Ehe ist Verbindung von Mann und Frau, betonen Österreichs Bischöfe

Erklärung der Hirten auch zu Nationalratswahl und Klimagerechtigkeit.

WIEN – Die Bischöfe in Österreich haben die neue Regierung ermutigt, sich nach „bestem Wissen und Gewissen für alle Menschen in Österreich und das Gemeinwohl“ einzusetzen – und die Ehe vor Umdefinierungen zu schützen.

Zum Abschluss ihrer Herbstvollversammlung erklären die Hirten:

Ehe ist nicht nur ein Begriff, sie ist einzigartig: Das Wesen von Ehe ist die dauerhafte Verbindung zwischen Mann und Frau und ihre Offenheit für gemeinsame Kinder. Dieses Verständnis von Ehe ist fundamental für das Zusammenleben der Menschen. Es spiegelt sich wider in der Europäischen Menschenrechtskonvention genauso wie in der geltenden österreichischen Rechtsordnung.

Der Verfassungsgerichtshof habe jüngst beschlossen, die bisherige Rechtslage, nach der nur Personen verschiedenen Geschlechts eine Ehe eingehen können, dahingehend geprüft werde, ob homosexuelle Paare dadurch diskriminiert würden.

Dies habe „bei vielen Menschen berechtigte Sorgen ausgelöst, die auch von den Bischöfen geteilt werden“, so die Erklärung weiter.

Gleichgeschlechtliche Partnerschaften können in Österreich bereits als „länger dauernde, monogame Lebensgemeinschaften“ eingetragen werden.

Mit der Frage von Homosexualität habe der christliche Ehebegriff nichts zu tun, betonen die Bischöfe:

„Wenn ausschließlich die Verbindung zwischen zwei Personen verschiedenen Geschlechts mit Ehe bezeichnet wird, dann steht dahinter nicht eine Diskriminierung, sondern ihr spezifisches Wesen. Grundlage der Ehe ist nicht eine bestimmte sexuelle Orientierung der Partner, sondern die Komplementarität von Mann und Frau und die grundsätzliche Fruchtbarkeit dieser Verbindung.“

Die Ehe umzuinterpretieren sei daher der falsche Weg, um behauptete Diskriminierungen zu beseitigen, betonen die österreichischen Bischöfe.

Weitere Themen

Die Bischöfe stellten angesichts der gestiegenen Wahlbeteiligung an den Nationalratswahlen ein neues Interesse an der Politik im Land. Die neue Regierung müsse sich bewähren durch

Arbeit, von der man leben kann; die Aufrechterhaltung der innergesellschaftlichen Solidarität, Generationengerechtigkeit, Aufnahmebereitschaft gegenüber Menschen auf der Flucht oder auch die Etablierung eines nachhaltigeren Lebensstils.

Österreich sei verglichen mit vielen anderen Ländern nach wie vor ein „Vorbild im Einsatz für soziale Gerechtigkeit, eine lebenswerte Umwelt und das friedliche Zusammenleben von Menschen aller Volksgruppen, Konfessionen, Religionen und Weltanschauungen“, so die Bischöfe wörtlich.

Auch auf den „Welttag der Armen“ am 19. November wies die Bischofskonferenz in ihrer Erklärung hin. Dieser drücke aus, „dass der Platz der Kirche an der Seite der Armen ist“ und dass Gottes- und Nächstenliebe zusammengehören. (CNA Deutsch)