UN-Aids-Chef trifft den Papst

Der UNO-Verantwortliche für den Kampf gegen Aids war an diesem Mittwoch beim Papst: Michel Sidibé von „UN-Aids" traf sich nach der Generalaudienz zu einem kurzen Gespräch mit Benedikt XVI. Sein Besuch in Rom habe „einen ganz simplen Grund", vertraute Sidibé uns nachher an.

„Ich bin davon überzeugt, dass wir nie einen Bewusstseinswandel in Sachen Aids hinbekommen werden, wenn wir die Verbindung zwischen Wissenschaft, Religionen und sozialem Wandel nicht stärken. Für mich spielt die Kirche eine entscheidende Rolle: Sie hilft uns mit ihren Mechanismen, an die Leute auf dem sogenannten Graswurzel-Level heranzukommen. Jeden Sonntag strömen die Familien in vielen Teilen der Welt in die Kirchen – darum brauchen wir die Hilfe der Kirche beim Kampf gegen Stigmatisierung und Diskriminierung von Aids-Kranken und Risikogruppen. Wir brauchen aber auch die Hilfe der Kirche, um die Menschen zu informieren, dass sexuelle Verantwortung wichtig ist, wenn man wirklich auf das Vermeiden neuer Infektionen aus ist."

Sidibés UNO-Behörde führt derzeit eine Kampagne durch, die dazu führen soll, die Übertragung des Aids-Virus von Müttern auf ihre Kinder bis 2015 auf null herunterzufahren. Auch bei dieser Kampagne hofft der aus Mali stammende UNO-Mann auf die Hilfe von katholischen Bischöfen und Pfarreien in Entwicklungsländern:

„Die Kirche könnte uns zunächst mal dabei helfen, an die Familien heranzukommen, sie umfassend zu informieren, sie über Aids-Tests aufzuklären und über den Zugang zu Behandlungen. Zweitens kann die Kirche dazu beitragen, dass die Menschen Aids-Kranke, etwa Mütter, nicht stigmatisieren, sondern verstehen, dass eine Aids-Erkrankung jedem passieren kann. Heutzutage ist es kein Todesurteil mehr, HIV-positiv zu sein! Es ist möglich, damit zu leben."

Nach der Unterredung mit dem Papst traf Sidibé Kardinal Peter Turkson, den Präsidenten des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, sowie Michel Roy, Präsident von Caritas Internationalis. Kardinal Turkson sagte bei dem Treffen mit Sidibé, man könne bei der heute verfügbaren medizinischen Technologie erwarten, dass Kinder bei ihrer Geburt nicht mehr mit dem HI-Virus ihrer Mütter angesteckt würden. Sidibé ist seit 2009 Exekutivdirektor von UN-Aids. Er bemüht sich vor allem um Anti-Aids-Programme in Afrika. (rv)

Vatikan/UNO: Religionsfreiheit auch im Westen ein Thema

Jeder vierte Mensch auf der Welt wird an der freien Ausübung seiner Religion gehindert: in absoluten Zahlen sind es nach vatikanischen Angaben mehr als 2,2 Milliarden Menschen. Dabei handle es sich um einen steigenden Trend, sagte der Vertreter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf, Erzbischof Silvano Tomasi, vor dem UN-Menschenrechtsrat. Auch hätten Terrorakte gegen Christen in Afrika, Asien und dem Nahen Osten stark zugenommen. Ihre Zahl habe sich in sieben Jahren verdreifacht. Gleichzeitig warnt der päpstliche Diplomat im Gespräch mit Radio Vatikan davor, den abnehmenden Grad der Religionsfreiheit in der westlichen Welt aus dem Blick zu verlieren.

„Die Aufmerksamkeit der Medien konzentriert sich, wo es um Religionsfreiheit geht, oft um spektakuläre Fälle in Entwicklungsländern. In solchen Situationen ist die Gewalt sichtbar, dramatisch und gut für Sensationen. Parallel dazu finden wir in den großen und reichen Ländern der Welt eine Tendenz zur Privatisierung der Religion und zur kulturellen Ablehnung, ja mitunter zur offenen Feindseligkeit gegenüber der Wahrnehmung des Rechts auf Religionsfreiheit. Dass religiöse Überzeugungen in der Öffentlichkeit etwas zu sagen haben könnten, wird in eben dieser Öffentlichkeit nur ungern akzeptiert oder rundweg abgelehnt."

Christen, so das Fazit, werden im öffentlichen Leben der säkularisierten Länder zunehmend an den Rand gedrängt. Strategien der Bewusstmachung dieses Phäonems müssen an vielen Ecken ansetzen, sagt Erzbischof Tomasi: Bei der Schulbildung und bei den Medien in erster Linie.

„Dort muss eine korrekte und ausgewogene Information geboten werden über alle Gruppen, die eine Gesellschaft bilden. Der Mangel an Information und an Bildung erleichtert die Manipulierbarkeit der Leute für unmittelbare politische Zwecke, die dann mitunter zur Verfolgung von Gruppen Andersgläubiger führen. Wir müssen aber auch für mehr soziale Gerechtigkeit sorgen. Nur indem wir Armut in den reichen Nationen verhindern und sicherstellen, dass alle sich in der Verwaltung des öffentlichen Lebens einbringen können, schaffen wir das richtige Ambiente für Religionsfreiheit." (rv)

Warum der Vatikan Vollmitglied einer internationalen Organisation wird

Erst an diesem Sonntag hatte Papst Benedikt XVI. bei seinem Angelusgebet zu mehr Solidarität mit Migranten und Staatenlosen aufgerufen. An diesem Montag nun trat der Heilige Stuhl der Internationalen Migrationsorganisation in Genf bei: ein Zeichen, wie wichtig man das Thema im Vatikan nimmt, schließlich ist der Heilige Stuhl nur in sehr wenigen internationalen Organisationen ein Vollmitglied, statt sich mit dem Beobachter-Status zu begnügen. Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei den UNO-Einrichtungen in Genf – so heißt der offizielle Titel – ist der italienische Erzbischof Silvano Tomasi. Er erklärt uns:

„Wir sehen im Moment weltweit einen steten Strom von Migranten und Flüchtlingen; da ist es wichtig, Präsenz zu zeigen und an den Anstrengungen der Staatengemeinschaft teilzunehmen. Der Heilige Stuhl will etwas Spezifisches einbringen: die ethische Stimme. Da gibt es zum Beispiel so viele Menschen, die sterben bei dem Versuch, ihr Land zu verlassen: aus Nordafrika Richtung Europa, aus Afrika über das Rote Meer Richtung Jemen… Es ist also wichtig, dass der Heilige Stuhl bei dieser Organisation Vollmitglied wird: Er weist darauf hin, dass das Phänomen Migration auch in Zeiten der Wirtschaftskrise nicht unbeachtet bleiben darf und dass es weiter anwachsen wird. "

All zu stark ist dieses Anwachsen derzeit allerdings nicht: Nach den neuesten Zahlen der Weltmigrantenorganisation, kurz IMO, liegt die Zahl der Migranten weltweit stabil bei 214 Millionen. Das sind nur wenig mehr als vor fünf Jahren, aber immerhin drei Prozent der Weltbevölkerung. Dass der Heilige Stuhl sich diesmal für eine Vollmitgliedschaft entschieden hat, liegt daran, dass er einer so heiklen menschenrechtlichen Frage eine stärker vernehmbare Stimme haben will als sonst.

„In Sachen Migration geht es weniger um Politik als um die Notwendigkeit, die menschlichen Bedürfnisse dieser Menschen unterwegs in verschiedenen Teilen der Welt zu erfüllen. Als Kirche haben wir ja auch ein weites Netz von katholischen Verbänden, und die Kirche steht ja längst in der ersten Reihe beim Dienst an Migranten. Da ist eine stärkere Zusammenarbeit mit den Strukturen der internationalen Gemeinschaft ein logischer operativer Schritt, um noch effizienter zu helfen."

„Extrem tendenziös, polarisierend und negativ": So sieht aus der Sicht der Weltmigrantenorganisation die Debatte über Flüchtlinge und Asylbewerber in den meisten Industrienationen aus. Vor allem werde der Bevölkerung immer wieder fälschlich suggeriert, dass die Zahl der Migranten steige und steige. Beispiel Italien: Da liegt der Prozentanteil der Einwanderer an der Gesamtbevölkerung bei sieben Prozent. Gefühlt macht er allerdings stolze 25 Prozent aus, wie Meinungsumfragen ergeben.

„Wir wollen vor allem eine ethische Lesart des Migranten-Phänomens in die Debatte einspeisen: Da geht es um den Schutz des Menschen und seiner Würde. Zweitens wollen wir operativ eine engere Zusammenarbeit der katholischen Verbände erreichen, die Migranten helfen. Und drittens wollen wir eine Art Gewissen sein und in den einzelnen Ländern auf ein demokratisches Umfeld hinwirken, in dem alle, die das brauchen, soziale Hilfen bekommen."

Und zwar ganz ungeachtet der Frage, woher die Migranten kommen oder zu welcher Religion sie sich bekennen. In den Medien wird immer wieder darüber spekuliert, dass der so genannte Arabische Frühling einen Massenansturm von Flüchtlingen auf Europa auslösen könnte. Davon ist bisher allerdings, wie die Weltmigrantenorganisation am Montag betonte, weit und breit nichts zu sehen: Die Einwandererzahlen nach Europa seien konstant geblieben, und nur ein verschwindend geringer Prozentsatz von Menschen entscheide sich für die Überfahrt per Boot Richtung EU. Überhaupt: In vielen westlichen Ländern ist von 2008 auf 2009 die Zahl der Neu-Einwanderer gesunken. In Großbritannien etwa von 505.000 auf 470.000, in Spanien von 700.000 auf 469.000. Erzbischof Tomasi:

„Die katholischen Verbände helfen allen Migranten, egal, was sie glauben, welche Hautfarbe sie haben oder wie ihr legaler Status ist. Was zählt, ist die menschliche Person und ihre Würde. Beides wird oft beschädigt, wenn jemand von einem Land zum nächsten zieht, auf der Suche nach Arbeit und Überleben." (rv)

Vatikan: Der Heilige Stuhl wird Mitglied in der UN-Weltmigrantenorganisation

An diesem Montag wurde der Aufnahmeantrag des Vatikans von der Vollversammlung des UNO-Verbands in Genf angenommen. Erst am Sonntag hatte Papst Benedikt zu mehr Solidarität mit Migranten und Staatenlosen aufgerufen. Vatikan-Erzbischof Silvano Tomasi erklärte, angesichts des „ständigen Anwachsens der Zahl von Migranten und Flüchtlingen" sei es „wichtig, mitzumachen bei den Anstrengungen der internationalen Gemeinschaft". Der Heilige Stuhl bringe „eine ethische Stimme" ein und verweise darauf, wie wichtig das Thema Migration „trotz der Wirtschaftskrise" sei. Tomasi ist der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den UNO-Organisationen in Genf. (rv)

„Bevölkerungswachstum ist nicht gleich Unterentwicklung“

Sieben Milliarden Menschen leben jetzt auf unserem Planeten – wenn die UNO richtig gezählt hat. Was sagt eigentlich der Papst zum Thema Bevölkerungswachstum? Hier ist die Antwort – drei Auszüge aus seiner letzten Enzyklika „Caritas in Veritate".
„In der Bevölkerungszunahme die Hauptursache der Unterentwicklung zu sehen, ist – auch in wirtschaftlicher Hinsicht – unkorrekt. Man braucht nur einerseits an den bedeutenden Rückgang der Kindersterblichkeit und die Verlängerung des durchschnittlichen Lebensalters in neuen wirtschaftlich entwickelten Ländern zu denken und andererseits an die deutlichen Zeichen einer Krise in solchen Gesellschaften, die einen beunruhigenden Geburtenrückgang verzeichnen…
Die moralisch verantwortungsvolle Offenheit für das Leben ist ein sozialer und wirtschaftlicher Reichtum. Große Nationen haben auch dank der großen Zahl und der Fähigkeiten ihrer Einwohner aus dem Elend herausfinden können. Umgekehrt erleben einst blühende Nationen jetzt wegen des Geburtenrückgangs eine Phase der Unsicherheit und in manchen Fällen sogar ihres Niedergangs – ein entscheidendes Problem gerade für die Wohlstandsgesellschaften. Der Geburtenrückgang, der die Bevölkerungszahl manchmal unter den kritischen demographischen Wert sinken läßt, stürzt auch die Sozialhilfesysteme in die Krise, führt zur Erhöhung der Kosten, schränkt die Rückstellung von Ersparnissen und in der Folge die für die Investitionen nötigen finanziellen Ressourcen ein, reduziert die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte und verringert das Reservoir der »Köpfe«, aus dem man für die Bedürfnisse der Nation schöpfen muss. Die Offenheit für das Leben steht im Zentrum der wahren Entwicklung." (rv)

Vatikan/UNO: „Moralische Standards für Millenniumsziele“

Um die weltweite Armut zu bekämpfen, braucht es Regierungen und Bürger, die sich an denselben moralischen Werten orientieren. Das sagte Kardinal Peter Turkson, Präsident des päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, am Montag vor der UNO in New York. Diese moralischen Werte bestünden darin, einander zu respektieren und bei Notsituation zu unterstützen. Fast auf den Tag genau zehn Jahre nach der Verabschiedung der Millenniumserklärung der Vereinten Nationen begann in New York die Bilanz-Konferenz. Kardinal Turkson vertritt dabei den Heiligen Stuhl. In seiner Rede im Glaspalast, wo 2008 auch Papst Benedikt XVI. gesprochen hatte, sagte der aus Ghana stammende Kurienkardinal:
 „Der Heilige Vater will mit allen Männern und Frauen auf der Welt für eine bessere und gerechtere Welt zusammenarbeiten. Das ist auch ein Zeichen der universellen Botschaft der katholischen Kirche. Diese Zusammenarbeit soll reiche wie auch unterentwickelte Staaten betreffen und Christen wie auch Nicht-Christen ansprechen. Papst Benedikt XVI. hat mich als Sohn Afrikas und der Kirche dazu beauftragt, mich mit den Themen der Gerechtigkeit und des Friedens unter den Völkern auseinanderzusetzen. Damit weist der Papst auf die Bedeutung der afrikanische Kultur als Teil der christlichen Kultur hin; eine afrikanische Kultur, die grundlegende menschliche Werte vertritt."
Doch die Millenniumsziele beträfen nicht nur Afrika, so Turkson weiter. Es gehe vielmehr darum, die Staaten und Völkern besser und stärker miteinander zu verbinden.
„Männer und Frauen, die es geschafft haben, Partnerschaften und Verbindungen zwischen dem Norden und dem Süden der Welt herzustellen, haben bewiesen, dass die Zusammenarbeit gute Früchte für das Gemeinwohl tragen kann. Ein solcher Dienst ist ein Gewinn für die gesamte Menschheit. Es gibt so viele Beispiele in Afrika und anderen armen Weltgegenden, die uns zeigen, dass ein positiver Wechsel möglich ist. Es ist grundlegend, dass diese Zusammenarbeit auf lokaler Ebene und gleichzeitig mit Hilfe der internationalen Gemeinschaft gefördert wird. Denn nur dort, wo die lokale Gemeinschaft zusammen mit der internationalen Hilfe am selben Strick ziehen, kann es Fortschritte geben."
Turkson rief die Regierungsvertreter beim Gipfel auf, „keine Angst vor den Armen zu haben". Er spreche nicht nur als Kirchenvertreter, sondern auch „als Afrikaner und als ein Mann, der aus einer armen Familie stammt", sagte der aus Ghana stammende Kurienchef. Turkson wandte sich beim Millenniumsgipfel in New York gegen Geburtenbeschränkung als Mittel der Armutsbekämpfung gewandt.
„Die Millenniumsziele zur globalen Reduzierung der Armut dürfen nicht dafür herhalten, die Armen zu eliminieren. Eines der Hindernisse für die Entwicklung ist das unverantwortliche Handeln eines großen Teils der Finanzmanager sowie nationale und unternehmerische Interessen. Es ist kurzsichtig, durch die Einführung egoistischer Lebensstile mit wirtschaftlichen Mitteln die Zahl der Armen reduzieren zu wollen."
Hintergrund
Rund 140 Staats- und Regierungschefs beraten bei dem Gipfel bis Mittwoch darüber, wie die acht Millenniumsziele umgesetzt werden können. Ziel Nummer eins ist die Halbierung der Zahl der Hungernden im Vergleich zu 1990. Auf die Ziele hatten sich die Staaten vor zehn Jahren geeinigt. (rv)

UN/Vatikan: Führende Rolle des Hl. Stuhls

Der Vatikan hat seine führende Rolle bei der Erarbeitung der Streubombenkonvention betont. In einer eigenen Mitteilung des Pressesaals im Anschluss an die Worte Papst Benedikts XVI. beim Angelusgebet am 1. August, heißt es, der Heilige Stuhl gehöre zu den ersten sechs Staaten der „Core Group", die eine solche Konvention vorgeschlagen hatten. Man habe aktiv am sog. „Oslo-Prozess" teilgenommen, der zur Verabschiedung der Konvention am 30. Mai 2008 geführt habe. Das Inkrafttreten dieser Konvention schließe eine Lücke im internationalen Recht. Außerdem biete sie eine klare und glaubwürdige Antwort auf ein weiterhin aktuelles Problem. Die Festschreibung eines „Rechts auf Unterstützung" schenke zahlreichen Opfern neue Hoffnung. Die Konvention sei schließlich ein bemerkenswertes Ergebnis der Zusammenarbeit von Regierungen und Nichtregierungsorganisationen (NGO’s). – Das Streubomben-Abkommen ist von bisher 108 Ländern unterzeichnet und von 38 Staaten ratifiziert worden. Der Vatikan ratifizierte mit drei weiteren Staaten die Konvention bereits unmittelbar nach ihrer Verabschiedung bei der betreffenden Konferenz im Dezember 2008 in Oslo. Nicht beigetreten sind unter anderem die USA, Russland, China, Israel, Indien und Pakistan. Das Abkommen sieht ein weitgehendes Verbot von Streumunition vor, die als besonders gefährlich für Zivilisten gilt. (rv) 

Vatikan/UNO: Mangelnde Religionsfreiheit

Die internationale Staatengemeinschaft muss mehr für religiöse Minderheiten unternehmen. Das fordert der Vatikan-Vertreter bei der UNO in Genf, Erzbischof Silvano Tomasi. Rund 70 Prozent der Weltbevölkerung lebten in Ländern mit eingeschränkter Religionsfreiheit, sagte Tomasi am Freitag vor dem Uno-Menschenrechtsrat in Genf. Die Mehrzahl von ihnen gehöre religiösen Minderheiten an. Um Verfolgung und Diskriminierung künftig zu verhindern, seien unter anderem eine unabhängige Rechtsprechung sowie ein Bildungssystem notwendig, das auf den Prinzipien gegenseitigen Respekts und friedvollen Zusammenlebens gründe. Gewalt gegen religiöse Minderheiten müsse zudem staatlicherseits angemessen bestraft werden, forderte Tomasi. (rv)