Trevi-Brunnen in Rom: Münzen vorerst weiter für Caritas

Laut der Nachrichtenagentur „Kathpress“ gehen vorerst die Münzen aus dem Trevi-Brunnen weiterhin an die Caritas.

Vaticanhistory – Martin Marker.

Die jährlichen Hinterlassenschaften der Rom-Touristen beliefen sich zuletzt auf rund 1.4 Millionen Euro im Jahr. Diese Erträge fließen seit 20 Jahren ausschließlich an die katholische Hilfsorganisation „Caritas“.

Mit Jahresende wird die römische Stadtverwaltung über die Hinterlassenschaften der Trevi-Brunnen Besucher neu entscheiden. Die Verwaltung, beabsichtigt die Einnahmen auf mehrere Wohltätigkeitseinrichtungen zu verteilen. Die Stadt Rom will künftig eigene Sozialprojekte und Hilfsmaßnahmen finanzieren.

Nach altem Brauch werfen Rom-Besucher eine Münze über die Schulter in den Trevi-Brunnen, um einmal in die Ewige Stadt zurückzukehren. Vor Jahrzehnten wurden die Münzen gerne von römischen Kindern in den Sommermonaten aus dem Becken gefischt. Das ist schon lange vorbei. Heute wird durch Stadtbedienstete das Wasser turnusmäßig abgelassen und die Münzen aus dem Becken geholt.

Der Trevi-Brunnen wurde im 18. Jahrhundert nach einem Entwurf von Nicola Salvi im spätbarocken Stil errichtet und durch Papst Clemens XII. (1730-1740) im sechsten Jahr seines Pontifikats eingeweiht. (vh – mm)

Irak: Bischof fordert Befreiung der Niniveebene

IrakDie Ninive-Ebene muss schleunigst befreit werden, sonst ist der Exodus der Christen aus dem Irak nicht mehr aufzuhalten. Das fordert Shlemon Warduni, Weihbischof von Bagdad, im Gespräch mit Radio Vatikan. In der Ninive-Ebene hatten sich zuletzt viele Christen angesiedelt, manche forderten in der Vergangenheit sogar eine Art „Christen-Enkave“. Mittlerweile ist das Gebiet vom Islamischen Staat überrannt worden. Warduni bestätigte auch, dass Hab und Gut von Christen in Mossul zu Gunsten des Islamischen Staats verkauft worden ist. Dies war Thema eines Treffens aller irakischen Bischöfe, das in den vergangenen Tagen in Erbil im kurdischen Teil Iraks stattfand:

„Das Treffen fand vor allem statt, um die Lage der Christen zu untersuchen und zu klären, wie wir ihnen helfen können. Wir haben vor allem darauf gedrängt, dass die Ninive-Ebene befreit wird. Denn wenn das nicht geschieht, werden die Menschen weiterhin auswandern.“

Die Lage sei schwierig, so der auch für die Caritas in dem Land zuständig chaldäische Weihbischof.

„Es gibt über 120.000 christliche Flüchtlinge, vor allem mit Kindern und Jugendlichen, die noch nicht zur Schule gehen können; deswegen ist ihre Situation katastrophal. Und wir leiden mit ihnen, denn wir schauen zu und können nichts tun. Deswegen haben wir unseren Leuten versprochen, alles zu tun, um etwas an ihrer prekären Lage zu ändern. Die Kirche hat nie aufgehört, sich für die Menschen einzusetzen, und die Leute erwarten das von uns, aber wir fühlen uns machtlos.“

Warduni mahnt an, dass die Ankündigungen zur Zusammenarbeit zwischen Zentralregierung und der kurdischen Autonomiegebiete folgenlos geblieben seien.

„Wir haben nicht nur ein Eingreifen der Zentralregierung in Bagdad gefordert und der Kurden, sondern auch der internationalen Gemeinschaft, und wir haben den Papst um Hilfe gebeten, er möge uns moralisch helfen, denn seine Autorität ist wirklich groß. Wir danken Gott für den Beistand der Hilfswerke: Wir haben sie gebeten, Druck auf die internationale Gemeinschaft auszuüben, damit etwas geschieht.“

Angeblich sollen in Mossul Hab und Gut von Christen verscherbelt und der Erlös an den Islamischen Staat abgeführt worden sein

„Ja es gibt dieses Problem: Es muss etwas getan werden. Viele Menschen nutzen die Abwesenheit der Flüchtlinge aus und begehen Ungerechtigkeiten: Sie verkaufen Häuser ohne Erlaubnis des Besitzers. Das ist bereits geschehen und ist eine furchtbar bösartige Weise, die Menschen aus ihrer Heimat zu vertreiben. Es sind die Nachbarn: Mit was für einem schwarzen Gewissen leben diese Personen eigentlich? Es muss gehandelt werden.“ (rv)

D: Caritas darf Mitarbeiter nach Kirchenaustritt kündigen

CaritasEin Austritt aus der katholischen Kirche rechtfertigt nach einer Entscheidung des deutschen Bundesarbeitsgerichts die außerordentliche Kündigung eines langjährigen Mitarbeiters der Caritas. Die Richter stärkten damit am Donnerstag in Erfurt das gesonderte Arbeitsrecht der Kirchen, das von den Mitarbeitern besondere Loyalitätspflichten verlangt. Gregor Thüsing ist Professor für Arbeitsrecht an der Universität in Bonn. Er sagt zum Urteil gegenüber Radio Vatikan:

„Das Bundesarbeitsgericht hat deutlich gemacht, wer aus der Kirche austritt, der kann grundsätzlich auch entlassen werden und notfalls auch nach langjähriger Zugehörigkeit zum Arbeitgeber. Aus kirchlicher Perspektive ist das klar: Wer aus der Kirche austritt, das ist also ein wirklich schwerwiegender Akt der da passiert und wenn dort die Kirche sagt, ein solcher Mitarbeiter, der sich so deutlich von der kirchlichen Gemeinschaft distanziert, der soll auch nicht mehr im kirchlichen Dienst arbeiten, denn der kirchliche Dienst hat ja seinen eigentlichen Sinn darin, den Heilsauftrag der Kirche in dieser Welt zu realisieren, und das können nur Personen, die sich nicht von der Kirche abgewandt haben, die sich noch mit ihr identifizieren."

Das durch das Grundgesetz gedeckte kircheneigene Arbeitsrecht war zuletzt mehrfach von Gerichten überprüft und auch im Bundestag debattiert worden. Im November hatte das Bundesarbeitsgericht entschieden, dass Streiks in kirchlichen Betrieben unter stark eingeschränkten Bedingungen erlaubt sein können. Grundsätzlich stärkten die Richter aber das kirchliche Arbeitsrecht. Thüsing:

„Die heutige Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts ist ungemein wichtig. Wir haben eine lange Rechtsprechungslinie, die mit der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts schon vor 20 Jahren beginnt, zu der Frage, wie weit muss es Besonderheiten geben –auch rechtlicher Natur – für den kirchlichen Dienst, inwieweit haben die Kirchen größere Freiräume, Loyalitätspflichten einzufordern von ihren Mitarbeitern, als das andere Arbeitgeber haben? Hier hatten wir eine lange Linie von Entscheidungen, die jeweils bestätigt haben, dass dieser Freiraum – schon aus verfassungsrechtlichen Gründen – den Kirchen zu gewähren ist."

Da es zuletzt aber auch einen Fall gab, indem die Kündigung eines Chefarztes in einem katholischen Krankenhaus, der wiederverheiratet geschieden war, für ungültig erklärt wurde, habe er die aktuelle Entscheidung mit Spannung erwartet, so Thüsing. Dass immer häufiger kirchenrechtliche Fälle vor Gericht landen, wundert ihn nicht:

„Ohne Frage ist der Wind, der den Kirchen entgegenweht und auch ihren Gestaltungen der Arbeitsbeziehungen, heftiger und schärfer geworden. In einer immer säkularer werdenden Welt ist es schwerer vermittelbar als ehemals, zu erklären, was denn ein kirchliches Krankenhaus von einem kommunalen Krankenhaus unterscheidet und warum an einen Mitarbeiter im kirchlichen Dienst andere Loyalitätsanforderungen zu stellen sind, als an einen Mitarbeiter im kommunalen, weltlichen Dienst."

Hier sieht der Arbeitsrechtler vor allem die Kirchen selbst in der Pflicht:

„Es wird eine der wesentlichen Aufgaben der Kirchen sein, hier stärker noch in eine kommunikative Offensive zu treten und deutlich zu machen, was das spezifisch christliche, das spezifisch kirchliche an einer diakonischen, an einer karitativen Einrichtung ist, und deutlich zu machen, dass es eben nicht ein beliebiges ‚Add on’ ist, wenn sich Mitarbeiter mit diesem besonderen Sendungsauftrag identifizieren, sondern dass es ganz und gar notwendiger Bestandteil der kirchlichen, karitativen und diakonischen Dienstgemeinschaft ist, sich dieser Gemeinschaft zugehörig zu fühlen und diese Werte, die dort realisiert werden, auch für sich selber zu bejahen."
(rv)

Immer mehr arme Menschen in Rom

Die Wirtschaftskrise hat vor Italien und auch vor seiner Hauptstadt Rom nicht Halt gemacht. Die Caritas in der Diözese Rom berichtet von immer mehr Menschen, die Hilfe suchen, weil sie sich das zum Überleben Nötigste nicht mehr leisten können. Dazu Caritasdirektor Enrico Feroci im Gespräch mit Radio Vatikan:

„Die Zahl der Armen, die die auf der Straße leben, die die wir oft mit dem sehr schändlichen Wort „Barboni"- auf Deutsch Penner – bezeichnen, nimmt zu. Aber auch die Probleme von Familien wachsen. Wir bekommen viele Briefe oder auch Emails: von Familien, deren Geld nicht bis zum Monatsende reicht, von alleinstehenden Menschen, die Hilfe zu Hause brauchen. Am häufigsten aber bekommen wir Briefe, in denen um Hilfe für Kinder gebeten wird. Eine Email einer Frau ging mir besonders nahe: Ich würde gerne meinem Jungen zum Geburtstag etwas Süßes schenken. Und ich brauche Milch für meinen kleinen Sohn. Das sind Bitten, die einen wirklich sprachlos und fassungslos machen. Es ist nicht einfach, auf angemessene Weise auf diese vielen und grundlegenden Bedürfnisse zu antworten."

Auch die Warteschlange von Menschen, die bei der Caritas um etwas zu essen bitten, werde immer länger.

„Es sind vor allem die älteren Menschen, die Hilfe benötigen, die alleinstehend sind, die – so würde ich es fast nennen- daheim in den eigenen vier Wänden eingemauert sind. Diese Tatsache möchte ich wirklich hervorheben."

Die Caritas in Rom, so Monsignore Enrico Feroci, hat deshalb die Zahl der Mahlzeiten, die an Arme ausgegeben wird, erhöht. Auch zusätzliche Schlafplätze wurden bereitgestellt.

„Ich danke dem Herrn dafür, dass es jetzt im Sommer, trotz der Ferien viele Menschen gibt, die einige ihrer Tage hergeben, um sie den Notleidenden zu widmen. In Rom haben wir ein Gästehaus auf die Beine gestellt, um junge Leute aus ganz Italien und aus dem Ausland aufnehmen zu können. Und ein zweites Gästehaus wollen wir einrichten. Die jungen Menschen bleiben dann eine Woche in Rom und helfen in unserem Kantinendienst."

Feroci will mit der Arbeit der Caritas in Rom auch dafür werben, dass die Menschen die Probleme anderer sehen:

„Wir sollten immer herausschreien: Macht die Augen auf! Schaut euch nur um! Macht euch klar, was hier eigentlich passiert, anstatt nur auf das zu achten, was glänzt. Es gibt auch noch eine andere Seite, und auf dieser anderen Seite gibt es eine Menschlichkeit von außerordentlichem Reichtum. Wer es schafft, in die Herzen der Armen einzudringen, der sieht, wieviel Reichtum dort eigentlich zu finden ist und wie gut es tut, über solche Dinge nachzudenken." (rv)

Togo: „Caritas in Afrika, nicht immer nur Caritas für Afrika“

Die demütigendsten Formen von Armut in Afrika ausrotten – das ist das hochgesteckte Ziel der afrikanischen Caritas. Vergangene Woche trafen sich Caritas-Leute aus dem gesamten Kontinent in Togo, um über Strategien zur Bekämpfung der Armut nachzudenken. Schwester Leonie Dochamou ist Direktorin der Caritas Benin und koordiniert die Caritas in den französischsprachigen Ländern Westafrikas. Sie sagte uns, die Afrikaner sollten sich langsam an die Idee gewöhnen, selbst zu Gebern zu werden: Caritas in Afrika – und nicht immer nur Caritas für Afrika.

„Wir können nicht als afrikanische Caritas immer die Hilfe anderer erwarten. Sicher, die internationale Solidarität ist eine gute Sache. Aber auch andere haben ihre Probleme. Trotz unserer Armut müssen auch wir ein Minumum beitragen. Fundraising ist eine Herausforderung für uns, weil es etwas Vergleichbares bei uns noch nicht gibt. Aner Afrika ist ein Kontinent voller Ressourcen, und die Afrikaner müssen auch selbst zu ihrer Entwicklung beitragen."

Dabei hat die kirchlich organisierte Nächstenliebe viele Dimensionen; einerseits geht es um langfristige Strategien, andererseits um Nothilfe. Klar ist für Schwester Leonie Dochamou, dass die afrikanische Caritas aus ihrem klaren katholischen Profil heraus professionelle Arbeit leisten muss – das sei ihr Auftrag im Sinn der Armen.

„Wir müssen während der Notfälle wirksam und gut für die Menschen arbeiten. Das scheint mir ein wichtiges Zeugnin in einem Umfeld, wo es viel Korruption gibt. Wir sind Kirche, wir haben eine Identität. Deshalb müssen wir in Afrika, wo es viel Korruption gibt, als Kirche klar Zeugnis ablegen. Die katholische Lehre ist keine Lehre, die zum Mittelmaß auffordert! Sie erfordert Professionalität."  (rv)

Japan: Die Caritas hilft

 Nach Erdbeben und Tsunami könnte Japan vor einer nuklearen Katastrophe stehen. Im Kernkraftwerk Fukushima nördlich von Tokio hat es am vergangenen Dienstag in einem weiteren Reaktor eine Explosion gegeben, dabei soll massiv radioaktive Strahlung ausgetreten sein. Die Hilfe für die ohnehin schwer betroffene Bevölkerung könnte dadurch noch schwieriger werden. Reinhard Würkner ist Referatsleiter der Caritas in Asien und im Augenblick für die Hilfe in Japan zuständig. Im Gespräch mit Radio Vatikan hat Würkner die momentane Lage im Unglücksgebiet geschildert:
„Die Lage ist desolat, es ist im Augenblick das totale Chaos ausgebrochen. Es gibt viele Sachen nicht mehr zu kaufen, Benzin und Lebensmittel werden knapp, viele Verkehrsmittel funktionieren nicht mehr. Viele Verbindungen in den Norden sind immer noch abgebrochen. Es gibt kaum Kontakt, bis Sonntagmittag war das Telefonnetz zusammengebrochen. Die Kollegen in Tokio hatten auch keine Kontakte in die Unglücksgebiete, sie waren selber am rätseln, was genau los ist. Erst Sonntagmittag klappte das erste Gespräch zwischen den Kollegen und man konnte sich darüber austauschen, wie nun genau die Lage ist. Wobei das im Augenblick immer noch unüberschaubar ist, weil man noch immer nicht das ganze Ausmaß der Katastrophe erfassen kann."
Fast eine halbe Million Menschen sind seit dem verheerenden Erdbeben und dem anschließenden Tsunami von vergangenem Freitag obdachlos. Weitere 200.000 Menschen haben ihre Häuser in der Gefahrenzone der Atomkraftwerke verlassen müssen. Für Behörden und Hilfsorganisationen wie die Caritas stellt das eine enorme logistische Herausforderung dar.
„Im Augenblick geht es darum, jenen Leuten, die in Notunterkünften, beispielsweise in Turnhallen, Schulen usw. untergebracht sind, eine gewisse Grundversorgung zukommen zu lassen. Wobei man feststellen muss, dass der japanische Staat sehr viel tut. Es gibt so eine Art Heimatschutztruppen, deren Hauptaufgabe die Nothilfe ist und die das auch professionell machen und erfahren sind. Sie kümmern sich auch bis zu einem gewissen Grad um die Versorgung der Leute, alle werden aber nicht erreicht. Selbst jene, die erreicht werden, erhalten nur einen gewissen Teil der notwendigen Nahrungsmittel. Hier wird sich die Kirche einsetzen. Die Caritas in Japan ist verhältnismäßig klein, das heißt, sie arbeitet überwiegend über die Kirchengemeinden."
Die katholische Kirche in Japan hat etwas mehr als eine halbe Million Mitglieder, das entspricht nur 0,7 Prozent aller Einwohner. Angesichts des Ausmaßes der Zerstörung helfen die kleinen Kirchengemeinden, wo sie können.
„Also die Kirchengemeinden haben auch ihre Gemeinschaftssäle, zum Teil sogar ihre Kirchen für die Opfer geöffnet, die dort notdürftig untergebracht werden. Sie werden versorgt, sie bekommen zu essen, Decken, Matratzen, auf denen die Leute liegen können. Das ist im Augenblick das, was man tun kann. Morgen wird ein Team nach Norden aufbrechen und sich versuchen durchzuschlagen, um dort mit den Kollegen vor Ort die Lage zu besprechen und weitere Schritte festzulegen. Das Problem ist die Atomkatastrophe, die den Tsunami in den Schatten stellt. Daher muss man erst sehen, was für die Kollegen vor Ort möglich ist. Hinzu kommt, dass es ja laufend wieder Nachbeben gibt, und das verunsichert die Leute natürlich massiv. Die Bedingungen, unter denen die Leute im Moment arbeiten, sind äußerst schwer."
Eine Atomkatastrophe würde die Hilfe für die Menschen in Japan stark einschränken. Schon jetzt gibt es Probleme durch die Zwischenfälle im Atomkraftwerk Fukushima Eins und die kilometerweite Sperrzone.
„Das Gebiet, das rund um die Kernkraftwerke aus Sicherheitsgründen geräumt wird, wird ja immer weiter ausgedehnt. Im Prinzip darf da eigentlich gar niemand mehr rein. Das heißt, da ist sowieso nichts möglich. Wenn, dann gibt es nur außerhalb dieses Gebietes Möglichkeiten. Die Schäden sind ja so enorm, dass es vermutlich Wochen dauern wird, bis irgendwie alles wieder einigermaßen geregelt in Gang kommt. Wobei natürlich diese massiven Schäden auch eine massive Belastung der Psyche mit sich gebracht haben – und zwar nicht nur der Betroffenen, sondern auch derer, die das nur gesehen haben und nicht unmittelbar betroffen sind. Und das bringt sozusagen eine gewisse Geschwindigkeitsreduzierung in den ganzen Maßnahmen mit sich."
Eine nukleare Katastrophe könnte die Hilfe also noch weiter erschweren. Am vergangenen Dienstag ist durch einen Brand im Atomkraftwerk Fukushima Eins radioaktive Strahlung ausgetreten. Regierungsvertreter warnen bereits vor Auswirkungen auf die Gesundheit. Würkner ist sich dieser Gefahr für sich, die Helfer und die Bevölkerung durchaus bewusst.
„Also das Wichtigste ist natürlich, dass die Strahlung aufhört. Dass man dann flächendeckend rangehen kann. Wenn das der Fall sein sollte, bin ich sicher, dass relativ bald aufgeräumt werden kann und es dann in den Wiederaufbau geht. Die Caritas Japan hat ja auch als wichtiges Ziel ihrer Arbeit die Unterstützung des Wiederaufbaus ins Auge gefasst. Das heißt, dass die Nothilfen, die jetzt geleistet werden, relativ begrenzt sein werden. Wesentlich wichtiger ist dann die zweite Phase, der Wiederaufbau. Wobei man noch sehen muss, wie lange das dauern wird."
Wenn Sie für die Opfer der Katastrophe in Japan spenden möchten: Die Caritas hat auf ihrer Homepage im Internet eine Spendenseite eingerichtet, zu erreichen unter www.caritas.de (rv)