Nigeria: 25 Städte in Händen von Boko Haram

NigeriaDie Terrorgruppe Boko Haram hat im Nordosten Nigerias 25 Städte in ihre Gewalt gebracht und marschiert jetzt auf Maiduguri. Das sagt der Bischof der Millionenstadt, Oliver Dashe Doeme. Der Bischof hat sich, zusammen mit mehreren tausend Christen, in eine Pfarrei im Bundesstaat Adamawa in Sicherheit gebracht. Er wirft der nigerianischen Regierung Untätigkeit vor und rechnet damit, dass Maiduguri in die Hände der Islamisten fallen wird. Doeme vergleicht das Vorgehen von Boko Haram mit den Terroristen des „Islamischen Staats“ in Syrien und Irak. Er spricht von einem humanitären Drama: „Tausende von Menschen haben sich in Höhlen, in den Bergen oder Wäldern in Sicherheit gebracht, viele sind auch nach Kamerun geflohen.“ (rv)

„Ein Bischof, der nicht betet, wird mondän“

Franzsikus200Bischöfe sollten in erster Linie Diener sein. Das sagte Papst Franziskus am Donnerstagabend bei einer Bischofsweihe im Petersdom. Es gehe beim Bischofsamt „nicht um eine Ehre, sondern um einen Dienst", so der Papst wörtlich. Er riet den Neugeweihten auch, das Gebet nicht zu vernachlässigen.

„Denkt doch einmal an den ersten Streit in der Kirche von Jerusalem, als die Bischöfe so hart gearbeitet hatten, um Witwen und Waisen zu betreuen. Da haben sie beschlossen, Diakone einzusetzen. Und warum? Um selbst beten und das Wort verkünden zu können. Ein Bischof, der nicht betet, bleibt auf halbem Weg stehen. Und wenn er nicht zum Herrn betet, wird er schließlich mondän."

Bischöfe sollten sich um Liebe zu allen bemühen, die ihnen anvertraut seien, vor allem zu den Priestern und Diakonen:

„Das sind eure Mitarbeiter, die Nächsten der Nächsten für euch! Nie einen Priester warten lassen… er bittet um ein Gespräch? Sofort antworten! Seid ihnen nahe."

Bei den neuen Bischöfen handelt es sich um den Franzosen Jean-Marie Speich und den Italiener Giampiero Gloder. Speich ist neuer Nuntius des Papstes in Ghana, Gloder neuer Leiter der vatikanischen Diplomaten-Akademie in Rom. (rv)

Griechenland: Bischof weiß nicht, wie er noch Gehälter zahlen soll

Der katholische Bischof von Athen, Nikolas Foskolos, hofft, dass sich bei den Verhandlungen über eine neue Regierung vernünftige Kräfte durchsetzen werden. Derzeit sei Griechenland „in einer Lage des großen Chaos", meinte der Bischof im Gespräch mit Radio Vatikan. Keiner wisse, „wie das enden wird". Die jüngsten Wahlen, die das Land an den Rand der Regierungsunfähigkeit gebracht haben, sieht Foskolos als Protestvotum:

„Die Bevölkerung wehrt sich damit gegen Maßnahmen aus Brüssel, aus Europa. Mindestens 65 Prozent der Griechen wollen zwar keinen Austritt aus der EU und der Eurozone, aber die Leute sind verzweifelt und wissen nicht, wie sie überleben sollen. Die Gehälter sinken, die Steuern steigen, die Preise klettern."

Bischof Foskolos hält es für gut möglich, dass alle Verhandlungen in Athen scheitern und Neuwahlen angesetzt werden müssen.

„Ja, man denkt schon an den 10. oder 17. Juni. Die Haltungen, die die Parteiführer einnehmen, sind eben kaum miteinander zu vereinbaren, von daher wirkt eine Koalition nicht sehr wahrscheinlich. Vielleicht stimmt das Volk, nachdem es bei den letzten Wahlen seinem Ärger Luft gemacht hat, jetzt nüchterner, ruhiger ab. Aber wenn dieselben Ergebnisse herauskommen sollten, dann würde die Lage wirklich schlimmer werden…"

Die katholische Kathedrale liegt mitten im Zentrum von Athen – darum zieht sie viele Hilfesuchende an:

„Viele bitten uns um etwas zu essen, andere bitten um Hilfe, um die Miete zu zahlen; andere kommen, weil man sie aus ihrer Wohnung herausgeworfen hat, weil sie die Miete nicht mehr zahlen konnten."

Viel können Foscolos und seine Leute für die Hilfesuchenden aber nicht tun, denn der kleinen katholischen Diözese steht selbst das Wasser bis zum Hals.

„Was uns beunruhigt, ist die Finanzlage der Kirche: Die Steuern nämlich, die die Kirche zahlen muss, haben jetzt 48 Prozent der Einnahmen aus Immobilien und ähnlichem erreicht. Unsere Lage ist also sehr schwierig. Ich weiß nicht, wie ich es schaffen soll, an jedem Monatsende noch die Gehälter unserer wenigen Angestellten zu zahlen." (rv)