Opus Dei Regionalvikar: Wir stehen voll hinter dem Papst

NEW YORK – Mit einem Leserbrief an die „New York Times“ hat sich der amerikanische Vikar des Opus Dei an die Öffentlichkeit gewandt.

Darin schreibt Monsignore Thomas Bohlin, dass die Personalprälatur nicht in Konflikt mit Papst Franziskus stehe, sondern ihn und seine Mission unterstütze.

Gegenüber CNA betonte der Regionalvikar am 5. April: „Aus meiner Sicht gibt es keinen Konflikt mit dem Heiligen Vater. Liebe zum Heiligen Vater ist Teil unserer DNA. Wir beten jeden Tag für ihn. Wir lernen von ihm“.

Der Priester zitierte den Gründer des Opus Dei, den heiligen Josefmaria Escriva. Dieser pflegte zu sagen, das Opus Dei habe drei große Lieben in der Kirche: „Christus, Maria und der Papst“.

Bohlin sprach mit CNA nach seinem Leserbrief, der auf einen Kommentar von Paul Elie antwortete, den die Zeitung am 24. März veröffentlicht hatte.

Paul Elie ist Senior Fellow am Georgetown Berkley Center für Religion, Frieden und Weltangelegenheiten. In seinem Kommentar schrieb Elie:

„Während Johannes Paul eine Beziehung mit dem Opus Dei pflegte – der strengen und verschwiegenen Bewegung mit Wurzeln im Nachkriegsspanien von Francisco Franco – fühlt sich Franziskus mit der Gemeinschaft Sant’Egidio wohl, die während der Studentenunruhen von 1968 in Rom gegründet wurde und heute in 70 Ländern präsent ist, mit Armen, Migranten, älteren Menschen und Menschen mit AIDS arbeitend“, schrieb Elie.

Msgr. Bohlin antwortete in einem Brief vom 3. April an den Herausgeber der „Times“.

„Als Leiter des Opus Dei in den Vereinigten Staaten möchte ich bekräftigen, dass wir alle im Opus Dei den Papst und seine Arbeit als Pastor der Universalkirche unterstützen“, sagte er.

Die Gemeinschaft Sant’Egido und das Opus Dei in eine Art Gegensatz zu stellen schaffe eine falsche Dichotomie, fügte er hinzu. Papst Franziskus „kann sich mit beiden wohl fühlen.“

Bohlin wies auf mehrere Anzeichen der Unterstützung des Opus Dei durch Papst Franziskus hin.

„Er hat am Grab des Gründers von Opus Dei in Rom gebetet; er hat den ersten Prälaten des Opus Dei, Álvaro del Portillo, seliggesprochen; und er hat weltweit mehrere Priester des Opus Dei zu Bischöfen ernannt“.

Erst vor kurzem habe Franziskus einen „schönen Brief zur Unterstützung eines von Mitgliedern des Opus Dei organisierten Projekts für junge Menschen (UNIV) geschickt.“

Msgr. Bohlin sagte zur CNA, er fühle sich gezwungen, den Brief zu schreiben, weil „wir sicherstellen wollten, dass die Leute wissen, dass wir den Papst unterstützen, wir für ihn beten. Er braucht unser Gebet, er muss diese Unterstützung spüren. “

„Wir sind sehr auf der Wellenlänge des Heiligen Vaters … Wir lieben den Papst, und der Papst liebt und respektiert auch Opus Dei.“

Bohlin widersprach der Darstellung des Opus Dei als „streng und verschwiegen“ und sagte, dies sei eine „Karikatur“ der Personalprälatur, die vielmehr offen über ihre Mission in der Kirche sei.

„Opus Dei ist voll und ganz Mitglied der Kirche. [Es] verbreitet die Botschaft der Heiligkeit im gewöhnlichen Leben, besonders unter den Laien, durch ihre Arbeit und ihre Anwesenheit dort aktiv in der Gesellschaft zu sein, um die christliche Botschaft dorthin zu bringen und in der Welt spürbar zu machen“

Opus Dei und Sant’Egido stünden einander nicht entgegen, betonte er und fügte hinzu: „Es ist eine Art Täuschungsmanöver, die Kirche so aufzuspalten.“

„Wir sind alle vereint mit dem Heiligen Vater in seiner Botschaft der Barmherzigkeit und der Liebe zu den Armen, Jesus in dieser Welt heute nachzuahmen und missionarische Jünger zu sein. All die Dinge, für die Sant’Egido steht, sind Dinge, für die auch wir stehen. „

Während Elie in seinem Artikel die Servicearbeit von Sant’Egido betonte, sagte Bohlin, das Opus Dei habe auch eine starke Dienstleistungstradition, mit Projekten auf der ganzen Welt. Zum Beispiel betreibe die Organisation ein großes Krankenhaus in der Demokratischen Republik Kongo, Schulen für arme Kinder in Guatemala und ein Zentrum für Kinder in Chicagos Innenstadt.

Bohlin stellte klar, dass das Opus Dei sich nicht zur Aufgabe mache, auf eine bestimmte Art zu dienen. „Wir versuchen, Menschen mit der Liebe Christi zu entzünden“, sagte er – um sie dann zu ermutigen in der Weise zu dienen, wie sie sich berufen fühlen. Mitglieder des Opus Dei arbeiteten somit etwa in Krankenhäusern, Schulen, Obdachlosenheimen, Pro-Life-Organisationen und anderen karitativen Einrichtungen.

„Wir lassen den Menschen viel Freiheit, aber wir fordern sie auf: ‚Nimm deine Talente, und geh‘ hinaus und diene'“, sagte er. (CNA Deutsch)

Kardiologie und Assisi im Terminkalender von Papst Franziskus für September

cna_Franziskus_St_PeterTIRANA – Der Terminkalender von Papst Franziskus für die nächsten Wochen wird gerade erstellt. Zwei Termine in der Zeit von August und September wurden den bereits veröffentlichten hinzugefügt.

Am 31. August wird sich Franziskus zum Messegelände von Rom begeben, um vor Kardiologen aus aller Welt, die sich zum ESC-Congress 2016 (Kongress der European Society of Cardiology) versammeln, einen Vortrag zu halten. Dieser Kongress findet erstmals in Italien und Rom statt und es werden 35.000 Kardiologen aus 144 Ländern erwartet.

Am Mittwoch, den 31. August um 12.15 Uhr wird Papst Franziskus von einem erhöhten Gang aus, der die zentralen Hallen des Messegeländes verbindet, seine Worte an die Kardiologen richten.

„Ein Ereignis, das mich zutiefst bewegt“ kommentiert Pietro Piccinetti, alleiniger Geschäftsführer der Messe Rom.

Im September wird der Papst – nach seinem Besuch von 4. August – am 20. September anlässlich des Jahres der Barmherzigkeit erneut in Assisi sein, der Stadt, in der das interreligiöse Treffen für den Frieden stattfinden wird, das von der Gemeinschaft Sant’Egidio zusammen mit der franziskanischen Familie und der CEU (Bischofskonferenz Umbriens) organisiert wird.

Der Kustos des Konvents von Assisi, Pater Mauro Gambettilo, hat bestätigt, dass auch der Präsident der Italienischen Republik, Sergio Mattarella, anwesend sein wird. Ebenso der Rektor der islamischen Azhar-Universität, der ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomäus, sowie der anglikanische Primas Justin Welby. Das internationale und interreligiöse Treffen für den Frieden wird, wie gewohnt, von der Gemeinschaft Sant’Egidio vorbereitet und kehrt dreißig Jahre nach der von Papst Johannes Paul II. gewollten, historischen Begegnung, in diesem Jahr wieder nach Assisi zurück.

Der Präsident der Gemeinschaft Sant’Egidio, Marco Impagliazzo, sprach von einer, vor allem heute „notwendigen Begegnung“. „Es wird eine Zusammenkunft religiöser und institutioneller Vertreter höchsten Ranges sein – um allen zu bekunden, dass die Religionen diesem Schrei der Völker nicht gleichgültig gegenüberstehen, um sich von Hasspredigern zu distanzieren, um zugunsten der Integration zu arbeiten, die der Schlüssel ist, unsere Gesellschaften gegen Gewalt zu verteidigen“ so Impagliazzo.

Am 4. September, im Rahmen des Jubiläums der Haupt- und Ehrenamtlichen, wird der Papst Mutter Teresa von Kalkutta heiligsprechen und am 30. September dann seine Reise nach Georgien und Aserbaidschan antreten. (CNA Deutsch)