Kardinal Cipriani: „Papst Franziskus träumt von Peru“

Der Papst träumt von Peru. Das weiß einer aus erster Hand: Kardinal Luis Cipriani Thorne, Erzbischof von Lima, traf Franziskus Anfang der Woche im Vatikan. Der Peruaner wird Franziskus am 18. Januar in Lima empfangen, nachdem der Papst zuvor einige Tage in Chile verbracht hat.

„Er hat mir gesagt, er träume schon von dieser Reise und spricht mit großer Begeisterung darüber, mit sehr viel Wärme“, berichtete der peruanische Kardinal im Anschluss an seine Papstaudienz gegenüber Radio Vatikan: „Mir scheint, ihn macht das sehr zufrieden, unser Volk zu treffen, und ich habe den Eindruck, dass der Heilige Vater Peru nah am Herzen trägt, das gibt es so ein ganz starkes Gefühl. Er hat auch große Erwartungen.“

Sowohl in Chile als auch in Peru stehen für Franziskus Begegnungen mit Indigenen auf dem Programm. So trifft er in Chile Mapuche-Indianer und in Peru im Urwald Vertreter indigener Völker. Damit lenkt der Argentinier, der 2016 im mexikanischen Chiapas eine Vergebungsbitte an Eingeborene formulierte, den Blick auf eben jenen Lebensraum, der zunehmend Plünderungen und Zerstörungen zum Opfer fällt: das Amazonas-Gebiet. Der Schutz der Schöpfung sei für diesen Papst zentral, so Kardinal Cipriani:

„Franziskus wird im Amazonas-Gebiet sicherlich von seiner Umwelt-Enzyklika Laudato si ausgehen. Warum braucht es den Respekt vor der Natur? Weil wir diese Natur brauchen. Nicht nur die Natur als Natur, sondern auch als Lebensraum. Es geht um die Menschen dort – wenn wir ihren Lebensraum zerstören, zerstören wir diese Völker.“

Die indigenen Völker und deren Lebensraum setzt der Papst zusätzlich mit einer Amazonien-Synode ins Blickfeld, die er für 2019 in den Vatikan einberufen hat. Das internationale Sondertreffen katholischer Bischöfe soll sich mit neuen Wegen der Glaubensverkündigung bei den indigenen Völkern befassen. Kardinal Cipriani ist überzeugt davon, dass der Papstbesuch in Peru im Vorjahr bereits Weichen für das mit Spannung erwartete Bischofstreffen stellen wird: „Ich glaube, Franziskus‘ Peru-Besuch wird der Auftakt dieser Amazonien-Synode sein.“

Schon jetzt gebe es in seiner Heimat große Freude über den Papstbesuch; die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren, so der Erzbischof Lima: „Peru ist ein sehr katholisches Land, das dem Papst sehr nah ist. Überall bereiten sich die Menschen vor, alle sind enthusiastisch, was sich in den Medien, den Schulen, überall niederschlägt. Die Leute bereiten sich auch betend vor; so haben wir zum Beispiel eine Vigilfeier in 20 Gemeinden durchgeführt. Auch sind 200.000 Rosenkränze in Arbeit, die in Gefängnissen hergestellt werden. Es gibt große Bewegung im ganzen Land, enorme Hoffnungen, enorme Freude, und ich glaube, dass der Papstbesuch bei uns wirklich etwas Besonderes wird.“

Am letzten Reisetag betet der Papst in Limas Kathedrale vor den Reliquien peruanischer Heiliger und wird damit der Volksfrömmigkeit im Land huldigen. Die zahlreichen Heiligen Perus prägten das religiöse Leben stark, erinnert Kardinal Cipriani.

„Es gibt in Lima nicht nur viele Heilige, sondern ihr Leben ist sozusagen in die Identität des peruanischen Volkes eingegangen. Jeder Peruaner fühlt sich Heiligen wie Rosa von Lima oder Martin von Porres nahe – das ist eine sehr tiefgreifende spirituelle Präsenz, die uns da prägt. Die ersten Heiligen kommen ja aus Peru, und das prägt den ganzen Kontinent.“

Die heilige Rosa von Lima (1586-1617) ist die erste Heilige Lateinamerikas. Sie wird deshalb nicht nur als Patronin von Peru, sondern von ganz Lateinamerika verehrt. (rv)

Über den Wolken: Der Papst spricht über aktuelle Krisen

Rohingya, Atomwaffen, China – das waren nur einige der Themen, über die Papst Franziskus auf dem Rückflug von Bangladesch nach Rom am Samstagabend mit Journalisten gesprochen hat. Bei seiner „fliegenden Pressekonferenz“ über den Wolken verteidigte der Papst die Tatsache, dass er in Myanmar nicht öffentlich von „Rohingya“ gesprochen hat. Er erwähnte seinen Wunsch, China zu besuchen, und kündigte eine Reise nach Indien für das nächste Jahr an. Gegen zehn Uhr abends – eine Stunde eher als erwartet – ist das Flugzeug mit Franziskus an Bord wieder in Rom gelandet: Schlusspunkt einer knapp einwöchigen Südostasien-Reise.

Besitz von Atomwaffen irrational

Angesprochen auf die Nordkorea-Krise äußerte der Papst, eine Politik der nuklearen Abschreckung wie zu Zeiten des Kalten Krieges sei heute nicht mehr vertretbar. Schon den bloßen Besitz von Atomwaffen halte er für „irrational“.

„Atomwaffen zu haben und einzusetzen, ist heute an der Grenze des ethisch Erlaubten, davon bin ich überzeugt. Warum? Weil solche ausgeklügelten Atomarsenale heutzutage die Menschheit – oder zumindest einen großen Teil der Menschheit – zu vernichten drohen.“ Zwar sei das keine Frage des päpstlichen Lehramtes, aber dennoch eine Frage, die ein Papst stellen müsse: „Kann es denn heute wirklich legitim erscheinen, Atomarsenale beizubehalten? Oder ist es nicht vielmehr nötig, umzukehren, um die Schöpfung zu retten und um die Menschheit heute zu retten? Denken wir an Hiroshima und Nagasaki vor siebzig Jahren, und denken wir auch daran, was passiert, wenn es in einem Reaktor einen Atomunfall gibt… Wir sind an der Grenze des Erlaubten.“

Der Papst antwortete damit auf die Frage eines mitreisenden Journalisten, was sich seit den 80er Jahren in der Welt verändert habe. Papst Johannes Paul II. (1978-2005) habe noch 1982 in einem Brief an die UNO-Vollversammlung geschrieben, die Politik der nuklearen Abschreckung sei insofern „moralisch gerechtfertigt“, als sie damals einen Krieg verhindert habe und die beteiligten Partner daran arbeiteten, sie abzubauen. Bereits Mitte Oktober hatte Franziskus hingegen die Anwendung von und die Drohung mit Atomwaffen verurteilt – und darüber hinausgehend auch deren alleinigen Besitz. Das hatte, vor allem bei Katholiken in den USA, für Diskussionen gesorgt.

Tränen beim Treffen mit Rohingya

Sein zweites Besuchsland Bangladesch lobte der Papst bei der „fliegenden Pressekonferenz“ als ein „Vorbild für die Aufnahme“ von Flüchtlingen. Obwohl Bangladesch nicht groß sei, habe es doch für über 600.000 Rohingya-Flüchtlinge aus dem benachbarten Myanmar die Türen geöffnet. „Ich denke da an die Länder, die ihre Türen schließen. Da müssen wir dankbar sein für das Beispiel, das Bangladesch uns gegeben hat!“

Die Begegnung mit einigen Rohingya-Flüchtlingen am Freitagabend im Garten des Erzbischofs von Dhaka sei ein besonderer Moment gewesen, bei dem nur ein Teil geplant war, das meiste sich jedoch spontan ergab, erklärte der Papst. „Ich habe geweint. Ich versuchte es so hinzukriegen, dass man es nicht sah… Sie weinten auch. Ich habe mir gesagt: Ich kann die jetzt nicht wieder gehen lassen, ohne ihnen etwas zu sagen. Man wollte sie wieder vom Podium herunterschicken, ohne dass sie mit mir gesprochen hätten. Das habe ich nicht zugelassen… Und nachdem ich sie angehört habe, fühlte ich etwas in mir sich regen, und dann habe ich ihren Namen genannt.“ Franziskus hatte bei der Begegnung die Flüchtlinge spontan im Namen ihrer Verfolger, aber auch im Namen einer gleichgültigen Weltöffentlichkeit, um Vergebung gebeten. Dabei hatte er zum einzigen Mal auf der ganzen Reise ausdrücklich von „Rohingya“ gesprochen.

Der Papst machte deutlich, dass er gerne ein Flüchtlingslager von Rohingya besucht hätte: „Die Dinge wurden geprüft, und das war dann nicht möglich, aus verschiedenen Gründen, etwa aus Zeitgründen wegen der Distanz. Aber das Flüchtlingslager ist dann ja durch einige Vertreter zu mir gekommen…“

Nicht die Tür vor der Nase zuschlagen

Der Papst verteidigte ausdrücklich, dass er während seines Aufenthalts in Myanmar nie ausdrücklich von „Rohingya“ gesprochen hatte. „Schon auf dem Petersplatz habe ich sie durchaus beim Namen genannt… Aber hätte ich das in einer offiziellen Rede (in Myanmar) gesagt, hätte ich (den Burmesen) sozusagen die Tür vor der Nase zugeschlagen. Also habe ich die Lage beschrieben, habe vom Recht der Minderheiten gesprochen, um dann in den Privatgesprächen noch weiter zu gehen… Mir ist es am wichtigsten, dass die Botschaft angekommen ist. Sagen wir es so: Ich hatte nicht das Vergnügen, die Tür zuzuknallen, indem ich öffentlich etwas Anklagendes sagte – aber ich hatte die Genugtuung, einen Dialog aufzunehmen und auch die andere Seite zu hören. Und so ist die Botschaft angekommen.“

Diese Gesprächsdiplomatie hinter verschlossenen Türen nahm der Papst auch für seine Begegnung mit dem Armeechef in Anspruch, der nach allgemeiner Ansicht für die Vertreibung von Rohingya aus Myanmar verantwortlich ist. „Ich habe die Wahrheit nicht verhandelt… Ich habe so gesprochen, dass er verstanden hat, dass man heute die Dinge nicht mehr so machen darf, wie sie früher gemacht wurden… Es war ein gutes Treffen. Zivilisiert. Und auch bei dieser Gelegenheit ist die Botschaft angekommen.“

Nächstes Jahr eventuell eine Reise nach Indien

Franziskus ließ die mitreisenden Journalisten auch einmal in seine Karten sehen, was die nächsten Reisepläne betrifft. Er wolle 2018 gerne Indien besuchen – „wenn ich dann noch lebe“, scherzte er. Eine Reise nach China sei dagegen „nicht in Vorbereitung“, auch wenn ihm eine solche Reise „so sehr gefallen würde“. Auf die zähen Verhandlungen zwischen Peking und dem Vatikan über eine Aufnahme von diplomatischen Beziehungen angesprochen, versuchte sich der Papst an einem Hohenlied der Langsamkeit und Gründlichkeit: „Schritt für Schritt“ gelte es vorzugehen. (rv)

Franziskus ermuntert Priester, Ordensleute: Seid keine Sauertöpfe

DHAKA – Sein acht Seiten langes Rede-Manuskript legte er lachend beiseite: In einer frei gehaltenen Ansprache hat Papst Franziskus Priester und Ordensleute ermutigt, Gott freudig zu dienen.

Dabei bediente sich der Papst dreier plastischer Bilder: Einer Pflanze, dem Garten Gottes, und den Geist der Freude.

Es war die vorletzte Rede des Papstes in Bangladesch. Franziskus besuchte seit dem 30. November das Land im Rahmen seiner delikaten dritten Asienreise; am heutigen Samstag, 2. Dezember, fliegt er zurück nach Rom.

Die Berufung als Pflanze

Er habe beim Hereinkommen an ein Bild des Schriftpropheten Jesaja denken müssen, so Franziskus, welches am Dienstag kommender Woche in der Tageslesung steht: Jesaja 11,1-10.

Dort ist das Bild des Baumes Jesse – auch bekannt als Isai – zu finden, der neue Frucht bringt:

„Doch aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht.“

Ein Leben im Glauben, so Franziskus, sei wie eine Pflanze. Deren Samen stammt von Gott, und das Wachstum der Pflanze kommt auch von Gott, betonte Franziskus.

„Jeder von uns ist eine Pflanze“, fuhr der Papst fort. Gott schenke den Samen und das Wachstum. Was muss ich aber manchen? Sie gießen, damit ich wachsen kann. (…) Wie gieße ich diesen Samen? Indem ich mich darum kümmere, und um sein Sprießen bemühe. Kümmert Euch um Eure Berufung, die ihr erhalten habt. So wie man sich um ein Kind kümmert, oder um jemanden, der krank ist, oder ein älterer Mensch.“

Die Macht der Zunge im Garten Gottes

Nicht eine Pflanze wachse im Garten Gottes, sondern tausende, so der Papst weiter. Das Leben als Gemeinschaft sei nicht immer einfach.

Hinter dem Rücken anderer zu lästern, sei, ja, eine Form von „Terrorismus“ so der Papst lachend, und erinnerte an die Worte im Jakobusbrief über die Macht der Zunge (nachzulesen bei Jakobus 3.1-12). Franziskus warnte: Der Geist des Geschwätzes ist der Feind der Eintracht.

Wer seine Zunge hütet, schweigt aber nicht nur: Er weiß auch, dass eine brüderliche Zurechtweisung, liebevoll, von Angesicht zu Angesicht, der richtige Weg ist, so der Papst. Auch wenn dies bei „schwierigen Personen“ sehr schwer fällt. Denn eine Spaltung in der Kirche tut weh, so Franziskus mit Verweis auf den Apostel Paulus.

Seid keine Sauertöpfe

Als dritten und letzten Punkt legte Franziskus seinen Zuhörer ans Herz, den Geist der Freude im Dienst an Gott nicht zu vergessen.

Es tue ihm sehr weh, so der Papst, wenn er Priester, Geweihte, Bischöfe treffen, die eine Trauermiene ziehen. Er wolle sie dann immer fragen: „Was hast Du denn heute zum Frühstück gehabt? Essig?“ Eine saure Miene zu ziehen, ein Sauertopf zu sein, das weise auf Ängstlichkeit und Bitterkeit im Herzen hin. Die heilige Teresa von Avila habe es praktisch als einen Fluch beschrieben. Die Lösung sei nicht ängstliches Jammern, sondern Freude und Fröhlichkeit.

„Fröhlichkeit. Auch in den schwierigen Momenten. Und wenn es nicht geht, und Du nicht lachen kannst, dann verbreite zumindest Friede und Gelassenheit“.

Er wünsche allen, dass ihre Augen leuchten mit der Freude des Heiligen Geistes, schloss der Papst, und bat seine Zuhörer, für ihn zu beten, so wie er es für sie tue.

Edward Pentin vor Ort in Dhaka sowie Elise Harris in Rom trugen zur Berichterstattung bei. Bei der Übersetzung des Manuskripts half vor Ort Monsignore Mark Miles.

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Papstmesse in Dhaka: Franziskus weiht 16 Priester

Papst Franziskus hat angehende Priester in Bangladesch zum Einsatz für Bedürftige aufgerufen. Wie „gute Hirten“ sollten sie sich vor allem um diejenigen Menschen kümmern, die Hilfe bräuchten, legte der Papst den 16 Männern an Herz, die er bei seiner ersten Messe in Dhaka im Suhrawardy Udyan Park zu Priestern weihte. An der Messe nahmen Tausende von Menschen teil – und das, obwohl es nur einige hunderttausend Katholiken in ganz Bangladesch gibt. Insgesamt machen sie gerade mal 0,24 Prozent der Bevölkerung aus.

„Nehmt euch der Armen und Bedrängten an, die auf eure Dienste warten. Vergesst sie nicht!“, wandte sich Franziskus an die Neupriester. „Habt immer das Beispiel des Guten Hirten vor Augen! Er ist nicht gekommen, sich bedienen zu lassen, sondern zu dienen. Er ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren war.“

Vor Beginn der Messe stimmte ein Moderator die Menschen auf den Papst ein. Franziskus, der eine Blumenkette um den Hals trug, drehte im Papamobil eine Runde durch die Menge auf dem Gelände der früheren Pferderennbahn. Für alle, die nicht nahe am Altar sein konnten, wurde das Geschehen über eine Videoleinwand übertragen.

In seiner Predigt, die für die Teilnehmer der Messe vom Italienischen in die Landessprache übersetzt wurde, erinnerte der Papst an die Einsetzung der ersten Presbyter durch Jesus selbst. Er habe seine Apostel in die Welt gesandt, um durch sie und deren Nachfolger „das Amt des Lehrers, Priesters und Hirten ununterbrochen fortzuführen“. Mit ihrer Weihe nähmen die neuen Priester teil am Lehramt Christi, das sie nun mit ihrem Lebenszeugnis weitergeben sollten. Der Papst rief die Geistlichen zu Kohärenz von Verkündigung und Wirken auf:

„Verkündet allen das Wort Gottes, das ihr ja selbst mit Freude aufgenommen habt. Sinnt nach über das Gesetz des Herrn. Bedenkt das wohl: Was ihr in den heiligen Schriften lest, das ergreift im Glauben; was ihr im Glauben ergriffen habt, das verkündet den Menschen; was ihr den Menschen verkündet, das erfüllt selbst in eurem Leben. Eure Lehre sei kraftvolle Nahrung für das Volk Gottes, euer Leben sei eine Freude für die Christgläubigen. So erbaut ihr durch euer Wort und Beispiel das Haus, das die Kirche Gottes ist.“

Franziskus erinnerte an den Dienst am Nächsten, den die Priester insbesondere im Spenden der Sakramente vollziehen:

„Durch die Taufe gliedert ihr die Menschen ein in das Gottesvolk. Durch das Sakrament der Buße gewährt ihr den Menschen im Namen Christi und seiner Kirche die Vergebung der Sünden. Durch die Salbung mit heiligem Öl richtet ihr die Kranken auf. Beim Stundengebet lobt ihr den Herrn, sagt ihm Dank und bittet für das Volk Gottes und die ganze Menschheit. Seid euch also bewusst, dass ihr, aus den Menschen auserwählt, für die Menschen eingesetzt seid in ihren Anliegen vor Gott. Übt daher das Priesteramt Christi aus in beständiger Freude und Liebe und sucht nicht euch selbst, sondern die Sache Jesu Christi.“

Weiter rief er die neuen Priester zum Gehorsam gegenüber ihren Bischöfen sowie dazu auf, die Gemeinden zu einen.

Von seinem vorbereiteten Text abweichend, bedankte sich der Papst auch spontan bei den Menschen, die an der Messe teilnahmen. Er wisse, dass sie zum Teil von weither kämen und große Opfer gebracht hätten, um dabei sein zu können. Das stelle ihre Liebe zur Kirche und zu Jesus Christus unter Beweis. Franziskus forderte alle auf, für die Priester zu beten. (rv)

Franziskus lobt Bangladesch für Aufnahme muslimischer Flüchtlinge

„Es ist notwendig, dass die internationale Gemeinschaft entscheidende Maßnahmen im Hinblick auf diese ernste Krise durchführt“.

DHAKA – Das Wort „Rohingya“ hat der Papst erneut vermieden, aber Schwerpunkt seiner Rede war der Umgang mit Flüchtlingen aus Burma: Kurz nach seiner Ankunft in Bangladesch am heutigen Donnerstag hat Franziskus das muslimische Nachbarland Burmas vor allem dafür gelobt, Flüchtlinge aufgenommen zu haben.

Der kleinen Minderheit der Katholiken stärkte er vorsichtig den Rücken, in dem er für Vielfalt und Freiheit plädierte, und deren Beitrag zur Gesellschaft hervorhob.

In seiner Rede würdigte der Papst, dass Bangladesch – dessen natürliche Schönheit er eingangs erwähnte – „humanitäres Engagement den großen Strömen von Flüchtlingen aus dem Rakhaing-Staat“ gezeigt habe. Er lobte, dass Bangladesch diesen „vorläufige Unterkunft gegeben und sie mit den lebensnotwendigsten Dingen versorgt hat“.

Rakhaing ist ein anderes Wort für Arakan: Dort, im westlichsten Staat Burmas, kämpft die „Arakan Rohingya Salvation Army“ (ARSA) Burmas Regierung zufolge für einen eigenen muslimischen Staat; Burma erkennt die Volksgruppe der Rohingya nicht an, sondern bezeichnet diese als muslimische Bengalis – und illegale Migranten aus Bangladesch.

Die burmesischen Streitkräfte wiederum haben – vor allem seit einer Reihe von ARSA-Angriffen im August diesen Jahres – mit brutaler Gewalt auch Zivilisten der muslimischen Volksgruppe grausamst verfolgt und vertrieben. Viele Rohingya – Schätzungen gehen bis zu mehreren Hunderttausend – flohen nach Bangladesch.

Franziskus betonte: Das Engagement Bangladeschs für die Flüchtlinge „wurde mit nicht geringem Opfer erreicht und vor den Augen der ganzen Welt vollbracht“.

Die Staatengemeinschaft müsse helfen, sich um die muslimische Volksgruppe zu kümmern, forderte der Papst:

„Es ist notwendig, dass die internationale Gemeinschaft entscheidende Maßnahmen im Hinblick auf diese ernste Krise durchführt. Es muss nicht nur daran gearbeitet werden, die politischen Fragen zu lösen, die zur Verschiebung von Menschenmassen geführt haben, sondern es muss Bangladesch sofortige materielle Unterstützung geboten werden“

Papst Franziskus hat sich wiederholt für die muslimische Volksgruppe stark gemacht, unter anderem bei Angelus-Gebeten, im Rahmen seiner täglichen Eucharistiefeiern, bei Generalaudienzen wie auch in Interviews mit Medien.

Seine Reise nach Burma und Bangladesch erregt vor allem auch wegen dieser Thematik internationale Aufmerksamkeit.

In seiner heutigen Rede fügte Franziskus hinzu, dass sein Besuch „an erster Stelle der katholischen Gemeinde Bangladeschs“ gelte. Er lobte Präsident Scheich Mujibur Rahman dafür, „eine moderne, pluralistische und inklusive Gesellschaft“ vor Augen zu haben, „in der jeder Mensch und jede Gemeinschaft in Freiheit, Frieden und Sicherheit leben kann und in der die angeborene Würde und die Gleichheit der Rechte aller respektiert werden“.

So sei es möglich, im „Klima gegenseitigen Respekts und eines zunehmenden interreligiösen Dialogs“, dass Gläubige ihre tiefsten Überzeugungen über die Bedeutung und das Ziel des Lebens frei äußern könnten, so der Papst.

Einübung ethischer und menschlicher Werte

Tatsächlich kommt es auch in Bangladesch immer wieder zu Gewalt gegen Katholiken im Land, die mit 0,2 Prozent Anteil der Bevölkerung nur eine sehr kleine Minderheit ausmachen. Auf dem Weltverfolgungsindex des christlichen Hilfswerks „Open Doors“ liegt Bangladesch auf Rang 26.

Vor diesem Hintergrund betonte der Papst heute:

„Auch wenn die Katholiken Bangladeschs zahlenmäßig wenige sind, versuchen sie doch, eine konstruktive Rolle bei der Entwicklung des Landes zu spielen, vor allem durch ihre Schulen, die Kliniken und die Sanitätsstationen.“

Die Kirche, so der Pontifex weiter, schätze die Freiheit, „den eigenen Glauben zu praktizieren und ihre eigenen karitativen Werke zu verwirklichen“. Dazu gehöre, den Jugendlichen „eine qualitätsvolle Ausbildung zu bieten als auch die Einübung gesunder ethischer und menschlicher Werte“.

Tatsächlich sei die breite Mehrheit der Schüler und viele der Lehrer nicht christlich, so Franziskus weiter. Er sei gewiss, „dass die katholische Gemeinde im Einklang mit dem Wortlaut und dem Geist der nationalen Verfassung weiter die Freiheit genießen wird, diese guten Werke als Ausdruck ihres Einsatzes für das Gemeinwohl fortzuführen“.

Die delikate Mission des Papstes in Bangladesch ist also nicht nur, auf die Rohingya-Problematik aufmerksam zu machen, sondern den wenigen Christen im Land den Rücken zu stärken. (CNA Deutsch)

Euer Glaube und Eure Begeisterung sind ermutigend: Franziskus an Burmas Jugend

RANGUN – Papst Franziskus hat Burmas katholische Jugend aufgerufen, missionarische Jünger zu sein – und Jesus Christus aus dem Gebet heraus zu verkünden und zu leben; sei es in der Berufung zum Priester, zu einem gottgeweihten Leben oder in der christlichen Ehe.

Bei der Feier der heiligen Messe in der überfüllten Kathedrale von der Unbefleckten Empfängnis in Rangun freute sich Franziskus über die Begeisterung der jungen Christen.

„Ja, eure Schritte sind schön, und es ist schön und ermutigend euch zu sehen, weil ihr uns ‚eine Frohe Botschaft‘ verkündet: die gute Botschaft eurer Jugend, eures Glaubens und eures Enthusiasmus“.

Diese Ermutigung sei ansteckend, so der Pontifex.

Manche fragen sich, wie man von guten Botschaften sprechen kann, wenn so viele um uns herum leiden. Wo sind die guten Botschaften, wenn so viel Ungerechtigkeit, Armut und Elend Schatten auf uns und unsere Welt werfen? Ich möchte aber, dass von diesem Ort eine ganz klare Botschaft ausgeht. Ich möchte, dass die Menschen wissen, dass ihr junge Männer und Frauen von Myanmar keine Angst davor habt, der guten Botschaft von der Barmherzigkeit Gottes zu glauben, weil sie einen Namen und ein Gesicht hat: Jesus Christus.

Keine Glaubwürdigkeit ohne Gebetsleben

Die Jugend sei bereit, die gute Botschaft den leidenden Brüdern und Schwestern zu überbringen – wie aber? Eine Frage, vor der nicht nur die Jugend heute steht, erinnerte Franziskus mit Verweis auf die drei Fragen des Apostels Paulus aus der Bibel in der Tageslesung (Röm 10, 14-15):

  1. „Wie sollen sie an den glauben, von dem sie nichts gehört haben?“
  2. „Wie sollen sie hören, wenn niemand verkündet?“
  3. „Wie soll aber jemand verkünden, wenn er nicht gesandt ist?“

Er würde sich freuen, wenn die jungen Katholiken diesen Fragen wirklich furchtlos auf den Grund gehen würden, so der Papst. Dazu gehöre erst einmal das Gebetsleben: Nur authentische Christen können erfolgreiche missionieren, betonte Franziskus, denn wer nicht lebt, was er predigt, ist unglaubwürdig.

„Sprecht deshalb zu ihm im Gebet. Lernt auf seine Stimme zu hören, indem ihr ruhig aus der Tiefe eures Herzens mit ihm sprecht.“

Aber nicht nur direkt zu Gott, sondern auch den Heiligen im Himmel müsse die Jugend sprechen, mahnte Franziskus, denn von diesen „Freunden im Himmel“ werde man inspiriert.

Dann gehe es darum, keine Angst zu haben, auch „wenn ihr manchmal das Gefühl habt, dass ihr nur wenige seid und weit verstreut“, so der Papst an die Jugendlichen – und sich dann bemerkbar zu machen.

Welches Leben will Gott von mir?

So wie der Tagesheilige, Sankt Andreas, mit seinem Bruder Petrus dem Menschenfischer Jesus folgte, so sei jeder Mensch gerufen, Christus zu folgen. Aufgabe der Jugend sei es, dies zu verkünden und vorzuleben:

„Der Herr wird einige von Euch einladen, ihm als Priester nachzufolgen und auf diese Weise ‚Menschenfischer‘ zu werden. Andere wird er dazu berufen, ein gottgeweihtes Leben zu führen. Und wieder andere wird er zum Eheleben berufen und dazu, liebevolle Väter und Mütter zu sein. Welche Berufung auch immer die eure ist, ich fordere euch auf: seid mutig, seid großzügig und vor allem seid fröhlich!“

In dieser schönen Kathedrale der Unbefleckten Empfängnis so Franziskus abschließend, ermutige er die Jugend auf Maria zu schauen:

Als sie ihr Ja zur Botschaft des Engels sprach, war sie so jung wie ihr. Aber sie hatte den Mut, der guten Botschaft, die sie vernommen hatte, zu vertrauen und sie in ein Leben in treuer Ergebenheit an ihre Berufung, in vollkommener Selbsthingabe und im gänzlichen Vertrauen auf die Fürsorge Gottes zu übersetzen. Möget ihr alle wie Maria sanft aber mutig darin sein, Jesus und seine Liebe zu den anderen zu tragen!

Edward Pentin (National Catholic Register) begleitet den Papst auf seiner Reise und trug zur Berichterstattung bei. Folgen Sie unserem Autor @AC_Wimmer auf Twitter für aktuelle Nachrichten. (CNA Deutsch)

Papst ruft Myanmars Religionsvertreter zur Einheit

Mit einem Aufruf zur Einheit hat sich der Papst an diesem Dienstagmorgen (Ortszeit) an 17 religiöse Führer Myanmars gewandt. Die Begegnung am Sitz des Erzbischofs von Rangun war nachträglich und auf Anregung von Kardinal Bo in das päpstliche Reiseprogramm aufgenommen worden.

Bei dem circa 40-minütigen Treffen wandte sich der Papst in freier Rede an die buddhistischen, islamischen, hinduistischen und jüdischen Religionsvertreter. Von christlicher Seite war unter anderem ein Vertreter der anglikanischen Kirche anwesend.

Eine Ansprache des Papstes war eigentlich gar nicht vorgesehen gewesen. Franziskus sprach auf Spanisch; er erinnerte an einen Vers aus den Psalmen. „Wie gut und wie schön ist es, wenn Brüder miteinander in Eintracht wohnen“ (Ps 133,1). In Eintracht – auf Spanisch „unidos“.

„In Eintracht heißt nicht gleich. Eintracht ist nicht Gleichförmigkeit, noch nicht einmal innerhalb der eigenen Glaubensgemeinschaft. Jeder hat seine Werte, seine Reichtümer, auch seine Defizite. Wir sind alle verschieden, und jede Glaubensgemeinschaft hat ihre Traditionen, ihre Reichtümer, um sie mit anderen zu teilen. Das allerdings ist nur möglich, wenn man in Frieden lebt. Frieden baut man im Chor der Unterschiede auf: Eintracht geht immer mit den Verschiedenheiten einher.“

Das erinnert an die Formel „Einheit in der Vielfalt“, die vor allem im ökumenischen Bereich eine wichtige Rolle spielt – Franziskus deklinierte sie nun im Interreligiösen durch.

Dann ging er auf einen Begriff ein, der in Asien eine große Rolle spielt und der auch im Gespräch der Religionsführer mehrfach gefallen war: Harmonie.

„Das ist der Frieden: die Harmonie. Die Harmonie. In diesen Zeiten, in denen wir leben, erleben wir weltweit eine Tendenz zum Uniformen hin, zur Gleichmacherei. Das bedeutet, das Menschliche zu töten – das ist eine kulturelle Kolonisierung! Wir müssen vielmehr den Reichtum unserer Unterschiede verstehen (der ethnischen, religiösen Unterschiede), und von diesen Unterschieden ausgehend in einen Dialog eintreten. Von diesen Unterschieden aus lernt einer vom anderen, als Geschwister.“

Er wünsche den Religionen in Myanmar, dass sie „sich als Geschwister gegenseitig helfen, dieses Land aufzubauen“. Das Land verfüge schon geografisch und in seiner Natur „über so viele Reichtümer und Unterschiede“, formulierte Franziskus; dabei umschiffte er den heiklen Punkt, dass das 54-Millionen-Volk auch an Ethnien reich ist; es sind weit über hundert, und die Konflikte unter ihnen reißen das Land fast auseinander.“

„Wir sollten keine Angst vor den Unterschieden haben! Einer ist unser Vater – wir sind Geschwister. Lieben wir uns also als Geschwister! Und wenn wir untereinander streiten, dann sei das ein Streit unter Geschwistern, die sich dann wieder untereinander versöhnen. Sie bleiben doch immer Geschwister! Ich denke, dass man nur so den Frieden aufbauen kann.“

Noch einmal wiederholte der Papst beschwörend, die Religionen Myanmars sollten „sich nicht gleichförmig machen lassen durch die Kolonisierung der Kulturen“. „Echte, göttliche Harmonie entsteht gerade durch die Unterschiede“, insistierte er; Unterschiede seien keine Hindernisse, sondern vielmehr „ein Reichtum für den Frieden“.

Als „einer der Geschwister“ ließ es sich der Papst nicht nehmen, die Anwesenden zu segnen; er sprach den Aaronssegen, die ältesten Segensworte der Bibel (Num 6,24-26). (rv)

Auf Wunsch von Benedikt: Neuer Schülerkreis Joseph Ratzinger jetzt als Verein registriert

TRIER ,- Der Neue Schülerkreis Joseph Ratzinger / Papst Benedikt XVI. ist jetzt offiziell als Verein im Münchener Vereinsregister registriert. Dies gab dessen 1. Vorsitzender, Professor Christoph Ohly, am Montag in Trier bekannt.

„Der Neue Schülerkreis vereint bereits seit 2008 auf Wunsch von Papst Benedikt XVI. und dessen Schülerkreis junge Theologen, die sich um die Erforschung des Werkes des emeritierten Papstes und der Weiterführung seines theologischen Ansatzes verpflichtet sehen. Die Umwandlung des Neuen Schülerkreises in einen Verein wurde vom emeritierten Papst selbst angeregt“.

Professor Ohly sagte weiter, eine feste rechtliche Struktur solle den Rahmen bilden, um auch in Zukunft wirksam tätig sein zu können.

Bereits Anfang September diesen Jahres hatte sich der Neue Schülerkreis in Rom als Verein konstituiert. Zum 1. Vorsitzenden wurde Professor Christoph Ohly gewählt, zum 2. Vorsitzenden Pater Sven Conrad FSSP und zum Kassenwart Pfarrer Rainer Hangler. Der Vereinsgründung wohnte außerdem Kurt Kardinal Koch bei, der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen.

Kardinal Koch steht seit 2012 auf Wunsch von Papst em. Benedikt XVI. dem Neuen Schülerkreis als Protektor beratend zur Seite.

Der Neue Schülerkreis bietet ein Forum zum wissenschaftlichen Austausch über das theologische Werk Joseph Ratzingers / Papst em. Benedikts XVI durch Tagungen und Veröffentlichungen. (CNA Deutsch)

Papstreise nach Myanmar: Splitter und erste Eindrücke

 

„Heiß wird’s, das tut mir leid für euch“: Das sagte der Papst den nach Myanmar und Bangladesch mitreisenden Journalisten, als er sie an Bord des Flugzeugs von Rom nach Rangun kurz begrüßte. Zugleich bedankte sich Franziskus bei den Presseleuten „für eure Arbeit, die immer viel Gutes bewirkt“. Danach zog sich der Papst, ein bekennender Frühaufsteher, zur Nachtruhe zurück. Der Flug hatte gegen 22 Uhr am Sonntagabend abgehoben, eine ungewöhnliche Uhrzeit für den Beginn einer Papstreise.

Fleißig war unterdessen der diplomatische Dienst des Papstes gewesen. Dreizehn Länder überflog die Papstmaschine auf dem Weg nach Myanmar, dreizehn Telegramme setzte der Vatikan ab: an die Staatsoberhäupter von Italien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Serbien, Bulgarien, Türkei, Georgien, Aserbaidschan, Turkmenistan, Afghanistan, Pakistan und Indien. Das Verschicken solcher Überflugs-Telegramme ist Usus bei Papstreisen, in ihnen sichert der Papst den jeweiligen Ländern sein Gebet zu und wünscht Frieden, Wohlstand und Eintracht.

Auf Twitter waren viele der im Flugzeug mitreisenden Journalisten nach der Landung in Myanmar schon recht aktiv, auch der vatikanische Pressesprecher brachte einige Fotos in Umlauf. Eines zeigte einen lächelnden und von den Strapazen der Reise unbeeindruckten Papst Franziskus; er steht im Mittelgang des Flugzeugs, das gerade angekommen ist, und begrüßt den protokollgemäß an Bord geeilten Nuntius Paul Tschang In-Nam, der übrigens als erster päpstlicher Diplomat in Myanmar überhaupt erst seit Mitte August im Dienst ist, um diese vorzubereiten. Der Nuntius und auch die Bischöfe und Kardinäle im Papstgefolge tragen weiße Soutanen, was in tropischen Ländern üblich ist.

Überschwänglich wird Papst Franziskus am Flughafen von Rangun begrüßt: Ganze Schulklassen stehen da und schwenken Fahnen, burmesische und vatikanische, die Kinder sind zu Ehren des Papstes weiß gekleidet und tragen gelbe Kappen, andere nationale Tracht, und sie singen und jubeln und freuen sich; Franziskus nimmt Blumen entgegen und herzt einige Kinder. Anwesend am Flughafen sind die Bischöfe des Landes, allen voran der Erzbischof von Rangun und erste und einzige Kardinal des Landes, Charles Maung Bo. Immer diskret an der Seite des Papstes: sein Dolmetscher, ein Priester aus dem Staatssekretariat, Mark Miles, er stammt aus Gibraltar und ist zweisprachig englisch-spanisch.

Von offizieller Seite empfängt den Gast aus Rom am Flughafen von Rangun ein Vertreter des burmesischen Präsidenten. Denn die Hauptstadt Myanmars ist seit zwölf Jahren nicht mehr Rangun, wo der Papst eingetroffen ist, sondern Nay Pyi Taw, wohin der Papst als zweite Etappe aufbricht. Zunächst fährt Franziskus aber einfach mit Kardinal Maung Bo mit, ins erzbischöfliche Palais, zugleich Sitz der burmesischen Bischofskonferenz. Dort feiert der Papst in aller Stille eine Messe, isst zu Abend und legt sich schlafen.

Falls Sie sich wundern, wie sang- und klanglos wir Ihnen diese Informationen bei Radio Vatikan weitergeben: Wir haben im Moment keine Tonaufzeichnungen von vor Ort. Myanmar und Bangladesch haben nicht die Mittel zu Live-Übertragungen, wir erhalten in den kommenden Tagen meist nur einmal pro Tag einen Schwung Audio-Material aus Myanmar und Bangladesch, den wir dann mit Ihnen teilen werden. (rv)

Papst Franziskus ist in Burma angekommen – EWTN sendet LIVE


NAYPYIDAW – Papst Franziskus ist am Flughafen von Yangon in Burma gelandet, der ersten Station seiner Asienreise. Vom heutigen 27. November bis 2. Dezember besucht der Pontifex das auch als Myanmar bekannte Land sowie Bangladesch.
Die 21. Apostolische Auslandsreise des Pontifex ist vor allem eine diplomatisch heikle Friedensmission.
Franziskus ist der erste Papst, der das vorwiegend buddhistische Burma besucht, und der dritte, der das islamische Bangladesch bereist – Papst Johannes Paul II. kam 1986, und Paul VI. besuchte Dhaka im Jahr 1970, als die Stadt noch zu Pakistan gehörte. Der katholische Fernsehsender EWTN.TV überträgt LIVE von der Papstreise:

Dienstag, 28. November 2017
11.45 – 12.45 Uhr – live
Begegnung mit Vertretern der Behörden, des öffentl. Lebens und des diplomatischen Corps, anschl. Abflug nach Yangon
Mittwoch, 29. November 2017
3.00 – 5.30 Uhr – live
Heilige Messe im Kyaikkasan Grounds Stadion
Freitag, 1. Dezember 2017
5.00 – 7.00 Uhr – live
Heilige Messe und Priesterweihe im Suhrawardy Udyan Park

Weitere Informationen unter www.EWTN.de  (CNA Deutsch)