Neuer Erzbischof von Hamburg

Generalvikar Stefan HeßeStefan Heße ist der neue Erzbischof von Hamburg: Papst Franziskus ernannte ihn an diesem Montag zum Nachfolger von Erzbischof Werner Thissen. Heße ist Generalvikar von Köln; er wurde 1966 in Köln geboren, studierte in Bonn und Regensburg und wurde 1993 zum Priester geweiht. Er war Seelsorger in Bergheim an der Erft und Vizerektor des ‚Collegium Albertinum’ in Bonn. Von 2006 bis 2012 leitete Heße die Personalabteilung des Kölner Erzbistums, seit 2011 gehört er zum Domkapitel. Während des Übergangs von Kardinal Joachim Meisner zu Kardinal Rainer Maria Woelki als Erzbischof von Köln leitete Stefan Heße das Erzbistum als Diözesan-Administrator.

(rv)

Wer an der Familien-Bischofssynode teilnimmt

Kardinal Marx14 Ehepaare und eine Reihe weiterer Laien werden an der außerordentlichen Bischofssynode zum Thema Familie teilnehmen, die im Oktober im Vatikan stattfinden wird. Das geht aus der Liste hervor, die der vatikanische Pressesaal an diesem Dienstag veröffentlichte. Insgesamt werden demnach 253 Bischöfe und Fachleute aus aller Welt zur Synode erwartet. Die Synodenväter – also Kleriker – sind 191, darunter 114 Präsidenten der Bischofskonferenzen, deren Anwesenheit bei Bischofssynoden von Amts wegen vorgesehen ist. Aus dem deutschen Sprachraum werden somit die Kardinäle Reinhard Marx und Christoph Schönborn sowie Bischof Markus Büchel aus der Schweiz anreisen. Ebenfalls von Amts wegen werden die 25 Kurienchefs bei der Synode vertreten sein, unter ihnen die Kardinäle Gerhard Ludwig Müller und Kurt Koch. Auf päpstliche Ernennung sind 26 Synodenväter eingeladen, so der emeritierte Kurienkardinal Walter Kasper, der auf Wunsch des Papstes den zum letzten Konsistorium versammelten Kardinälen einen Vortrag zum Thema Ehepastoral gehalten hatte.

Die eingeladenen 14 Ehepaare – 13 in der Kategorie der Hörer, eines in der Kategorie Experten – stammen mehrheitlich aus nichteuropäischen Ländern, unter anderem aus dem Irak, Kongo, den Philippinen, Brasilien und den USA. Die einzige Teilnehmerin aus Deutschland in der Sektion der Hörerinnen und Hörer ist Ute Eberl, die in der Erzdiözese Berlin die Ehe- und Familienseelsorge verantwortet. Als Berichterstatter deutscher Sprache wird Pater Bernd Hagenkord, Redaktionsleiter bei Radio Vatikan, die Synode verfolgen und tägliche Pressebriefings halten. Die Liste der „brüderlichen Delegierten“, das heißt der Beobachter aus anderen christlichen Kirchen, umfasst acht Würdenträger, darunter Metropolit Hilarion, der Außenverantwortliche der russisch-orthodoxen Kirche, den anglikanischen Bischof Paul Butler aus Großbritannien und – als einzige Frau dieser Sektion – die in Paris lehrende Exegetin Valerie Duval-Poujol, die die Weltallianz der Baptisten vertritt. Insgesamt nehmen 30 Frauen, darunter eine Ordensschwester, an der Versammlung teil.

Bereits seit längerem stand fest, wer Papst Franziskus bei der Leitung der Synode unterstützen wird: die Kardinäle André Vingt-Trois aus Paris, Luis Antonio Tagle aus Manila und Raymundo Damasceno Assis aus Aparecida. Generalrelator wird der Budapester Kardinal Peter Erdö. Die außerordentliche Bischofssynode unter dem Titel „Die pastoralen Herausforderungen der Familie im Rahmen der Evangelisierung“ tagt von 5. bis 19. Oktober im Vatikan. Im Herbst 2015 folgt dann eine ordentliche Synode zum selben Thema. (rv)

D/Irak: Erzbischof Schick, „Waffenlieferungen ja, aber „

Erzbischof Schick Deutschland liefert ab diesem Donnerstag Rüstungsgüter in den Irak. Panzerabwehrraketen, andere Waffenarten und Ausrüstung sind Teil der Lieferungen, die an die kurdischen Peschmerga-Kämpfer gehen sollen. Diese verteidigen Hunderttausende Menschen, die vor den bestialischen Taten des „Islamischen Staates“ ins nordirakische Kurdengebiet flüchten konnten. „Der ungerechte Aggressor muss gestoppt werden“ – das hatte auch Papst Franziskus erklärt. Dennoch sieht die katholische Kirche Waffenlieferungen grundsätzlich kritisch. Erzbischof Ludwig Schick von Bamberg ist in der Deutschen Bischofskonferenz für Fragen der Weltkirche zuständig. Er sagte im Gespräch mit Radio Vatikan:

„Wir als Kirche sind grundsätzlich gegen Krieg und deshalb sind wir auch grundsätzlich gegen Aufrüstung. Aber wir müssen auch dafür sein, dass Menschen geschützt werden, wenn sie bedroht sind. Das ist im Irak der Fall. Wenn diese Menschen nicht anders geschützt werden können als mit Waffengewalt, dann muss man dazu, auch wenn man es nicht will, leider Gottes Ja sagen.“

Die katholische Kirche knüpfe ihr Ja zu Waffenlieferungen aber an bestimmte Bedingungen, sagte Erzbischof Schick:

„Es dürfen nur Waffen sein, die die Waffen des „Islamischen Staates“ zerstören und die die Menschen beschützen. Es darf keine Aufrüstung geben durch die Waffenlieferung, sondern eigentlich muss es dahin gehen, dass Waffen zerstört werden, dass es weniger Waffen im Irak werden, zumindest auf Zukunft hin.“

Eine besondere Form von Solidarität mit den Bedrängten im Irak hatte Papst Franziskus ins Spiel gebracht. Er wäre dazu bereit, persönlich in den Nordirak zu reisen, um mit den Menschen zu beten, erklärte Franziskus auf dem Rückflug von Korea. Ob das Vorhaben realistisch ist oder nicht – die Worte des Papstes allein sind ein wichtiges Zeichen, sagt Erzbischof Schick.

„Das ist ein sehr starkes Wort, ein sehr bewegendes Wort, und es hat auch viele Menschen bewegt. Vor allem die Christen im Irak und die Jesiden und viele andere, die dort sehr bedrückt sind. Ob der Papst dorthin gehen kann, ist noch einmal etwas anderes. Da muss wegen der Sicherheit noch gesprochen werden. Aber dass er das gesagt hat, ist eine große Bestärkung für die, die dort leiden, und auch ein Warnsignal an jene, die die Bedrängen dort noch mehr bedrängen. Ich fand diese Aussage sehr gut. Sie muss nicht realisiert werden, aber indem sie gesagt ist, hat sie sicher Wirkung.“

Amnesty International stuft die Vorgänge im Irak als „systematischen Völkermord“ ein. Schätzungen der Vereinten Nationen zufolge wurden allein im August 600.000 Menschen im Irak vertrieben. Mehrmals hat Papst Franziskus öffentlich dazu aufgerufen, Solidarität mit den Opfern des „Islamischen Staates“ zu zeigen, auch über den Weg der Aufnahme im eigenen Land. Deutschland tut da noch nicht genug, meint Erzbischof Schick.

„In Deutschland, überhaupt in Europa gibt es auch eine Angst, mehr Flüchtlinge aufzunehmen, weil man sich in seiner eigenen Existenz bedroht fühlt. Das ist eigentlich eine irrationale Angst. Wenn wir Menschen aufnehmen, müssen wir das erst einmal aus humanitären Gründen tun. Wir wissen aber auch, dass viele Christen und auch andere, die aus dem Irak oder Syrien zu uns gekommen sind, inzwischen auch gute Arbeitskräfte sind und zum Gemeinwohl beitragen. Ich glaube, hier braucht es Sensibilisierung und ein Stück Rationalisierung, damit man aus diesen unreflektierten Ängsten herauskommt und Ja sagt zu den Menschen, die zu uns kommen. Aber da muss viel mehr gemacht werden. Allein mit schockierenden Bildern geht das jedenfalls nicht.“
(rv)

Panama: Papstes schickt Nachricht an lateinamerikanischen Familienkongress

CELAM Anlässlich des ersten lateinamerikanischen Kongresses zur Familienpastorale hat Papst Franziskus eine Nachricht an die Kongressteilnehmer geschickt, in der er die Stellung der Familie für die Gesellschaft hervorhob. „Für diejenigen mit existenziellen Problemen und dringenden Nöten ist die Familie ein Zentrum der Liebe, in dem das Gesetz des Respekts und der Gemeinschaft herrscht“, schrieb der Papst in seiner Mitteilung. Gegenüber einer eher materialistisch ausgerichteten Welt, reduziere die Familie die Menschen nicht auf bloße Nützlichkeit, sondern kanalisiere deren tieferen Wünsche, schrieb der Papst weiter. In den Augen des Papstes sei die Familie aus diesem Grund fruchtbar, nicht nur, weil sie auch neues Leben hervorbringe, sondern, weil sie den existierenden Horizont erweitere, neue Wege eröffne und uns trotz aller Verzweiflungen und Herausforderungen glauben lasse, dass ein Zusammenleben, welches auf Respekt und Treue basiert, möglich sei.

Die Familienpastorale findet vom 4. bis 9. August in Panama statt und wird von der lateinamerikanischen Bischofskonferenz „Celam“ veranstaltet. Sie steht in Zusammenhang mit der im Oktober im Vatikan anstehenden Familiensynode. (rv)

Magdeburger Bischof wird Mitglied im vatikanischen Einheitsrat

B_Feige Papst Franziskus hat den Magdeburger Bischof Gerhard Feige zum neuen Mitglied im Päpstlichen Rat für die Einheit der Christen berufen. Bischof Feige ist bei der Deutschen Bischofskonferenz ebenfalls für die Ökumene zuständig. Weitere neue Mitglieder sind der argentinische Erzbischof Carlos José Ñáñez sowie der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Guatemala, Rodolfo Valenzuela Núñez. Weiter wurden auch mehrere Berater für den Rat bestimmt, darunter ist auch der Prior der italienischen Gemeinschaft von Bose, Enzo Bianchi. (rv)

EU-Bischöfe empört über Kreuzigungen in Syrien

CCEE Der Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) hat die Kreuzigung von Menschen in Syrien durch die Terrorgruppe Isis scharf verurteilt. In einer Mitteilung äußerte der Bischofsrat „große Empörung“ über die Vorfälle, die „die Religion zur Rechtfertigung von Schnellverfahren“ benutzten. Solche Akte richteten sich „gegen jeden Versuch, Frieden in einem Land zu schaffen, das bereits seit Jahren von einem Brudermord heimgesucht wird“, heißt es in der Mitteilung. Isis-Extremisten hatten nahe der nordsyrischen Stadt Aleppo im Zug der Ausrufung eines islamischen Kalifates acht Männer getötet und gekreuzigt. Ein neunter Mann sei in Al-Bab nahe der türkischen Grenze acht Stunden lang gekreuzigt worden, habe die Strafe aber überlebt, hieß es nach Angaben von Menschenrechtsgruppen. – Die CCEE ist der Zusammenschluss der Bischofskonferenzen in Europa, sie vertritt 34 Bischofskonferenzen. (rv)

D: Kardinal Woelki Mitglied der Kleruskongregation

Kardinal WoelkiWie die Pressestelle des Erzbistums Berlin heute mitteilt, wurde Kardinal Woelki am 29. April als Mitglied der Kongregation für den Klerus durch Papst Franziskus berufen. Obligatorisch gilt eine Berufung als Mitglied eines Dikasteriums für einen Zeitraum von fünf Jahren. Meistens wird dieser Zeitraum anschließend in Fünfjahresschritten bis zum Erreichen der Altersgrenze verlängert. (vh)

Bischof Fürst: Plädoyer fürs Brückenbauen und für „Qualitätsjournalismus“

Bischof Gerhard FürstVielfältige Brücken zu bauen in einer pluralen Gesellschaft, zwischen verschiedenen Nationalitäten, sozialen Gruppen und auch verschiedenen „Frömmigkeiten“ – das erhofft sich „Medienbischof“ Gebhard Fürst vom laufenden Katholikentag in Regensburg. Der in der Deutschen Bischofskonferenz für Publizistik und Medien zuständige Bischof geht im Gespräch mit Radio Vatikan auch noch einmal auf den Fall Limburg ein: „Was in Limburg geschehen ist, ist nicht von den Medien gemacht, aber die Art und Weise, wie die Medien damit umgegangen sind, muss man auch teilweise kritisch anfragen.“ Fürst plädiert hier für einen differenzierten Blick: Journalisten müssten kritisch sein, aber auch fair, sie sollten gut recherchieren und den Qualitäts- dem Skandaljournalismus vorziehen. (rv)

Kardinal Woelki: „Intensive Sterbebegleitung statt Beihilfe zum Suizid“

Kardinal WoelkiDas Berliner Erzbistum ist auf dem Regensburger Katholikentag mit dem Schwerpunktthema „Menschen mit Behinderung“ und „soziale Inklusion“ vertreten. Im Gespräch mit Radio Vatikan geht der Berliner Erzbischof, Kardinal Rainer-Maria Woelki, auch auf das Miteinander von Kirchenleitung und Laien in der deutschen Hauptstadt sowie Themen wie Euthanasie, Lebensschutz und Papst Franziskus ein. Über die gute Stimmung in Regensburg zeigte sich der Kardinal begeistert. (rv)

Bischof Tebartz-van Elst: „Ich bitte um Vergebung“

B_Tebartz_van_Elst„Mit dem Wissen von heute erkenne ich, dass ich Fehler gemacht habe. Auch wenn sie niemals aus Absicht entstanden, haben sie Vertrauen zerstört.“ Das schreibt der emeritierte Bischof von Limburg, Franz-Peter Tebartz-van Elst, in einer Erklärung, die er nach seiner Audienz bei Papst Franziskus an diesem Freitag veröffentlicht hat. Er bitte alle um Vergebung, die unter seinen Versäumnissen gelitten hätten oder immer noch litten, so der Bischof.

In der Entscheidung des Papstes, seinen im Oktober angebotenen Rücktritt anzunehmen, sehe er die Chance für einen Neubeginn, „nicht nur für das Bistum Limburg, sondern auch für mich.“ Er bitte darum, seine Stellungnahme zum Prüfbericht als Episode zu betrachten und nicht als Beginn einer neuen Auseinandersetzung. In den Medien war diese Stellungnahme als nachträgliche Rechtfertigung des Bischofs gelesen und als Zeichen seiner Uneinsichtigkeit gedeutet worden.

In einer „herzlichen brüderlichen Begegnung“ habe er mit dem Papst sprechen können, Franziskus habe ihm versichert, dass er zu gegebener Zeit mit einer neuen Aufgabe betraut werde. (rv)