Vietnam: Pierre Kardinal Nguyén Ván Nhon begeht seinen 80. Geburtstag

Der vietnamesische Kardinal Nguyén Ván Nhon begeht heute seinen 80. Geburtstag. Er ist seit 2015 Erzbischof von Hanoi und wurde durch Papst Franziskus im Februar 2015 in den Kardinalsstand erhoben. Seither ist er Kardinalpriester der Titelkirche „S. Tommaso Apostolo“. Ungewöhnlicher Weise ist Nguyén Ván Nhon durch Franziskus von der Leitung seines Bistums in Vietnam noch nicht entbunden worden. Mit dem heutigen Tag verliert er seine Mitgliedschaft in der Kongregation für die Evangelisierung der Völker an der römischen Kurie. Des weiteren hat er bei einem künftigen Konklave kein Wahlrecht mehr.

Das gesamte Kardinalskollegium hat derzeit 214 Mitglieder und von diesen sind 115 Kardinäle wahlberechtigt bei einer künftigen Papstwahl. (vh – mm)

Er floh aus Vietnam in einem Fischerboot. Nun ist er ein Bischof.

AustralienSYDNEY – In den 1970er Jahren stieg ein Teenager in ein Fischerboot, um die Grausamkeit des Kriegs in seiner Heimat zu entkommen.

Als Flüchtling kam er in ein fremdes Land. Jetzt ist er der vierte katholische Bischof der Diözese Parramatta in Sydney, Australien.

„Ich habe viele Wagnisse in meinem Leben unternommen“, sagte der Franziskaner. „Darunter das Wagnis, in den Pazifik zu stechen“, sagte Bischof Nguyen in der St. Patricks Kathedrale von Parramatta.

Deshalb habe er „Duc in Altum“ als sein bischöfliches Motto gewählt. Die Anweisung Jesu, „fahr hinaus in die Tiefe“ aus dem Lukas-Evangelium (Lk 5,4) – in der Einheitsübersetzung als „Fahr hinaus auf den See“ übersetzt – verbindet der Bischof mit seinem eigenen Kampf als Flüchtling.

Der 1961 in Don Nai, Vietnam, geborene Ngyuen war ein Seminarist in der Diözese Xuan Loc, rund 60 Kilometer nördlich von Saigon.

Mit der Eroberung Saigons 1975 zwangen die Kommunisten mit Gewalt alle Seminaristen, ihr Seminar zu verlassen – und machten daraus eine Kaserne. Unruhen und Verfolgung lösten eine Flüchtlingskrise aus. Viele Menschen ließen Heim und Habe zurück, und flohen mit Booten – die berühmten „Boat People“.

Der zukünftige Bischof, im Alter von 18 Jahren, wurde von einem Großteil seiner Familie getrennt. Mit ein paar Verwandten und 146 weiteren Flüchtlingen ging er an Bord eines 16 Meter langen Fischerboots.

Auf dem überfüllten Boot gingen bald – auf hoher See – Lebensmittel und Benzin aus. Die Flüchtlinge wurden zufällig gerettet, weil ihr Boot in die Nähe einer Bohrinsel trieb.

Nach einem Jahr in einem malaysischen Flüchtlingslager kam Nguyen nach Australien. Dort erlebte er einen Kulturschock, Sprachprobleme und sogar einige Fälle von Mobbing.

Schließlich wurde Ngyuen Franziskaner. 1989 wurde er zum Priester geweiht. An der Päpstlichen Universität St. Bonaventura schloss er ein Studium in Christologie und Spiritualität ab. 2005 wurde er der Obere seines Ordens in Australien. Von 2008 bis 2011 war er in Rom als Verantwortlicher seines Ordens für die Region Asien-Ozeanien.

Papst Benedikt XVI. ernannte ihn im Mai 2011 zum Weihbischof von Melbourne. In der Australischen Bischofskonferenz ist er unter anderem für Migranten und Flüchtlinge zuständig.

Nun ist Bischof Ngyuen der Nachfolger von Erzbischof Anthony Fisher O.P., der Erzbischof von Sydney wurde.

Das Bistum Parramatta liegt geographisch in der Mitte Sydneys, aber gute 20 Kilometer westlich von der City. Die Mehrzahl der Einwohner ist katholisch – etwa 330.000 Gläubige leben in 47 Pfarreien. 120 Priester und Ruhestandspriester sind im Einsatz. (CNA Deutsch)

Kardinal Marx sieht Fortschritte in Vietnam

Kardinal MarxKardinal Marx sieht Fortschritte bei der Religionsfreiheit in Vietnam. Zwar seien noch nicht die vollen Rechte gewährleistet, wie sie in den internationalen Menschenrechtsvereinbarungen festgehalten sind. Aber der heutige Zustand sei auch „weit entfernt von der Repression, die die Kirche in früheren Jahrzehnten erleiden musste“, so der Kardinal laut einer Pressemitteilung der Deutschen Bischofskonferenz. Am Sonntag war der Münchner Erzbischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz von einer neuntägigen Reise in das Land zurückgekehrt. Er war mit Vertretern der örtlichen Kirche und Repräsentanten des Staates sowie des Wirtschaftslebens in Hanoi und Ho-Chi-Minh-City zusammengetroffen. Auch sprach Marx mit einigen Dissidenten. Ein geplanter Besuch in die zentralvietnamesische Stadt Vinh wurde hingegen von den staatlichen Behörden untersagt, wahrscheinlich wegen des geplanten Begegnung mit dem Bischof von Vinh, Nguyen Thai Hop. (rv)

Vietnam: Ein wichtiges Jahr für die Kirche

Kardinal Nguyen Van NhonKardinal Reinhard Marx, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, besucht derzeit Vietnam und trifft dort auf eine Kirche, die 2015 ein ausgesprochen wichtiges Jahr erlebt hat. Das ergibt sich aus dem Jahresrückblick, den die Bischofskonferenz des Landes jetzt veröffentlichte. Zu den nachhaltigsten Ereignissen dürfte die Einrichtung der ersten katholischen Universität Vietnams gehören.

An erster Stelle der wichtigen Ereignisse nennt der Bericht die Erhebung des Erzbischofs von Hanoi, Pierre Nguyen Van Nhon, zum Kardinal. Er sei der sechste Kardinal überhaupt in der Geschichte des Landes. Als zweites führt der Bericht den Besuch von Kardinal Fernando Filoni auf; der Präfekt der vatikanischen Missionskongregation feierte im Januar letzten Jahres die Abschlussmesse der Feiern, die den 400. Jahrestag der Evangelisierung Vietnams markierten.

Nummer drei: die Einrichtung der katholischen Universität, die derzeit allerdings noch in den Kinderschuhen steckt. Eine Erlaubnis des Regimes und dann im Oktober letzten Jahres ein Dekret der vatikanischen Bildungskongregation machten den Weg frei für das „Katholische Institut Vietnams“.

Als weitere kirchliche Höhepunkte des Jahres 2015 führen die Bischöfe einen Nationalen Eucharistischen Kongress und ein Katholisches Jugendtreffen auf. Das Jugendtreffen organisieren sie seit mittlerweile dreizehn Jahren, Vorbild ist der kirchliche Weltjugendtag. In Vietnam richtet jedes Jahr ein anderes Bistum das Jugendtreffen aus, das sich wachsenden Zuspruchs erfreut. (rv)

Vatikan/Vietnam: Der Heilige Stuhl und Vietnam wollen ihre Beziehungen vertiefen

VietnamDazu trifft sich am Donnerstag und Freitag eine beidseitige Arbeitsgruppe im Vatikan. Vatikansprecher Federico Lombardi hat den Termin bestätigt. Es ist schon die vierte Begegnung dieser Art; die letzte fand im Februar 2012 in Hanoi statt. 1975 hatte das kommunistische Regime in Vietnam die Beziehungen zum Vatikan abgebrochen. Seit Sommer 2008 arbeiten beide Seiten an einer Normalisierung ihres Verhältnisses; der Vatikan konnte 2011 einen nichtresidierenden Päpstlichen Repräsentanten für Vietnam ernennen. Von den fast 90 Millionen Vietnamesen sind etwa sechs Millionen katholisch. Es handelt sich um eine der größten katholischen Gemeinschaften Asiens. (rv)

Vatikan/Vietnam: Kleine Schritte

Die diplomatischen Beziehungen zwischen Vietnam und dem Heiligen Stuhl befinden sich auf einem guten Weg. Das geht aus einer Vatikanerklärung hervor, die nach Abschluss bilateraler Gespräche in Hanoi an diesem Dienstag veröffentlicht wurde.

Man sei gemeinsam zur Einschätzung gelangt, dass sich das Verhältnis „positiv entwickelt" habe. Das sei dem „gutem Willen" und einem „konstruktiven Dialog" beider Seiten zu verdanken, heißt es in der Vatikanerklärung. Erfreut zeigte sich der Heilige Stuhl insbesondere über die gute Zusammenarbeit mit den Behörden im Jubiläumsjahr 2010 und bei Besuchen des nicht residierenden Vatikangesandten Erzbischof Leopoldo Girelli.

Der Heilige Stuhl habe allerdings auch die Hoffnung zum Ausdruck gebracht, dass „seine Rolle und seine Mission" in Vietnam „verstärkt" und „ausgeweitet" werden könnten, heißt es in der Erklärung weiter. Davon erhoffe man sich stärkere Bindungen der katholischen Kirche des Landes zum Heiligen Stuhl sowie eine Weiterentwicklung der diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Staaten.

Die Gespräche des dritten bilateralen Treffens fanden am Montag und Dienstag in Hanoi statt. Das vierte Treffen soll im Vatikan anberaumt sein. Der Termin dafür wird auf diplomatischem Weg vereinbart.

Hintergrund

Vietnams kommunistisches Regime hatte mit Ende des Vietnamkriegs im Jahr 1975 die diplomatischen Beziehungen zum Heiligen Stuhl abgebrochen. Die Nominierung von Erzbischof Leopoldo Girelli als „nichtresidierendem päpstlichen Repräsentanten für Vietnam" im Januar 2011 galt als entscheidender Schritt zu einer Aufnahme vollständiger diplomatischer Beziehungen. Von den 86 Millionen Einwohnern Vietnams sind 6,3 Millionen Katholiken. Es handelt sich um eine der größten katholischen Gemeinschaften Asiens. (rv)

Vietnam: „Zuerst waren die Bischöfe perplex“

Zum ersten Mal seit 1975 hält sich wieder ein offizieller diplomatischer Vertreter des Vatikans in Vietnam auf: Erzbischof Leopoldo Girelli, im „Hauptberuf" Päpstlicher Nuntius in Singapur, ist nicht-residierender Repräsentant des Heiligen Stuhls in Vietnam. In diesen Tagen nimmt er an Beratungen der vietnamesischen Bischofskonferenz teil. Seine Mission war vom Papst an Neujahr angekündigt worden – ein Schritt auf dem steinigen Weg hin zu diplomatischen Beziehungen zwischen Papst-Staat und Volksrepublik. Der französische Pater Jean Mais von der kirchlichen Nachrichtenagentur „Eglises d`Asie" hat lange in Vietnam gelebt. Er sagt auf die Frage, ob Girellis Vietnam-Visite ein historisches Ereignis ist:
„Für den Moment ist das eine Etappe. Ob das ein historisches Ereignis ist, wird sich erst noch herausstellen. Als der Heilige Stuhl und Vietnam einen nicht-residierenden Vertreter des Vatikans für Vietnam angekündigt haben, war die Kirche im Land davon überrascht und wusste nicht, worauf das hinauslaufen würde. Als der Vertreter in der Karwoche dann in Hanoi eintraf, waren die Bischöfe immer noch etwas perplex. In einem Interview für „Radio Free Asia" sagten zwei Bischöfe, sie wüssten nicht, welche Mission genau er habe und was das überhaupt bedeute: ein nicht-residierender Vertreter. Allmählich setzt sich aber das Gefühl durch, dass das vielleicht etwas Historisches ist. Auch wenn man in der Presse wenig davon gesprochen hat, hat er doch schon kurz nach seiner Ankunft Spitzenvertreter des Staates getroffen und Gespräche im Außenministerium geführt. Und es lässt aufhorchen, dass er in Saigon an der Frühjahrsvollversammlung der vietnamesischen Bischofskonferenz teilnimmt: Da hat er mehrmals das Wort ergriffen und sehr klar erkennen lassen, dass er seine Rolle ernstnimmt. Vor allem hat er den Bischöfen auch genau erklärt, welchen Status er hat!" (rv)

Vatikan/Vietnam: Neue diplomatische Beziehungen mit Vietnam

Der Vatikan knüpft neue diplomatische Beziehungen mit Vietnam. Erzbischof Leopoldo Girelli, seit vergangenem Januar neuer Apostolischer Nuntius in Singapur und Delegierter in Malaysia und Brunei, ist seit vergangenen Montag auf seinem ersten offiziellen Besuch in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi. Dort hat sich Girelli als päpstlicher Vertreter für Vietnam mit dem Erzbischof von Hanoi, Pierre Nguyen Van Nhon, getroffen. Laut Kardinal Jean-Baptiste Pham Minh Man, Erzbischof von Ho Chi Minh Stadt, sei der Grund für Girellis Reise, der lokalen Kirche zu helfen, die frohe Botschaft zu verkünden. Die Evangelisierung des vietnamesischen Volkes müsse mit Hilfe von Initiativen im Bereich der Bildung, der Hilfsbereitschaft, der Kultur und der Hygiene vorangebracht werden. Nach Angaben der vietnamesischen Bischofskonferenz wird der Besuch des Päpstlichen Vertreters in Vietnam zwei Wochen dauern, in denen er Bischöfe und weitere Mitglieder der Kirche in Vietnam treffen wird. Außerdem werde sich Erzbischof Girelli bei dieser Gelegenheit gleich um den Sitz eines Büros in Hanoi und in Ho Chi Minh Stadt umsehen. (rv)

Vatikan: Diplomatischer Vertreter für Vietnam

Erstmals seit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen im Jahr 1975 entsendet der Heilige Stuhl wieder einen Vertreter nach Vietnam. Papst Benedikt ernannte an diesem Donnerstag den italienischen Erzbischof Leopoldo Girelli zum nichtresidierenden päpstlichen Repräsentanten für Vietnam. Beobachter werten dies als ersten Schritt zu einer Aufnahme vollständiger diplomatischer Beziehungen. Der 57-jährige Girelli diente zuletzt als Nuntius in Indonesien. Sein Zuständigkeitsgebiet umfasst in Zukunft nicht nur Vietnam, sondern auch Singapur, Malaysia und Brunei. Die diplomatischen Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Vietnam waren mit der Machtübernahme der Kommunisten nach dem Ende des Vietnamkrieges 1975 abgebrochen worden. (rv)

Vatikan/Vietnam: Rücktritt Erzbischof von Hanoi

Papst Benedikt XVI. hat an diesem Mittwoch den Rücktritt des Erzbischofs von Hanoi, Joseph Ngô Quang Kiêt, angenommen. Der Erzbischof legte sein Amt wegen gesundheitlicher Probleme nieder. Nachfolger soll Erzbischof Peter Nguyen Van Nhon werden, den Benedikt XVI. zuletzt zum Koadjutor für das Hauptstadt-Bistum ernannt hatte. Der neue Erzbischof wird von Vietnams Regierung im Gegensatz zu Joseph Ngô Quang Kiêt unterstützt. Der Rücktritt des Erzbischofs werde von der Regierung derzeit sogar als „Sieg der Regierung“ dargestellt, berichtet die Nachrichtenagentur asianews an diesem Mittwoch. Damit wollten die Machthaber ihre Macht auch über Religionsfragen demonstrieren. Beobachtern zufolge setzt Benedikt XVI. in Erzbischof Peter Nguyen Van Nhon, den Nachfolger Kiêts, die Hoffnung, für größere Einheit in der Ortskirche zu sorgen. (rv)

Anmerkung von VH: Das Erzbistum HANOI steht traditionsgemäß in der Kardinalstradition. Man darf also davon ausgehen, dass Erzbischof Peter Nguyen Van Nhon mit dem Kardinalshut rechnen kann.

Zur Kardinalstradition siehe: >>Kardinalstradition<<