Antikorruptionsforum im Vatikan: Mentalitätswechsel nötig

Von Papst Franziskus gewollt, von seinen Kurienmitarbeitern unterstützt und von vielen Experten und Politikern mitgetragen: in den Vatikanischen Gärten ist am Donnerstagnachmittag eine Konferenz zum Thema Antikorruption zu Ende gegangen. Wir haben dazu mit einem der Mitorganisatoren gesprochen: Erzbischof Silvano Maria Tomasi war jahrelang Vatikanvertreter bei der UNO in Genf, seit einigen Wochen ist er Sekretär im neugeschaffenen päpstlichen Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen.

„Uns ging es darum, die Öffentliche Meinung für das Thema zu sensibilisieren. Es geht in erster Linie darum, konkrete Schritte zu suchen, die dazu dienen, politische und gesetzliche Rahmen zu erstellen, um Korruption zu unterbinden. Wir dürfen nicht übersehen, dass die Korruption wie ein Holzwurm ist, der sich durchfrisst und die Entwicklung einer ganzen Gesellschaft zerstören kann. Davon betroffen sind sowohl arme als auch reiche Länder.“

Dass Korruption wie eine Krankheit sei, müsse man ebenfalls berücksichtigen, so Erzbischof Tomasi weiter.

„Die Korruption zerstört das Verhältnis zwischen Institutionen und zwischen Menschen. Auf was wir setzen ist deshalb ein Mentalitätswechsel, also die Schaffung einer Kultur, die Korruption bekämpft und sich um das Allgemeinwohl kümmert.“ (rv)

Ökologie und Gerechtigkeit: Auf diese Generation kommt es an

Kardinal TurksonDie Zukunft des Planeten entscheidet sich durch das Tun der Generation, die noch etwas ändern könnte, also der jetzigen. Das sagte Kardinal Peter Turkson auf einer Konferenz, die von der Vertretung des Vatikans bei der UNO in Genf abgehalten wurde. Ein Schritt hin zu einem gesunden Planeten für die nachfolgenden Generationen könne das Klima-Abkommen von Paris sein, so der Kardinal – wenn es denn auch umgesetzt werde. Papst Franziskus wolle genau dies, konkrete Schritte für eine bessere Zukunft und eine ganzheitliche Ökologie, welche den Menschen und seine sozialen Beziehungen zum Zentrum habe. Das sei Inhalt und Methodologie seiner Sozialenzyklika ‚Laudato Si’’, so der Vatikanverantwortliche für die Themen Gerechtigkeit und Frieden in Genf. (rv)