Wir müssen jungen Leuten zeigen, was Heiligkeit ist: Erzbischof Gomez bei Jugendsynode

Bischöfe müssen selber Vorbilder der Heiligkeit sein, fordert der Oberhirte von Los Angeles.

VATIKANSTADT – Junge Menschen sollten sich die „Heiligen unserer Zeit“ zum Vorbild nehmen. Das sagte Erzbischof José Gomez am gestrigen Dienstag den Teilnehmern der Jugendsynode.

Gomez leitet – zusammen mit sieben Weihbischöfen – das Erzbistum Los Angeles, das mit über 4 Millionen Katholiken das größte der USA ist.

Der Erzbischof verwies in seiner Rede vor dem Plenum auf das Beispiel der sieben neuen Heiligen der Kirche.

Gomez sprach am 16. Oktober im Rahmen der fünfzehnten ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode, die sich derzeit in Rom trifft zum Thema: „Jugend, der Glaube und die Berufungsentscheidung“. Die Synode dauert noch bis zum 28. Oktober.

Wenn man sich die Heiligen anschaut, von denen es Beispiele auf „allen Kontinenten“ gibt, dann werden junge Menschen auch dazu motiviert, ihre eigene Berufung als „Alltagsheilige“ auch auf ihre eigene Weise zu leben, sagte Erzbischof Gomez.

Er forderte auch seine Amtsbrüder – die Bischöfe – dazu auf, selber Vorbilder der Heiligkeit für junge Menschen zu sein.

„Wir müssen den Jugendlichen zeigen, wie Heiligkeit aussieht, indem wir das Evangelium leben, das wir predigen, indem wir Jesus Christus so verkünden, wie wir leben. Wir müssen junge Menschen dazu aufrufen, Heilige zu sein – und wir müssen selbst Heilige sein“, sagte Gomez.

Der Synodenvater betonte, dass die Berufung junger Menschen zur „Bekehrung und zum neuen Leben in Christus“ auch Priorität im Abschlussdokument der Synode haben sollte und dass die Kirche dazu berufen ist, jungen Menschen auf diesem Weg zu dienen und sie zu begleiten.

Es gehe darum, den Jugendlichen zu zeigen, wie man betet; ihnen zu helfen, Gott in den Sakramenten der Eucharistie und der Beichte zu begegnen; sie zu ermutigen, Werke der Barmherzigkeit für die Armen zu vollbringen – und eine Hingabe an die Heilige Jungfrau Maria zu pflegen.

„Leider wissen die jungen Menschen heute nicht, wie man ein authentisches Leben als Mensch führt, weil die Erwachsenen unserer säkularen Gesellschaft ihnen nicht diesen Weg gezeigt haben“, stellte Gomez nüchtern fest.

„Die Vision vom Leben, die jungen Menschen in westlichen Gesellschaften angeboten wird, ruft sie nicht zum Guten, zur Schönheit oder Wahrheit auf. Stattdessen werden verschiedene Lebensstile und Alternativen zur Selbstverwirklichung angeboten, die auf dem rastlosen Konsum von materiellem Wohlstand, virtuellen Unterhaltungen und vergänglichen Freuden beruhen“, sagte er.

Die katholische Kirche dagegen gebe jungen Menschen die Antworten, die sie suchen – das stelle er in seinen Gesprächen mit jungen Menschen in seiner eigenen Diözese immer wieder fest.

„In der Menschwerdung des Sohnes Gottes und in seiner Passion und Auferstehung sehen wir die Würde und das Schicksal der menschlichen Person offenbart, die nach dem Bild Gottes geschaffen und berufen ist, durch seinen Geist als Kind Gottes zu leben und Heilige zu sein – heilig zu sein, wie unser Vater im Himmel heilig ist“, sagte Gomez. (CNA Deutsch)

Generaloberer der Jesuiten: Papst ist nicht Oberhaupt der universalen Kirche

VATIKANSTADT – Der Generalobere der Gesellschaft Jesu, Pater Arturo Sosa Abascal, hat gesagt, dass der „Papst nicht das Oberhaupt der universalen Kirche ist“, und dass die Bischöfe „Pares“, ihm „gleichgestellt“, sind.

In einem englischsprachigen Interview mit EWTN in Rom, wo Pater Sosa an der Jugendsynode teilnimmt, die noch bis zum 28. Oktober stattfinden wird, erklärte die oberste Autorität der Jesuiten weltweit: „Es gibt keine Jurisdiktion für die ganze Kirche. Wir vergessen oft, dass der Papst nicht der Chef der Kirche ist. Er ist der Bischof Roms. Und als Bischof von Rom hat er einen anderen Dienst für die Kirche, der darin besteht, auf die bestmögliche Art zu versuchen, die Gemeinschaft der ganzen Kirche zu erreichen.“

Pater Sosa betonte, dass Papst Franziskus „ständig wiederholt, wenn Sie sich daran erinnern, dass er der Bischof von Rom ist – lassen Sie mich das wiederholen – und dass er empfindet, dass die anderen Bischöfe für ihr eigenen Kirchen verantwortlich sind, mit denen er in Dialog treten kann.“

„Was er tut, ist zu fördern, dass die Kirche in diese Mentalität der Zusammengehörigkeit im Bilden der Gemeinschaft eintritt und deshalb hebt er immer das Wort ´Unterscheidung´ (der Geister, A.d.R.) hervor“, erklärte er.

„Einige Personen in der Kirche meinen, dass Franziskus das sagt, weil er Jesuit ist und weil die Jesuiten die Unterscheidung berücksichtigen, erfinden. Die Unterscheidung gibt es schon seit dem Evangelium. Wenn sie die Figur Jesu betrachten, werden sie einen Menschen finden, der in der Unterscheidung steht, einen Menschen, der das sucht, was der Geist ihm sagen will, wie er leben soll. Die großen Meister der Spiritualität in der Kirche sind Männer und Frauen der Unterscheidung.“

Für den Generaloberen der Jesuiten ist „die Unterscheidung die Form, in der sich diese Gemeinschaft bilden lässt und die Form, in der die Kirche die wahre Struktur finden wird, um eine Kirche widerzuspiegeln, die dafür offen ist.“

Auf die Frage nach der Rolle der Ordensfrauen in der Synode antwortete der Generalobere: „Wir müssen verstehen, was die Natur der Synode ist, in diesem Moment, mit der Struktur der Kirche. Die Idee der Synode ist eine Art lokaler Versammlung.“
Seiner Meinung nach stellt die Synode einen „Beitrag für die Gemeinschaft aller Kirchen dar und der Papst kann die ihm Gleichgestellten (Pares), die die Bischöfe sind, zusammenrufen.“

„Wir haben Schritte unternommen, um mehr Leute und mehr Stimmen in die Synode aufzunehmen. Die erste Synode war nur für die Bischöfe, dann wurden einige Auditoren hinzugefügt, enige Experte und dann noch andere… in diesem Fall Jugendliche, und zuletzt Familien“, fügte er hinzu.

„Die Struktur verändert sich also und ich hoffe, dass man diesen Rhythmus der Veränderung in der Kirche beibehält. Wenn die Kirche wirklich zu einer Kirche des Volkes Gottes wird, dann wird die Struktur ein Widerschein davon sein; aber dass muss von unten nach oben erfolgen, nicht umgekehrt“, betonte Pater Sosa.
Der Generalobere der Jesuiten erläuterte zudem, dass die Synode „keine Art Parlament sei, in dem es eine Mehrheit oder eine Minderheit gäbe. Wir sind alle zusammen und versuchen, auf den Geist zu hören, und die Unterscheidung lehrt uns, dies zu tun.“
Aussagen Pater Sosas haben in der Vergangenheit Polemik
hervorgerufen, wie jene im Mai des Jahres 2017, als er sagte, der Teufel sei eine „symbolische Figur“.

In einem Interview mit der spanischen Tageszeitung El Mundo hatte der venezolanische Priester erklärt, dass „wir Christen glauben, dass wir nach dem Bild und Gleichnis Gottes geschaffen sind. Gott ist frei, aber Gott wählt immer, das Gute zu tun, weil er ganz Güte ist. Wir haben symbolische Figuren geschaffen, wie den Teufel, um das Böse auszudrücken. Die sozialen Zwänge drücken auch diese Figur aus, da es Menschen gibt, die so handeln, weil sie sich in einer Umgebung befinden, in der es schwierig ist, das Gegenteil zu tun.“

Einige Monate zuvor, im Februar 2017, sprach der Generalobere der Jesuiten in einem Interview mit dem italienischen Portal Rossoporpora.org. Dabei sagte er, dass es – da „zur Zeit Jesu niemand ein Aufnahmegerät besessen habe“, – gut sei, darüber nachzudenken, was „Jesus wirklich gesagt hat.“

„Eine gute Betrachtung darüber, was Jesus wirklich gesagt hat, wäre notwendig. In dieser Epoche hatte niemand einen Rekorder, um seine Worte aufzunehmen. Was wir wissen ist, dass wir die Worte Jesu in den Kontext einbetten müssen. Sie sind in einer bestimmten Sprache, in einer konkreten Umgebung artikuliert und an jemand Bestimmten gerichtet“, sagte er bei dieser Gelegenheit. (CNA Deutsch)

Heiligsprechungen auf dem Petersplatz: Wortlaut der Predigt des Papstes

VATIKANSTADT – Papst Franziskus hat am heutigen Sonntag sieben Frauen und Männer der Kirche heiliggesprochen und dabei über die Radikalität Jesus bei der Feier der heiligen Messe auf dem Petersplatz gepredigt.

CNA Deutsch dokumentiert den Wortlaut der Predigt in deutscher Sprache, wie sie der Vatikan veröffentlicht hat.

VIDEO | Höhepunkte der Heiligsprechungen heute mit Papst Franziskus in Rom #canonizacion #saints #catholic #katholisch #Kirche #Vatican #vatikan pic.twitter.com/tIvVx9uWnt

CNA Deutsch (@CNAdeutsch) October 14, 2018

„Die zweite Lesung sagte uns: »lebendig ist das Wort Gottes, wirksam und scharf« (vgl. Hebr. 4,12). Genauso ist es. Das Wort Gottes ist nicht nur eine Sammlung von Wahrheiten oder eine erbauliche spirituelle Erzählung, nein, es ist lebendiges Wort, das das Leben berührt, das es verwandelt. Dort spricht Jesus in Person zu unseren Herzen, derjenige, der das lebendige Wort Gottes ist.

Insbesondere das Evangelium lädt uns zu einer Begegnung mit dem Herrn ein, nach dem Beispiel jenes Mannes, der »auf ihn zulief« (vgl. Mk 10,17). Wir können uns in diesem Mann wiederfinden, dessen Name im Text nicht erwähnt wird, was ein Hinweis dafür sein könnte, dass er für einen jeden von uns steht. Er fragt Jesus, was er tun müsse, um »das ewige Leben zu erben« (V. 17). Er erbittet immerwährendes Leben, Leben in Fülle: wer von uns wollte das nicht? Aber, wir merken, er bittet darum wie um ein Erbe, das er haben möchte, wie um ein erhältliches Gut, das er aus eigener Kraft erlangen kann. Denn um dieses Gut zu besitzen, hält er seit seiner Kindheit die Gebote, und um dieses Ziel zu erreichen, ist er bereit, noch weitere Gebote zu halten; deshalb fragt er: »Was muss ich tun, um zu haben?«

Die Antwort Jesu bringt ihn in Schwierigkeiten. Der Herr blickt ihn liebevoll an (vgl. V. 21). Jesus ändert die Blickrichtung: von den Geboten, die er befolgt, um einen Lohn zu erhalten, hin zu einer unentgeltlichen und totalen Liebe. Dieser Mann sprach in der Begrifflichkeit von Angebot und Nachfrage, Jesus hingegen bietet ihm eine Liebensgeschichte. Er verlangt von ihn, von der Einhaltung der Gesetze zur Hingabe überzugehen, von einem selbstbezogenen Handeln zu einem Sein mit ihm. Und er macht ihm einen für sein Leben „einschneidenden“ Vorschlag: »Verkaufe, was du hast, gib es den Armen […], dann komm und folge mir nach!« (v. 21). Auch zu dir sagt Jesus: „Komm, folge mir nach!“ Komm: steh nicht still, denn um zu Jesus zu gehören reicht es nicht aus, dass man nichts Schlechtes tut. Folge mir nach: lauf Jesus nicht nur dann hinterher, wenn es dir passt, sondern suche ihn jeden Tag; begnüge dich nicht damit, Gebote zu befolgen, Almosen zu geben und Gebete zu sprechen; finde in ihm den Gott, der dich immer liebt, den Sinn deines Lebens, die Kraft zur Hingabe.

Jesus sagt dann weiter: »Verkaufe, was du hast, und gib es den Armen«. Der Herr spricht nicht theoretisch über Armut und Reichtum, sondern es geht ihm direkt um das Leben. Er verlangt von dir, das loszulassen, was dein Herz belastet, dich von Gütern zu befreien, um Platz zu schaffen für ihn, der allein gut ist. Man kann Jesus nicht wirklich folgen, wenn man von etwas in Beschlag genommen ist. Denn wenn das Herz mit Dingen übersättigt ist, wird für den Herrn kein Platz mehr sein, der dann zu einem Gegenstand unter vielen wird. Deshalb ist Reichtum gefährlich und – so sagt Jesus – macht es schwer, sich zu retten. Nicht, weil Gott streng ist, nein! Das Problem liegt auf unserer Seite: unser Zuviel-Haben, unser Zuviel-Wollen erstickt unsere Herzen und macht uns unfähig zu lieben. Deshalb erinnert der heilige Paulus daran, dass die Habsucht »die Wurzel aller Übel ist« (1 Tim 6,10). Wir sehen das: wo das Geld im Mittelpunkt steht, gibt es keinen Platz für Gott und auch keinen Platz für den Menschen.

Jesus ist radikal. Er gibt alles und verlangt alles: er gibt totale Liebe und verlangt ein ungeteiltes Herz. Noch heute schenkt er sich uns als lebendiges Brot; können wir ihm dafür ein paar Krümel geben? Ihm, der sich zu unserem Diener machte, so sehr, dass er für uns das Kreuz auf sich nahm, können wir nicht einfach antworten, indem wir einige Gebote befolgen. Es ist nicht damit getan, ihm, der uns das ewige Leben bietet, ein bisschen Zeit zu schenken. Jesus gibt sich mit einem „Prozentsatz an Liebe“ nicht zufrieden: wir können ihn nicht mit zwanzig, fünfzig oder sechzig Prozent lieben. Entweder alles oder nichts.
Liebe Brüder und Schwestern, unser Herz ist wie ein Magnet: es lässt sich von der Liebe anziehen, aber es kann nur auf einer Seite andocken und es muss wählen: entweder es wird Gott lieben, oder es wird den Reichtum der Welt lieben (vgl. Mt 6,24); es wird leben, um zu lieben, oder es wird für sich selbst leben (vgl. Mk 8,35). Fragen wir uns, auf welcher Seite wir stehen. Fragen wir uns, wo wir in unserer Liebesgeschichte mit Gott stehen. Begnügen wir uns mit einigen Geboten oder folgen wir Jesus als Verliebte, die wirklich bereit sind, für ihn etwas aufzugeben? Jesus stellt einem jeden von uns und uns allen als einer „Kirche auf dem Weg“ die Frage: sind wir eine Kirche, die nur gute Gebote predigt, oder eine bräutliche Kirche, die sich ihrem Herrn in Liebe hingibt? Werden wir ihm wirklich folgen, oder wenden wir uns wie dieser Mann wieder der Welt zu? Also: genügt uns Jesus, oder suchen wir viele weltliche Sicherheiten? Bitten wir um die Gnade, dass wir fähig werden, aus Liebe zum Herrn loszulassen: den Reichtum, die Sehnsucht nach Status und Macht, nach Strukturen, die der Verkündigung des Evangeliums nicht mehr angemessen sind, einem Ballast, der unsere missionarische Sendung bremst, nach Bindungen an die Welt. Ohne einen Fortschritt in der Liebe erkrankt unser Leben und unsere Kirche an »egozentrischer Selbstgefälligkeit« (Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium, 95): man sucht die Freude in kurzfristigen Vergnügungen, man verschließt sich in sterilem Geschwätz, man bettet sich in der Monotonie eines christlichen Lebens ohne Schwung, wo ein wenig Narzissmus die Tristesse des Unvollendet-Bleibens überdeckt.

So war es bei diesem Mann, der – wie das Evangelium sagt – »traurig wegging« (vgl. V. 22). Er hatte alles an den Geboten und an seinen vielen Gütern festgemacht, aber er verschenkte nicht sein Herz. Und obwohl er Jesus getroffen und seinen liebevollen Blick erfahren hatte, ging er traurig weg. Traurigkeit ist ein Beweis für unerfüllte Liebe, ein Zeichen für ein laues Herz. Ein um so manches erleichtertes Herz hingegen, das frei ist, den Herrn zu lieben, verbreitet immer Freude, jene Freude, die heute so dringend gebraucht wird. Der Heilige Papst Paul VI. schrieb: »Gerade inmitten all ihrer Not müssen die Menschen von heute die Freude entdecken und deren frohen Klang vernehmen (Apostolisches Schreiben Gaudete in Domino, I). Heute lädt uns Jesus ein, zu den Quellen der Freude zurückzukehren: zur Begegnung mit ihm, zu einer mutigen und risikofreudigen Entscheidung, um ihm nachzufolgen, zum Gefallen daran, etwas aufzugeben, um seinen Weg einzuschlagen. Die Heiligen sind diesen Weg gegangen.

Paul VI. tat dies nach dem Beispiel des Apostels, dessen Namen er annahm. Wie dieser lebte er ganz für das Evangelium Christi, indem er Grenzen überwand und Neuland betrat sowie durch Verkündigung und Dialog sein Zeuge wurde, Prophet einer hinausgehenden Kirche, die Weitblick hat und sich um die Armen kümmert. Paul VI. hat, manchmal unter Mühen und von Unverständnis umgeben, ein leidenschaftliches Zeugnis von der Schönheit und Freude einer totalen Nachfolge Jesu abgelegt. Noch heute mahnt er uns, zusammen mit dem Konzil, dessen weiser Steuermann er war, unsere gemeinsame Berufung zu leben: die universale Berufung zur Heiligkeit. Nicht zum Mittelmaß, sondern zur Heiligkeit. Es ist schön, dass mit ihm unter den neuen Heiligen auch Bischof Romero ist, der auf weltliche Absicherungen, ja auf seine eigene Sicherheit verzichtete, um evangeliumsgemäß sein Leben hinzugeben. Er war den Armen und seinem Volk nahe. Sein Herz war hingezogen zu Jesus und seinen Brüdern und Schwestern. Dasselbe gilt für Francesco Spinelli, Vincenzo Romano, Maria Katharina Kasper, Nazaria Ignacia de Santa Teresa und Nunzio Sulprizio. Alle diese Heiligen haben in unterschiedlichen Situationen mit ihrem Leben das heutige Schriftwort deutlich gemacht, ohne Lauheit, ohne Berechnung, mit der Leidenschaft, etwas zu riskieren und loszulassen. Möge der Herr uns helfen, ihr Beispiel nachzuahmen.” (CNA Deutsch)

Humanae Vitae: Papst Paul VI. handelte nicht alleine

VATIKANSTADT – Humanae Vitae ist keine „vorkonziliare“ Enzyklika, der selige Papst Paul VI. hat den endgültigen Entwurf nicht allein geschrieben, und er hat – einem 2018 veröffentlichten Buch zufolge – verschiedene Meinungen eingeholt, bevor er diese erließ.

Das Buch „La nascita di un enciclica“ („Die Geburt einer Enzyklika“) wurde von Professor Gilfredo Marengo geschrieben, Professor für theologische Anthropologie am Päpstlichen Theologischen Institut Johannes Paul II. für Studien über Ehe und Familie.

Um das Buch zu schreiben, erhielt Professor Marengo mit besonderer Genehmigung des Papstes Zugang zu Dokumenten aus dem Archiv des Staatssekretariats des Vatikans, da Archivmaterial aus dem Heiligen Stuhl in der Regel erst nach 70 Jahren zur Verfügung gestellt wird.

Die Dokumente enthalten eine Reihe von Entwürfen und Anweisungen sowie eine nie veröffentlichte Enzyklika De nascendi prolis, die durch einen neuen Entwurf aufgehoben wurde, der schließlich zum endgültigen Text von Humanae vitae wurde.

Das Studium dieser Dokumente führt Marengo zu einer endgültigen Schlussfolgerung: „Die Idee, dass Paul VI. seine Entscheidungen allein getroffen hat, ist nur mythologisch.“

Gleichzeitig sei „die Isolation, in der er sich befand“ nach der Verkündigung der Enzyklika eine andere Sache, sagte Marengo.

Das Buch ist das Ergebnis eines historischen Forschungsprojekts zu Humanae vitae, das bei der Ankündigung zunächst Anlass zur Besorgnis gab. Zu Beginn spekulierten einige, dass eine Kommission zur Neuinterpretation von Humanae vitae gebildet worden sei, bestehend aus Marengo, Pierangelo Sequeri, Präsident des Päpstlichen Theologischen Instituts Johannes Paul II. und den Professoren Philippe Chenaux und Angelo Maffeis.

Kirchliche Beamte sagten im vergangenen Juni, dass dies nicht der beabsichtigte Zweck der Studiengruppe sei, und Marengo sagte am Vorabend der Veröffentlichung des Buches zu CNA, dass die Enzyklika von Paul VI. nicht aktualisiert werden müsse.

„Der Weg zu Humanae vitae war nicht schwierig, weil Paul VI. Zweifel oder Unsicherheiten über die Verhütungspraxis hatte. Schwierigkeiten ergaben sich aus der Suche nach einer Sprache, die dieses Urteil ausgewogen, überzeugend und pastoral fruchtbar vermitteln kann“, so Marengo.

Der Weg zur Veröffentlichung von Humanae Vitae war lang. Es begann 1963, als der heilige Johannes XXIII. eine Kommission für das Studium von Ehe, Familie und Geburtenkontrolle einrichtete.

Kurz darauf starb Johannes XXIII. und Paul VI. wurde zum Papst gewählt. Er erweiterte die Mitgliederzahl der Kommission von 6 auf 12, und 1965 erweiterte er sie auf 75, unter dem Vorsitz von Kardinal Alfredo Ottaviani, Präfekt des Heiligen Offiziums – heute Kongregation für die Glaubenslehre.

Das Buch von Professor Marengo verfolgt Schritt für Schritt die Entwicklung der Diskussion, von einer Sitzung der Kommission zur nächsten. Im Allgemeinen gibt es zuerst einen pastoralen Ansatz, dann einen eher doktrinären und dann die von Paul VI. angebotene Synthese.

Zu den größten Bedenken einiger Kommissionsmitglieder gehörte, dass die Behauptung, die Verwendung einer Verhütungspille könne in bestimmten Fällen erlaubt sein, die Anti-Geburts-Politik des entwickelten Westens begünstigen und damit die ärmsten Länder negativ beeinflussen würde.

Die Frage der Geburtenkontrolle war Teil der Diskussion bei der Ausarbeitung der Verfassung des Zweiten Vatikanischen Konzils Gaudium et spes. Paul VI. traf jedoch die Entscheidung, die Frage der Geburtenkontrolle aus der Diskussion herauszunehmen. Marengo stellt fest, dass der Papst darum gebeten hat, in Gaudium et spes Abschnitte aufzunehmen, in denen er die Lehre der Kirche zu Fragen der Ehe und der Familie bekräftigt, sich gegen empfängnisverhütende Mentalitäten wendet und die eheliche Keuschheit lobt, um keinen Zweifel an der katholischen Lehre aufkommen zu lassen.

Besonders hervorzuheben ist die Plenarsitzung der erweiterten Kommission, die vom 25. bis 29. März 1965 stattfand. Die Versammlung erkannte an, dass eine öffentliche Erklärung zur verantwortungsvollen Vaterschaft notwendig sei, während sie unterstrich, dass es unmöglich gewesen sei, eine gemeinsame Schlussfolgerung darüber zu ziehen, ob die Pille rechtmäßig verwendet werden könne.

So schlugen sie eine vorübergehende pastorale Unterweisung vor, eine „provisorische Lösung, um der Unmöglichkeit, eine überzeugende doktrinäre Haltung zu erreichen, zu begegnen“.

Paul VI. mochte es nicht. Marengo bemerkte, dass der Papst besorgt sei, „zu vermeiden, dass die Kirche, und besonders das Lehramt, nicht in der Lage sei, ein klares Wort zu einem solchen Thema in der öffentlichen Meinung zu sagen“.

Darüber hinaus hielt es Paul VI. für inakzeptabel, „eine Änderung des Lehramtes zu unterstützen, nicht weil es starke und gemeinsame Gründe gab, sondern weil es nicht möglich war, alle Knoten zu lösen“.

Auch Bischof Carlo Colombo, der damalige Weihbischof von Mailand, machte seinen Vorschlag für eine Pastoralwende und legte einen Text vor, in dem es hieß: „Die Verhütungspraxis darf nicht immer als schwere Sünde betrachtet werden“, was in der Mitte ein Weg war, sich nicht von den Lehren Pius XI. und Pius XII. zu lösen und gleichzeitig den Gewissenskonflikt unter den Eheleuten aufzulösen.

Paul VI. hat diesen Vorschlag nicht aufgegriffen und einen neuen Weg des Studiums eingeschlagen, um eine gute Balance zwischen pastoraler Praxis und Lehre zu finden.

Marengo betonte, dass es damals schwierig war, die richtige Sprache zu finden, da „ein gewisser Aufruf zur Pastoralität benutzt wurde, um einige nicht sekundäre Fragen der Lehre zu diskutieren, was Unsicherheit und Unbehagen im kirchlichen Körper hervorrief“.

Zu diesem Zeitpunkt nahm der internationale Druck zu.

Ein Dokument, in dem betont wird, dass 70 Mitglieder der Päpstlichen Kommission der Antibabypille positiv gegenüberstehen, wurde 1967 gleichzeitig in der französischen Zeitung „Le Monde“, der englischen Zeitschrift „The Tablet“ und der amerikanischen Zeitschrift „National Catholic Reporter“ veröffentlicht.

Diese Veröffentlichung ist der Ursprung der Volkserzählung, dass Paul VI. allein und gegen die Meinung der Mehrheit der Kommissionstheologen gehandelt hat.

Bernardo Colombo, Professor für Demographie und Mitglied der Kommission, stellte 2003 in einem Artikel in der Zeitschrift „Teologia“ der theologischen Fakultät Mailand fest, dass das Dokument „nur einer der 12 dem Heiligen Vater vorgelegten Berichte“ sei.

Auch das Buch von Professor Marengo weist die Erzählung zurück.

Trotz des Drucks ging die Arbeit an einer Enzyklika weiter. 1967 bittet Paul VI. den Staatssekretär des Vatikans, die Teilnehmer der ersten Bischofssynode zu wählen.

Nur 26 der 199 Synodenteilnehmer antworten auf die Bitte, eine Stellungnahme zur Geburtenkontrolle abzugeben. Die Mehrheit von ihnen forderte Offenheit für die Anwendung der Verhütung, während nur sieben den Papst aufforderten, die Unmoral der Verhütung zu wiederholen, so Marengo.

Es war jedoch nur eine Minderheit der befragten Bischöfe, die sogar auf die Umfrage geantwortet haben. (CNA Deutsch)

Generalvikar Beer: Kirche steht beim Thema Missbrauch noch am Anfang

OHLSTADT (LKR. GARMISCH-PARTENKIRCHEN) – Der Generalvikar des Erzbischofs von München und Freising, Peter Beer, sieht die Kirche angesichts des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger vor historischen Veränderungen.

„Ich bin der Überzeugung, dass jetzt die Kraft, der Mut, der Schwung, auch der Druck da ist, dass wir, jeder an seiner Stelle, in Gang kommen, um etwas zu verändern“, sagte Beer bei der Vollversammlung des Diözesanrats der Katholiken der Erzdiözese am heutigen Freitag, 12. Oktober, in Ohlstadt im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen.

„Der Gott der Geschichte, wenn es ihn denn gibt, hat uns kräftig in den Hintern getreten. Das war offenbar notwendig.“

Der Generalvikar warnte: „Man kann es sich gemütlich machen im Zorn, in der Macht, in der Enttäuschung“.

„Aber ich glaube, es ist jetzt die Stunde, nicht schwarz zu sehen, sondern es ist der Beginn einer neuen Zukunft. Das wird schmerzhaft werden, es werden geliebte Gewohnheiten verlorengehen, es wird sich das Gesicht der Kirche ändern, es wird eine Form von Kirche sein, die wir erst suchen müssen.“

Er gehe davon aus, dass die Kirche beim Umgang mit sexuellem Missbrauch erst am Anfang stehe, „nicht am Ende, nicht in der Mitte“.

Die Kirche dürfe sich nicht vormachen, dass es ausreiche, aufzuklären und Missbrauchs- und Präventionsbeauftragte zu haben, so Beer: „Die Strukturen, die Haltungen, die systematischen Gründe, die sich hinter der Missbrauchsthematik und vor allem dem Umgang damit verbergen, die bestehen ja weiterhin und wirken auch in anderen Bereichen.“

Der Münchner Generalvikar nannte unter anderem die Tendenz, Schwierigkeiten „unter uns“ zu regeln, „das Nichtglauben gegenüber den Missbrauchsopfern, das Beschwichtigen der Situation vor Ort“ sowie „den schnellen Übergang von Schuld zu Barmherzigkeit, ohne Sühne, ohne Wiedergutmachung, ohne Buße. Das sind Tendenzen, da müssen wir sehr genau hinschauen und in allen Bereichen aufpassen.“ (CNA Deutsch)

Papst Franziskus nimmt Rücktritt von Kardinal Donald Wuerl an

WASHINGTON, D.C. – Papst Franziskus hat am heutigen Freitag den Rücktritt Kardinal Donald Wuerl angenommen.

Bis ein neuer Erzbischof von Washington, DC ernannt ist, bleibt Wuerl kommissarisch im Amt als Apostolischer Administrator.

In einem heute CNA zugespielten Brief an Wuerl, schreibt Papst Franziskus dem Kardinal, sein Verzicht sei ein Zeichen der Verfügbarkeit und Fügsamkeit Wuerls „gegenüber dem Geist, der weiterhin in seiner Kirche handelt.“

Der heute 77 Jahre alte Wuerl hatte seinen Rücktritt – wie kirchenrechtlich vorgeschrieben – ursprünglich am 12. November 2015 mit Erreichen seines 75. Lebensjahres eingereicht.

Papst Franziskus erwähnte am heutigen Freitag, dass er am 21. September auch eine Anfrage von Wuerl mit der Bitte um Annahme des Rücktritts erhalten habe.

Wuerl war im Zuge des Falles McCarrick in den vergangenen Monaten massiv unter Druck geraten, wie CNA Deutsch berichtete – bis hin zu Demonstrationen von Katholiken vor seiner Residenz.

Im Brief vom 12. Oktober, in dem er den Rücktritt Wuerls annahm, verteidigt Franziskus den Kardinal gegen die teilweise scharfe Kritik, der er in den letzten Monaten ausgesetzt war.

„Du hast genügend Elemente, um deine Handlungen zu ‚rechtfertigen‘ und zu unterscheiden, was es bedeutet, Verbrechen zu vertuschen oder Probleme nicht zu lösen und einige Fehler zu machen.“

„Du hättest genügend Möglichkeiten, Dein Handeln zu ‚rechtfertigen‘ und dazwischen zu unterscheiden, was der Unterschied zwischen der Vertuschung von Verbrechen ist oder nicht mit einem Problem umzugehen, und einige Fehler zu machen“, so Franziskus.

Weil Wuerl jedoch „vornehm“ sei, habe er sich dazu entschieden, sich nicht so zu verteidigen, fährt der Papst fort und betont: „Darauf bin ich stolz und danke dir.“

„Dein Verzicht ist ein Zeichen deiner Verfügbarkeit und Fügsamkeit gegenüber dem Geist, der weiterhin in seiner Kirche handelt“

In einer Erklärung vom 12. Oktober schrieb Wuerl, dass „die Entscheidung des Heiligen Vaters, der Erzdiözese eine neue Leitung zu übertragen, es allen Gläubigen, Geistlichen, Ordensleuten und Laien ermöglichen kann, sich auf die Heilung und die Zukunft zu konzentrieren. Es erlaubt dieser Ortsgemeinde, voranzukommen.“

Wuerl weiter: „Noch einmal entschuldige ich mich für alle Fehler in der Vergangenheit und bitte um Verzeihung. Mein Rücktritt ist ein Weg, um meine große und beständige Liebe zu euch, den Menschen der Kirche in Washington, auszudrücken.“

Wieviel der nun zurückgetretene über den Fall McCarrick wirklich wußte – der mutmaßliche Kinderschänder und Sextäter McCarrick war Vorgänger Wuerls als Erzbischof von Washington – ist nach wie vor unklar.

Der Mitte August veröffentlichte Untersuchungsbericht der Pennsylvania Grand Jury, der tausendfachen Missbrauch durch hunderte Geistliche dokumentierte, nannte Donald Wuerl über 200mal namentlich.

In einem Brief vom 11. September an Priester seiner Erzdiözese sagte Wuerl, dass er sich bald mit dem Papst treffen werde, um seine Zukunft zu besprechen, erklärte aber nicht sofort, dass er den Papst bitten werde, seinen Rücktritt anzunehmen. Ein Sprecher von Wuerl bestätigte gegenüber CNA am 12. September, dass der Kardinal beabsichtigte, Papst Franziskus formell zu bitten, ihn zur Annahme des Rücktritts zu bewegen.

Es wird allgemein angenommen, dass Wuerl hoffte, zumindest bis zur Herbsttagung der US-Bischofskonferenz im November in seiner Position zu bleiben. Diese Sitzung wird sich voraussichtlich auf die durch sexuelle Gewalt, Missbrauch und Vertuschung ausgelöste Kirchenkrise konzentrieren, und Wuerl sollte eine aktive Rolle spielen.

Als Apostolischer Administrator wird Wuerl weiterhin die täglichen Aktivitäten der Erzdiözese leiten, darf aber keine größeren Änderungen vornehmen.

Hannah Brockhaus und Courtney Grogan trugen zur Berichterstattung bei. (CNA Deutsch)

Die Heiligsprechung von Papst Paul VI. bei der Jugendsynode am Sonntag

Katholischer Fernsehsender EWTN überträgt LIVE aus Rom.

VATIKANSTADT – Ein geistlicher Höhepunkt der Jugendsynode findet am kommenden Sonntag, dem 14. Oktober, statt: Papst Paul VI. wird gemeinsam mit Erzbischof Oscar Romero, Schwester Katharina Kasper, Francesco Spinelli und Vincenzo Romano heiliggesprochen.

Es war Papst Franziskus selbst, der am vergangenen 15. Februar bei seinem traditionellen jährlichen Treffen mit den Pfarrern von Rom in der Lateranbasilika die baldige Heiligsprechung von Papst Montini angekündigt hatte.

„Es gibt zwei Bischöfe von Rom (aus der neueren Zeit), die schon heilig sind“ sagte er mit Bezug auf Johannes XXIII. und Johannes Paul II. „Paul VI. wird in diesem Jahr ein Heiliger werden. Bei einem anderen – Johannes Paul I. – ist der Seligsprechungsprozess im Gange, der Prozess ist eröffnet.“

„Und Benedikt und ich auf der Warteliste: Betet für uns!“ scherzte Franziskus damals.

Der selige Paul VI. ist unter anderem bekannt als Urheber der Enzyklika Humanae Vitae. Dieses von vielen als prophetisch gefeierte Dokument ist ein Meilenstein in der Verteidigung des menschlichen Lebens von der Empfängnis an – und seine Veröffentlichung jährt sich 2018 zum 50. Mal.

Das Wunder, das der Fürsprache von Paul VI. zugeschrieben wird, ist die 2014 anerkannte Heilung eines ungeborenen Kindes im fünften Monat der Schwangerschaft.

EWTN überträgt die Zeremonie ab 10.00 Uhr live. Bereits am Donnerstag, dem 11. Oktober und am Freitag, dem 12. Oktober, werden um jeweils 21.00 Uhr Sondersendungen zur bevorstehenden Heiligsprechung gesendet.

Bischöfe aus aller Welt beraten sich derzeit zum Thema „Jugend, Glaube und Berufungsentscheidung“ in Rom. Der katholische Fernsehsender EWTN wird bis zum Ende der Synode am 28. Oktober regelmäßig live aus Rom berichten.

Die Live-Übertragungen in der Übersicht:

Donnerstag, 11. Oktober 2018
21.00 – 22.00 Uhr
EWTN Spezial zur Heiligsprechung: Papst Paul VI. – ein Papst im Zeichen des Widerspruchs

Freitag, 12. Oktober 2018
18.30 – 19.30 Uhr – live
Heilige Messe zur Eröffnung des Welttreffens von Radio Maria in Collevalenza, Italien

21.00 – 22.00 Uhr
EWTN Spezial zur Heiligsprechung: Attentat auf den Glauben – Das Martyrium des Oscar A. Romero

22.30 – 24.00 Uhr – live
Rosenkranz und Lichterprozession aus dem Heiligtum von Fatima

Samstag, 13. Oktober 2018
11.00 – 14.00 Uhr – live
Heilige Messe aus dem Heiligtum der Muttergottes von Fatima

21.00 – 22.00 Uhr
EWTN Spezial zur Heiligsprechung: Sondersendung mit Ulrich Nersinger aus dem Vatikan

Sonntag, 14. Oktober 2018
9.30 – 10.00 Uhr – live
EWTN Spezial zur Heiligsprechung: Live aus dem Vatikan

10.00 – 12.00 Uhr – live
Heilige Messe mit Heiligsprechung von Paul VI., Oscar Romero, Schwester Katharina Kasper, Francesco Spinelli und Vincenzo Romano – Petersplatz, Vatikan

12.00 – 12.30 Uhr – live
EWTN Spezial zur Heiligsprechung: Live aus dem Vatikan

12.30 – 13.30 Uhr
EWTN Spezial zur Heiligsprechung: Papst Paul VI. – ein Papst im Zeichen des Widerspruchs

15.30 – 16.45 Uhr – live
Heilige Messe aus Collevalenza, Italien

20.00 – 21.00 Uhr
EWTN Spezial zur Heiligsprechung: Attentat auf den Glauben – Das Martyrium des Oscar A. Romero.

(CNA Deutsch)

Zusammenfassung der polnischen Synodenväter zum 10. Oktober

VATIKANSTADT – Immer wieder veröffentlicht CNA Deutsch während der Synode über Jugendliche, Glaube und und die Berufungsentscheidung, die vom 3. bis 28. Oktober im Vatikan stattfindet, Zwischenbilanzen der Synodenväter aus Polen.

Im Folgenden finden Sie eine kurze Zusammenfassung vom 10. Oktober, die CNA von den Synodenvätern aus Polen zur Verfügung gestellt wurde, übersetzt in deutscher Sprache:

Das sakramentale Leben, die Inspiration des Heiligen Geistes, des auferstandenen Christus und die Begleitung der Jugendlichen bei der Unterscheidung ihrer Berufung – das sind die Hauptthemen der Morgensitzung der Synode am 10. Oktober.

Während der Debatten wurden das Arbeitsdokument [Instrumentum Laboris] der Bischofsversammlung und die Notwendigkeit, ein gewisses Gleichgewicht herzustellen, diskutiert. „Die Synodenväter sagten, dass es diesem Dokument an einer theologischen Perspektive und der Glaubensperspektive mangelt. Das Dokument ist überwiegend soziologisch. Es wurde darauf hingewiesen, dass es keine Erwähnung des Sakraments der Firmung enthält, das das Sakrament des Heiligen Geistes ist, und doch ist es Er, der die Kirche verjüngt. Es gibt fast nichts über das Sakrament der Eucharistie, obwohl die Jungen zeigen, dass sie für die Sakramente, für die Inspiration durch den Heiligen Geist sensibel sind. Viele Stimmen wiesen auf die Notwendigkeit eines neuen Pfingstfestes hin. Diese Stimmen sind legitim, weil die Lösungen, die wir geben sollen, aus dem Glauben kommen müssen und nicht nur aus der Soziologie“, sagte Erzbischof Grzegorz Ryś von Lodz.

In der heutigen Sitzung wurde auch an den auferstandenen Christus erinnert. „Wenn wir zeigen können, dass der auferstandene Christus und die Darstellung Christi ein authentisches Zeugnis sind, dann wird es Früchte geben. Tatsächlich erwarten die Jugendlichen von der Kirche keine materiellen Mittel oder Psychologie, sondern echte Jünger. Einer der Jugendlichen sagte, dass der Priester seinen eigenen Namen kennen sollte. Ein guter Pastor und Erzieher zu sein, bedeutet eine tiefe persönliche Beziehung, und all das muss im sakramentalen Leben der Fall sein“, erklärte Weihbischof Marian Florczyk von Kielce.

Auch die Berufungsentscheidung im Rahmen der Begleitung der Jugendlichen wurde diskutiert. „Der Weg zur Unterscheidung und Annahme einer Berufung erfordert unterschiedliche Begleiträume, die sich auf das Menschliche, das Soziale, das Bildungsbezogene und das Geistige beziehen. In diesem Bereich gibt es eine weitere Möglichkeit für Pastoren, mit jungen Menschen zu arbeiten. Dieser Weg gibt dem Jugendlichen die Möglichkeit, eine Berufung zu erkennen und anzunehmen“, sagte Weihbischof Marek Solarczyk von Warszawa-Praga. (CNA Deutsch)

Forderung aus Kanada: Aktive Sterbehilfe für Kinder, selbst wenn Eltern dagegen sind

Kanadische Kinderärzte bezeichnen Euthanasie als „medizinische Behandlung wie jede andere auch“.

OTTAWA / WIEN – Eine Gruppe kanadischer Bioethiker und Kinderärzte fordert: Auch Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sollten in Kanada aktive Sterbehilfe in Anspruch nehmen dürfen – selbst wenn die Eltern damit nicht einverstanden sind.

Das berichtet das Wiener Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) in der neuen „Bioethik Aktuell„.

Bei der aktiven Sterbehilfe, so die Euthanasie-Befürworter, handle es sich um eine „medizinische Behandlung“, über die der Arzt informieren sollte wie über jede andere Möglichkeit der Behandlung auch.

Die Autoren veröffentlichten dazu eine Beitrag im „Journal of Medical Ethics“, demzufolge die Tötung auf Verlangen im Falle eines „selbstbestimmten Wunsches“ der Minderjährigen auch ohne Wissen oder Zustimmung der Eltern möglich sein sollte Voraussetzung dafür: Die Kinder sollten zurechnungsfähig sein und keine Beratung mit den Eltern wünschen.

Auch sollte das „soziale Stigma“, mit dem Kinder-Euthanasie noch behaftet ist, beseitigt werden, so die Ethiker laut „IMABE“.

Die Autoren des Beitrags behaupten, dass Beihilfe zum Suizid und aktive Sterbehilfe („Medical Assistance in Dying“, MAID) Teil eines „Kontinuums“ der Palliativpflege sei. Man dürfe eine Person nicht „dazu zwingen, trotz unerträglichen und unheilbaren Leidens zu leben“.

Im Juni 2016 wurde in Kanada das sog. MAID-Gesetz verabschiedet, mit dem sowohl aktive Sterbehilfe als auch assistierter Suizid landesweit erlaubt wurden. Das Gesetz ist umstritten und die Kontroverse hält an. Manchen ging das Gesetz nicht weit genug, sie forderten analog zur Sterbehilfe-Regelung in Belgien auch die Möglichkeit der Tötung auf Verlangen für „reife Minderjährige“ und Menschen mit psychischen Erkrankungen.

Die Regierung hat den Rat der kanadischen Akademien gebeten, diesbezüglich bis Ende 2018 Stellung zu beziehen.

Widerspruch und Kritik

Heftige Kritik kommt von der kanadischen Ärztevereinigung Physicians‘ Alliance against Euthanasia, der mehr als 1.100 kanadische Ärzte angehören. Es sei „keine Aufgabe von Ärzten zu töten“, so die Allianz in einer Pressemitteilung.

Der internationale Dachverband der Ärztekammern solle offiziell eine „neutrale Position“ gegenüber Euthanasie und ärztlicher Beihilfe zum Suizid einnehmen, so die Forderung der beiden Ärztekammern laut „IMABE“.

„Als kanadische Ärzte möchten wir betonen, dass die Position der CMA weder unsere Ansichten noch unsere Erfahrung widerspiegelt und wir eine neutrale Haltung als unlogisch und nicht vertretbar erachten“, betont Catherine Ferrier, Präsidentin der Physicians‘ Alliance against Euthanasia.

Weltweit ist es Ärzten in nur sechs von 200 Ländern (3 Prozent) gestattet, den Tod ihrer Patienten direkt herbeizuführen, die große Mehrheit nationaler Ärzteverbände spricht sich klar dagegen aus. (CNA Deutsch)

Nordkoreas Kim Jong-un lädt Papst Franziskus ein (UPDATE)

SEOUL – Auf Vorschlag des südkoreanischen Präsidenten lädt der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un Papst Franziskus zu einem Besuch ein.

Das berichtet die „Korea Times„, eine englischsprachige Schwesterzeitung der großen südkoreanischen Tageszeitung „Hankook Ilbo“.

In einem Briefing sagte ein Sprecher, dass die Einladung an den Papst übermittelt werde, wenn der südkoreanische Präsident Moon Jae-in – der selber katholisch ist – am 18. Oktober den Vatikan besucht, und dort auch Papst Franziskus trifft.

Das Treffen des Ponitfex mit dem Präsidenten Südkoreas hat der Vatikan am heutigen 9. Oktober bestätigt.

Die „Korea Times“ zitiert den Sprecher aus Seoul weiter: „Präsident Moon schlug vor, dass der Vorsitzende Kim den Papst trifft und wies darauf hin, dass er sehr am Frieden auf der koreanischen Halbinsel interessiert ist.“

Kim Jon-un habe versprochen, „den Papst herzlich willkommen zu heißen, wenn er Pjöngjang besucht.“

Es steht noch nicht fest, ob der Papst die Einladung von Kim annehmen wird. Der Papst, der Südkorea 2014 besuchte, betete vor dem Gipfel zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump am 12. Juni für den Frieden.

Hintergrund: Kirche in Korea

Während der Katholizismus in Südkorea seit Jahrzehnten wächst, und Ende 2017 rund sechs Millionen Gläubige (11 Prozent der Bevölkerung) zählte, um die sich 5.360 Priester in 1.734 Pfarreien kümmern, ist die Lage im Norden der Halbinsel eine andere.

Die kommunistische Diktatur Nordkoreas steht seit Jahren auf Platz 1 des Weltverfolgungsindex (WVI) des christlichen Hilfswerks „Open Doors“. In der „Demokratischen Volksrepublik“ leben etwa 300.000 Christen. Die Gesamtbevölkerung liegt bei 25,4 Millionen Menschen.

Der totalitäre Polizeistaat überwacht die Christen des Landes auf Schritt und Tritt und zwingt sie, die Herrscherfamilie anzubeten, so Beobachter. Beten ist nur im Privatbereich möglich. Zwischen 50.000 und 75.000 Christen werden unter zum Teil unmenschlichen Bedingungen in Straflagern festgehalten.

Dennoch breitet sich auch dort Nordkoreanern zufolge das Christentum aus, wie CNA Deutsch berichtete.

Letzte Aktualisierung am 9. Oktober, 11:47 Uhr (CNA Deutsch)