Theologenkommission veröffentlicht Dokument zu Synodalität

Das Prinzip der Synodalität, also die Verantwortung und Eigenständigkeit der einzelnen Bischofskonferenzen in den Ländern der Welt, ist das Thema eines neuen Dokumentes, das von der internationalen Theologenkommission des Papstes veröffentlicht wurde.

Über drei Jahre wurde an den Grundlinien des Dokumentes gearbeitet, das den Titel „Die Synodalität im Leben und in der Mission der Kirche“ trägt und am vergangenen 3. Mai nach der Autorisierung des Papstes durch die Kommission veröffentlicht wurde.

Als „konstituierende Dimension der Kirche“, so heißt es in dem Dokument, sei die Synodalität ein Weg, der „ständig erneuert und belebt“ werden müsse, um einen „neuen missionarischen Schwung“ zu fördern, der „das gesamte Gottesvolk“ einbeziehe. Neben einer gründlichen Analyse der theologischen Bedeutung von „Synodalität“ insbesondere im Licht des II. Vatikanischen Konzils will das Dokument auch pastorale Handreichungen bieten. Dabei wird unter anderem betont, dass „eine synodale Kirche eine partizipative und gemeinverantwortliche Kirche“ sei. (vatican news – cs/rs)

Reform: „Franziskus bittet uns, neuen Standpunkt einzunehmen

Der Kardinalsrat, der den Papst bei der Vorbereitung der Kurienreform unterstützt, nähert sich dem Ende seiner Arbeit. Das sagte uns der Sekretär des Gremiums, Bischof Marcello Semeraro. Er deutete an, Franziskus bereite möglicherweise ein neues Dokument vor, „das die Linie des Pontifikats ausdrückt“.

Gudrun Sailer und Alessandro Gisotti – Vatikanstadt.

Die nächste Sitzung des nach seiner Mitgliederzahl von neun Kardinälen „K9“ genannten Rates beginnt am kommenden Montag, wie immer unter Teilnahme von Papst Franziskus. „Bei der nächsten Sitzung werden Themen vertieft, die schon einmal auf der Tagesordnung standen, auch weil unterwegs einige Etappen klarer werden“, sagte Semeraro. Die Überlegungen des Kardinalsrates über die grundlegenden Dikasterien der Kurie seien „schon in der Schlussphase“, man sei mit der „Relektüre“ der bisherigen Ergebnisse der Kurienreform beschäftigt. „Die bisher geleistete Arbeit hat geholfen, einige Fragen zu klären, die zu Beginn nicht dringend schienen.“

Papst Franziskus hatte mehrfach die Weisung ausgegeben, die Kurienreform sei keine strukturelle Neuordnung von Behörden und Arbeitsabläufen, sondern vielmehr eine geistliche Reform. Insofern seien auch die Fastenexerzitien für Papst und Kurie ein bezeichnender Moment der Kurienreform, sagte Semeraro. Er ist als Bischof von Albano für den Nachbarort Ariccia zuständig, wohin Franziskus die alljährlichen Fastenexerzitien verlegt hat, und besuchte den Papst am Mittwoch am Ort der Einkehrtage im kirchlichen Bildungshaus „Divin Maestro“.

Franziskus habe ihm gesagt, die Exerzitien seien „umgesetzte Reform“, informierte Semeraro. „Sicher, die Reform bewegt Organisationen und verändert Strukturen, aber die erste – und andauernde – Änderung, die man vornehmen muss, ist eine Änderung der Mentalität“, so der Bischof. Kurienreform, das bedeute, dem Leitbild der Missionarität und der Verkündigung zu folgen, das Papst Franziskus in seinem Schreiben „Evangelii Gaudium“ vorgelegt habe.

Ein neues Papstschreiben von Franziskus?

Auf die Frage, welche Dimension des bald fünfjährigen Pontifikats von Franziskus ihn besonders beeindrucke, sagt Semeraro:

„Jenseits der spezifischen Inhalte, die der Papst uns vorlegt und die wir in den großen Dokumenten finden – und es ist denkbar, dass der Papst uns ein neues Dokument schenkt, das die Linie des Pontifikats ausdrückt -, würde ich es in diesem Satz zusammenfassen: Der Papst bittet uns, einen neuen Standpunkt einzunehmen. Er bittet uns, vielfältige Beobachtungspunkte zu haben, um die Wirklichkeit zu betrachten. Nicht umsonst ist eines der Wörter, die ihm besonders geläufig sind, das Wort ,Blick‘.“


(vatican news)