirche und für die Welt. Möge er mit Freude und vollem Vertrauen seine missionarische Reform fortsetzen, getröstet durch das Gebet des Volkes Gottes und durch die erneuerte Solidarität der ganzen Kirche mit Maria, der Königin des Heiligen Rosenkranzes.“


(CNA Deutsch)

Kirchenkrise: Papst Franziskus ordnet Überprüfung der McCarrick-Akten an

VATIKANSTADT – Der Vatikan hat am heutigen Samstag angekündigt, die vorliegenden Akten im Fall McCarrick zu prüfen. Dabei handelt es sich um Unterlagen rund um die Vorwürfe sexuellen Missbrauchs Minderjähriger sowie junger Männer gegen Erzbischof Theodore McCarrick. Im Raum stehen auch Vorwürfe gegen Papst Franziskus, die der ehemalige Apostolische Nuntius in den USA erhoben hat, Erzbischof Carlo Maria Viganò.

Die Erzdiözese New York hat bereits eine offizielle Untersuchung der Vorwürfe abgeschlossen, McCarrick habe einen Teenager in New York sexuell missbraucht.

Das Erzbistum hält die Beweise für „glaubwürdig“, so das im Juni vorgestellte Ergebnis der Ermittlungen, wie CNA Deutsch berichtete.

In seiner am heutigen 6. Oktober veröffentlichten Erklärung teilt der Vatikan mit, Papst Franziskus habe beschlossen, die Ergebnisse dieser Untersuchung

„mit einem weiteren gründlichen Studium der gesamten Dokumentation, die im Archiv der Dikasterien und Ämter des Heiligen Stuhls über den ehemaligen Kardinal McCarrick vorliegt, zu kombinieren, um alle relevanten Fakten zu ermitteln, sie in ihren historischen Kontext zu stellen und objektiv zu bewerten“.

„Der Heilige Stuhl ist sich bewusst, dass sich aus der Untersuchung der Fakten und Umstände ergeben kann, dass Entscheidungen getroffen wurden, die nicht mit einer zeitgemäßen Herangehensweise an solche Themen übereinstimmen würden“, fügt die Erklärung hinzu.

Man werde jedoch „dem Weg der Wahrheit folgen, wohin dieser auch führt“, so die Mitteilung weiter.

Kardinal Daniel DiNardo, Vorsitzender der US-Bischofskonferenz, hat den Papst wiederholt um eine gründliche vatikanische Untersuchung – eine Apostolische Visitation – des Falls McCarrick und seiner kirchlichen Laufbahn in den USA gebeten.

Obwohl DiNardo diese Bitte während eines Treffens zwischen dem Papst und den Leitern der Bischofskonferenz der Vereinigten Staaten am 13. September wiederholte, hat der Vatikan es bisher abgelehnt, diese Visitation anzuordnen.

Auch die heute angekündigte Untersuchung ist keine apostolische Visitation. Vielmehr werden Dokumente geprüft, die sich bereits „im Archiv der Dikasterien und Ämter des Heiligen Stuhls“ befinden.

Quellen haben der CNA gegenüber bestätigt, dass Papst Franziskus am 8. Oktober privat mit DiNardo und Erzbischof Jose Gomez, dem stellvertretenden Vorsitzenden der US-Bischofskonferenz, zusammentreffen soll.

Eine mit der Untersuchung vertraute Quelle sagte gegenüber CNA, dass die Erzdiözese Washington zusätzliche Informationen über McCarrick gesammelt hat, die in die vatikanische Ermittlung einbezogen werden könnten.

Fest steht: Zumindest einige Bischöfe sind mit McCarricks mutmaßlichem Fehlverhalten seit 2005 vertraut. Zwei Diözesen in New Jersey erzielten damals mit einigen mutmaßlichen Opfern des Erzbischofs einen Rechtsvergleich. Im Jahr 2007 wurde ein weiterer Vergleich erzielt.

Der Skandal löste auch Fragen aus darüber, ob diese Bischöfe richtig auf die Kenntnis von Anschuldigungen gegen McCarrick reagiert haben. Unklar ist zudem bis heute, ob und wann weitere Bischöfe, darunter Kardinal Donald Wuerl von Washington, Kenntnis vom Verhalten des Erzbischofs hatten.

Der Leiter des Dikasteriums für Laien, Familie und Leben, Kardinal Kevin Farrell, lebte jahrelang mit McCarrick zusammen. In einem Video-Statement erklärte er, nichts gewußt zu haben.

Ein weiterer amerikanischer Bischof, Kardinal Joseph Tobin von Newark, sagte einem Journalisten im August, dass er 2017 Gerüchte über sexuelles Fehlverhalten von McCarrick gehört habe. Er habe es aber abgelehnt, diese zu untersuchen, weil sie ihm unglaubwürdig schienen.

Am 25. August veröffentlichte Erzbischof Carlo Maria Vigano einen Offenen Brief, in dem er behauptet, dass er ab 2006 Berichte über McCarricks Fehlverhalten erstellt habe. Zudem gebe es sei seit dem Jahr 2000 Berichte über dessen Taten. Diese Berichte sind jedoch laut Viganò weitgehend ignoriert worden, bis Papst Benedikt XVI. im Jahr 2009 oder 2010 mehrere Sanktionen gegen McCarrick verhängte.

Vigano behauptet weiter, dass Papst Franziskus diese Beschränkungen McCarricks jedoch kurz nach seiner Wahl zum Papst aufgehoben hat – und dass McCarrick ein enger Berater von Franziskus gewesen sei.

Zu diesen Vorwürfen macht Papst Franziskus bislang keine direkten Aussagen.

In einem zweiten Brief, der am 29. September veröffentlicht wurde, behauptet Vigano, dass Kardinal Marc Ouellet, Präfekt der Kongregation für die Bischöfe, über den Fall McCarrick informiert sei, und forderte ihn auf, „die Wahrheit zu bezeugen“.

Während einige Behauptungen aus dem Vigano-Brief bestätigt wurden, wurde die Wahrhaftigkeit anderer Behauptungen in Frage gestellt, was zu erheblichen Kontroversen über deren Gehalt führte.

Erzbischof Vigano hat behauptet, dass Akten im Archiv des Vatikans und seiner Nuntiatur-Botschaft in den USA seine Anschuldigungen bestätigen werden.

In der Erklärung des Vatikans vom 6. Oktober ist von einer geänderten Kultur und Klerikalismus die Rede. Wörtlich heißt es: „Sowohl Missbrauch als auch seine Vertuschung können nicht mehr toleriert werden, und eine andere Behandlung von Bischöfen, die Missbrauch begangen oder vertuscht haben, stellt in der Tat eine Form von Klerikalismus dar, die nicht mehr akzeptabel ist“.

Auf dem Rückflug seiner Baltikum-Visite hatte Papst Franziskus gegenüber Journalisten gesagt, es sei unfair, heutige moralische Maßstäbe an frühere Vertuschungen anzulegen: Früher seien solche Verbrechen stets verschleiert worden. „Man hat sie auch zu Hause vertuscht: als der Onkel die Nichte vergewaltigte, als der Vater seine Kinder vergewaltigte. Es wurde vertuscht, weil es so beschämend war“, so Franziskus am 25. September 2018.

In der Mitteilung von heute heißt es: „Der Heilige Vater Papst Franziskus erneuert seine dringende Aufforderung, die Kräfte zu vereinen, um gegen die schwere Geißel des Missbrauchs innerhalb und außerhalb der Kirche zu kämpfen und zu verhindern, dass solche Verbrechen in Zukunft zum Schaden der unschuldigsten und verletzlichsten Menschen in der Gesellschaft begangen werden“. (CNA Deutsch)

Redner bei Jugendsynode: Kirche muss sich der sexuellen Missbrauchskrise stellen

VATIKANSTADT – In einer Reihe von Interventionen – wie die kurzen Reden bei der Synode heißen – stand die durch Missbrauch und systematische Vertuschung ausgelöste Kirchenkrise im Mittelpunkt beim heutigen zweiten Tag der Bischofstreffens über „Jugend, den Glauben und die Berufungsunterscheidung“.

Einige Bischöfe haben im Vorfeld der Synode wegen der Krise ihre Teilnahme abgesagt, wie CNA Deutsch berichtete. Andere haben gefordert, die Synode zu verschieben. Nun ist die Krise Gegenstand der Gespräche – und die Synodenväter wurden mehrfach aufgefordert, sich dem Thema zu stellen.

Forderungen aus Deutschland

Während einige Bischöfe den Verlust der Glaubwürdigkeit durch die Skandale und deren Vertuschung anprangerten – und das sündhafte Verhalten geißelten, das dieses ermöglicht hatte – stellte ein Auditor aus Deutschland eine Reihe Forderungen auf, darunter die Gleichstellung von homosexuellen Partnerschaften, die Priesterweihe für Frauen und die „Leitung von Jugend durch Jugend“.

Als „Auditor“ der Synode sprach vom Bund der Katholischen Deutschen Jugend (BDKJ) Thomas Andonie. Angesichts des Missbrauchs durch Kleriker, den die Studie in Deutschland dokumentierte, forderte er die Zuhörer auf, den Opfern zuzuhören. Es müssen nun um die „Sorge um die Betroffenen, angemessene Entschädigungszahlungen, unabhängige Untersuchungen der Vertuschung, Übernahme der Verantwortung, Entfernung der Täter aus dem kirchlichen Dienst und standardisierte und strukturell abgesicherte Präventionsmaßnahmen“ gehen.

Doch für eine „authentische Kirche“ bedürfe es weiterer Schritte, so Andonie. Wörtlich sagte der Funktionär laut einer Pressemitteilung der Deutschen Bischofskonferenz:

„Junge Menschen wollen, dass Frauen ihre Berufung zum Priesteramt endlich leben dürfen.“

Andonie erklärte den Synodenvätern weiter, dass in Deutschland „ein Großteil der jungen Menschen die Sexualmoral der Kirche, vor allem ihre Haltung zu gleichgeschlechtlichen Partnerschaften und vorehelichen Geschlechtsverkehr“ ablehne – und daher die Kirche die Lehre ändern müsse.

Der BDKJ-Vertreter sagte den Synodenvätern auch: „Nur wenn die Kirche bereit ist, diese Lebenswirklichkeiten anzuerkennen, wird sie neu in diesen wichtigen Fragen mit jungen Menschen ins Gespräch kommen können.“

Caggiano erinnert an Fall McCarrick

Über Wege aus der Kirchenkrise sprach am heutigen 4. Oktober auch der amerikanische Bischof Frank Caggiano.

Zwar betonte der Oberhirte von Newport ebenfalls, dass die Kirche weiter den Missbrauch bekämpfen müsse. Doch verknüpfte er dies nicht mit Forderungen nach einer Änderung der Lehre.

Bischof Caggiano erinnerte an die Befunde des Instrumentum Laboris, prangerte das Versagen der Bischöfe an und sprach auch über die Rolle der Technologie und Liturgie.

„Der Mangel an zuverlässiger Führung auf verschiedenen Ebenen, sowohl im zivilen als auch im kirchlichen Bereich, wird von jungen Menschen heftig kritisiert.“

Eine besonders Problem sei dabei die Korruption.

Der Bischof sagte weiter, dass die jüngsten Enthüllungen sexueller Gewalt, Fehlverhaltens und dessen Vertuschung – auch und gerade im Fall von Erzbischof Theodore McCarrick – das Vertrauen in der Kirche weltweit untergraben hätten.

Die Antwort darauf müsse sein, dass die Synodenbischöfe „sich weiterhin mutig und ehrlich der Tatsache stellen, dass junge Menschen von Geistlichen im Stich gelassen und verraten wurden, denen sie anvertraut waren“.

Caggiano, 2013 zum Bischof von Bridgeport ernannt, ist bekannt für sein Engagement für die Jugend. Er besuchte vor seinem Eintritt ins Priesterseminar die Yale University und promovierte später an der Päpstlichen Gregorianischen Universität in Theologie.

Mit Schönheit die Herzen erobern

In Caggianos Intervention wurde auch die „Rolle erwähnt, die die Technologie heute für die Entwicklung junger Menschen spielt“.

Der Bischof sagte, dass das Arbeitsdokument der Synode „zu Recht das Schlüsselphänomen identifiziert hat, dass visuelle Bilder als das wichtigste Medium spielen, durch das junge Menschen die Realität verstehen“.

Dem müsse sich die Kirche stellen.

Caggiano schlug vor, dass die Technologie einen kulturellen Wandel gefördert hat, der auch die Bereitschaft zur Kreativität und Zusammenarbeit unter jungen Menschen einschließt, und forderte die Synode auf, „diese grundlegenden Veränderungen, die jetzt von jungen Menschen erlebt werden, weiter zu untersuchen, damit die pastoralen Initiativen, die wir ergreifen, so umfassend wie möglich sein können“.

Insbesondere schlug der Bischof vor, dass „es der Weg der Schönheit ist, der im Interesse der Evangelisierung und Katechese besser erforscht werden muss“.

„Nach meiner Erfahrung mit jungen Menschen sind die Fragen, die sie verfolgen, nicht nur intellektuelle Fragen. Es sind in erster Linie affektive Fragen – das heißt ‚Fragen des Herzens‘ –nach ihrem Selbstwertgefühl, der Sinnhaftigkeit der Hoffnung, der Fähigkeit, sich für einen anderen zu engagieren und dafür geliebt zu werden.“

Um diese Fragen zu beantworten, sagte Caggiano, „müssen die Bischöfe die Kraft der Schönheit freisetzen, die das Herz berührt und erobert, gerade indem sie die vielen Möglichkeiten nutzen, die digitale Kommunikation und soziale Medien heute bieten, um junge Menschen zu begleiten, Schönheit im Dienste des Evangeliums zu erleben“.

Der Bischof sagte, dass vor allem die heilige Liturgie „als Feier des Schönen, des Transzendenten“, die Sinne ansprechend, angeboten werden sollte.

„Lasst uns daran arbeiten, die Herzen aller Gläubigen zu erobern, um einem Gott zu begegnen, der kein steriles, sondern ein schönes, bedeutungsvolles Leben verspricht, der das Herz einlädt, es zu wagen zu glauben, dass dieses irdische Leben lebenswert ist und es wert, im Lichte eines ewigen Lebens zu kämpfen, in dem die Unruhe des Herzens seine Fortsetzung findet“

Die Synode über die „Jugend, den Glauben, die Unterscheidung der Berufung“ findet vom 3. und 28. Oktober in Rom statt. (CNA Deutsch)

Wer in Schottland provokativ die Flagge des Vatikans hisst, könnte eine Straftat begehen

EDINBURGH – Wer in Schottland die Flagge des Vatikans „provokativ zeigt oder hisst“, könnte ein Verbrechen begehen. Das betont die schottische Polizei.

Anti-Katholische Straftaten haben im Land der Schottischen Reformation zugenommen, deren protestantischen Konfessionen sich im 16. Jahrhundert von der katholischen Kirche abspalteten.

Hintergrund gewalttätiger Straftaten ist häufig die Gewalt von Fußball-Hooligans.

„Es wäre sehr beunruhigend, wenn die vatikanische Flagge unter irgendwelchen Umständen als beleidigend angesehen würde“, sagte ein Kirchensprecher gegenüber der Zeitung „Scottish Catholic Observer“.

Der Herald ist im Besitz polizeilicher Unterlagen, auf denen Symbole und Flaggen gezeigt werden, deren „provokative“ Verwendung ein Verbrechen sein könnte.

„Während die Anzeige der folgenden Flaggen an sich kein Vergehen ist, stellt das Hissen, provokative Zeigen oder Änderungen der Flagge eine Verletzung des Friedens des Common Law oder eine Straftat gemäß Abschnitt 38 des Criminal Justice and Licensing (Scotland) Act 2000 dar“, heißt es im Polizeidokument.

Zu den Flaggen, die als potenziell problematisch bezeichnet werden, gehören der Vatikan, Israel, Irland, Palästina, Katalonien und das Baskenland.

„Ungeachtet dessen kann der Besitz dieser Fahnen innerhalb eines Fußballplatzes einen Verstoß gegen die Bodenordnung darstellen.“

Hauptkommissar John McKenzie sagte, dass „oft Flaggen selbst nicht das Problem sind, sondern das kriminelle Verhalten, das damit verbunden wird: Drohgebärden etwa, oder die Unterstützung für eine verbotene terroristische Vereinigung oder Änderungen der Flagge, die ein Hassverbrechen darstellen“.

Und ein Sprecher der schottischen Regierung betonte: „Es ist kein Vergehen, die Flagge des Vatikans oder eines anderen Landes zu zeigen.“

Eine Umfrage unter Katholiken in Schottland im April 2018 ergab, dass 20 Prozent persönliche Vorfälle erlebt haben, in denen Vorurteile gegen ihren Glauben geäußert wurden; und ein Regierungsbericht über religiös motivierte Verbrechen in den Jahren 2016 und 2017 ergab, dass Glasgow ein Brennpunkt sektiererischer Gewalt war. (CNA Deutsch)

Keine Aussage in Missbrauchsermittlung: Kardinal Ezzati schweigt

SANTIAGO DE CHILE – Er übt sein Recht aus, gegenüber der Staatsanwaltschaft die Aussage zu verweigern: Kardinal Ricardo Ezzati von Santiago hat mitgeteilt, dass er sich nicht dem Verhör staatlicher Behörden stellt, die in einem Missbrauchs- und Vertuschungsfall ermitteln.

Ezzati sollte offenbar über seinen ehemaligen Erzdiözesankanzler aussagen: Pater Oscar Munoz Toledo wurde am 12. Juli wegen des Verdachts sexueller Misshandlung von sieben Minderjährigen festgenommen.

Munoz hat bereits zugegeben, eine Minderjährige sexuell missbraucht zu haben.

Ermittler glauben jedoch, dass die Erzdiözese von bis zu vier weiteren Opfern weiß. Kardinal Ezzati wurde einbestellt, weil Staatsanwälte seine Beteiligung an einer möglichen Vertuschung der Verbrechen von Munoz in Betracht ziehen, heißt es.

Die chilenische Polizei hat bereits mehrere Räumlichkeiten des Erzbistums durchsucht.

Ezzati sollte am 21. August bei der Staatsanwaltschaft erscheinen, aber sein Verteidigungsteam forderte mehr Zeit, um die Vorwürfe zu überprüfen, berichtete die Nachrichtenseite „Crux„.

Am 2. Oktober nahm der Kardinal an einem kurzen Treffen mit Staatsanwälten teil, lehnte jedoch ab, Fragen zu beantworten: „Auf Empfehlung meiner Anwälte und unter Berücksichtigung der Tatsache, dass sie die endgültige Zurückweisung dieses Falles beantragt haben“, so Ezzati in einer Mitteilung der Erzdiözese vom 3. Oktober.

Deshalb werde er vorerst von seinem Recht Gebrauch machen, zu schweigen – „bis die zuständigen Gerichte eine Entscheidung über den Antrag auf endgültige Zurückweisung erlassen“.

„Wir weichen dem nicht aus“, so der Anwalt Ezzatis zu Reportern.

„Vorerst wird der Kardinal keine Erklärung abgeben, bis wir den Antrag auf Entlassung (der Anklage) mit der Staatsanwaltschaft besprechen… Wir werden alles in der Öffentlichkeit, vor Gericht, besprechen, weil wir nichts zu verbergen haben.“

Munoz wird verdächtigt, einem Netzwerk von 14 Täterpriestern in der benachbarten Diözese Rancagua angehört zu haben, die südlich von Santiago liegt.

Die Polizei durchsuchte im Rahmen ihrer Ermittlungen auch die Büros von Bischof Alejandro Goic Karmelic und machten dabei einen wichtigen Fund: Ein Brief Goics an Ezzati aus dem Jahr 2013, in dem dieser den Kardinal scharf für seinen Umgang mit Opfern des verurteilten – und mittlerweile laisierten – Kinderschänders Pfarrer Fernando Karadima kritisierte.

(Das Verhalten eines weiteren Bischofs gegenüber Karadima, Juan Barros, war Auslöser der chilenischen Missbrauchskandale).

Bischof Goic ist der ehemalige Oberhirte von Rancagua und war Vorsitzender der chilenischen Bischofskommission zur Verhinderung von Kindesmissbrauch.

Er trat vergangenen Monat zurück, nachdem er ein Fünftel der Priester im Bistum suspendieren musste infolge Medienberichten über ein Netzwerk von Geistlichen, die Missbrauch begangen haben sollen.

Die Rede ist von 14 Tätern, mit denen auch der nun festgenommene Munoz in Verbindung gewesen sein soll.

Kardinal Ezzati bestreitet jede Beteiligung an der Vertuschung von Missbrauch. (CNA Deutsch)

Eine ‚Übung im Dialog‘: Papst Franziskus eröffnet Jugendsynode mit Ansprache

VATIKANSTADT – Papst Franziskus hat zur Eröffnung der Jugendsynode deren Redner ermutigt, ihre Beiträge – Interventionen genannt – jederzeit zu ändern. Dies sei Teil des Dialogs beim Bischofstreffen.

Der Pontifex sagte, dass die Bischöfe dafür offen sein sollten, ihren vorbereiteten Text als „vorläufigen Entwurf“ zu betrachten, der überarbeitet werden kann.

Dies ermögliche der „Geist der Unterscheidung“, der, eine „innere Haltung ist, die in einem Akt des Glaubens“ entspringe. Franziskus betonte, dass dieser Geist kein Slogan, keine Methode oder „Modeerscheinung dieses Pontifikats“ sei.

Zudem kündigte der Papst an, dass es nach allen fünf Interventionen etwa drei Minuten lang eine Stille geben werde.

„Dies soll es jedem ermöglichen, in seinem Herzen die Nuancen dessen zu erkennen, was er gehört hat, und es jedem ermöglichen, tief nachzudenken und das Auffälligste zu erfassen“, sagte er.

Der Papst erklärte, dass die Synode eine Übung im Dialog sein sollte, deren erste Frucht darin bestehe, dass „jeder offen für Neues ist, um seine Meinung zu ändern, dank dem, was er von anderen gehört hat“, und erklärte, dass „dies wichtig für die Synode ist“ und ein „Zeichen großer menschlicher und geistiger Reife“.

Auf der ersten Generalversammlung der Synode forderte der Papst die Bischöfe auch auf, am Ende der Sitzungen nach konkreten Ergebnissen und „pastoralen Vorschlägen“ zu suchen, die über das Abschlussdokument hinausgehen, von dem er prophezeite, dass es „nur von wenigen gelesen und von vielen kritisiert wird“.

Die „pastoralen Früchte“ der Synode, fuhr Franziskus fort, sollten „Träume pflanzen, Prophezeiungen und Visionen hervorbringen, Hoffnung aufblühen lassen, Vertrauen wecken, Wunden verbinden, Beziehungen knüpfen“, sagte er, und „in jungen Menschen – allen jungen Menschen, ohne jemanden auszuschließen – eine Vision der Zukunft voller Freude am Evangelium inspirieren“.

„Die Synode ist eine kirchliche Übung der Entscheidungsfindung“, so der Papst weiter.

Franziskus wies darauf hin, dass die meisten Synodenväter nicht derselben Generation angehören wie die jungen Menschen, über die sie reden werden.

„Wenn wir denken, dass wir bereits wissen, wer andere sind und was sie wollen, haben wir wirklich Mühe, ihnen ernsthaft zuzuhören“, sagte er.

„Wir müssen die Gründe für unsere Hoffnung wiederentdecken und vor allem an junge Menschen weitergeben, die nach Hoffnung dürsten“, fuhr er fort und zitierte eine Ansprache von Papst Johannes XXIII.

Der Papst verwies weiter auf die Notwendigkeit, die „Geißel des Klerikalismus“ zu überwinden. Dieser, so Franziskus, gehe von einer „elitären und exklusiven Vision der Berufung“ aus, die den Dienst als eine Form der auszuübenden Macht und nicht als einen zu erbringenden Dienst behandelt.

„Eine Kirche, die nicht zuhört, zeigt sich verschlossen gegenüber Neuem, verschlossen gegenüber Gottes Überraschungen und kann nicht glaubwürdig sein, besonders für die Jugendlichen, die sich zwangsläufig abwenden werden“, mahnte der Papst. (CNA Deutsch)

Jugend zum Träumen und zur Hoffnung anstecken: Papstpredigt zum Auftakt der Synode

VATIKANSTADT – Papst Franziskus hat zum Auftakt der Jugendsynode über Träume und Hoffnung gepredigt und dafür appelliert, die Jugend anzuhören. Dabei zitierte der Pontifex den deutschen Dichter Friedrich Hölderlin und Papst Paul VI.

Für das Bischofstreffen – das bis zum 28. Oktober dauert – rief Franziskus den Heiligen Geist an: Dieser „schenke evangelischen Eifer und Leidenschaft, aus denen dann der Eifer und die Leidenschaft für Jesus erwachsen. Er schenke uns ein Gedächtnis, das in uns die Fähigkeit zu träumen und zu hoffen erwecken und erneuern möge“.

Der Papst sagte weiter, dass junge Menschen „in dem Maße prophetisch und visionär sein werden, in dem wir als mittlerweile Erwachsene oder Ältere zum Träumen fähig sind und in dem wir mit unseren Hoffnungen und Träumen, die wir im Herzen tragen, ansteckend sind“.

Warnend sagte der Pontifex, es gehe darum, auf Gott zu hören, „um mit ihm auf den Schrei des Volkes zu hören; auf das Volk hören, um mit ihm den Willen wahrzunehmen, zu dem Gott uns ruft“.

Diese Haltung bewahre vor der Versuchung, „in moralistische oder elitäre Positionen zu verfallen, wie auch vor einer Neigung zu abstrakten Ideologien, die nie der Realität unseres Volkes entsprechen“, so der Papst in seiner Predigt.

An die Synodenväter gerichtet sagte Franziskus, dass sich auch die Teilnehmer am Zweiten Vatikanischen Konzil an die damaligen Jugendlichen gerichtet hätten. „Es wird uns guttun, das, was wir als Jugendliche gehört haben, mit dem Herzen noch einmal durchzugehen, und dabei an die Worte des Dichters zu denken: ‚Dass dir halte der Mann, was er als Knabe gelobt'“, zitierte der Pontifex den Dichter Friedrich Hölderlin.

Zur Synode über „Jugendliche, Glauben und Berufungsentscheidung“ – so das offizielle Thema – sind 266 „Synodenväter“ nach Rom gekommen, davon sind 31 „von Amts wegen“ eingeladen, darunter Patriarchen und Metropoliten der Ostkirchen; außerdem 181 gewählte Mitglieder der Bischofskonferenzen sowie 41 vom Papst persönlich eingeladene Personen.

Darüber hinaus werden auch 49 „Auditoren“ anwesend sein, die eine Beobachterrolle spielen; von diesen sind 34 Personen zwischen 18 und 29 Jahre alt.

CNA Deutsch dokumentiert die volle Rede, wie sie der Vatikan in deutscher Sprache veröffentlicht hat.

»Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe« (Joh 14,26).

Auf diese so einfache Weise versichert Jesus seinen Jüngern, dass er ihre Sendung, mit der er sie beauftragt hat, begleiten wird: Vor allem der Heilige Geist wird die Erinnerung an den Meister in den Herzen der Jünger bewahren, sie lebendig und präsent halten. Er ist es, der dafür sorgt, dass der Reichtum und die Schönheit des Evangeliums ein Quell beständiger Freude und Neuheit sind.

Zu Beginn dieses Gnadenmoments für die ganze Kirche bitten wir in Übereinstimmung mit dem Wort Gottes inständig um den Beistand des Heiligen Geistes. Er möge uns helfen, die Worte des Herrn, die unsere Herzen brennen machten, zu erinnern und neu zu beleben (vgl. Lk 24,32). Er schenke evangelischen Eifer und Leidenschaft, aus denen dann der Eifer und die Leidenschaft für Jesus erwachsen. Er schenke uns ein Gedächtnis, das in uns die Fähigkeit zu träumen und zu hoffen erwecken und erneuern möge. Denn wir wissen, dass unsere jungen Menschen in dem Maße prophetisch und visionär sein werden, in dem wir als mittlerweile Erwachsene oder Ältere zum Träumen fähig sind und in dem wir mit unseren Hoffnungen und Träumen, die wir im Herzen tragen, ansteckend sind (vgl. Joël 3,1).

Der Geist möge uns Synodenväter mit der Gabe der Hoffnung und des Träumens begnaden, so dass wir wiederum unsere jungen Menschen mit der Gabe prophetischen Weitblicks salben können; er schenke uns die Gnade, über die Generationen hinweg ein aktives, lebendiges und wirksames Gedächtnis zu sein, das sich nicht von den Unglücks- und Schreckenspropheten oder von unseren Grenzen, Irrtümern und Sünden ersticken und zerdrücken lässt, sondern in der Lage ist, Räume zu finden, wo das Herz entbrennt und die Wege des Heiligen Geistes erkannt werden können. Mit dieser Haltung bereitwilligen Hörens auf die Stimme des Geistes sind wir aus allen Teilen der Welt zusammengekommen. Heute sind zum ersten Mal auch zwei Mitbrüder im Bischofsamt aus Kontinental-China hier bei uns. Wir heißen sie herzlich willkommen: die Gemeinschaft des ganzen Bischofskollegiums mit dem Nachfolger Petri ist dank ihrer Präsenz nun noch stärker sichtbar.

Vereint in der Hoffnung beginnen wir eine neue kirchliche Versammlung, die in der Lage ist, die Horizonte zu erweitern, das Herz zu öffnen und jene Strukturen zu verändern, die uns heute lähmen, von der Jugend trennen und entfernen und dazu führen, dass sie im Regen stehen und sich selbst überlassen bleiben ohne eine Glaubensgemeinschaft, die sie unterstützt und ohne einen Horizont von Sinn und Leben (vgl. Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium, 49).

Die Hoffnung fordert uns heraus, rüttelt uns auf, zerbricht den Konformismus des „Das war schon immer so“ und verlangt von uns, aufzustehen, um den jungen Menschen direkt ins Gesicht zu schauen und zu sehen, in welchen Situationen sie sich befinden. Ebendiese Hoffnung fordert unser Engagement zur Überwindung von Situationen der Unsicherheit, Ausgrenzung und Gewalt, denen unsere Jugendlichen ausgesetzt sind.

In der Vergangenheit wurde oft über die Jugendlichen entschieden, aber sie wollen, dass wir gemeinsam mit ihnen die Aufgaben der Gegenwart mit mehr Engagement angehen und gegen das ankämpfen, was ihr Leben in irgendeiner Weise daran hindert, sich in Würde zu entwickeln. Sie verlangen und brauchen von uns eine kreative Hingabe, eine intelligente, begeisternde und hoffnungsvolle Dynamik und dass wir sie nicht allein lassen in den Händen so vieler mörderischer Geschäftemacher, die ihr Leben unterdrücken und ihre Zukunftsvision verdunkeln.

Diese Fähigkeit zum gemeinsamen Träumen, die der Herr uns heute als Kirche schenkt, verlangt – wie uns der heilige Paulus in der ersten Lesung sagte –, dass wir eine ganz spezifische Haltung im Umgang miteinander entwickeln: »Jeder achte nicht nur auf das eigene Wohl, sondern auch auf das der anderen« (Phil 2,4). Und gleichzeitig geht es ihm um noch Höheres, wenn er fordert, dass wir in Demut die anderen höher einschätzen sollen als uns selbst (vgl. V. 3). In dieser Gesinnung werden wir versuchen, aufeinander zu hören, um gemeinsam herauszufinden, was der Herr von seiner Kirche verlangt. Und das erfordert von uns, dass wir aufmerksam sind und gut darauf achten, dass sich nicht die Logik der Selbsterhaltung und Selbstbezogenheit durchsetzt, die letztendlich dazu führt, dass Unwichtiges wichtig und Wichtiges unwichtig wird. Die Liebe zum Evangelium und zu den uns anvertrauten Menschen verlangt von uns, dass wir den Blick weiten und die Mission, zu der es uns ruft, nicht aus den Augen verlieren, nämlich ein höheres Gut anzustreben, das uns allen zugutekommt. Ohne diese Haltung werden alle unsere Anstrengungen umsonst sein.

Die Gabe des aufrichtigen, betenden und von Vorurteilen und Vorbedingungen möglichst freien Zuhörens wird uns erlauben, uns in die verschiedenen Situationen hineinzuversetzen, in denen das Volk Gottes lebt. Auf Gott hören, um mit ihm auf den Schrei des Volkes zu hören; auf das Volk hören, um mit ihm den Willen wahrzunehmen, zu dem Gott uns ruft (vgl. Rede während der Gebetswache zur Vorbereitung der Familiensynode, 4. Oktober 2014).

Diese Haltung bewahrt uns vor der Versuchung in moralistische oder elitäre Positionen zu verfallen, wie auch vor einer Neigung zu abstrakten Ideologien, die nie der Realität unseres Volkes entsprechen (vgl. J.M. BERGOGLIO, Meditaciones para religiosos, 45-46).

Brüder und Schwestern, lasst uns diese Zeit unter den mütterlichen Schutz der Jungfrau Maria stellen. Möge sie uns als Frau des Zuhörens und des Gedächtnisses beistehen, damit wir die Spuren des Geistes erkennen, so dass wir unsere jungen Menschen über die Träume und Hoffnungen hinaus auch mit unserer Aufmerksamkeit (vgl. Lk 1,39) begleiten und ermutigen, damit sie nicht aufhören prophetisch zu sein.

Liebe Synodenväter,

viele von uns waren noch jung oder machten ihre ersten Schritte im religiösen Leben, als das Zweite Vatikanische Konzil zu Ende ging. Die letzte Botschaft der Konzilsväter richtete sich an die damaligen Jugendlichen. Es wird uns guttun, das, was wir als Jugendliche gehört haben, mit dem Herzen noch einmal durchzugehen, und dabei an die Worte des Dichters zu denken: »Dass dir halte der Mann, was er als Knabe gelobt« (F. HÖLDERLIN).

Und das sagten die Konzilsväter zu uns: »Vier Jahre arbeitete die Kirche daran, ihr Antlitz zu verjüngen, um dem Entwurf ihres Gründers, des Lebendigen schlechthin, des ewig jungen Christus, besser zu entsprechen. Und am Ende dieser beeindruckenden „révision de vie“ wendet sie sich an euch: Für euch junge Menschen, für euch vor allem, hat sie mit ihrem Konzil ein Licht entzündet, das die Zukunft, eure Zukunft erhellt. Die Kirche begehrt, dass die Gesellschaft, die ihr aufbauen werdet, die Würde, die Freiheit und das Recht der Menschen respektiert: und diese Menschen seid ihr. […] Sie vertraut darauf, dass ihr verstehen werdet, euren Glauben im Leben zu bezeugen, den Glauben an das, was dem Leben Sinn verleiht: die Gewissheit der Existenz eines gerechten und guten Gottes.

Im Namen dieses Gottes und seines Sohnes Jesus ermahnen wir euch, eure Herzen auf die Vielgestaltigkeit der Welt hin zu weiten, den Ruf eurer Brüder und Schwestern zu verstehen und eure jugendlichen Energien mutig in ihren Dienst zu stellen. Kämpft gegen jeden Egoismus. Weigert euch, den Instinkten von Gewalt und Hass, die Kriege und ihre traurigen Begleiterscheinungen des Elends hervorrufen, freien Lauf zu lassen. Seid großzügig, rein, respektvoll, aufrichtig. Und errichtet mit eurer Begeisterung eine bessere Welt als die heutige!« (PAUL VI, Botschaft an die Jugendlichen am Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils, 8. Dezember 1965).

Verehrte Synodenväter, die Kirche schaut mit Vertrauen und Liebe auf euch. (CNA Deutsch)

Vatikan veröffentlicht Instruktion zur Funktionsweise der Bischofssynode

VATIKANSTADT – Zwei Tage vor Beginn der Jugendsynode hat der Vatikan eine Instruktion – sprich Geschäftsordnung – zu den Synodenversammlungen und zur Aufgabe des Generalsekretariats der Bischofssynode veröffentlicht, die detaillierte Regeln und Normen dazu hält, wie die Synoden verlaufen sollen.

Die Instruktion beginnt mit der Aussage, dass es in der Zuständigkeit des Papstes liegt, die Bischofssynode einzuberufen, das Thema oder die Themen festzulegen, die behandelt werden sollen, die Synodenteilnehmer zu wählen, das Schlussdokument zu bestätigen und zu veröffentlichen, sowie die Synode zu beenden, zu aktualisieren, zu transferieren, zu unterbrechen oder aufzulösen.

Das Dokument besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil behandelt die Personen, die Teil der Synodenversammlungen sind und das Generalsekretariat. Der zweite Teil beschäftigt sich mit dem Ablauf der Synode.

In einem Gespräch mit den beim Heiligen Stuhl akkreditierten Journalisten hat der Untersekretär der Bischofssynode, Bischof Fabio Fabene erklärt, diese Geschäftsordnung stünde in Verbindung mit der Apostolischen Konstitution Episcopalis Communio vom 15. September 2018 zur Rolle und Struktur der Bischofssynode.

Die Instruktion ersetzt das, was im Ordo Synodi Episcoporum festgelegt ist.
Monsignore Fabene betonte jedoch, dass dies keinen Bruch mit den Angaben im Ordo bedeute – ein Teil sei sogar gleich – sondern es handle sich um eine „Weiterführung in der Entwicklung.“

Dennoch zitierte Bischof Fabene einige bedeutende Neuerungen: „Die Erweiterung des Generalsekretariats der Synode, da der ordentliche Rat ab sofort aus 21 Bischöfen bestehen wird, von denen 16 von der ordentlichen Generalversammlung gewählt werden.“

Unter letzteren wird „ein Bischof aus den katholischen Ostkirchen kommen und die übrigen 15 aus den Kirchen des lateinischen Ritus und aus verschiedenen geographischen Regionen: Zwei Bischöfe werden Nordamerika vertreten, drei Lateinamerika, drei Europa, drei Asien und einer Ozeanien.“

„Eine weitere Neuerung besteht darin, dass kraft der apostolischen Konstitution Episcopalis Communio „nur Diözesanbischöfe gewählt werden können, im Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils, das gefordert hatte, dass sich um den Papst ein zentraler, permanenter Organismus bilde, der aus Hirten bestehe, die für Teilkirchen verantwortlich sind.“

„Zusammen mit den gewählten Mitgliedern werden auch die Leiter der Dikasterien der Römischen Kurie teilnehmen, die für das Thema zuständig sind, das in der Synodenversammlungen behandelt wird, sobald es vom Heiligen Vater festgelegt wurde, sowie weitere vier Mitglieder, die der Papst selbst ernennt.

„Auf diese Weise konfiguriert sich die Synode in jeder Hinsicht als ein besonderer Ausdruck der unzerstörbaren Bande, die die Bischöfe untereinander und mit dem Papst im Dienst am Volk Gottes verbinden“, so Fabene abschließend. (CNA Deutsch)