Buchtipp: Politik und Religion bei Dante

DanteDante Alighieri (1265-1321) gehört zu den Säulen der italienischen Literatur und gleichzeitig bieten seine Werke – nicht nur die berühmte „Göttliche Komödie“ – einen tiefen Einblick in das Glaubensleben der Menschen im 13. Jahrhundert. Im vergangenen Jahr feierte Italien seinen 750. Geburtstag, Würdigungen gab es sogar von Papst Franziskus. Trotz der langen Zeit, die seit ihrer Abfassung vergangen ist, haben Dantes Werke heute noch sehr viel zu sagen und zwar sowohl im politischen als auch im religiösen Bereich. Das kann man im neuen Buch des italienischen Politikwissenschaftlers Pietro Luca Azzaro nachlesen. Das Werk mit dem Titel „Politik und Religion bei Dante“ ist nun im Herder-Verlag auf Deutsch erschienen. Der italienische Autor zeigt auf, dass die heutigen Herausforderungen im Hinblick auf das, was Europa ausmacht, bereits zu Dantes Zeiten aktuell waren. Das führt dazu, dass auch die Lösungen, die in Dantes Werken aufgezeigt werden, zukunftsweisend sein könnten und auf das vorausweisen, was auf uns in den nächsten Jahrzehnten zukommen wird. Religion und Politik werden nicht als Gegensätze, sondern als gegenseitige Bereicherungen betrachtet. Das, so die These des Autors, sei ein großes Anliegen Dantes gewesen.

Als „Propheten der Hoffnung“ hatte Papst Franziskus vor einem Jahr Dante Alighieri beschrieben und dazu ermuntert, die Werke des italienischen Autors zu lesen. Franziskus verwies auf die große Hochachtung, die seine Vorgänger Dante entgegengebracht hätten. Zum Beispiel widmete Benedikt XV. (1914-1922) dem Dichter aus Florenz zum 600. Todestag eine eigene Enzyklika. Paul VI. veröffentlichte vor 50 Jahren ein Apostolisches Schreiben über Dante. Und auch Franziskus selbst zitierte Dante in seiner ersten Enzyklika „Lumen fidei“. Übrigens: Der emeritierte Papst Benedikt XVI. habe Azzaro, so berichtet der Herder-Verlag, zu seinem Werk über Dante Alighieri gratuliert.

Zum Mitschreiben: Pietro Luca Azzaro, Politik und Religion bei Dante. Herder-Verlag, ca. 25 Euro. (rv)

Papstreise nach Armenien in einer Woche: das genaue Programm

Logo ArmenienDrei Tage Armenien: der Vatikan hat am Samstag das genaue Programm für Papst Franziskus´Reise Ende kommender Woche veröffentlicht. Höhepunkte sind das Gedenken an den Völkermord sowie das Unterschreiben einer gemeinsamen ökumenischen Erklärung. Die gesamte Reise trägt stark ökumenische Züge.

Am Freitag, den 24. Juni, startet der Papst um 9 Uhr von Rom-Fiumicino und landet um 15 Uhr Ortszeit in der Hauptstadt Jerewan. Armenien ist der mitteleuropäischen Zeit um vier Stunden voraus. Am Flughafen ist eine Willkommenszeremonie vorgesehen. Um 18 Uhr folgt ein Höflichkeitsbesuch beim Präsidenten an dessen Amtssitz sowie ein Treffen mit Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und dem Diplomatischen Korps, gefolgt von einer persönlichen Begegnung mit dem Katholikos in dessen Apostolischen Palast.

Am Samstag, den 25. Juni besucht Franziskus den Denkmalkomplex Zizernakaberd, der an den Völkermord vor gut 100 Jahren durch das Osmanische Reich erinnert. Dann fliegt der Papst nach Gjumri, wo er eine Messe feiert sowie zwei Kathedralen besucht: zuerst die armenisch-apostolische, danach die armenisch-katholische. Zurück in Jerewan, hält Franziskus ein ökumenisches Treffen mit Friedensgebet. Hierbei sind Ansprachen sowohl des Papstes als auch des Katholikos vorgesehen.

Am Sonntag, den 26. Juni, begegnet der Papst im Apostolischen Palast in Etschmiadsin vor den Toren Jerewans den katholischen Bischöfen Armeniens. Danach nimmt er an einer göttlichen Liturgie in der armenisch-apostolischen Kathedrale teil und hört der Predigt des Katholikos zu. Am Ende begrüßt Franziskus die Gläubigen. Auch das Mittagessen trägt ökumenische Züge: der Papst nimmt es mit dem Katholikos und den (Erz-)Bischöfen der armenisch-apostolischen Kirche sowie mit den katholischen Bischöfen und seinem eigenen Gefolge ein.

Nach einem Treffen mit Wohltätern der armenisch-apostolischen Kirche kommt er zur Unterschrift einer gemeinsamen Erklärung. Um 17 Uhr besucht der Papst das Kloster Khor Virap auf ein Gebet. Nach der Abschiedszeremonie am Flughafen reist Franziskus um 18:30 Uhr Richtung Rom ab, wo er gegen 20:40 Uhr in Ciampino erwartet wird. (rv)