Ouellet bleibt Präfekt der Bischofskongregation, Genn wird Mitglied

Kardinal OuelletPapst Franziskus hat den kanadischen Kurienkardinal Marc Ouellet als Präfekt der Bischofskongregation bestätigt. Das teilte der vatikanische Pressesaal an diesem Montag mit. Zum Mitglied der Kongregation ernannte Franziskus unter anderem auch Kardinal Kurt Koch und den Bischof von Münster, Felix Genn. Alle Konsultoren der Kongregation wurden bestätigt. Die rund 30 Mitglieder der Bischofskongregation kommen in regelmäßigen Abständen zu Sitzungen in Rom zusammen. Die Kurienbehörde ist eine Art Personalabteilung für Bischöfe und für die Vorbereitung von Bischofsernennungen zuständig.  (rv)
 

Kardinal Ouellet ist häufigster Audienzgast

Kardinal OuelletDer Präfekt der Bischofskongregation, Kardinal Marc Ouellet, hat am Samstagvormittag Papst Franziskus zu einer Audienz getroffen. Der kanadische Kurienkardinal ist derzeit der häufigste Audienzgast des neuen Kirchenoberhauptes nach den führenden Persönlichkeiten des Staatssekretariats. In den ersten beiden Monaten des Pontifikats hatte Ouellet fast jede Woche einen Audienztermin, freitags oder samstags, wie bereits unter Benedikt XVI. Bei diesen Treffen im vatikanischen Gästehaus Santa Marta erörtert der Kardinal mit dem Papst aktuelle Vorgänge aus seinem Arbeitsbereich, insbesondere Bischofsernennungen für die Weltkirche mit Ausnahme der Länder, für die die Missionskongregation zuständig ist.

Der Präfekt der Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, hat ebenfalls einen festen Audienztermin beim Papst, derzeit ist er alle 14 Tage zu einer Besprechung bei ihm. Arbeitsgespräche mit den übrigen Kurienchefs werden nach Bedarf festgelegt.

In seinen ersten Dienstwochen lud Papst Franziskus nacheinander alle Leiter der Kurienbehörden zu Gesprächen ein, um sich von ihnen über die Arbeit ihrer Behörden informieren zu lassen. Am Samstag hatte der italienische Kurienkardinal Antonio Maria Veglió, Präsident des vatikanischen Migrantenrates, sein erstes Gespräch mit dem Papst. (rv)

Kardinal Ouellet als Papstgesandter bei der Heilig-Rock-Wallfahrt

Kardinal Marc Ouellet wird den Papst bei der Eröffnungszeremonie der kommenden Heilig-Rock-Wallfahrt am 13. April in Trier vertreten. Das teilte der vatikanische Pressesaal an diesem Samstag mit. Kardinal Ouellet ist Präfekt der Bischofskongregation. Das Leitwort der Wallfahrt 2012 lautet „Und führe zusammen, was getrennt ist". Erstmals wird auch die Evangelische Kirche im Rheinland sich an der Heilig-Rock-Wallfahrt beteiligen. Die Wallfahrt erinnert an den 500. Jahrestag der ersten öffentlichen Zurschaustellung der Reliquie, die als Leibrock Christi gilt. Der Leibrock, den Jesus bei der Kreuzigung getragen haben soll, soll der Überlieferung nach durch die Heilige Helena, Mutter des Kaisers Konstantin, nach Trier gebracht worden sein. (rv)

Kardinal Gantins Freundschaft

Kardinal Bernardin Gantin, an dessen Grab Papst Benedikt XVI. in Ouidah am Samstag gebetet hat, ist bis heute die größte spirituelle Führungsfigur Benins. Bischof Jean Yves Riocreux von Pontoise in Frankreich war persönlich mit Kardinal Gantin befreundet, und er besucht Benin im Zug dieser Papstreise bereits zum zehnten Mal. Kennen gelernt hat er den afrikanischen Kirchenmann damals in Rom, als Gantin Präfekt der Bischofskongregation war.

„Ich war beeindruckt von diesem großen Mann, seiner Intelligenz, seiner Aufmerksamkeit für den Menschen, seiner große Demut und seinem Dienst an der Kirche. Als der Kardinal in Paris am 13. Mai 2008 starb, hatte ich, so möchte ich es sagen, die Gnade, seinen Leichnam nach Benin zu begleiten. Das war ein Tag nationaler Trauer für Benin, aber auch in Frankreich nahm man das sehr zur Kenntnis, wo er außerordentlich geschätzt wurde. Ich durfte auch die Freundschaft zwischen dem heutigen Papst und Kardinal Gantin beobachten, die entstand, als sie gleichzeitig 1977 in den Kardinalsrang erhoben wurden. Deshalb war ich sehr berührt, als ich im Flugzeug von Rom nach Cotonou Papst Benedikts Hommage an Kardinal Gantin hörte."

Bischof Riocreux zieht als Beobachter der Papstreise aus nächster Nähe folgende Bilanz:

„Ein großer Erfolg, zunächst für die Organisation des Landes, und dann auch für die Kirche in Erinnerung an Kardinal Gantin. Und schließlich liegt in dieser Reise eine Kraft für ganz Afrika, denn wir sind hier seit drei Tagen mit einer Menge afrikanischer Bischöfe zusammen, von Nord- bis Südafrika, und wir leben diesen Moment als Erinnerung an die Afrika-Bischofssynode 2009. Diese Reise richtet sich an ganz Afrika, mehr noch, an die ganze Welt." (rv)