Papst würde gerne Kenia besuchen

Zentralafrikanische RepublikBei seiner Afrikareise im kommenden November könnte Papst Franziskus womöglich auch Kenia besuchen. Das sagte er an diesem Freitagabend im Gespräch mit Priestern in Rom. Franziskus bestätigte auf die Frage eines afrikanischen Priesters hin, dass er in die Zentralafrikanische Republik und nach Uganda reisen werde. Dann fügte er hinzu: „Kenia ist eine Möglichkeit, aber das ist noch nicht sicher, weil es da Probleme mit der Organisation gibt.“ Kenia ist in den letzten Jahren mehrfach von islamistischen Anschlägen heimgesucht worden. Von Plänen für eine Kenia-Reise des Papstes war bislang nichts bekannt.

Franziskus beantwortete auf einem Welttreffen katholischer Priester im Lateran Fragen. Dabei kündigte er vor den etwa tausend Teilnehmern des Treffens auch an, die katholische Kirche sei dazu bereit, sich mit allen christlichen Kirchen auf einen einheitlichen Ostertermin zu einigen. Erneut sprach der Papst mit Blick auf die armenische Tragödie vor hundert Jahren ausdrücklich von einem „Völkermord“; dagegen hatte unlängst die türkische Regierung protestiert.

„Kirche ohne Diskussion ist ein Friedhof“

Mit Nachdruck mahnte der Papst die Priester, die Kirche dürfe keinen Proselytismus betreiben: „Das ist die Karikatur der Evangelisierung!“ Stattdessen sollten sie es dem Heiligen Geist überlassen, „dass er die Neugier der Menschen weckt, wenn sie sehen, wie jemand mit seinem Leben denen dient, die von anderen ausgesonder werden“. Dabei komme es sehr auf die „Sprache der Gesten“ an: „Niemanden verurteilen, deinem Feind nicht mit gleicher Münze heimzahlen, sich benehmen wie der gute Samariter – Zeugnis geben und dem Heiligen Geist das Übrige überlassen!“

Wie schon bei der Eröffnung der letzten vatikanischen Bischofssynode zur Neuordnung der Ehe- und Familienpastoral warb Papst Bergoglio für die Freiheit der Rede. „Was die Urkirche vor der Spaltung bewahrt hat, war der Mut des Paulus, eine klare Rede zu führen, und der Mut der Apostel, sich der Diskussion zu stellen.“ Eine Kirche, in der nicht diskutiert werde, sei „tot“, sei „ein Friedhof“. Die Priester sollten sich davor hüten, die Laien zu „klerikalisieren“ („Lasst die Laien in Ruhe ihre Arbeit machen!“), und sollten aufpassen, dass sich der Teufel nicht „über das Portemonnaie“ bei ihnen einschleiche. Franziskus wörtlich: „Das Volk Gottes vergibt einem Priester, wenn er mal der Versuchung nachgibt oder wenn er zuviel trinkt – aber nicht, wenn er der Macht und dem Reichtum frönt.“ (rv)