Vatikan: Genügend Zimmer frei zur Seligsprechung von Papst Johannes Paul II.

Es gibt genügend freie Zimmer für Pilger, die bei der Seligsprechung von Johannes Paul II. teilnehmen möchten. Das sagten römische Hotelbesitzer an diesem Donnerstag gegenüber Radio Vatikan. Es sei eine Falschmeldung, dass bereits alle Gästezimmer für den 1. Mai ausgebucht seien. Auch werden die Zimmerpreise nicht erhöht, versicherten die Verantwortlichen. Schlechte Erfahrung mit solchen Falschmeldungen hätten sie bereits bei der Heiligsprechungsfeier von Pater Pio am 16. Juni 2002 gemacht. Damals seien viele Gästezimmer leer geblieben, weil italienische Medien vor einem Besucheransturm warnten. (rv)

VH: Neu bei Vaticanhistory – Beatifikation (Seligsprechung)

VH bietet zwei neue Seiten zum Thema Seligsprechungsverfahren. Hier erfährt man grundsätzliche Dinge zum Seligsprechungsprozess und dem zuständigen Dikasterium, der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse im Vatikan. Im besonderen ist dass Verfahren zur bevorstehenden Seligsprechung von Papst Johannes Paul II. dargestellt. Rechtsgrundlagen, Bestimmungen und ein Kalender zur Postulation runden das Thema ab. (vh)

Zu den neuen Seiten: >>Beatifikation

Vatikan: Ein neuer Seliger für die Kirche, Papst Johannes Paul II.

Papst Johannes Paul II. (1920-2005) wird am 1. Mai in Rom selig gesprochen. Das teilte der Vatikan an diesem Freitag mit. Der Seligsprechungsprozess für den Papst aus Polen, der nach 27 Amtsjahren im Jahr 2005 starb, ist damit in Rekordzeit zu Ende gegangen. Benedikt XVI., der direkte Nachfolger Johannes Pauls, hatte schon kurz nach seiner Wahl die Wartefrist für die Aufnahme des Verfahrens von den eigentlich üblichen fünf Jahren auf nur drei Monate verkürzt. An diesem Freitag nun hat der Papst auch ein Wunder anerkannt, das der Fürsprache Johannes Pauls zuzuschreiben ist.

„Dieses Dekret über die wundersame Heilung der Ordensfrau Marie Simon Pierre Normand wird am meisten Resonanz haben in der Kirche und in der Welt." Das sagt der Präfekt der Vatikan-Kongregation für Selig- und Heiligsprechungen, Kardinal Angelo Amato. „Das Wunder geschah einige Monate nach dem Tod des großen Papstes. Das Dekret öffnet nun den Weg zur Seligsprechung, die hier in Rom erfolgen wird – am 1. Mai, dem ersten Sonntag nach Ostern, dem Fest der Göttlichen Barmherzigkeit."

Dieses Fest hatte der verstorbene Papst Wojtyla selbst eingeführt, bei der Heiligsprechung der von ihm besonders verehrten polnischen Mystikerin und Ordensfrau Faustina Kowalska (1905-38) im „Heiligen Jahr" 2000. Mehr noch: Am Vorabend dieses Festes war Johannes Paul im April 2005 verstorben. Dass die Seligsprechung in Rom – und zwar wohl durch den Papst selbst – vorgenommen wird, lässt für Anfang Mai einen Massenansturm von Pilgern, darunter vielen Polen, in der Ewigen Stadt erwarten. Zum Vergleich: Bei der Totenmesse für Johannes Paul vor fünf Jahren erlebte Rom mit vier Millionen Besuchern aus aller Welt den größten Ansturm seiner Geschichte. (rv)

Vatikan: Seligsprechungsprozess Van Thuans eingeleitet

Das Seligsprechungsverfahren für den vietnamesischen Kardinal Francois-Xavier Nguyen Van Thuan ist an diesem Freitag im Lateranpalast feierlich eröffnet worden. Der Kardinal, den die kommunistischen Machthaber für 13 Jahre ins Gefängnis steckte, davon neun Jahre in Isolationshaft, wurde später an den Vatikan berufen und leitete zuletzt bis 2002 den Päpstlichen Rat für Gerechtigkeit und Frieden. Kardinal Walter Kasper, der seit wenigen Monaten emeritierte Ökumene-Verantwortliche des Heiligen Stuhles, schildert im Gespräch mit uns Kardinal Van Thuan von seiner persönlichen Seite:
 „Kardinal Van Thuan, den kannte ich, das war ein heiligmäßiger Mann. Er war lange im Gefängnis, aber er hatte Humor. Es ist unglaublich, wie er davon berichtete, so ganz ohne Hass. Er hat dazu auch einmal Exerzitien im Vatikan gehalten, das Buch dazu ist auch auf Deutsch veröffentlicht, es ist wunderbar zu lesen, wie er das beschreibt. Die Seligsprechung würde mich freuen.“
Die Eröffnung des Seligspsrechungsverfahrens leitete für den Papst der Kardinalvikar der Diözese Rom, Agostino Vallini; mehrere Kurienkardinäle nahmen daran teil, unter anderem Van Thuans heutiger Nachfolger als Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Kardinal Peter. K. A. Turkson. Die Postulatorin, also Anwältin des Seligsprechungsverfahrens ist die in Rom wirkende Argentinierin Silvia Correale. Sie wurde mit der Causa vom Heiligen Stuhl betraut.
Kardinal Nguyen Van Thuan wurde am 17. April 1928 in Hue geboren und am 11. Juni 1953 zum Priester geweiht. Nach seinem Studium in Rom war er nach seiner Rückkehr in die Heimat als Lehrer und später Rektor des Seminars, Generalvikar und später Bischof von Nha Trang tätig. Er wurde von Papst Paul VI. am 24. April 1975 zum Titularbischof von Vadesi und Bischofskoadjutor von Saigon ernannt. Wenige Monate später wurde er nach der Machtübernahme durch das kommunistische Regime festgenommen und inhaftiert. Er verbrachte bis zu seiner Freilassung am 21. November 1988 insgesamt 13 Jahre in Haft, davon 9 Jahre in Isolationshaft. Das Regime vermutete hinter seiner Ernennung ein Komplott des Vatikans in Absprache mit den imperialistischen Mächten.
Vor seiner Isolationshaft hatte er begonnen, Botschaften an die christliche Glaubensgemeinschaft zu schreiben, nachdem er sich geheim Papier besorgt hatte. Diese Botschaften vertraute er einem Kind an, das sie von seinen Geschwistern vervielfältigen ließ. Während seiner langen Isolationshaft unter Bewachung zweier Wärter war es ihm gelungen, auf gesammelten Papierfetzen 300 Verse aus dem Evangelium zu notieren und kleine christliche Gemeinschaften auf den Weg zu bringen, die sich zum Gebet trafen. Nach seiner Freilassung am 21. November 1988 wurde er zum Koadjutor der Erzdiözese Saigon ernannt. Am 24. November 1994 berief ihn Papst Johannes Paul II. zum stellvertretenden Präsidenten des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, den er seit 1998 als Präsident leitete. Dieses Amt hatte Van Thuan bis 2002 inne, als er an einer Krebserkrankung starb. (rv)

GB: Papst spricht Newman selig und gedenkt des II. Weltkriegs

Papstreise nach GB: 4. Tag

Bei einer Heiligen Messe in Birmingham hat Papst Benedikt XVI. den britischen Kardinal John Henry Newman selig gesprochen. Newman (1801-1890) war ein anglikanischer Theologe, der 1845 zur katholischen Kirche übertrat. Papst Leo XIII. erhob ihn in den Kardinalsstand. Benedikt würdigte den neuen Seligen bei dem Gottesdienst als großen Intellektuellen und Seelsorger. Mit seinen „heroischen Tugenden eines heiligen Engländers" stehe er in einer Reihe mit prägenden Heiligen und Gelehrten aus der Geschichte des Landes.
 60.000 Menschen hatten sich zu dem Gottesdienst unter freiem Himmel in einem Park versammelt. Trotz des nasskalten Wetters hatten viele Pilger dort bereits die Nacht verbracht. Zu Beginn der Feier klarte aber der Himmel auf.
Mit bewegenden Worten gedachte der Papst abermals des Zweiten Weltkriegs, bei dem auch viele Briten ums Leben gekommen waren, um sich, so Benedikt, den „Kräften jener üblen Ideologie zu widersetzen"
„Meine Gedanken gehen besonders zum nahe gelegenen Coventry, das im November 1940 ein so schweres Bombardement erlitt und einen enormen Verlust an Menschenleben zu beklagen hatte. Siebzig Jahre danach erinnern wir uns beschämt und entsetzt an den furchtbaren Preis von Tod und Zerstörung, den der Krieg fordert, und wir erneuern unseren Entschluss, für Frieden und Versöhnung zu arbeiten, wo immer die Gefahr eines Krieges sich bedrohlich abzeichnet."
In der Predigt unterstrich der Papst vor allem das spirituelle Profil des neuen Seligen, das bis heute eine Faszination auf die Menschen ausübe.
„Newman lebte diese zutiefst menschliche Sicht des priesterlichen Dienstes in seiner treuen Fürsorge für die Menschen von Birmingham während der Jahre, die er in dem von ihm gegründeten Oratorium verbrachte, indem er die Kranken und die Armen besuchte, die Hinterbliebenen tröstete und sich um die Gefangenen kümmerte."
Außerdem habe Newman einen bleibenden Beitrag für die Pädagogik geleistet, die bis heute die katholischen Schulen präge. Newman sei ein Gegner eines rein zweckorientierten Bildungsansatzes gewesen und habe ein pädagogisches Umfeld gefordert, „in dem intellektuelle Übung, moralische Disziplin und religiöses Engagement miteinander verbunden sein sollten". Das fördere ein recht verstandenes Laienapostolat.
„Welches Ziel könnten Religionslehrer sich setzen, das besser wäre als der berühmte Appell des seligen John Henry für einen intelligenten, gut unterrichteten Laien: „Ich wünsche mir Laien, nicht arrogant, nicht vorlaut, nicht streitsüchtig, sondern Menschen, die ihre Religion kennen, die sich auf sie einlassen, die ihren eigenen Standpunkt kennen, die wissen, woran sie festhalten und was sie unterlassen, die ihr Glaubensbekenntnis so gut kennen, dass sie darüber Rechenschaft ablegen können, die über so viel geschichtliches Wissen verfügen, dass sie ihre Religion zu verteidigen wissen."
Beim abschließenden Angelusgebet betonte der Papst die marianische Frömmigkeit Newmans, der in vielfältigster Weise sein Priestertum „im Geist kindlicher Ergebenheit zur Muttergottes" gelebt habe. Außerdem wandte er sich mit einem Gruß an die Katholiken im südspanischen Sevilla, wo am Tag zuvor die Ordensfrau Mutter Maria de la Purisima de la Cruz seliggesprochen worden war.
Bei der Eucharistiefeier verwendete Benedikt einen Kelch aus dem Besitz Newmans. Als Gedenktag ist der 9. Oktober festgesetzt worden. Es ist der Tag, an dem Newman zum Katholizismus konvertierte.
Im Anschluss an den Gottesdienst besucht der Papst das Wohnhaus Newmans. Am Nachmittag steht ein Treffen mit den katholischen Bischöfen von England, Wales und Schottland auf dem Programm. Am Sonntagabend fliegt Benedikt XVI. nach Rom zurück. (rv)

Vatikan: 9. Oktober wird Kardinal Newman-Gedenktag

Noch vor der offiziellen Seligsprechungsfeier in Großbritannien gibt der Vatikan bereits den liturgischen Gedenktag für den neuen Seligen John Henry Newman (1801-1890) bekannt. Künftig soll sein Gedenktag am 9. Oktober begangen werden. Die Seligsprechungsfeier für den britischen Kardinal ist am 19. September in Birmingham. Papst Benedikt XVI. wird ihn dann zur Ehre der Altäre erheben. Es ist das erste Mal, dass Benedikt XVI. persönlich eine Seligsprechung vornimmt. Normalerweise beauftragt er damit Kardinäle, nur Heiligsprechungsfeiern leitet der Papst selber. In der anglikanischen Kirche Englands wird Newman am 11. August, seinem Todestag, geehrt. (rv) 

Papst Benedikt XVI. bereitet sich schon auf seine Reise nach Großbritannien vor

 Im Vatikan empfing er an diesem Freitag mehrere Bischöfe von den Britischen Inseln, um mit ihnen Einzelheiten seiner Visite im September zu besprechen. Der Papst wird u. a. den berühmten Konvertiten und Denker John Henry Newman seligsprechen. Dass die Visite nicht ganz einfach wird, lässt sich heute schon absehen: Organisierte Atheisten sind gegen den Papstbesuch, und auch der radikale Protestantenführer aus Nordirland, Ian Paisley, äußerte an diesem Donnerstag, es sei ein Fehler gewesen, den Papst einzuladen. Auch eine weitere Papstreise warf an diesem Freitag ihre Schatten voraus: die zum Weltjugendtag von Madrid im August 2011. Benedikt empfing im Vatikan das Vorbereitungs-Komitee des Großereignisses. (rv)

Vatikan: Messe für Johannes Paul II.

Papst Benedikt XVI. feiert am kommenden Montag im Petersdom eine vorgezogene Gedenkmesse zum fünften Todestag seines Vorgängers Johannes Paul II. Das teilte der Vatikan am Dienstag mit. Johannes Paul II. war am späten Abend des 2. April 2005 verstorben. Da der Jahrestag diesmal auf Karfreitag fällt, war aus liturgischen Gründen eine Verschiebung notwendig. Unklar ist, ob sich Benedikt XVI. bei diesem Anlass nochmals zum Seligsprechungsverfahren seines Vorgängers äußern wird. Unmittelbar vor Weihnachten hatte er nach Abschluss des ersten Prozessabschnitts den „heroischen Tugendgrad“ für Johannes Paul II. bestätigt. Ein zunächst genannter Seligsprechungstermin Mitte Oktober gilt inzwischen als unwahrscheinlich. Derzeit ist unsicher, wie lange der noch erforderliche Nachweis eines Heilungswunders dauern wird. (rv)