Ungeklärte Todesfälle und andere „weniger fromme Dinge“: Faszination Konklave bei EWTN

VATIKANSTADT – Wenn der weiße Rauch aufsteigt: Selbst für Kirchenferne ist die Wahl eines Papstes spannendes Thema – auch wenn es dabei heute nicht gleich um ungeklärte Todesfälle und andere „weniger fromme“ Dinge geht, die in der Sendung „Extra Omnes – Schauplatz Konklave“ verhandelt werden, die der katholische Fernsehsender EWTN.TV derzeit ausstrahlt. Im Programm spricht der Vatikan-Experte Ulrich Nersinger mit EWTN-Redakteur Robert Rauhut über die Vorgänge rund um die Papstwahl in der Geschichte und Gegenwart.

Herr Nersinger, was sind denn die „weniger frommen“ Dinge, die sie in der Sendung schildern?

Die Wahl eines Papstes berührt wohl jeden Katholiken. Sie ist ein ganz besonderes Ereignis im Leben der Kirche. Und sie hat daher natürlich auch eine wichtige religiöse Dimension. Doch wie diese in der Praxis einzuschätzen und zu gewichten ist, darüber gibt es selbst unter den Wählern eines Nachfolgers Petri unterschiedliche Ansichten. Die Einschätzung der spirituellen Dimension wird sehr unterschiedlich gesehen. In seinem Hirtenwort zur Sedisvakanz des Jahres 2013 nannte Kadinal Reinhard Marx das Konklave „ein geistliches Geschehen“; der emeritierte deutsche Kurienkardinal Paul Cordes hingegen verglich die Teilnahme an der Papstwahl mit „einem Besuch beim Zahnarzt“.

Man muss sich vor Augen halten, dass Christus seiner Kirche keine festen Vorschriften über die Wahl ihres Oberhauptes hinterlassen hat. Eine Papstwahl beruht nicht auf göttlichem, sondern auf kirchlichem Recht. Das Konklave ist ein Vorgang, in dem Menschen agieren, mit all ihren Stärken und Schwächen. Auf den Punkt gebracht, könnte man sagen, bei einer Papstwahl „menschelt“ es. Bei dem Konklave, aus dem 1492 Kardinal Rodrigo Borgia als Alexander VI. hervor ging, gab es eine erstaunliche Anzahl von Absprachen und verlockenden Angeboten (sprich Bestechungen), ja sogar die ein oder andere Nötigung. Doch man muss historisch auch immer genau hinsehen. Das, was uns heute als „Delikt“ erscheint, war damals nicht immer vom Recht verboten. Und so mancher wird sich wundern, welche „Tricks“ fromme, heiligmäßige und heiliggesprochene Männer bei einer Papstwahl anwendeten.

Aber keine Angst, dem Zuschauer wird keine unappetitliche chronique scandaleuse geboten. Er wird eingeladen, auf einen spannenden Streifzug durch die Kirchengeschichte mitzugehen und die Geschichte der Papstwahlen mit all ihren Höhen und Tiefen kennenzulernen. Und eines soll bei alldem nicht vergessen werden, einer der „Mitspieler“ beim Konklave ist immer noch der Heilige Geist.

Kann einem da nicht manchmal der Zweifel kommen, wieviel Heiliger Geist noch mitspielt?

Mir hat ein Interview imponiert, dass 1998 August Everding, der Generalintendant der Bayerischen Staatstheater, mit dem damaligen Präfekten der Glaubenskongregation führte. Professor Everding fragte Kardinal Joseph Ratzinger, ob er wirklich glaube, dass bei der Papstwahl der Heilige Geist mitwirke. Der Kardinal antwortete ihm: „Ich würde nicht sagen in dem Sinn, dass der Heilige Geist den jeweiligen Papst heraussucht, denn da gibt es zu viele Gegenbeweise, da waren doch viele da, die der Heilige Geist ganz evident nicht herausgesucht hätte. Aber dass er insgesamt die Sache nicht aus der Hand lässt, uns sozusagen wie ein guter Erzieher an einem sehr langen Band lässt, sehr viel Freiheit lässt, aber es nicht ganz abschnappen lässt, das würde ich schon sagen. Das wäre also in einem viel weitläufigeren Sinn aufzufassen und nicht so, dass er sagt, jetzt habt ihr den zu wählen. Wohl aber lässt er nur das zu, was die Sache nicht total zerstören kann.“

Es gibt eine hübsche Geschichte, die einem berühmten Papstwähler, dem heiligen Karl Borromäus, zugeschrieben wird. Der Heilige hatte im Konklave von 1572 den anderen Kardinälen geraten, Ugo Boncompagni zum Papst zu wählen. Die Purpurträger hatten ein offenes Ohr für den Rat des Erzbischofs von Mailand. Das Konklave wurde eines der kürzesten der Geschichte (es dauerte nur 24 Stunden) und endete mit einer einstimmigen Wahl. Boncompagni regierte hoch angesehen als Gregor XIII. bis 1585. Als einige Zeit nach dem Konklave herauskam, dass der Papst einen natürlichen Sohn hatte, wurde der Mailänder Oberhirte vorwurfsvoll gefragt, ob er dies denn nicht gewusst habe, als er ihn zum Papst vorschlug. Der heilige Karl Borromäus antwortete: „Ich nicht, aber der Heilige Geist hat es gewusst – und es hat ihm nichts ausgemacht.“

Aus der geschichtlichen Perspektive betrachtet: Wie bewerten Sie heutige und vor allem auch künftige Konklaven?

2013 wurde ein Kardinal von dem Korrespondenten eines großen amerikanischen Nachrichtensenders nach dem Verlauf der Papstwahl befragt. Der Kardinal gab dem Journalisten zur Antwort: „Einer meiner Vorgänger wurde während des Zweiten Vatikanischen Konzils um eine Stellungnahme zu einer heiklen Diskussion auf der Kirchenversammlung angegangen. Er erzählte dem Reporter, er habe ein Mal in dem Schaufenster einer Fischhandlung einen prachtvollen Hecht gesehen. Neben dem Fisch sei ein Zettel gelegen, und auf dem habe gestanden: ,Hätte ich mein Maul gehalten, läge ich heute nicht hier’.“

Doch Spaß beiseite, ich möchte mich nicht um die Beantwortung Ihrer Frage herumdrücken. Aber selbst wer sich gut im Vatikan auskennt und mit der Materie der Papstwahl bestens vertraut ist, wird sich heute bei seriösen Einschätzungen schwer tun. Viel zu viele Faktoren wirken auf ein Konklave ein. Die beachtliche Größe des Wahlkollegiums erschwert Einschätzungen im Vorfeld der Wahl. Und nach dem Weißen Rauch gilt immer noch das Konklavegeheimnis – unerlaubte Aussagen von Papstwählern und mutmaßliche Tagebücher sind daher mit Vorsicht zu bewerten, sie sind nicht selten Versatzstücke einer bewusst forcierten Kirchenpolitik. Wer jetzt schon detaillierte Voraussagen zu einem künftigen Konklave macht, ist weniger seriös als die Auguren im alten Rom, die aus dem Flug der Vögel das Schicksal deuten wollten, oder die Haruspices, die glaubten in den Eingeweiden der Tiere Künftiges erblicken zu können.

Vielleicht aber helfen dem Zuschauer die zwölf Episoden der Serie, mit Papstwahlen vertraut zu werden und sich bei einem kommenden Konklave selber ein Bild zu machen.

„Extra Omnes“: Die Sendetermine bei EWTN.TV im Überblick

Sonntag: 21.30 Uhr

Wiederholungen:

Montag: 03.00 Uhr

Mittwoch: 17.30 Uhr

Donnerstag: 00.30 Uhr / 11.30 Uhr

Freitag: 19.00 Uhr

Samstag: 01.30 Uhr (CNA Deutsch)

EWTN:„Extra omnes! Schauplatz Konklave“

Am 25. März ist es soweit: Die erste Folge von „Extra omnes! Schauplatz Konklave“ wird vom amerikanischen Fernsehsender EWTN in seinem deutschen Programm ausgestrahlt.

Grundlage der 12-teiligen Doku-Serie ist das im Verlag Petra Kehl erschienene Buch „Tatort Konklave“ des Eschweiler Autors und Vatikankenners Ulrich Nersinger. In 30-minütigen Episoden gibt der Theologe im Gespräch mit EWTN-Redakteur Robert Rauhut Einblicke in die spannende und ereignisreiche Geschichte der Papstwahlen. Das Thema „Konklave“ verspricht Spannung. Kircheninterne Intrigen, Machtspiele, Versuche weltlicher Kräfte, Einfluss zu nehmen und ein enormes Medieninteresse lassen auch heute noch dieses Ereignis zu einem unvergleichlichen Abenteuer werden. Die Dreharbeiten fanden schon im Herbst 2017 in den Studios des Senders in Irondale/Alabama (USA) statt. EWTN ist der weltweit größte katholische Fernsehsender und erreicht mit seinen Programmen in englischer, spanischer, deutscher und französischer Sprache mehr als 230 Millionen Haushalte in 144 Ländern auf allen Kontinenten.

Die einzelnen Folgen werden jeweils Sonntags um 21.30 Uhr via Satellit und über Internet (www.ewtn.de) ausgestrahlt und mehrfach in der darauffolgenden Woche wiederholt.

(vh – un)

„Die Zeiten eines Caligula sind eben nicht nur Geschichte“ – Über den unbekannten Vatikan

Ulrich NersingerKÖLN – Selbst in unserem – vermeintlich – säkularen Zeitalter übt der Vatikan eine beispiellose Faszination auf die Menschheit aus. Das hat viele Gründe, wie der bekannte Autor Ulrich Nersinger in seinem Buch „der unbekannte Vatikan“ spannend erzählt – und nun auch in einer neuen Fernsehserie bei EWTN – Katholisches Fernsehen zusammen mit Robert Rauhut zeigt. CNA sprach mit dem Leiter, Kommunikation von EWTN über die Sendung, die Teil des neuen Programms des Senders ist.

CNA: Herr Rauhut, wie kam es zu der Idee, eine Reise ins Herz der Weltkirche zu machen?

ROBERT RAUHUT: Herr Ulrich Nersinger, der Gesprächspartner, ist nicht nur Theologe und Historiker sondern auch einer der profundesten Kenner im deutschen Sprachraum des kleinsten Staates der Welt – des Vatikans. Es ist eine wahre Freude ihm zuzuhören, wenn er den Zuschauern neue und unbekannte Facetten jenseits der Vatikan-Mauern eröffnet. Für EWTN Deutschland ist der Vatikan und der Papst ein Schwerpunkt der Berichterstattung. Es seien allein die zahlreichen Live- und Sondersendungen von Heiligen Messen und Generalaudienzen genannt, die wir aus der ewigen Stadt bringen. Schließlich sind da auch die Papstreisen. Wir wollen den Zuschauern die verschiedenen Dimensionen des Vatikans einfach näherbringen – sachlich und fundiert, getragen von einer Liebe zum Glauben und zur Wahrheit.

In der ersten Folge blicken Sie auf den buchstäblichen Vatikan-Hügel und das Feld gleichen Namens und seine verrufenen Ursprünge…haben Sie diese negativen Ursprünge überrascht?

Da der Vatikan auch mir nicht ganz unbekannt ist, vielleicht nicht direkt überrascht, aber sicherlich Neues hat sich auch mir erschlossen. Die Zeiten eines Caligula oder eines Nero sind eben doch nicht nur Geschichte, sondern sie besitzen Bedeutung für die Gegenwart. Denken wir einmal an die Christenverfolgungen weltweit, die es auch heute leider nach wie vor gibt. Leider kennen die Christen dies auch aus der Ursprungszeit der Gemeinde in Rom. Und wenn wir einmal die Epochen wie Räume durchwandern, dann gibt es Licht und Schatten. Es ging und geht manchmal menschlich, allzu menschlich zu… Der Mensch denkt, Gott lenkt!

Was erwartet die Zuschauer in den kommenden Folgen?

Gerade erst hat der Heilige Vater neue Kardinäle kreiert. Wir erfahren u.a. mehr über das Kardinalskollegium. Deren wichtigste Aufgabe ist die Wahl eines neuen Papstes. Wir schauen auf den diplomatischen Dienst. Bis heute ist es Gepflogenheit, dass in vielen Ländern der Welt der päpstliche Botschafter, der Nuntius, Doyen der Botschafter in einem jeweiligen Land ist. Der Zuschauer erfährt etwas über den Unterschied von Heiligem Stuhl und Vatikanstaat. Vor unserem geistigen Auge erschließt sich der Apostolische Palast und die anderen ehemaligen Residenzen der Päpste. Wir schauen auf die berühmte Römische Kurie, die gegenwärtig reformiert wird. Fides et Ratio – Glaube und Vernunft gehören zusammen. Wir widmen uns dem Vatikan als Förderer der Wissenschaft. Es geht aber nicht nur ernst zu. Auch manch Humorvolles gibt es aus den heiligen Hallen und Gängen zu berichten. „Der unbekannte Vatikan“ ist nicht nur eine Einladung den Vatikan näher kennenzulernen. Manch einer kommt vielleicht auf den Geschmack, um zum Grab des Hl. Petrus zu pilgern… (CNA Deutsch)

Der unbekannte Vatikan, Katholikentag, Lutherjahr: EWTN startet neues Programm

EWTNKÖLN – Spannende Geschichten aus und über den kleinsten Staat der Erde, der gleichzeitig Mittelpunkt des katholischen Kosmos ist: Das und viel mehr gibt es ab sofort im neuen Programm von EWTN – Katholisches Fernsehen zu sehen.

Der unbekannte Vatikan“ mit dem Autor Ulrich Nersinger und EWTN-Journalist Robert Rauhut ist nur eine von mehreren neuen Serien im neuen Programm des katholischen Senders, das ab sofort ausgestrahlt wird.

Zum anstehenden Martin-Luther-Jahr hat EWTN ein Symposium zum Gottes- und Menschenbild des Reformators im Programm.

Mit der Sendung „Seht, da ist der Mensch“ lässt EWTN außerdem das große diesjährige Ereignis in der deutschen Kirche, den 100. Deutschen Katholikentag in Leipzig, Revue passieren.

Zum Programmangebot des Senders gehören weiterhin regelmäßige Live-Übertragungen aus Rom und von den Reisen des Heiligen Vaters, die tägliche Heilige Messe aus dem Kölner Dom, Sendungen zu Glaubens- und Lebensfragen, Glaubenszeugnisse sowie Jugend- und Kinderprogramme.

Wie der Sender mitteilt, kann die neue Programmbroschüre unter diesem Link kostenlos bestellt werden, per Email an info@ewtn.de oder Telefon: +49 (0)221-300 619-10.

EWTN im Fernsehen, Internet und auf dem Handy

Das Programm von EWTN ist digital über den Satelliten Astra (Frequenz 12460 MHz) sowie regional im Kabel und als Live-Stream im Internet unter www.ewtn.de frei empfangbar. Für iPhone, iPad und mobile Android-Geräte wie Smartphones oder Tablets gibt es auch eine kostenfreie EWTN-Applikation.

Weltweit erreicht der von der Klarissin Mutter Angelica 1981 gegründete Fernsehsender EWTN (Eternal Word Television Network) heute mehr als 264 Millionen TV-Haushalte in 145 Ländern auf allen Kontinenten. Der deutsche Fernsehkanal mit dem Sendernamen „EWTN katholisches TV“ ist werbefrei, erhält keine Mittel aus Kirchensteuern und ist ausschließlich durch private Spenden finanziert. (CNA Deutsch)

Wie Benedikt XVI. und andere auf den Tod von Mutter Angelica reagiert haben

cna_Mutter AngelicaVATIKANSTADT/IRONDALE, ALABAMA – „Das ist ein Geschenk“: So hat Benedikt XVI. auf die Nachricht reagiert, dass Mutter Angelica am Ostersonntag verstorben ist. Das verriet Erzbischof Georg Gänswein, persönlicher Sekretär des emeritierten Papstes, gegenüber CNA.

Mutter Angelica, eine franziskanische Nonne aus Canton, Ohio (USA) gründete im Jahr 1981 EWTN, das Eternal Word Television Network. Heute ist EWTN nicht nur auch in deutscher Sprache zu empfangen, sondern das weltweit größte religiöse Mediennetzwerk. Mutter Angelika starb am Ostersonntag, 27. März, im Alter von 92 Jahren.

Ihr Tod hat weltweit ein breites Echo ausgelöst: In Rom sagte der Präfekt des Sekretariates für Kommunikation, Monsignore Dario Vigano, er werde für Mutter Angelicas ewige Ruhe beten. Viele weitere Priester beten für sie — zusammen mit ungezählten Gläubigen in aller Welt.

Erzbischof Joseph Kurtz von Louisville, Vorsitzender der US-amerikanischen Bischofskonferenz, sagte, Mutter Angelica sei „eine außergewöhnliche Frau, fromme Gläubige und ein Medienpionier“ gewesen.

Wie die besten Evangelisten, so der Erzbischof, habe Mutter Angelica die Medien ihrer Zeit genutzt, um die Frohe Botschaft zu verkünden. Dabei habe sie der Welt auch wieder einmal „den lebenswichtigen Beitrag von Ordensfrauen“ gezeigt.

Der Vorsitzender US-Bischofskonferenz lobte Mutter Angelicas Rolle in der Gründung von EWTN, aber auch des Klosters Unserer Frau von den Engeln, der Franziskanischen Missionare des Ewigen Wortes, des Schreins des Allerheiligsten Sakraments, sowie der Ritter der Heiligen Eucharistie.

„Ihre Arbeit, die in einem Kloster begann, umspannte den Erdball. Sie war ein überzeugendes Zeichen dafür, wie selbst die bescheidensten Anfänge reiche Frucht bringen können“.

Kristin Arriaga, Leiterin des Becket Funds für Religionsfreiheit, würdigte Mutter Angelica als „leuchtendes Beispiel für Mut und Glauben“. Auch wenn sie nun um die Gründerin von EWTN trauere, lebe deren Erbe im Sender jedoch fort, und im Leben aller, die sie erreicht habe, so Arriaga. Der Becket Funds verteidigt EWTN in seinem Rechtsstreit gegen die Vorschrift der US-Regierung, dass sein Versicherungsschutz auch Medikamente und Eingriffe finanzieren müsse, die nicht mit dem katholischen Glauben und der Lehre vereinbar sind, darunter Medikamente, die ungeborene Kinder abtreiben. Die Weigerung, solche zu finanzieren könnte hohe Geldstrafen zur Folge haben. Eine Entscheidung des obersten US Gerichtshofes im Juni könnte somit für Mutter Angelicas Sender schwerwiegende Konsequenzen haben.

Auch andere Bischöfe reagierten auf die Nachricht des Todes von Mutter Angelica. Der Erzbischof von Philadelphia, Charles Chaput, ein ehemaliges Mitglied des Aufsichtsrates von EWTN, sagte: „Duch die Gründung und den Aufbau von EWTN zu einer wichtigen Medienressource für die Weltkirche, erreichte sie etwas, das fast jeder für unmöglich hielt“. Sie werde sehr vermisst werden, aber „sie hat uns das Geschenk einer Reihe von Männern und Frauen hinterlassen, die den großartigen Dienst des EWTN-Apostolates weiterführen“.

Weihbischof Robert Barron von Los Angeles erinnerte sich an Mutter Angelica als „eine der wichtigsten Figuren der nachkonziliaren Kirche in Amerika.“ Sie war „die meistgesehene und effektivste katholische Evangelisiererin der letzten 50 Jahre“.

In den 1980er und 1990er Jahren sei sie von einigen Kritikern als „krude Popularisierin“ verhöhnt worden, als „erz-konservativ“ und „eine Kulturkämpferin“. Doch diese Kritiker „sind größtenteils verschwunden, während ihr Einfluss und Bedeutung unbestreitbar sind. Aller Wahrscheinlichkeit und Erwartungen zum Trotz schuf sie ein beispielloses Werkzeug der Evangelisierung in der Geschichte der katholischen Kirche“, so Bischof Barron.

Er würdigte zudem ihr „Vertrauen in Gottes Vorsehung, ihre scharfen Sinn für die übernatürliche Qualität von Religion, und ihre Überzeugung, dass das Leiden einen erlösenden Wert hat.“ Er lobte ihre Betonung des Gebets, der Liturgie, der Sakramente, der Heiligen, der Eucharistischen Anbetung, und des geistlichen Kampfes.

„Mutter widerfuhr schweres Leid, sowohl physisch als auch psychisch, ihr ganzes Leben lang, und sie würdigte diese Prüfungen als Gelegenheiten für geistlichen Wachstum“.

Der Bischof räumte ein, dass Mutter Angelica auch sich selber als unvollkommen bezeichnet hätte. Ihre Kommentare seien manchmal „nicht ausreichend nuanciert und ausgeglichen gewesen“, zudem habe „ihr hitziges Naturell“ sie manchmal dazu verleitet, ihre Gegner unfair abzustempeln. Dennoch, betonte Bischof Barron, werde sie „einen sehr hochgeehrten Platz“ in der Geschichte des Katholizismus innehaben.

Bischof Robert Baker von Birmingham in Alabama, in dessen Diözese EWTN sein Hauptquartiert hat, bezeichnete Mutter Angelica als eine Pionierin darin, die Medien als eine Macht für das Gute zu verwenden. „Ihre großartigste Gabe war ihre starke Ehrfurcht vor dem Herrn im Allerheiligsten Sakrament und ihre Hingabe an die Gottesmutter“, sagte er.

Mutter Angelica hat der Kirche und der Welt ein großartiges Vermächtnis durch ihr Eternal World Television Network und dessen Familie hinterlassen, die eine Vielzahl an Menschen näher zum Herrn und seiner Kirche gebracht hat“, fuhr er fort.

„Wie schicksalshaft, dass ihr Tod sich am Ostersonntag ereignete, an dem wir den Sieg unseres Herrn über die Sünde, das Leiden und den Tod feiern!“ (CNA Deutsch)

Mutter Angelica, Gründerin von EWTN, ist am Ostersonntag gestorben

EWTNHANCEVILLE- Die katholische Kirche hat eine franziskanische Nonne verloren, die das Gesicht des Katholizismus in den USA und auf der ganzen Welt verändert hat. Maria Angelica von der Verkündigung, bekannt als Mutter Angelica, Gründerin des Eternal World Television Network (EWTN), starb am Ostersonntag, 27. März, nach einem jahrelangen Ringen mit den Folgen eines Schlaganfalls. Sie wurde 92 Jahre alt.

„Mutter hat und wird immer EWTN personifizieren, den Sender, den Gott sie bat zu gründen“, sagte EWTN-Vorsitzender und Geschäftsführer Michael Warsaw. „Ihre Leistungen und ihr Vermächtnis der Evangelisierung weltweit sind nichts anderes als wunderbar und können allein der göttlichen Vorsehung und ihrer Treue zu unserem Herrn zugeschrieben werden.“

Mutter Angelica gründete den Sender des Ewigen Wortes, EWTN, im Jahre 1981. Heute strahlt der Sender rund um die Uhr seine Programme in über 264 Millionen Haushalte in 144 Ländern aus. Die Zahl der Angestellten stieg im Lauf der Jahre von 20 auf fast 400. Das Medienhaus sendet zudem terrestrisch und über Kurzwelle Radioprogramme in alle Welt, betreibt eine Online-Handlung, verlegt die Zeitung „National Catholic Register“ (NCR) und betreibt auch die ACI/CNA Nachrichtenagenturen, zu denen CNA Deutsche Ausgabe gehört, neben anderen Medien.

„Mutter Angelica hat etwas geschafft, dass die Bischöfe der Nation selber nicht leisten konnten“, sagte Philadelphias Erzbischof Charles Chaput, der seit 1995 im Aufsichtsrat von EWTN sitzt.

Sie gründete und baute einen Fernsehsender auf, der ganz normalen Katholiken ansprach, der ihre Bedürfnisse kannte und ihren Geist nährte. Sie hatte offensichtlich eine Menge Unterstützung, aber das war Teil ihres Genies“.

„Mit ihrem Übergang in das ewige Leben hinterläßt Mutter Angelica ein Vermächtnis der Heiligkeit und der Hingabe an die Neuevangelisierung, die uns alle Vorbild sein sollte“, sagte Carl Anderson, Oberster Ritter der Kolumbusritter, Knights of Columbus, dem weltweit größten Laien-Verband katholischer Männer. „Ich hatte die Ehre, Mutter Angelica in den frühen Jahren von EWTN zu kennen und ihr helfen zu können. Im Lauf der Jahre wuchs diese Beziehung, und heute sind die Kolumbusritter und EWTN regelmäßig Partner bei wichtigen Projekten.“

„Mutter Angelica war furchtlos, weil sie Gott an ihrer Seite hatte“, fügte Anderson hinzu. „Sie sah was er von ihr verlangte, und sie tat es! Sie verwandelte die Welt des katholischen Rundfunks und brachte das Evangelium in weit entfernte Regionen unserer Welt. Dieses Zeugnis des Glaubens war unverwechselbar für jeden, der sie kennenlernte und mit ihr arbeitete, und Generationen von Katholiken wurden und werden weiterhin geprägt von ihrer Vision und ihrem ‚Ja‘ zu Gottes Willen.“

Frühe Jahre

Als Rita Rizzo am 20. April 1923 in eine Familie mit schwierigen Verhältnissen in Canton, Ohio, geboren wurde, hätte vermutlich niemand erwartet, dass dieses Mädchen einmal nicht nur zwei Orden gründen würde, sondern den größten religiösen Fernsehsender der Welt. Ihr Leben war geprägt von vielen Prüfungen, aber auch von einem profunden „Ja“ zu allem, dass ihr der Herr auferlegte.

„Meine Eltern ließen sich scheiden, als ich 6 Jahre alt war. Zu diesem Zeitpunkt ging die Hölle los“, erzählte Mutter Angelica in einem Interview mit dem NCR im Jahr 2001. „Meine Mutter und ich waren verzweifelt — wir zogen von Ort zu Ort, arm, hungrig und notdürftig überlebend.“

Ihre Berufung zeichnete sich erstmal in einer Heilung ab, die sie als Teenager erlebte. Sie litt unter schweren Magenschmerzen, und so brachte ihre Mutter sie zu Rhoda Wise, einer Frau in Canton, der Wunderheilungen nachgesagt wurden. Wise hab der jungen Rita eine Novene um die Fürsprache der heiligen Therese von Lisieux zu beten. Nach neun Tagen des Gebets verschwanden Ritas Schmerzen: Sie war geheilt.

„An diesem Tag wurde ich mir der Liebe Gottes bewußt, und begann, mich nach ihm zu sehnen“, sagte Mutter Angelica. „Nach meiner Genesung wollte ich nur noch eins: Mich Jesus zu schenken“. Und genau das tat sie auch.

Am 15. August 1944, im Alter von 21 Jahren, schloss sich Rita den Klarissen von der Ewigen Anbetung an, auch bekannt als Franziskanerinnen vom Heiligsten Sakrament. Sie wählte den Namen, unter dem sie die Welt kennen würde: Schwester Maria Angelica von der Verkündigung.

Ein Versprechen an Gott

Durch ein Ereignis, das ihr ganzes Leben veränderte, lernte sie, der Vorsehung restlos zu vertrauen. „Im Jahr 1946 wurde ich als eine der Schwestern gewählt, die ein neues Kloster in meiner Heimatstadt Canton, Ohio gründen sollten“, erzählte Mutter Angelica 2001 in ihrem Interview mit dem NCR.

„Eines Tages, in den 1950er Jahren, war es mein Auftrag, die Böden des Klosters zu schrubben. Im Gegensatz zur heiligen Therese verwendete ich dafür einen elektrischen Wischmop. Plötzlich verlor ich die Kontrolle über das Gerät. Ich rutschte auf dem eingeseiften Boden aus und knallte mit dem Rücken an die Wand.“

Zwei Jahre später war die dabei entstandene Verletzung so schlimm geworden, dass Mutter Angelica kaum noch ihren Dienst verrichten konnte. Im Krankenhaus sagten ihr die Ärzte vor der Operation, die Chancen stünden 50/50, dass sie nie wieder gehen würde.

„In Panik wendete ich mich Gott zu und machte einen Handel mit ihm“, erinnerte sie sich. „Ich versprach, wenn er mich wieder laufen lassen würde, dann würde ich ihm im Süden ein Kloster bauen. Gott hielt sich daran, und durch die göttliche Vorsehung, tat ich das auch.“

Wenig später trug sie ihr Anliegen ihrer Oberin vor. Konfrontiert mit zwei Wünschen zweier Nonnen, eigene Gründungen vorzunehmen, fand die Äbtissin, Mutter Veronika, eine innovative Lösung.

Mutter Veronika schickte am gleichen Tag zwei Briefe ab. Der eine, für Schwester Maria vom Kreuz, ging an den Bischof von Saint Cloud, Minnesota; der andere, für Schwester Maria Angelica, ging an den Erzbischof von Mobile-Birmingham in Alabama, Thomas Toolen. Die erste Nonne, die einen positiven Bescheid vom zuständigen Bischof erhalten würde, sollte den Zuschlag erhalten. Die andere würde das Nachsehen haben. Durch göttliche Vorsehung antwortete Erzbischof Toolen als erster. Und so kam Schwester Angelica nach Alabama.

Am 3. Februar 1961, nach verschiedenen medizinischen Problemen und Hindernissen, erhielt Schwester Maria Angelica aus Rom die Erlaubnis zur Gründung des Klosters Unserer Frau der Engel von Irondale in Alabama. Zu der Zeit war die Bevölkerung vor Ort zu gerade mal 2 Prozent katholisch.

Die charismatische Nonne mit ihren überzeugenden Vorträgen fand schnell das Gehör von Radiomachern und wenig später auch Fernsehsendern. Im Jahr 1969 begann sie, Sendungen zu geistlichen Themen aufzuzeichnen, um ein größeres Publikum zu erreichen. Wie in der Biographie „Mutter Angelica: Die unglaubliche Geschichte einer mutigen Nonne“ von Raymond Arroyo nachzulesen, dem Moderator der EWTN-Sendung The World Over, nahm sie ihre erste richtige Radiosendung zwei Jahre später auf, 1971: Eine zehnminütige Sendung für WBRC.

Ermutigt durch Ihren Unterstützer und Freund, den Anwalt Bill Steltmeier aus Nashville, nahm sie sieben Jahre später ihre ersten Fernsehsendungen auf: Halbstündige Programme, die „Our Hermitage“ hießen – unsere Einsiedelei.

In kürzester Zeit erkannte Mutter Angelica das Potential eines gläubigen katholischen Medienapostolates. Eines Tages, im Jahr 1978, erfuhr Mutter Angelica, dass der Eigentümer des weltlichen Studios, in dem sie ein Programm für einen christlichen Sender aufzeichnete, etwas ausstrahlen wollte, dass aus ihrer Sicht blasphemisch war.

„Als ich erfuhr, dass der Sender einen gotteslästerlichen Film ausstrahlen wollte, konfrontierte ich den Manager der Station und widersprach ihm“, sagte Mutter Angelica. „Er ignorierte meine Beschwerde, deshalb sagte ich ihm, ich würde meine Sende-Bänder woanders aufzeichnen. Er sagte zu mir: ‘Wenn Du dieses Studio verlässt, dann bist Du raus aus demFernsehen.’“

Mutter Angelica antwortete: „Dann mache ich mein eigenes!“

„Diese Entscheidung war der Katalysator für EWTN“, sagte Arroyo, der unter anderem die Nachrichten-Sendung „The World Over“ moderiert. „Sie führte zu der Idee der Schwestern, ihre Garage in ein Fernsehstudio umzubauen.“

Das „Eternal Word Television Network“ ging, passenderweise, an Mariä Himmelfahrt zum ersten Mal auf Sendung. Es war der 15. August, 1981. Diese Garage wurde tatsächlich das erste Fernsehstudio, und später die Regie — das Nervenzentrum — für das weltweit ausgestrahlte Programm von EWTN.

Medienapostolat

An vorderster Stelle, das wichtigste überhaupt für Mutter, war es, ihr kontemplatives Leben zu führen“, sagte Klarissin Schwester Marie Andre. „Der Sender ist eine Frucht dessen“.

Der Orden von Mutter Angelica, die Klarissen der Ewigen Anbetung, fing in Irondale mit fünf Nonnen an. Mittlerweile haben sie expandiert zum Schrein des Allerheiligsten Sakraments in Hanceville, Alabama sowie zwei neuen Häusern, in Texas und Arizona. Mutter Angelica errichtete den Schrein im Jahr 1999 und zog das Kloster von Irondale dort hin. Im November 2015 wurde die Gemeinschaft von Hanceville erweitert durch Nonnen eines Klosters aus Charlotte, Nord Carolina.

Das Kloster wird geleitet von Schwester Dolores Marie, die bei EWTN arbeitete, bevor sie eine Nonne wurde.

Sie beschrieb das geistliche Erbe von Mutter Angelica als das fortdauernde Bemühen, täglich Gottes Willen zu tun. „In ihrer EWTN-Familie bekannt als ‘Mutter von Millionen’, forderte sie unermüdlich alle auf, Heiligkeit anzustreben, indem man mit Gott im gegenwärtigen Augenblick lebt.

Auch Schwester Marie Andre, eine der fünf Nonnen, die das Kloster in Phoenix gründeten, würdigte Mutter Angelicas vollkommene Hingabe an Gottes Plan.

„Sie hatte niemals Angst davor, zu versagen; wohl Furcht, nicht Gottes Willen zu folgen“, sagte Schwester Marie Andre. „Mutter beschrieb es wie einen Zug mit mehreren Wagons. Das „Ja“ war die Lokomotive, an der alles hing. Wenn sie nicht ‘Ja’ gesagt hätte, wären weder die Klöster nicht der Sender geschaffen worden.

Tausende Besucher kommen auch heute jährlich zum Schrein und EWTN.

„Was Dir als erstes an Mutter auffiel, war ihre eheliche Liebe zu Jesus. Sie sagte Leuten immer, ‘Jesus liebt Dich’“, sagte Pater Joseph Mary Wolfe, einer der ursprünglichen Mitglieder des männlichen Ordens, den Mutter Angelica gründete, die Franziskanischen Missionare vom Ewigen Wort. In der Gemeinschaft leben derzeit 15 Brüder. Die Fratres sind vor allem im Apostolat von EWTN.

Pater Joseph fasste das geistliche Vermächtnis von Mutter Angelica zusammen als geprägt durch ihre Liebe zu Jesus, zentriert auf die Eucharistie, ein großes Vertrauen in die göttliche Vorsehung und einen starken Familiensinn.

Dieses bemerkenswerte Vertrauen auf Gottes Vorsehung zeigte sich auch in der Art, wie Mutter Angelica einen Fernsehsender gründete, ohne die Kosten zu befürchten, und wie sie sich auf Live-Sendungen vorbereitete.

„Sie bereitete sich gar nicht vor“, sagte Pater Joseph, der früher als Ingenieur für den Sender arbeitete. „Sie betete einfach mit der Crew und ging dann live, im Vertrauen darauf, dass Gott ihr eingeben würde, was sie sagen sollte.“

Bei einer Sondersendung von EWTN zum 90. Geburtstag von Mutter Angelika sprach Jesuitenpater Mitch Pacwa über ihre Authentizität. „Für mich“, betonte Pater Pacwa, „ist eines der wichtigsten Dinge an Mutter Angelica, dass sie die gleiche Person im Fernsehen war wie abseits der Bühne. Es gab keinen Unterschied.“

Bischof Robert Baker vom Bistum Birmingham, Alabama, nahm an der Sondersendung per Telefon teil. Er erzählte, dass aus seiner Sicht das Buch des bekannten katholischen Autors George Weigel, „Evangelical Catholicism“ (zu Deutsch: „Tiefgreifende Reform. Die Erneuerung der Kirche„) auf besondere Weise zusammenfasse, worum es Mutter Angelica ging. „Sie erfand nicht nur den Begriff [des evangelikalen Katholizismus] vor vielen, vielen Jahren“, sagte Bischof Baker, „sie setzte ihn auch konkret in der Praxis um — indem sie so schön aus der Heiligen Schrift heraus arbeitete und die Wahrheit und die Liebe und das Leben des Evangeliums von Jesus so vielen Menschen brachte, nicht nur unserem katholischen Haus des Glaubens, sondern tausenden, die nicht katholisch sind, in jener schönen Art in der sie das Leben so vieler berührte, und sie in das katholische Zuhause brachte.“

Beschützerin der Kirche

Neben ihrer Rolle als Gründerin zweier Orden hatte Mutter Angelica Kommentatoren zufolge noch eine weitere, sogar noch wichtigere Rolle. Einige sagen, dass sie geholfen, die Kirche in den Vereinigten Staaten zu beschützen.

„Mutter Angelica ist mit einer der mächtigen Äbtissinnen des Mittelalters verglichen worden. Aber das Instrument eines Massenmediums, das sie schuf, hat ihren Einfluß für das Evangelium größer gemacht als den einer Äbtissin des Mittelalters; größer sogar als der Einfluß vieler Bischöfe des vergangenen Jahrhunderts“, sagte Mark Brumley, Präsident des renommierten Verlags Ignatius Press. „Ihr langfristiger Beitrag ist noch schwer zu bewerten, natürlich, aber es besteht kein Zweifel daran, dass Mutter Angelica geholfen hat, die Kirche in Amerika tiefer in der katholischen Tradition zu verwurzeln; und gleichzeitig hat sie der Kirche geholfen, diese Tradition innovativer zu kommunizieren“.

Raymond Arroyo betonte, dass Mutter Angelica aus seiner Sicht zwei Vermächtnisse hinterlasse: „Für die weitere Welt ist sie die erste Frau in der Geschichte des Rundfunks, die einen Sender gegründet und über 20 Jahre lang geleitet hat. Das hat sonst noch niemand gemacht.“

Der Journalist fügte hinzu: „Sie war so eine großartiger Unterstützung für Papst Johannes Paul II. und seinen Nachfolger. Sie wirkte parallel zu Papst Johannes Paul II., und sie unterstützte ihn zu einer Zeit, in der so viele Menschen die Autorität der Kirche untergruben, die Geschichte und Wesen der Liturgie wie der Heiligenverehrunger verzerrten und die katholische Lehre durcheinander brachten. Sie zeigte, dass der Ansatzmit gesundem Menschenverstand der richtige katholische Ansatz war. Sie normalisierte die Wahrheit des Glaubens in einer Zeit, in der diese von vielen Seiten für sich in Anspruch genommen wurde“, so Arroyo.

Am 12. Februar sendete Papst Franziskus an Bord seines Flugs nach Kuba Grüße an Mutter Angelica: „An Mutter Angelica mit meinem Segen, und ich bitte Dich, bete für mich; ich brauche es,“ sagte der Heilige Vater. „Gotte segne Dich, Mutter Angelica.“

Rückzug aus der Leitung in den Ruhestand

Im Jahr 2000 trat Mutter Angelica in den Ruhestand. An Heilig Abend ein Jahr später erlitt sie einen Schlaganfall. Dieser hatte zur Folge, dass sie die letzten Jahres ihre Lebens weitgehend ohne die Fähigkeit zu sprechen lebte. Raymond Arroyo zufolge blieb sie dennoch effektiv. „Auch wenn sie nicht über einen längeren Zeitraum sprechen konnte und sich über die Kontroversen und Verwirrungen des Tages auslassen, war bemerkenswert, was sie durch das Gebet in ihrem Leiden leistete“.

Der Journalist und Nachrichtensprecher weiter: „Es liegt sicherlich nicht an unseren Anstrengungen, dass EWTN on air geblieben ist und es geschafft hat, Menschen auf wunderbare Weise Menschen zu erreichen. Ich schreibe es den Leiden dieser einen Frau in Hanceville zu.“

Mike Warsaw lobte Mutter Angelica als ein inspirierendes Vorbild des christlichen Glaubens.

„Das Wichtigste, wie uns Mutter Angelicas Leben und das Leben so vieler Heiligen zeigten, ist treu und ausdauernd im Glauben zu sein“, betonte er. „Einmal sagte sie, ‘Ihr seid von Gott geschaffen und kennt Jesus aus einem Grund: Um Zeugen zu sein für den Glauben, die Hoffnung und die Liebe in einer ungläubigen Welt.“

Warsaw fuhr fort: „Mutter Angelicas Leben war ein Leben des Glaubens; ihr Gebetsleben und Gehorsam vor Gott sind es wert, nachzuahmen. Alles was sie tat war ein Akt des Glaubens.“

Erzbischof Chaput stimmte zu: „Sie begeisterte andere begabte Menschen und brachte sie dazu, sich ihr anzuschließen“, sagte er. „Ich habe sie sehr bewundert, nicht nur als eine begabte Führungsfigur und Kommunikatorin, sondern als Freundin und Ordensfrau großen Herzens, Intellekts und katholischen Glaubens“. (CNA Deutsch)