10 Orte, die jeder katholische Pilger besucht haben sollte

S. Maria MaggioreIm digitalten Zeitalter ist Pilgern leichter als je zuvor. CNA stellt die zehn Ziele vor, die jeder Gläubige besucht haben sollte – sei es auf dem klassischen Weg oder einfach per Klick.

Viele dieser Orte zeichnen sich durch architektonische Schönheit aus, andere sind durch Marienerscheinungen bekannt. In anderen wiederum lebte Christus selbst, und weitere Orte spielten eine wichtige Rolle in der Geschichte der katholischen Kirche. Aus diesen – und noch weiteren – Gründen sind diese Orte zu Traumzielen geworden.

1.- Das Heilige Land

Das Heilige Land ist der Ort, wo Unser Herr Jesus Christus geboren wurde, lebte und starb. Dort fanden die Ereignisse vom Alten und Neuen Testament statt. Das Heilige Land war Schauplatz von Kämpfen und Schlachten, wie den Kreuzzügen, und es war und ist noch Gegenstand von politischen und religiösen Auseinandersetzungen. Eines der Orte, die man im Heiligen Land besichtigen kann, ist Jerusalem (Israel), die Stadt in der Christus einen Teil seines öffentlichen Lebens verbrachte und Ort seines feierlichen Einzugs am Palmsonntag.

Andere Orte, die man besichtigen kann, sind unter anderen das Heilige Grab, die Klagemauer, die Kirche der Brotvermehrung, die Verurteilungskapelle, die Kirche der Heimsuchung Marias in Ein Kerem sowie die Geburtskirche.

Heutzutage leben im Heiligen Land die Christen als schrumpfende Minderheit zusammen mit Angehörigen anderer Religionen, vor allem Juden und Moslems, für die dieses Land ebenfalls von großer Bedeutung ist.

Wenn man nicht ins Heilige Land pilgern kann, kann man einen virtuellen Rundgang durch Jerusalem machen und sich die historischen Orte ansehen

Die Geburtskirche kann ebenfalls digital besichtigt werden.

2.- Rom und der Vatikan

In Rom, der Ewigen Stadt, befinden sich die vier Papstbasiliken: der Petersdom (die wichtigste), die Lateranbasilika, Santa Maria Maggiore und Sankt Paul vor den Mauern. Andere historischen Orte – Plätze, Paläste, Häuser, Katakomben, Museen und viele weitere – laden dazu ein, mehr über die Geschichte der Kirche zu erfahren.

Innerhalb Roms befindet sich der Vatikanstaat – das Herz der katholischen Kirche. Dort lebt Papst Franziskus und die römische Kurie.

Zurzeit feiert die katholische Kirche das Heilige Jahr der Barmherzigkeit (vom 8. Dezember 2015 bis zum 20. November 2016). Der Rom-Besucher kann sich hier anmelden, wenn er die Heilige Pforte durchschreiten und die Heiligen Stätte besichtigen möchte.

Ein virtueller Rundgang ist ebenfalls möglich. Dabei können das Innere des Petersdoms, die Sixtinische Kapelle und der Petersplatz besichtigt werden.

3.- Fatima (Portugal)

Hier befindet sich eines der wichtigsten Marienheiligtümer der katholischen Kirche weltweit. 1917 erschien an diesem Ort die Muttergottes von Fatima drei Hirtenkindern (Lucia, Francisco und Jacinta).

Fatima besteht aus verschiedenen Kapellen und Basiliken. Die Hauptkirche ist die Basilika Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz , wo sich die Gräber der drei Seherkinder befinden. Die Basilika ist von außen von einer Kolonnade aus 200 Säulen umgeben. Innerhalb der Säulen befinden sich 14 Altäre, die auch die Kreuzwegstationen darstellen.

Weitere Orte des Heiligtums sind die Erscheinungskapelle, das Exerzitienhaus „Unsere Liebe Frau vom Berge Karmel“ und das Pfarrhaus, das Exerzitienhaus „Unsere Liebe Frau von den Schmerzen“ und die Pilgerherberge, der Platz Pius XII., das Pastoralzentrum Paul VI. und die neue Kirche/Basilika der Heiligsten Dreifaltigkeit.

In einem virtuellen Rundgang kann man die Esplanade vor dem Heiligtum und die Außenanlagen der Basilika Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz sehen.

In diesem Vortrag von Msgr. Florian Kolfhaus werden „Fatima und die Päpste“ vorgestellt. Es handelt sich um eine Aufzeichnung der Sendung „Treffpunkt Weltkirche“ von Kirche in Not, ausgestrahlt bei EWTN – Katholisches Fernsehen.

4.- Basilika der Muttergottes von Guadalupe (Mexiko)

Im Jahre 1531 bat die Muttergottes von Guadalupe den heiligen Juan Diego, dem Bischof mitzuteilen, dass sie den Bau einer Kirche zu ihrer Ehre auf dem Berg von Tepeyac wünsche. Dieser sakrale Bau ist heute eine der bedeutendsten katholischen Stätte für Pilger aus der ganzen Welt.

In der heutigen Basilika, die 1976 eröffnet wurde, wird die Tilma des heiligen Juan Diego aufbewahrt. Auf diesem Poncho-Umhang ist das Bild Unserer Lieben Frau von Guadalupe eingeprägt. Diese große Basilika wurde gebaut, um eine höhere Zahl vom Pilgern fassen zu können.

Die Basilika ist Teil eines Kirchenkomplexes, der den Namen „La Villa“ trägt. Er umfasst unter anderen die Kirche des heiligen Juan Diego, die Hügelkapelle, den Kapuziner-Konvent und die Kapelle des Pocito. Es gibt auch ein Bild der Muttergottes von Guadalupe in Braille-Schrift.

In dieser Sendung von „Baddes Bilder“ bei EWTN – Katholisches Fernsehen wird die „Kaiserin von Amerika“ von Paul Badde vorgestellt.

5.- Heiligtum der Muttergottes von Lourdes (Frankreich)

Dieses Heiligtum ist als Ort der Heilungen bekannt. Das Wasser, das aus der Grotte stammt, wird üblicherweise kranken Menschen gereicht, und viele Menschen pilgern dahin mit der Hoffnung auf Heilung. Die Besucher hinterlassen abertausende von Kerzen, die sie als Dank oder Bitte entzündet haben.

In Lourdes sollte man auf jeden Fall die Grotte von Massabielle besichtigen. Es ist der Ort der Erscheinung der Muttergottes an Bernadette. Hier entstand damals eine Wasserquelle, die seitdem unaufhörlich weiter sprudelt.

Auf dem Felsen, in dem sich die Grotte befindet, wurde die Basilika der Unbefleckten Empfängnis gebaut, die 1871 eröffnet wurde. Eine später gebaute Kirche, die Rosenkranz-Basilika, hat Platz für bis zu 50 Personen im Rollstuhl.

Für alle Pilger, die vor der Grotte beten möchten, gibt es eine Live-Übertragung.

6.- Santiago de Compostela (Spanien)

Die Kathedrale von Santiago de Compostela wurde über einer kleinen Gruft mit den sterblichen Überresten des Apostels Jakobus gebaut. Nachdem die Kathedrale vier Mal wieder aufgebaut worden war, entstand im Jahre 1075 die bis heute erhaltene Kathedrale, die jedoch diverse architektonischen Stilrichtungen durchlaufen hat.

In der Kathedrale von Santiago fanden diverse historische Ereignisse statt, wie die Krönungen der Könige von Galicien im Mittelalter. Sie diente auch als Kaserne der französischen Soldaten während der Napoleonischen Kriege auf der Iberischen Halbinsel.

Heutzutage ist Santiago de Compostela das Endziel des „Jakobswegs“, eine der wichtigsten Pilgerrouten in Spanien und weltweit.

Es besteht die Möglichkeit, einen virtuellen Rundgang durch den gesamten Komplex vorzunehmen.

7.- Heiligtum der Göttlichen Barmherzigkeit (Polen)

Das Heiligtum der Göttlichen Barmherzigkeit liegt auf dem Hügel von Łagiewniki, im gleichnamigen Stadtteil von Krakau. Dieses Heiligtum war ehemals die Klosterkapelle der Schwestern der Muttergottes der Barmherzigkeit. In diesem Kloster wohnte fünf Jahre lang die heilige Faustina Kowalska, die Seherin der Göttlichen Barmherzigkeit.

Unter dem Gnadenbild des Barmherzigen Jesus befinden sich in einem Altar die Reliquien dieser Heiligen. Der Barmherzige Jesus erschien ihr und übergab ihr das berühmte Gebet des Barmherzigkeitsrosenkranzes.

Ein weiterer geistlicher Schatz in diesem Heiligtum ist eine Gedenktafel in der Eingangshalle der Basilika mit dem Grundstein, der vom Kalvarienberg stammt.

Man erzählt, dass als der junge Johannes Paul II. im Steinbruch der Solvay-Fabrik arbeitete, er jeden Tag auf dem Rückweg am Heiligtum vorbei ging. Später, im Jahre 2002, weihte er hier die Welt der Göttlichen Barmherzigkeit.

Diesen Ort kann man virtuell besichtigen. HIER ist das Heiligtum von außen und die Kirche von innen zu sehen. (CNA Deutsch)

Mexiko: „Der Papst ist in seinem Element“

Gudrun SailerUnsere Kollegin Gudrun Sailer ist in Mexiko und beobachtet Papst Franziskus auf Schritt und Tritt. Wir wollten von ihr wissen: Wie schlägt sich der Papst?

„Franziskus ist in seinem Element, und das Land ist es auch im Moment des Papstbesuchs. Dabei spart der Papst nicht an klaren Worten, wie er es auch angekündigt hatte. Das ist keine Kuschelkirche, die sich mit den Gegebenheiten arrangiert, die der Papst da mit seinen Worten und Gesten fördern würde. Die Rede an den mexikanischen Episkopat war sehr deutlich: Setzt nicht auf die ‚Pferde und Streitwagen‘ der heutigen Pharaonen, sagte er den Bischöfen, das heißt: haltet euch nicht an die Machthaber, sondern an die Armen; er bat sie auch, transparent zu sein, die Missstände im Land wie Drogenkriminalität und Gewalt mutig, offen und konkret zu benennen und den Migranten zu helfen, denn Mexiko ist ein gewaltiges Durchzugsland der inneramerikanischen Migration, und nicht immer haben Priester, Bischöfe, Laien, Ordensleute für diese Ärmsten der Armen alles getan, was sie tun könnten. Manche Bischöfe haben diese Ansprache denn auch nicht sehr goutiert, war zu erfahren, was wohl zugleich heißt, der Papst hat ins Schwarze getroffen.“

Wie lief es für den Papst bei der Jungfrau von Guadalupe?

„Die „Morenita“ ist das religiöse Wahrzeichen nicht nur Mexikos, sondern ganz Lateinamerikas. Deshalb hat diese Papstreise mit dem Besuch an diesem größten katholischen Wallfahrtsort der Welt eigentlich erst richtig begonnen. Franziskus wirkte recht müde dort, aber es war ihm auch anzusehen, dass es für ihn persönlich ein großer Moment seines Pontifikates ist, allein für fast eine halbe Stunde vor diesem Gnadenbild beten und Kraft schöpfen zu können. Mit der Marienerscheinung von Guadalupe hat ja gewissermaßen das Christentum in Lateinamerika begonnen, dem Kontinent, der heute mit Abstand die meisten Christen aufweist. Und die Muttergottes von Guadalupe steht für das Zugehen auf die Indigenen und die Armen und Bedrängten. Seine Botschaft an die Gläubigen Mexikos von diesem nationalen Heiligtum aus hat der Papst genau kalibriert. Das war sehr schön: Wie klein und ungenügend und ungebildet auch immer ihr euch fühlen mögt, ihr seid gerufen, heute ein neues Heiligtum zu bauen, ein Heiligtum des Lebens, von dem niemand ausgeschlossen ist.“

Warum sollte der Papst unbedingt eine Messe im unbekannten Ecatepec feiern?

„Das ist einer der ärmsten Stadtteile im Riesen-Ballungsraum von Mexiko-Stadt und eine der größten Gemeinden in ganz Mexiko. Als der Papst da durchfuhr auf den frisch nachgezeichneten Straßen, im Papamobil, konnte man das nicht sehen, aber dort herrscht wirkliche Armut, einige Gegenden in Ecatepec haben nicht einmal Fließwasser. Wer immer kann, geht weg von da. Es ist kein Zufall, dass der Papst gerade dort die Mexikaner dazu aufgerufen hat, ein Mexiko zu errichten, aus dem keiner mehr aus Not und Verzweiflung weggehen muss. Wo keiner mehr ausgebeutet wird, wo keiner mehr Kinder beweinen muss, die im Drogenkrieg gestorben sind.“

Der Papst kann in Mexiko seine Muttersprache Spanisch sprechen. Merkt man das?

„Erstaunlicherweise ist er bisher – bis einschließlich dem Besuch im Kinderkrankenhaus – so gut wie gar nicht von den vorbereiteten Texten abgewichen. Das überrascht uns hier alle ein wenig. Vielleicht hängt es mit der Müdigkeit zusammen, die dem Papst momenteweise anzusehen ist. Aber man sieht dennoch, dass er in seinem Element ist. Jede Müdigkeit ist wie weggewischt, wenn er normale Leute sieht. Vor der Nuntiatur sind jedesmal Dutzende, wenn nicht hunderte Menschen, die auf ihn warten, das hat sich herumgesprochen, es kommen jedesmal mehr. Menschen mit Behinderung sind immer in der ersten Reihe, und die herzt und umarmt er mit Inbrunst und spricht mit ihnen. Da merkt man: Ja, das ist Spanisch zu Spanisch, Herz zu Herz.“ (rv)