Vietnam: Ein wichtiges Jahr für die Kirche

Kardinal Nguyen Van NhonKardinal Reinhard Marx, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, besucht derzeit Vietnam und trifft dort auf eine Kirche, die 2015 ein ausgesprochen wichtiges Jahr erlebt hat. Das ergibt sich aus dem Jahresrückblick, den die Bischofskonferenz des Landes jetzt veröffentlichte. Zu den nachhaltigsten Ereignissen dürfte die Einrichtung der ersten katholischen Universität Vietnams gehören.

An erster Stelle der wichtigen Ereignisse nennt der Bericht die Erhebung des Erzbischofs von Hanoi, Pierre Nguyen Van Nhon, zum Kardinal. Er sei der sechste Kardinal überhaupt in der Geschichte des Landes. Als zweites führt der Bericht den Besuch von Kardinal Fernando Filoni auf; der Präfekt der vatikanischen Missionskongregation feierte im Januar letzten Jahres die Abschlussmesse der Feiern, die den 400. Jahrestag der Evangelisierung Vietnams markierten.

Nummer drei: die Einrichtung der katholischen Universität, die derzeit allerdings noch in den Kinderschuhen steckt. Eine Erlaubnis des Regimes und dann im Oktober letzten Jahres ein Dekret der vatikanischen Bildungskongregation machten den Weg frei für das „Katholische Institut Vietnams“.

Als weitere kirchliche Höhepunkte des Jahres 2015 führen die Bischöfe einen Nationalen Eucharistischen Kongress und ein Katholisches Jugendtreffen auf. Das Jugendtreffen organisieren sie seit mittlerweile dreizehn Jahren, Vorbild ist der kirchliche Weltjugendtag. In Vietnam richtet jedes Jahr ein anderes Bistum das Jugendtreffen aus, das sich wachsenden Zuspruchs erfreut. (rv)

Afrikanische Studenten sollen nach Afrika zurück kehren

Kardinal FiloniAfrikanische Priester sollen nicht in Europa bleiben, sondern nach ihren Studien in ihre Länder zurück kehren. Das sagte der Präfekt der Missionskongregation des Vatikan, Kardinal Fernando Filoni, bei einer Predigt im Kolleg Sankt Paulus in Rom. Als Studenten seien sie von ihren Bischöfen nach Rom geschickt worden, deswegen sollten sie nicht die ökonomischen Vorteile Europas oder Nordamerikas genießen, sondern zu ihren Bischöfen und Kirchen zurück kehren, so Kardinal Filoni zu den anwesenden Studenten. Ihre Heimatkirchen bräuchten sie, um die pastorale Arbeit aufzubauen und zu unterhalten. Er insistiere, dass nicht die europäischen, sondern ihre Heimatkirchen von ihrer Ausbildung in Rom profitierten, betonte der Kardinal, der im Vatikan für die Kirchen der früher „Missionsgebiete“ genannten Länder verantwortlich ist. Allein Rom finanziere im Augenblick 500 Studenten, darunter Priesteramtskandidaten als auch Ordensleute. Die Menschen, die für diesen Zweck spendeten, wollten die Kirchen vor Ort unterstützen, so Filoni, das sollten die Studierenden respektieren. (rv)

Missionspräfekt schlägt Alarm: Weniger Spenden für Missionare

Kardinal FiloniDer Präfekt der Missionskongregation, Kardinal Fernando Filoni, ist besorgt über den rapiden Rückgang an Spenden für die zahlreichen katholischen Missionsprojekte weltweit. Bei der Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke (Pom) sagte Filoni, dass eine „neue Ausrichtung“ und „neue Formen der Zusammenarbeit“ nötig würden. Über 100 Vertreter der verschiedenen Missionswerke nehmen in diesen Tagen an einem Treffen im Vatikan teil. Unter ihnen ist auch der Präsident der Päpstlichen Missionswerke, Erzbischof Protase Rugambwa. Er sagt im Gespräch mit Radio Vatikan, dass die Tätigkeit der Missionare sich seit fünfzig Jahren gleichbleibend am Konzilsdekret „Ad Gentes“ orientiere. Allerdings würden auch neue Ansätze dringend gesucht.

„In der Tat haben wir bei der Generalversammlung verschiedene Themen angesprochen, um neuen Schwung bei der Evangelisierung zu finden. Zum Beispiel haben wir über die Familienfrage gesprochen. Wir müssen verstärkt die Bedeutung der Familie in den Mittelpunkt unserer Tätigkeit stellen. Es geht aber auch darum, die kirchliche Hilfe für Jugendliche zu verbessern, und da denken wir vor allem an Fundraising, insbesondere für die ärmsten Kirchen.“

Es stimme, dass die Spenden rückläufig seien – und die Päpstlichen Missionswerke gehen davon aus, dass dies in den kommenden Jahren noch schlimmer sein wird. „Man darf aber auch nicht vergessen, dass die karitativen Einrichtungen der Kirche umgekehrt viel mehr Spenden erhalten. Es gibt auch immer mehr solcher Institutionen. Das heißt also nicht, dass die Gläubigen weniger Geld an die Kirche geben, sondern dass es ein größeres Angebot an kirchlichen Einrichtungen gibt, die für die Hilfstätigkeit zuständig sind. Ein Problem bei uns ist unsere fehlende Beteiligung, wenn es darum geht, Spenden zu sammeln. Da müssen wir uns verbessern.“

Konkret bedeute dies, dass Missionare vermehrt auch den direkten Kontakt mit Gläubigen suchen müssten, die für Spenden in Frage kämen. Es sei ihm zwar bewusst, dass es im Westen auch eine Wirtschaftskrise gebe, die weiterhin präsent sei, so Erzbischof Rugambwa. „Wir müssen aber betonen, dass die Missionstätigkeit der Kirche eine Tätigkeit für Christus ist. Das ist etwas Einzigartiges. Wir haben noch ein anderes Problem: die sinkende Zahl der Berufungen zu einem Leben in der Mission. Auch das ist eine Krise, und wir wollen auch hier Programme erarbeiten, um die Berufungspastoral zu verbessern. Das können und müssen wir Missionswerke alle gemeinsam machen.“ (rv)

Vatikan/Afrika: Kardinal Filoni drängt zur Waffenruhe

Kardinal FiloniDer Präfekt der vatikanischen Missionskongregation, Kardinal Fernando Filoni, drängt Regierung und Rebellen in der Zentralafrikanischen Republik zur Waffenruhe und zum Aufnehmen von Gesprächen. In einer Solidaritätsbotschaft erklärt er sich „besorgt über die Entwicklungen der letzten Tage“. Friede sei „kein Traum und keine Utopie“, sondern etwas, das sich verwirklichen lasse. Beide Seiten sollten die Gewalt einstellen, „dieses Volk hat genug gelitten“. Die Rebellen werfen der Regierung vor, ein Friedensabkommen von 2008 nicht einzuhalten. Nach Angaben des UNO-Kinderhilfswerks Unicef werden in der Zentralafrikanischen Republik verstärkt Kindersoldaten eingesetzt. Die Rebellen, aber auch regierungstreue Milizen hätten in den letzten Wochen Minderjährige als Kämpfer angeworben. (rv)

Vatikan: Neuer Sekretär der Missionskongregation

Papst Benedikt hat einen neuen Untersekretär für die Missionskongregation ernannt. Es handelt sich um den polnischen Pallottinerpater Tadeusz Wojda, der bisher Büroleiter in der Kongregation war. Er folgt dem Italiener Massimo Cenci, der vergangenen Mai im Alter von 68 Jahren unerwartet verstarb. Der Untersekretär steht nach dem Präfekten und dem Sekretär an dritter Stelle in der Hierarchie eines vatikanischen Ministeriums. Die Missionskongregation ist für die Kirchen in den ehemaligen Missionsgebieten in Afrika und einem großen Teil Asiens zuständig und bereitet u.a. die Bischofsernennungen in diesen Gebieten vor. (rv)

Vatikan: Missionskongregation bekommt neuen Chef

Papst Benedikt XVI. hat Erzbischof Fernando Filoni zum neuen Präfekten für die Kongregation zur Evangelisierung der Völker ernannt. Das gab der Vatikan an diesem Dienstag bekannt. Damit wird Filoni Nachfolger des indischen Kardinals Ivan Dias, der das Amt seit 2005 ausübte. Filoni war bisher der sogenannte Substitut im Staatssekretariat des Vatikan, ein Amt, das in etwa dem eines Innenministers entspricht. International bekannt wurde Filoni 2003, als er Nuntius im Irak war. Als einziger ausländischer Diplomat blieb er während des Irakkrieges in Bagdad und wurde mit dem Spitznamen „Nuntius Courage" geehrt. Nachfolger Filonis als Substitut wird Erzbischof Giovanni Angelo Becciu, bislang Nuntius des Vatikan in Kuba. (rv)