Kardinal Zen bezeichnet Abkommen mit China als „Selbstmord“, gibt Papstberatern die Schuld

VATIKANSTADT – In einem neuen Blogpost hat Kardinal Joseph Zen erneut sehr scharfe Kritik an einem erwarteten Abkommen zwischen dem Vatikan und der Volksrepublik China geübt, welches die Auswahl von Bischöfen regeln soll. Ein solcher Deal wäre ein „Selbstmord“ und eine „schamlose Kapitulation“ vor der kommunistischen Regierung, so Zen.

Das Problem sei nicht unbedingt der Papst, der „optimistisch und voller Liebe ist und gerne China besuchen möchte“. Vielmehr tadelte der emeritierte Bischof von Hongkong dessen Berater:

Diese verfolgten eine Art „Ostpolitik“, die grenzenlose Kompromisse bedeute, dabei aber wenig Gegenleistung einbringe.

Franziskus, so der chinesische Würdenträger,

„hatte nie direkte Kenntnis von der Kommunistischen Partei Chinas und ist außerdem schlecht von den Menschen um ihn herum informiert.“

Vorwürfe erhebt Kardinal Zen gegen den Kardinalstaatssekretär, Pietro Parolin. Dieser sei bei seinem Vorgänger, Kardinal Agostino Casaroli, in die Schule gegangen.

Casaroli war von 1979 bis 1990 Staatssekretär des Heiligen Stuhls, und sei „besessen von der Ostpolitik“ gewesen, so Kardinal Zen, die eine „Art politischen Kompromiss“ gewesen sei.

Er sagte auch, dass der verstorbene Kardinal Ivan Dias als Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker ebenfalls von Casaroli beeinflusst worden sei. Die Kongregation, ehemals Congregatio de Propaganda Fide, koordiniert die missionarische Tätigkeit der Kirche. Dias habe zwar, als Jahrzehnte langer Erzbischof von Bombay, die Situation Asiens insgesamt gut gekannt, so Zen.

„Doppeltes Spiel“ gegen „Anweisungen Benedikts“

Das Problem bestehe jedoch darin, dass sowohl Kardinal Dias als auch Kardinal Parolin sich darin einig gewesen seien, so Zen weiter, in China Ostpolitik zu betreiben – und dabei gegen die Anweisungen von Benedikt XVI. „ein doppeltes Spiel spielten“.

Der aus der deutschen Außenpolitik der 1960er Jahre stammende, seitdem in mehreren Sprachen verwendete Begriff der Ostpolitik bezeichnete ursprünglich den politischen Prozess der Normalisierung der Beziehungen zwischen Ost und West in den Jahren 1969 bis 1989. Sie endete mit der Wiedervereinigung Deutschlands nach der friedlichen Revolution gegen das DDR-Regime in den Jahren 1989-1990 und der Auflösung der Sowjetunion im Jahr 1991.

Als vatikanische Ostpolitik werden die Bemühungen von Papst Paul VI. bezeichnet, durch Dialog, Kompromissbereitschaft und weitere Vereinbarungen mit kommunistisch regierten Ländern Osteuropas eine Annäherung zu erreichen.

Diese Politik habe Kardinal Pietro Parolin im Jahr 2013 mit seiner Ernennung zum Staatssekretär des Vatikan wieder aufgegriffen, schreibt Kardinal Zen – auch wenn inzwischen Kardinal Dias im Alter von 75 Jahren in den Ruhestand gegangen, und Parolin im Jahr 2009 zum Nuntius in Venezuela ernannt worden war.

Der chinesische Würdenträger betonte weiter, dass Kardinal Parolin freundlich sei, und „mit einer außerordentlichen diplomatischen Kunst begabt“. Allerdings sei er „besessen von der Ostpolitik … [er] bietet bereitwillig seine Zusammenarbeit an, gibt die gewünschten Informationen und lässt die besorgniserregenden Inhalte aus.“

Seiner Meinung nach, so Zen, seien diejenigen, die das Abkommen unterstützen, bereit, einen Kompromiss ohne Auflagen einzugehen:

„Sie sind jetzt schon bereit, sich vollständig zu ergeben“.

Kennt der Papst die Einzelheiten nicht?

Ausgehend von dem, was Papst Franziskus ihm und Erzbischof Savio Hon – der im britischen Hongkong geboren wurde und derzeit Apostolischer Nuntius in Griechenland ist – gesagt habe sei klar, dass Franziskus die Details des geplanten Abkommens nicht kenne.

Gläubige auf dem chinesischen Kontinent würden sich wegen bestimmter Missverständnisse nicht über den Papst beschweren, so Kardinal Zen weiter.

Wenn ein Abkommen erst einmal vom Papst unterschrieben worden sei, dann könne man dies nur akzeptieren. „Aber vor der eventuellen Unterzeichnung ist es unser Recht, die Wahrheit über Dinge bekannt zu machen“ – auch um mögliche Gefahren zu vermeiden, schrieb der Würdenträger in seinem auf chinesisch veröffentlichten Blog am 24. Februar, das auf Italienisch übersetzt auf dem Blog des Vatikanisten  veröffentlicht wurde. (CNA Deutsch)

1 Kommentar “Kardinal Zen bezeichnet Abkommen mit China als „Selbstmord“, gibt Papstberatern die Schuld”

  1. Gibt es im NAMEN JESUS CHRISTUS Selbstmord?
    Der Papst unterstellt seinem Kollegium 15 Krankheiten. So ist zu fragen, Ist die katholische Kirche mit dem Erbe in der Lage die Kommunistische Partei zu kritisieren? Doch was wichtig ist, wir müssen aufdecken was hinter dem Christentum und dem Kommunismus verborgen ist. C:\Users\user\AppData\Local\Microsoft\Windows\Temporary Internet Files\Content.IE5\H0NTSVK0\comb-tarot-tower.gif Das System TEILE UND HERRSCHE hat in uns diese Systeme erzeugt nun ist der Chinese jedoch jemand, dem Gemeinschaft wichtiger ist als der Einzelne und wir haben als Vereinzelte die Aufgabe in die Liebe zu gehen, dass wir die Gemeinschaft leben können, die beim Chinesen ohne Individualisierung so nicht möglich ist, weil er das Gemeinsame über sich stellt. So sind die Bemerkungen von Kardinal Zen richtig wenn er meint der Vatikan ist bereit, sich der Kommunistischen Partei zu ergeben. Was er vergisst, das Jesus Christus die OHNMACHT ist und wenn ich ihm folge, muss ich diese OHNMACHT werden, das hat jedoch Franziskus verstanden, doch nicht seine für die Kirche kämpfenden Kardinäle. Franziskus hat MARIA MAGDALENA als Apostelin der Apostel eingesetzt und damit dieser Welt den KUSS gegeben, den die OFFENBARUNG uns zeigen muss: DIE LIEBE IST DIE EINZIG WIRKLICHE REVOLUTION, so beschreiben das auch Anselm Grün, Maik Hosang und Gerald Hüther in dem Buch LIEBE ist die einzige Revolution, Freiburg 2017