Italien: Wiederaufbau ein Jahr nach dem Erdbeben

Ein Jahr nach dem Erdbeben in Mittelitalien, das fast 300 Menschen das Leben gekostet hat, arbeitet die Caritas zusammen mit lokalen Organisationen am Wiederaufbau in der Region. Die Italienische Bischofskonferenz setzt sich dafür ein, die zerstörten Städte und Dörfer wieder bewohnbar zu machen. 2016 verfügte die Caritas über 26 Millionen Euro Spendengelder, zwei Drittel davon wurden direkt für Nothilfe, Wiederaufbau oder soziale Projekte verwendet.

Einzelne Caritasgruppen sind Partnerschaften mit Orten in der Region eingegangen. Unter anderem engagiert sich die Caritas für die Einrichtung von Multifunktionsräumen, die für religiöse Feiern, kulturelle Ereignisse oder Versammlungen genutzt werden können. In der Diözese Rieti wurden bereits 45 Wohneinheiten an Familien übergeben. (rv)

Kardinal Gualtiero Bassetti neuer CEI-Präsident

Kardinal Gualtiero Bassetti von Perugia ist der neue Präsident der Italienischen Bischofskonferenz CEI. Das gab der scheidende Vorsitzende, Kardinal Angelo Bagnasco, am Ende der gemeinsamen Messfeier an diesem Mittwochvormittag bekannt. Papst Franziskus hatte Bassetti, der von der italienischen Presse bereits im Vorfeld als der aussichtsreichste Kandidat gehandelt wurde, aus einer Dreierliste ausgewählt. Diese hatten ihm die Bischöfe im Rahmen ihrer derzeit tagenden Vollversammlung auf dessen ausdrücklichen Wunsch vorgelegt. Bassetti, der auch auf besagter Liste an erster Stelle genannt wurde, gilt als Papstvertrauter.

In einer anschließenden Stellungnahme erklärte der Kardinal, er habe „keine vorgefertigten Programme anzubieten“, „denn in meinem Leben habe ich immer ziemlich improvisiert. Ich habe vor, mit allen Bischöfen gemeinsam zu arbeiten, dankbar für das Vertrauen, das sie mir entgegengebracht haben.“

Bassetti ist Jahrgang 1942 und wurde in der Erzdiözese Florenz ausgebildet. Am 29. Juni 1966 wurde er durch Kardinal Ermenegildo Florit zum Priester geweiht, seit 1992 war er als Generalvikar der Erzdiözese Florenz tätig. 1994 hatte Papst Johannes Paul II. ihn zum Bischof von Massa Marittima-Piombino ernannt. Benedikt XVI. vertraute ihm schließlich 2009 die Erzdiözese Perugia-Città della Pieve an.

Franziskus berief Bassetti 2013 zum Mitglied der Bischofskongregation im Vatikan. Im Februar 2014 erhob der Papst ihn in den Kardinalsstand. Von 2009 bis 2014 war Bassetti bereits Vize-Präsident der Italienischen Bischofskonferenz. Er löst nun mit sofortiger Wirkung Kardinal Angelo Bagnasco von Genua ab, der nach zehn Jahren an der Spitze von Europas größter Bischofskonferenz aus dem Amt scheidet. Sein Amt als Präsident des Rates der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) wird Bagnasco weiter ausüben. (rv)

So wird sich die Kirche in Italien 2017 ändern

ROM – 2017 wird ein Jahr großer Veränderungen für die italienische Kirche sein. Angefangen bei der italienischen Bischofskonferenz: Dort endet am 7. März das zweite Mandat des Vorsitzenden, Kardinal Angelo Bagnasco.

Die italienischen Bischöfe werden dem Papst dann erstmals drei Namen vorschlagen: Franziskus wird einen davon wählen. Bis jetzt war es hingegen immer der Papst selbst gewesen – in seiner Funktion als Primas Italiae – den Präsidenten der italienischen Bischofskonferenz zu ernennen.

Am 25. März wir der Papst Mailand besuchen. Und das wird – wahrscheinlich – einer der letzten öffentlichen Termine von Kardinal Angelo Scola als Erzbischof der Hauptstadt der Lombardei sein. Kardinal Scola wurde im vergangenen November 75 Jahre alt und hat beim Papst sein Rücktrittsgesuch eingereicht, wie vom Kirchenrecht vorgesehen. Nun liegt es in der Hand des Papstes, wann dieser Rücktritt wirksam werden wird.

Wer schon vor längerer Zeit ein Schreiben mit Bitte um Rücktritt verfasst hatte, ist Kardinal Agostino Vallini, Kardinalvikar Seiner Heiligkeit für die Diözese Rom. Der kirchliche Würdenträger wird am kommenden 17. April 77 Jahre alt und hat schon eine zweijährige Verlängerung durch den Papst „genossen“, vor allem auch aufgrund des außerordentlichen Jubiläums. In den kommenden Wochen könnte sich im Vikariat etwas ändern.

Ein weiterer Brief mit Bitte um Niederlegung des Amtes könnte in Kürze auch aus den Marken auf auf dem Schreibtisch des Papstes landen, genauer gesagt aus Ancona-Osimo. Unterzeichnet von Kardinal Edoardo Menichelli, Jahrgang 1939. Der Wechsel könnte in relativ kurzer Zeit erfolgen.

Wer sich ebenso darauf vorbereitet, diesen Brief zu schreiben, ist Kardinal Gualtiero Bassetti, Erzbischof von Perugia-Città della Pieve, ein Franziskus sehr nahestehender und von ihm gerne angehörter Bischof. Bassetti wird am kommenden 7. April 75 Jahre alt, aber bei ihm ist eigentlich klar, dass es eine Verlängerung als Vorsitzender der umbrischen Diözese geben wird. Auch aufgrund der Gerüchte, dass einige ihn gern als Nachfolger Kardinal Bagnascos in der Leitung der Bischofskonferenz hätten. (CNA Deutsch)

Im Kampf gegen die Krise auf stärkere Einheit setzen

Dazu rät der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Angelo Bagnasco. Der Weg, der vor Italien, aber auch vor dem Rest der Welt liege, sei sehr steinig, sagte er in einer Predigt. Ein Ausweg aus der Krise, die hohe Kosten für Familien, junge Leute, Erwachsene und Pensionäre mit sich bringe, sei nur möglich, wenn er „gemeinsam" gesucht werde: „Wenn die Menschen sich allein vor Schwierigkeiten gestellt sehen, verlieren sie den Mut und geben auf, enden in den Randbereichen des Lebens als einfache Beute des Schlechtesten. Ohne Arbeit und in der Unsicherheit hat das Schlechte leichtes Spiel", so der Erzbischof von Genua. (rv)

Italien: Kardinal Bagnasco bleibt Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz

Der Papst hat Kardinal Angelo Bagnasco als Vorsitzenden der Italienischen Bischofskonferenz bestätigt. Das teilte der Vatikanische Pressesaal an diesem Mittwoch mit. Bagnasco ist Erzbischof von Genua. Der Präsident der Italienischen Bischofskonferenz wird vom Papst ernannt, da dieser Primas von Italien ist. Benedikt XVI. hat an diesem Mittwoch darüber hinaus einen neuen Sekretär für das Kardinalskollegium ernannt. Es handelt sich um Erzbischof Lorenzo Baldisseri, Sekretär der Bischofskongregation. Außerdem gab der Vatikan an diesem Mittwoch bekannt, dass Kardinal Reinhard Marx Mitglied der Ostkirchenkongregation wird, ebenso wie Kardinal Angelo Scola von Mailand, Kurienkardinal Marc Ouellet und Erzbischof André Vingt-Trois von Paris. (rv)

Italien: Freier Eintritt in alle italienischen Kirchen

Fast sechzig Kirchen in Italien, zum Beispiel der Dom von Siena, kosten Eintritt: Damit soll jetzt Schluss sein. In einer Note, die an diesem Dienstag veröffentlicht wurde, fordert der Ständige Rat der Italienischen Bischofskonferenz freien Eintritt in alle Kirchen, ganz gleich ob sie der Kirche, dem Staat oder Privaten gehören. Auch für Touristen soll der Zugang zu allen Kirchen künftig mindestens zu bestimmten Öffnungszeiten frei sein, selbst wenn sie nur Kunstschätze besichtigen wollen. Allerdings werden sie um Ruhe und respektvolles Benehmen angehalten, damit Beter nicht gestört werden. Auch Nichtchristen, die „einen Moment in Stille innehalten" wollen, dürfen nach Anweisung der Bischöfe nicht an der Kirchentür zur Kasse gebeten werden. Allerdings dürfen die Verantwortlichen den Besucherstrom auch künftig drosseln, um historisches Gemäuer zu schützen. Tickets dürfen künftig nur verlangt werden, wenn Touristen lediglich einen klar abgegrenzten Teil einer italienischen Kirche besuchen wollen: nur die Krypta etwa oder nur eine bestimmte Kapelle. (rv)