„Ein Fehler“: Facebook entschuldigt sich bei katholischer Universität

Medienkonzern hatte Werbung mit dem Kreuz von San Damiano abgelehnt – Verdacht auf Mitarbeiter.

PITTSBURGH – Das soziale Netzwerk Facebook hat sich für den „Fehler“ entschuldigt, eine Anzeige der franziskanischen Universität Steubenville verweigert zu haben, weil diese sehr „gewalttätig“ und „reißerisch“ sei. Zu sehen war darauf das Kreuz von San Damiano.

Tom Crowe, Direktor für Internet-Kommunikation der Universität, erklärte, Facebook habe zur Begründung des Ablehnens der Anzeige mitgeteilt: „Dein Bild, Video oder Vorschau darf keinen anstößigen, reißerischen oder übermäßig gewalttätigen Inhalt haben.“

Die Universität warb für das Masterstudium in Theologie, Katechese und Evangelisierung, und zeigte das Kreuz von San Damiano, ein religiöses Symbol des zwölften Jahrhunderts, das mit dem Patron der Universität, dem heiligen Franz von Assisi, in Verbindung steht.

Am 2. April entschuldigte sich ein Facebook-Sprecher für die Blockierung. Er sagte: „Manchmal unterläuft uns ein Fehler“ und „dieses Bild verstößt nicht gegen unsere Richtlinien.“

„Wir entschuldigen uns für den Fehler und haben dem Inserenten bereits mitgeteilt, dass wir seine Mitteilung genehmigen“, fügte er hinzu.

Im Gespräch mit „Fox News“ sagte Tom Crowe „Facebook hatte bereits andere Anzeigen mit dem gleichen Bild (dem Kreuz von San Damiano) genehmigt. Das lässt mich denken, dass es nicht der Algorithmus, sondern ein Mitarbeiter war, der viele Meldungen ansieht und persönlich etwas dagegen hatte.“

Crowe schrieb daraufhin einen Artikel mit dem Titel „Er wurde abgelehnt“ auf der Website der Universität.

„Am Kreuz von San Damiano sehen wir den verherrlichten Jesus, der vom Thron des Kreuzes regiert. Das halten die Zensoren von Facebook für übertrieben gewalttätig, sensationslüstern und schockierend“, so Crowe.

Seiner Meinung nach zeigt die Kreuzigung nur die Liebe Gottes für alle Menschen: „Es war die Liebe, die ihn dort am Kreuz hielt. Die Liebe zu dir und zu mir, damit wir nicht auf ewig wegen unserer Sünden verdammt werden, sondern für immer mit ihm und seinem Vater im Himmel leben können“, schrieb er. (CNA Deutsch)

Erweiterte Erreichbarkeit von VATICAN HISTORY

Vaticanhistory ist ab sofort unter verschiedenen WebSite-Domäns zu erreichen:

      1. http://www.vaticanhistory.de
      2. http://www.vaticanhistory.eu
      3. http://www.vaticanhistory.org

Bei Anfragen stehen folgende E-Mail-Adressen zur Verfügung:

      1. mail@vaticanhistor.de
      2. mail@vaticanhistor.eu
      3. mail@vaticanhistor.org

Somit ist die Erreichbarkeit des Portals noch internationaler geworden.

Ihr VH-Team….

Trevi-Brunnen in Rom: Münzen vorerst weiter für Caritas

Laut der Nachrichtenagentur „Kathpress“ gehen vorerst die Münzen aus dem Trevi-Brunnen weiterhin an die Caritas.

Vaticanhistory – Martin Marker.

Die jährlichen Hinterlassenschaften der Rom-Touristen beliefen sich zuletzt auf rund 1.4 Millionen Euro im Jahr. Diese Erträge fließen seit 20 Jahren ausschließlich an die katholische Hilfsorganisation „Caritas“.

Mit Jahresende wird die römische Stadtverwaltung über die Hinterlassenschaften der Trevi-Brunnen Besucher neu entscheiden. Die Verwaltung, beabsichtigt die Einnahmen auf mehrere Wohltätigkeitseinrichtungen zu verteilen. Die Stadt Rom will künftig eigene Sozialprojekte und Hilfsmaßnahmen finanzieren.

Nach altem Brauch werfen Rom-Besucher eine Münze über die Schulter in den Trevi-Brunnen, um einmal in die Ewige Stadt zurückzukehren. Vor Jahrzehnten wurden die Münzen gerne von römischen Kindern in den Sommermonaten aus dem Becken gefischt. Das ist schon lange vorbei. Heute wird durch Stadtbedienstete das Wasser turnusmäßig abgelassen und die Münzen aus dem Becken geholt.

Der Trevi-Brunnen wurde im 18. Jahrhundert nach einem Entwurf von Nicola Salvi im spätbarocken Stil errichtet und durch Papst Clemens XII. (1730-1740) im sechsten Jahr seines Pontifikats eingeweiht. (vh – mm)

Papst Franziskus segnet Statue von armenischem Kirchenlehrer

Quelle: VN (Screenshot am 03. April)

Gregor von Narek lebte im 10. Jahrhundert in der heutigen Türkei. 2015 wurde der Mönch von Papst Franziskus zum Kirchenlehrer erhoben. Eine Statue von ihm wird nun in den Vatikanischen Gärten durch den Papst gesegnet – im Beisein hochrangiger armenischer Besucher.

Papst Franziskus wird eine Bronze-Statue des armenischen Kirchenlehrers Gregor von Narek segnen. Die Feier findet am 5. April in den Vatikanischen Gärten statt. Dabei werden auch der orthodoxe Patriarch Aram I. sowie der katholische Patriarch Krikor Bedros XX. anwesend sein. Die zwei Meter hohe Statue wurde von dem armenischen Bildhauer David Erevanci geschaffen.

Gregor von Narek wurde 950 in Narek in der heutigen Türkei geboren und war Mönch und Priester. Er verfasste Schriften zu Theologie, Literatur, Musik, Astronomie und Mathematik. 2015 wurde er von Papst Franziskus zum Kirchenlehrer erhoben. (Vatican News – nv)

Stück von Säulenverkleidung im Petersdom abgebrochen

Es hätte auch schlimmer ausgehen können: Im Petersdom haben sich am Donnerstagnachmittag Gesteinsbrocken aus der Decke gelöst und sind aus knapp 20 Metern zu Boden gestürzt. Das gab der Vatikan am Donnerstagabend bekannt.

Zahlreiche Besucher befanden sich in dem zu Ostern besonders gut gefüllten Gotteshaus, doch keiner wurde verletzt, betonte Vatikansprecher Burke, der hinzufügte, dass die Öffnungszeiten der Basilika keinerlei Einschränkung erleiden würden. Den Angaben nach sei am Gründonnerstag gegen 17 Uhr in der Nähe der Kapelle der Pietà im rechten Seitenschiff ein Teil einer Säulenverkleidung abgebrochen. Die betroffene Zone sei schnellstens abgeriegelt worden, während die Reparaturarbeiten unverzüglich begonnen hätten, so Burke gegenüber der Presse.

Auch die vorgesehenen Kar- und Osterliturgien im Petersdom werden wie geplant stattfinden.

(vatican news – cs)

EWTN:„Extra omnes! Schauplatz Konklave“

Am 25. März ist es soweit: Die erste Folge von „Extra omnes! Schauplatz Konklave“ wird vom amerikanischen Fernsehsender EWTN in seinem deutschen Programm ausgestrahlt.

Grundlage der 12-teiligen Doku-Serie ist das im Verlag Petra Kehl erschienene Buch „Tatort Konklave“ des Eschweiler Autors und Vatikankenners Ulrich Nersinger. In 30-minütigen Episoden gibt der Theologe im Gespräch mit EWTN-Redakteur Robert Rauhut Einblicke in die spannende und ereignisreiche Geschichte der Papstwahlen. Das Thema „Konklave“ verspricht Spannung. Kircheninterne Intrigen, Machtspiele, Versuche weltlicher Kräfte, Einfluss zu nehmen und ein enormes Medieninteresse lassen auch heute noch dieses Ereignis zu einem unvergleichlichen Abenteuer werden. Die Dreharbeiten fanden schon im Herbst 2017 in den Studios des Senders in Irondale/Alabama (USA) statt. EWTN ist der weltweit größte katholische Fernsehsender und erreicht mit seinen Programmen in englischer, spanischer, deutscher und französischer Sprache mehr als 230 Millionen Haushalte in 144 Ländern auf allen Kontinenten.

Die einzelnen Folgen werden jeweils Sonntags um 21.30 Uhr via Satellit und über Internet (www.ewtn.de) ausgestrahlt und mehrfach in der darauffolgenden Woche wiederholt.

(vh – un)

Rom: Zu Gast in päpstlichen Gärten am Palatin

Geheimtipp für Rombesucher: Auf dem Palatin, dem „ersten” Hügel Roms, sind die Gärten der Papst-Familie Farnese zugänglich. Nach einer Restaurierung der beiden Vogelhäuser stellt eine Multimedia-Schau zum ersten Mal diesen einst berühmten Symbolort der römischen Renaissance vor.

Gudrun Sailer – Rom.

„Es war der Ort der Größe Roms, der Anfänge, ein mythisch überhöhter Ort“, sagt Giuseppe Morganti, Chefrestaurator auf der bedeutendsten Antikenstätte Italiens, dem Forum Romanum und Palatin. Romulus und Remus, die legendären Gründer Roms, wurden auf dem Palatin angeblich von der Wölfin gesäugt, später war der Hügel den Eliten vorbehalten: Zur Zeit der römischen Republik war auf diesem Hügel das Villenviertel der Vornehmen, in dem wenig später folgerichtig auch die Kaiser ihre Prachtresidenzen bauen ließen, mit Mosaiken, Fresken und kostbaren Bädern. Als das Rom der Römer verlorenging, verfiel der Palatin, und tausend Jahre Vegetation legten sich darüber, bis in der Renaissance seine Wiedergeburt erfolgen sollte.

Ein Papst der Heiligen Römischen Kirche, Alessandro Farnese, wählte Mitte des 16. Jahrhunderts diesen Ort antiker, überwucherter Ruinen, um einen spektakulären Garten anzulegen.

Kardinal Farnese plante nicht, auf dem Palatin die Antiken baulich zu übertrumpfen

„Paul III. Farnese begriff sich als Wiedererbauer der Stadt nach der Plünderung Roms von 1527“, schildert Morganti. „Der Papst wollte seinen Namen verknüpft wissen mit diesem gigantischen Immobilienprojekt. Mehr als einen Wiederaufbau plante er eine Art Neugründung der Stadt. Und dabei war ihm sein Neffe die wichtigste Stütze – ein Kardinal, auch er hieß Alessandro Farnese.“

Kardinal Farnese plante nicht, auf dem Palatin die Antiken baulich zu übertrumpfen. Ein botanischer Garten sollte es sein, mit großen Volieren für exotische Vögel und mit einer Terrasse mit Blick auf das benachbarte Forum Romanum. Er kaufte ungefähr zehn kleinere Weingärten, indem er, wie Giuseppe Morganti vermerkt, den Besitzern schmeichelte und ihnen viel Geld bot. Ein Werk langen Atems, aber von Erfolg gekrönt. 60 Jahre lang wurde an den Gärten der Farnese gebaut, mitsamt Volieren, Freitreppen und Grottenbrunnen. Das Ensemble hat einen barocken Zuschnitt – und wurde für barocke Zwecke genutzt, denen sich auch die Farnese-Kirchenfürsten nicht entzogen.

„Die Gärten auf dem Palatin dienten als Ziel von Tagesausflügen, der Palazzo Farnese ist ja in der Nähe, 500 Meter Luftlinie, es brauchte also dort kein Wohngebäude. Die wenigen kleinen Gebäude, die es abgesehen von den Vogelhäusern gab, überlebten die Ausgrabungstätigkeit auf dem Palatin nicht. Sie konnten aber höchstens Geräte und die Tischwäsche für Bankette aufnehmen.“ (vatican news)

Humanae Vitae – ein Plädoyer für die Ehe

Auszug aus „Paul VI. – Ein Papst im Zeichen des Widerspruchs“ (Ulrich Nersinger).

Eine neue Diskussion ist entbrannt über Humanae Vitae – während gleichzeitig ihr Autor, Papst Paul VI. auf dem Weg zur Heiligsprechung ist. In seinem 2014 erschienen Buch „Paul VI. – Ein Papst im Zeichen des Widerspruchs“ widmet der bekannte Vatikanist und Historiker Ulrich Nersinger der Enzyklika ein Kapitel, das CNA Deutsch hier mit freundlicher Genehmigung des Autors und des Patrimonium-Verlags veröffentlicht.

Die Latinisten des Papstes versehen für gewöhnlich ihre Arbeit ohne allzu große Aufregung. Die Ansprachen, Schreiben, Ernennungsdekrete und kirchliche Verfügungen, die sie in die Sprache Ciceros, die auch die Sprache der Kirche ist, zu übersetzen haben, stellen für sie keine unüberwindbaren Anforderungen dar. Die Texte übersetzen sie routiniert und zügig. Grammatik und Syntax beherrschen sie perfekt, und sie sind geschickt darin, neue lateinische Vokabeln aus der Taufe zu heben. Im Sommer des Jahres 1968 aber verlangt man von ihnen die Tugend der Geduld. Unter den Latinisten des Vatikans befindet sich der Augustiner-Chorherrenabt Karl Egger, ein Südtiroler, der den Papst seit den Dreißiger Jahren persönlich kennt. Die Arbeit an der Enzyklika, die in diesen Tagen auszufertigen ist, ist an sich kein Problem. Doch der Ordensmann fragt sich, ob ein entscheidender Passus des Apostolischen Schreibens schon feststeht. Denn definitiven Text kennt er noch nicht, doch er weiß bereits, wie ersten beiden Worte der Enzyklika lauten: „Humanae Vitae“.

Seit einigen Jahrzehnten hat sich die katholische Kirche mit der künstlichen Empfängnisverhütung auseinanderzusetzen. Am letzten Tag des Jahres 1930 hat ihr Papst Pius XI. (1922-1939) durch sein Rundschreiben Casti Connubii eine unmissverständliche Absage erteilt; sein unmittelbarer Nachfolger, Pius XII. bekräftigt diese Entscheidung im Oktober 1951 in einer berühmt gewordenen Ansprache an katholische Hebammen. Papst Johannes XXIII. muss sich in seinem Pontifikat mit einer neuen Entwicklung, der sogenannten „Antibabypille“, auseinandersetzten. 1963 beruft er eine sechsköpfige Studienkommission ein; Papst Paul VI. stockt dieses Gremium auf und ergänzt es durch weitere Experten und katholische Ehepaare. Das Konzil will die heikle Frage selbst behandeln, doch der Pontifex sieht sich in die Pflicht genommen. So müssen die Väter der Kirchenversammlung feststellen: „Bestimmte Fragen, die noch anderer sorgfältiger Untersuchungen bedürfen, sind auf Anordnung des Heiligen Vaters der Kommission für das Studium des Bevölkerungswachstums, der Familie und der Geburtenhäufigkeit übergeben worden, damit, nachdem diese Kommission ihre Aufgabe erfüllt hat, der Papst eine Entscheidung treffe. Bei diesem Stand der Doktrin des Lehramtes beabsichtigt das Konzil nicht, konkrete Lösungen unmittelbar vorzulegen.“

Im Juni 1965 kommt die vom Papst eingesetzte Kommission zu dem Mehrheitsbeschluss, Paul VI. zu empfehlen, den Gläubigen unter bestimmten Voraussetzungen die Nutzung künstlicher Verhütungsmittel zu erlauben. Der Papst beauftragt nun zusätzlich Bischöfe und Theologen mit der Behandlung der Problematik. Kardinäle, Bischöfe, Professoren und die Medien versuchen nun, Einfluss auf den Pontifex zu nehmen. Am 25. Juli 1968 erfolgt die Veröffentlichung der Enzyklika Humanae Vitae über die rechte Ordnung der Weitergabe menschlichen Lebens“. Der Papst verbleibt in der Tradition der Kirche: „Die eheliche Liebe zeigt sich uns in ihrem wahren Wesen und Adel, wenn wir sie von ihrem Quellgrund her sehen; von Gott, der ‚Liebe ist, von ihm, dem Vater, ’nach dem alle Vaterschaft im Himmel und auf Erden ihren Namen trägt’. Weit davon entfernt, das bloße Produkt des Zufalls oder Ergebnis des blinden Ablaufs von Naturkräften zu sein, ist die Ehe in Wirklichkeit vom Schöpfergott in weiser Voraussicht so eingerichtet, dass sie in den Menschen seinen Liebesplan verwirklicht. Darum streben Mann und Frau durch ihre gegenseitige Hingabe, die ihnen in der Ehe eigen und ausschließlich ist, nach jener personalen Gemeinschaft, in der sie sich gegenseitig vollenden, um mit Gott zusammenzuwirken bei der Weckung und Erziehung neuen menschlichen Lebens. Darüber hinaus hat für die Getauften die Ehe die hohe Würde eines sakramentalen Gnadenzeichens, und bringt darin die Verbundenheit Christi mit seiner Kirche zum Ausdruck.“

Über Wesen und die Zielsetzung des ehelichen Aktes sagt der Papst: „Jene Akte, die eine intime und keusche Vereinigung der Gatten darstellen und die das menschliche Leben weitertragen, sind, wie das letzte Konzil betont hat, ‚zu achten und zu ehren’; sie bleiben auch sittlich erlaubt bei vorauszusehender Unfruchtbarkeit, wenn deren Ursache keineswegs im Willen der Gatten liegt; denn die Bestimmung dieser Akte, die Verbundenheit der Gatten zum Ausdruck zu bringen und zu bestärken, bleibt bestehen. Wie die Erfahrung lehrt, geht tatsächlich nicht aus jedem ehelichen Verkehr neues Leben hervor. Gott hat ja die natürlichen Gesetze und Zeiten der Fruchtbarkeit in seiner Weisheit so gefügt, dass diese schon von selbst Abstände in der Aufeinanderfolge der Geburten schaffen. Indem die Kirche die Menschen zur Beobachtung des von ihr in beständiger Lehre ausgelegten natürlichen Sittengesetzes anhält, lehrt sie nun, dass ‚jeder eheliche Akt von sich aus auf die Erzeugung menschlichen Lebens hin geordnet bleiben muss’.“

Körperliche Vereinigung und Fortpflanzung gehören für den Papst zusammen: „Diese vom kirchlichen Lehramt oft dargelegte Lehre gründet in einer von Gott bestimmten unlösbaren Verknüpfung der beiden Sinngehalte – liebende Vereinigung und Fortpflanzung -, die beide dem ehelichen Akt innewohnen. Diese Verknüpfung darf der Mensch nicht eigenmächtig auflösen. Seiner innersten Struktur nach befähigt der eheliche Akt, indem er den Gatten und die Gattin aufs engste miteinander vereint, zugleich zur Zeugung neuen Lebens, entsprechend den Gesetzen, die in die Natur des Mannes und der Frau eingeschrieben sind. Wenn die beiden wesentlichen Gesichtspunkte der liebenden Vereinigung und der Fortpflanzung beachtet werden, behält der Verkehr in der Ehe voll und ganz den Sinngehalt gegenseitiger und wahrer Liebe, und seine Hinordnung auf die erhabene Aufgabe der Elternschaft, zu der der Mensch berufen ist. Unserer Meinung nach sind die Menschen unserer Zeit durchaus imstande, die Vernunftgemäßheit dieser Lehre zu erfassen.“

Dass sich nun säkulare Stimmen gegen die Entscheidung aus dem Vatikan wenden – von der Titulierung „Pillen-Paul“ durch eine deutsche Boulevardzeitung bis hin zu wissenschaftlichen Abhandlungen – , hat der Papst geahnt. Die Tatsache aber, dass katholische Bischofskonferenzen öffentlich in Opposition zum Heiligen Stuhl treten, schmerzt den Pontifex. Die Erklärungen von Königstein (Deutschland), Maria Trost (Österreich) und Solothurn (Schweiz) liest er mit ungläubigem Kopfschütteln. Persönlich enttäuscht sah er sich von Kardinälen Julius Döpfner und Franz König, denen er in der Vergangenheit eine hohe Wertschätzung entgegengebracht hat. Tröstend empfindet er das Memorandum, das ihm Karol Wojtyla, der Erzbischof von Krakau und spätere Johannes Paul II., mit der Bitte gesandt hat, an der bisherigen Lehre der Kirche zur Empfängnisverhütung festzuhalten; dankbar ist er, dass sich der Bischof von Vittorio Veneto (Norditalien), Monsignore Albino Luciani, der ihm als Johannes Paul I. auf dem Stuhl des heiligen Petrus nachfolgen sollte, an seine Seite stellte – ein Bischof, der bis zum Entscheid des Papstes Formen der Verhütung nicht generell negativ gegenüberstand.

Im dritten Millennium findet eine Neubesinnung auf Humanae Vitae statt. 2008 hält der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, der Wiener Kardinal Christoph Schönborn im Abendmahlsaal in Jerusalem bei der Gemeinschaftstagung der Bischöfe Europas eine bemerkenswerte Predigt: „Wir Bischöfe, verschlossen hinter den Türen wegen der Angst, nicht wegen der Angst vor den Hebräern, sondern wegen der Presse, und auch wegen des Unverständnisses unserer Gläubigen. Wir hatten nicht den Mut! In Österreich hatten wir „Die Mariatroster Erklärung“ – wie in Deutschland „Die Königsteiner Erklärung“. Das hat den Sinn des Lebens im Volke Gottes geschwächt, dies hat entmutigt, sich für das Leben zu öffnen. Wie dann die Welle der Abtreibung gekommen ist, war die Kirche geschwächt, da sie nicht gelernt hatte, diesen Mut des Widerstands, den wir in Krakau gesehen haben, den Papst Johannes Paul II. während seines ganzen Pontifikates gezeigt hat, diesen Mut, JA zu sagen zu Gott, zu Jesus, auch um den Preis der Verachtung. Wir waren hinter den verschlossenen Türen, aus Angst. Ich denke, auch wenn wir damals nicht Bischöfe waren, so müssen wir diese Sünde des europäischen Episkopats bereuen, des Episkopats, der nicht den Mut hatte, Paul VI. mit Kraft zu unterstützen, denn heute tragen wir alle in unseren Kirchen und in unseren Diözesen die Last der Konsequenzen dieser Sünde.“

In einem Interview mit der italienischen Tageszeitung Corriere della Sera sagte Papst Franziskus im Jahre 2014 über Paul VI. und Humanae Vitae: „Seine Genialität war prophetisch, er hatte den Mut, sich gegen die Mehrheit zu stellen, die moralische Disziplin zu verteidigen, eine kulturelle Bremse zu ziehen… Die Frage ist nicht, ob man die Lehre ändert, sondern, ob man in die Tiefe geht und dafür sorgt, dass die Pastoral die einzelnen Lebenslagen und das, wozu die Menschen jeweils imstande sind, berücksichtigt.“ (CNA Deutsch)

Der Buchdruck, Gutenberg und die Bildungsrevolution seiner Zeit

550 Jahre ist der Tod von Johannes Gutenberg her – der Mann, der in Mainz den Buchdruck erfand. Die vermutlich folgenreichste Neuerung des zweiten Jahrtausends unserer Zeitrechnung fiel in die Epoche eines großen Bildungsaufbruchs – und beschleunigte diesen auf ungeahnte Weise.

Gudrun Sailer – Vatikanstadt.

Seine Erfindung: revolutionär. Seine heute bekannte Biografie: mit beträchtlichen Lücken. Wir wissen weder genau, wann Johannes Gutenberg geboren wurde, um 1400, noch den genauen Todestag zu Beginn des Jahres 1468. Wir wissen nicht einmal präzise, in welchem Jahr Gutenberg sein erstes Buch druckte: um 1450.

Gudrun Sailer sprach mit dem an der Gutenberg-Universität Mainz lehrenden Historiker Michael Matheus, der daselbst soeben einen Kongress über „Gutenberg – Historische Kontexte und Rezeptionen“ organisiert hat. Er wirbt dafür, den Buchdruck nicht am Anfang, sondern inmitten einer Zeit des Bildungsaufbruchs zu sehen.

“ Die Schuldichte zu Lebzeiten Gutenbergs ist enorm hoch, es gibt keine Stadt ohne Schule. ”

Michael Matheus: „Wir haben in unseren Köpfen festgeschrieben die große Meistererzählung, dass es eigentlich erst im 16. Jahrhundert im Zusammenhang mit der Reformation zum großen Bildungsaufbruch gekommen ist. Es hat damals natürlich wichtige Impulse gegeben. Was leider immer wieder übersehen wird, ist dass das gesamte 15. Jahrhundert und damit auch die Zeit Gutenbergs eine Zeit ist, in der enorm in Bildung investiert wird. Die Schuldichte, die es zu Lebzeiten Gutenbergs gab, ist enorm hoch, es gibt keine Stadt ohne Schule, sogar ohne Schulen; unsere Untersuchungen hier am Mittelrhein haben ergeben, dass selbst in den dörflichen Siedlungen in großer Zahl bereits Schulen existierten. Der zweite Faktor ist die Gründung von Universitäten. Hier gibt es seit der Mitte des 15. Jahrhunderts einen regelrechten Schub an Neugründungen: Basel, Freiburg, Tübingen, Mainz und Trier, und wenn man das alles zusammennimmt unter der Frage, wie sieht das auch mit dem Reformwillen in Kirche und Welt aus, dann findet man hochinteressante Persönlichkeiten, die nach ihren damaligen Möglichkeiten versucht haben, via Bildung Reformen durchzusetzen.“

Vatican News: Der Buchdruck verschaffte breiteren Bevölkerungsschichten bessere Bildungschancen. Bis dahin ging die Wissensvermittlung und der Wissenstransfer in erster Linie von den Klöstern aus, vor allem den Männerklöstern: dort wurden Bücher abgeschrieben, ein zeitraubendes Geschäft. Was genau geschah in den Jahren und Jahrzehnten nach Gutenbergs Erfindung, wie schnell entwickelte sich der Buchdruck?

Michael Matheus: „Die Verbreitung des Buchdrucks von Mainz ausgehend ist geradezu atemberaubend. Innerhalb von wenigen Jahrzehnten bis etwa 1500 entstehen hunderte von Buchdruckereien, von Offizinen, in ganz Europa, übrigens auch in Italien, der erste Buchdruck in Subiaco, dann seit 1667 auch in Rom, insgesamt – auch im Vergleich mit anderen Erfindungen im Mittelalter hat diese Erfindung sich mit ungeheurer Geschwindigkeit durchgesetzt.“

“ Druckwerke sollten auch ganz gezielt Schulen und Universitäten erreichen. ”

Vatican News: Wieviel von dieser Produktion war religiös?

Michael Matheus: „Der erste Druck ist bekanntlich die berühmte Bibel, aber man darf nicht übersehen, dass zu den ersten Drucken darüber hinaus auch solche Schriften zählten, wie das Katholikon und andere Wörterbücher, die ganz gezielt auch auf die Verwendung in Schulen und Universitäten zielen; dazu gehört etwa auch die antike Grammatik des Donat. Wir wissen, dass aus den Offizinen des Gutenberg mindestens 28 verschiedene Auflagen bereits existiert haben müssen. All das deutet darauf hin, dass die Druckwerke auch ganz gezielt Schulen und Universitäten erreichen sollten.“

Vatican News: Wie lässt sich zusammenfassen, wie sich die Kirche, wie sich auch Rom zur Erfindung des Buchdrucks stellte?

Michael Matheus: „Meine These ist, dass die führenden Persönlichkeiten in der römischen Kirche früher noch als weltliche Herren die Chancen des Buchdrucks erkannt haben. So gibt es gute Indizien dafür, dass der berühmte Kardinal Nikolaus von Kues möglicherweise mit dem Buchdruck schon während seiner Legationsreise 1451/52 konfrontiert war. Einer meiner Schüler hat die These entwickelt, dass er damals bereits einen großen Auftrag an gedruckten Ablassbriefen nach Mainz vergeben hat, und da kommt nur die Offizin von Johannes Gutenberg in Frage. Kues scheint mir eine Schlüsselfigur zu sein im Bekanntwerdungsprozess des Buchdrucks in Italien.“

Vatican News: Sind auch kirchliche Stellungnahmen bekannt, die den Buchdruck kritisch sahen?

Michael Matheus: „Wie bei allen Erfindungen: es gibt Bedenkenträger, und es gibt Leute, die das Positive sehen. Schon in den 80er Jahren des 15. Jahrhunderts hat man seitens kirchlicher Stellen gesehen, dass mit dem Buchdruck Texte verbreitet wurden, deren Inhalt nicht im Sinn der amtskirchlichen Träger waren, insofern gibt es erste Formen von Zensur. Aber das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass insgesamt die Rezeptionsbereitschaft – übrigens auch bei einem Papst wie Pius II., der nachweislich selbst schon mit dem Buchdruck 1454 auf der Frankfurter Buchmesse konfrontiert wurde – für diese neue Erfindung auf höchste Begeisterung gestoßen ist.“

“ Es gibt bis 1500 so gut wie keine Universität, die ohne päpstliche Privilegien auskam. ”

Vatican News: Welche Rolle spielten zu Gutenbergs Zeiten die Päpste bei der Errichtung von Universitäten im deutschen Reich?

Michael Matheus: „Ich habe selbst vor einigen Jahren nachweisen können, dass nicht, wie man lange vermutet hatte, Universitätsgründungen im 15. Jahrhundert mit Rom nichts mehr zu tun hatten. Es gibt bis 1500 so gut wie keine Universität, die ohne päpstliche Privilegien auskam. Das hängt nördlich der Alpen entscheidend damit zusammen, dass diese Universitäten aus kirchlichen Pfründen finanziert wurden, und um diese Pfründe zur Finanzierung der Professuren zu erhalten, brauchte man die Zustimmung Roms. Ansonsten wissen wir aber von einer Reihe von Päpsten, Pius II. sei nochmals stellvertretend genannt, dass sie eben an den Gründungen von Universitäten hochinteressiert waren. Das zeigt sich übrigens gerade am Mainzer Beispiel.

Vatican News: Inwiefern?

Michael Matheus: „Bisher ging man davon aus, dass ein Gründungsversuch aus dem Jahr 1467, also zehn Jahre vor der Eröffnung dieser hohen Schule 1477, eher von handstreichartigen Charakter gewesen sei. Ein Neufund im vatikanischen Geheimarchiv zeigt nun, dass über Jahre hinweg diese Gründung sozusagen zwischen Rom und Mainz intensiv betrieben worden ist. Das wirft nun auch ein neues Licht auf die Person des Johannes Gutenberg: Er wird 1465 zum erzbischöflichen Hofmann und Diener ernannt, und wir wissen, dass er bis zu seinem Tod Anfang 1468 als Drucker gearbeitet hat. Wenn man dies nun im Kontext der damals intensiv betriebenen Universitätsgründung sieht, dann deutet das darauf hin, dass er selbst wohl vorgesehen war, als Universitätsdrucker zu wirken.“

Im Rahmen der Mainzer Gutenberg- Tagung spielten einige historische Datenbanken eine Rolle, besonders aber das Repertorium Germanicum (RG) Online auf der elektronischen Plattform Romana Repertoria/Roman Repertories des Deutschen Historischen Instituts in Rom. Das RG Online erschließt seit 2012 für die europäische Geschichte insgesamt wichtige kuriale Quellen in den vatikanischen Archiven. Solche Vorhaben historischer Grundlagenforschung, sagte Matheus, sind auch für die Erforschung der Gutenbergzeit zu wichtigen Instrumenten geworden. So würden Mittel der Recherche, die der aktuellen Medienrevolution zu verdanken sind, verknüpft mit Forschungen zu jener Medienrevolution, die in der Mitte des 15. Jahrhunderts nach ersten Schritten in Straßburg von Mainz aus ihren Anfang nahm. (vatican news)

Verdacht auf Organhandel: Tausende bitten FBI, gegen Planned Parenthood zu ermitteln

WASHINGTON, D.C. – Über 8.000 Personen haben eine Petition an die US-Bundespolizeibehörde FBI unterschrieben, gegen Planned Parenthood für den Handel mit den Organen abgetriebener Föten zu ermitteln.

Medienberichten zufolge prüft das FBI eine Ermittlung gegen den multinationalen Abtreibungskonzern.

Seit Juli 2015 hat der Center for Medical Progress (CMP) mit einer Reihe verdeckt gefilmter Videos dokumentiert, dass Gewebe und Organe von Planned Parenthood abgetriebener Kinder offenbar verkauft werden.

Planned Parenthood hat die Vorwürfe bestritten und mitgeteilt, dass das Geld von Universitäten und privaten Einrichtungen nur für Verpackung und Porto gezahlt worden sei.

Der Kauf oder Verkauf mit dem Gewebe menschlicher Föten ist in den USA verboten und mit einer Freiheitstrafe von bis zu zehn Jahren oder einer Geldstrafe bis einer Höhe von einer halben Million US-Dollar belegt.

Den Verdacht möglicherweise illegalen Vorgehens erhob auch der am 4. Januar vorgelegte Bericht eines Untersuchungsausschusses eines Komitees des US-Repräsentantenhauses. Der Bericht wurde den Justizbehörden übergeben.

Darüber hinaus haben, seit Beginn der Kontroverse, mindestens 15 Bundesstaaten ihre Bezuschussung von Planned Parenthood gestrichen. (CNA Deutsch)