„Ein treuer Zeuge“ – Zum achten Todestag von Johannes Paul II.

Papst Johannes Paul II.Am 2. April vor acht Jahren verstarb der selige Johannes Paul II. Die letzten Osterfeierlichkeiten, die der damalige Papst begleitet hatte, waren überschattet von seiner überdeutlichen physischen Schwäche, und nur wenige Tage nach Ostern wurde der Welt dann der Tod des geliebten Papstes mitgeteilt.
Dieses Jahr feierte bereits der zweite Nachfolger von Johannes Paul II., Papst Franziskus, Ostern in Rom. Der polnische Papst stand seinem jetzigen Nachfolger im Papstamt sehr nahe: im Jahr 1992 ernannte er ihn zum Bischof, im Jahr 2001 kreierte er ihn zum Kardinal. Wir stellen Ihnen im Anschluss einige Auszüge aus Predigten vor, die der damalige Erzbischof von Buenos Aires über Johannes Paul II. hielt:
Johannes Paul II. hat keine Angst gehabt, denn „er hat sein Leben in Betrachtung des auferstandenen Herrn verbracht". Diese Worte fand Mario Bergoglio am 1. Mai 2011 in der Kathedrale von Buenos Aires, um den verstorbenen Papst zu beschreiben. An diesem Tag wurde Karol Wojtyla in Rom selig gesprochen, doch auch in Argentinien und dem Rest der Welt lebte die Kirche einen Tag des Festes. „Johannes Paul II.", fuhr Bergoglio fort, „hatte keine Angst" und genau deshalb „schlug er die Diktaturen nieder". „Der Mut, die Standhaftigkeit, die uns die Auferstehung Christi gibt", so der Kardinal bei dieser Gelegenheit, „die Gewissheit, dass uns durch die Barmherzigkeit vergeben wird, nehmen die Angst von uns". Und er schloss mit dem Wunsch, dass die Worte des seligen Johannes Paul II. auch heute noch in unseren Herzen nachklingen mögen: „Habt keine Angst."

Sechs Jahre zuvor, am 4. April 2005, hatte der Erzbischof von Buenos Aires eine Messe im Gedenken an den verstorbenen Papst gefeiert, zwei Tage nach seinem Tod. Johannes Paul II., sagte er bei dieser Gelegenheit, sei ein kohärenter Zeuge des Herrn gewesen, der in Gemeinschaft mit seinem Volk war, „mit der Kohärenz eines Mannes Gottes". Mit der Kohärenz desjenigen, der jeden Morgen „viele Stunden in Anbetung verharrte" und sich dadurch „von der Kraft Gottes durchdringen ließ". Die Kohärenz, so der zukünftige Papst Franziskus in seiner Predigt, kauft man nicht, die Kohärenz studiert man nicht, sondern sie müsse „im Herzen mit der Anbetung kultiviert werden". In einer Zeit, so schloss der Kardinal, in der wir Zeugen nötiger als Lehrmeister haben, habe Johannes Paul II. bis zum Schluss gelebt, indem er genau das war: „Ein treuer Zeuge." (rv)

Todestag von Johannes Paul II: „Mutig schrie er seinen Glauben in die Welt“

Er hat seinen Glauben mutig in die Welt geschrieen, Gleichgültigkeit und Feindseligkeit entgegen. So erinnert sich der Generalvikar der Vatikanstadt, Kardinal Angelo Comastri, an Papst Johannes Paul II., der genau heute vor fünf Jahren verstarb. Wojtylas Todestag fällt in diesem Jahr auf den Karfreitag; Papst Benedikt hat seiner deshalb bereits am Montag mit einer Messe gedacht. Wojtylas Überzeugungskraft sei schon bei seinem Amtsantritt am 16. Oktober 1978 spürbar gewesen, so Kardinal Comastri:

„Als er sich zum ersten Mal als Papst zeigte, schien es, als ob mit der Stimme dieses Papstes der Ruf Petri neu ertönte, der die Wiederauferstehung von Jesus von Nazareth verkündete. Mit der Stimme Johannes Pauls II. kehrte der Mut der Anfänge des Christentums zurück: ‚Gelobt sei Jesus Christus! Habt keine Angst! Reißt ihm die Türen auf!‛ Das ganze Leben dieses Papstes war von diesem Mut getrieben. Er hat seinen Glauben in eine Welt geschrieen, die gleichgültig und eingeschlafen zu sein schien; wo immer er hinkam, hat er die Gemüter aufgerührt."
Die große Beliebtheit des verstorbenen Papstes bis heute erklärt sich der Kardinal so:

„Johannes Paul II. war ein Mann, der wusste, warum und für wen er lebte. Man sah, dass er von Höherem, von einem Ideal bewegt war; er war ein Mann, der sich ganz und gar für sein Lebensideal hingab: Jesus. Zweifelsfrei beeindruckt eine so entschlossene Person bis heute, denn solche Menschen sind selten. Und ich glaube, dass vor allem junge Menschen zu ihm kamen und bis heute kommen, um dieses Lebensgeheimnis zu verstehen und ihm nachzueifern." (rv)

Vatikan: Der Todestag Johannes Pauls II.

Vor fünf Jahren starb Papst Johannes Paul II. Sein Todestag fällt in diesem Jahr auf den Karfreitag, deswegen gedenkt der Papst schon an diesem Montag seines Vorgängers. Heute Abend wird er im Vatikan eine Messe für ihn feiern, Radio Vatikan überträgt über unsere Partnersender. Wir alle haben die Bilder der letzten Tage des Lebens des polnischen Papstes noch vor Augen. P. Bernd Hagenkord erinnert:

„Mane nobiscum, domine, bleibe bei uns, Herr: mit diesen Worten laden die Jünger von Emmaus den geheimnisvollen Reisenden ein, bei ihnen zu bleiben, während er weitergehen will, am ersten Tag nach dem Sabbat, an dem das unglaubliche geschehen war.“

So beginnt die letzte Osterbotschaft Papst Johannes Pauls II., gehalten zum Segen Urbi et Orbi auf dem Petersplatz, Ende März 2005. Der Papst selbst ist zu schwach, um zu sprechen, Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano liest sie für ihn vor. Bleiben und Weitergehen, Tod und Leben, Johannes Paul spricht auch über sich selbst: Sein Tod steht im vor Augen. Bereits seit Wochen und Monaten war spekuliert worden über seinen Gesundheitszustand und den bevorstehenden Tod. Die letzten Tage über, während der Osterwoche, wurden immer wieder Rosenkränze für den sterbenden Papst auf dem Petersplatz gebetet. Erzbischof Leonardo Sandri, damals Substitut – also in etwa der Innenminister des Vatikan – verkündet während einem dieser Rosenkränze am 2. April die Nachricht des Todes: Der Papst ist heimgekehrt ins Haus des Herren, lasst uns für ihn beten. (rv)