Frankreich: Bischöfe gegen Eugenik

 Die Diskussionen in Frankreich nach der Geburt des ersten sogenannten „Designerbabys" gehen weiter: Nachdem die Bischöfe die zweckgebundene in-Vitro-Zeugung eines Kindes kritisiert hatten, wurde die Kirche von Politikern und Wissenschaftlern als „rückständig" bezeichnet. Der für Bioethik zuständige Bischof Pierre d’Ornellas verteidigt die katholische Kirche im Interview mit Radio Vatikan: Die Kirche verfolge immer ein Ziel: das Leben eines jeden Menschen zu verteidigen.
„Schwächere Menschen zur Heilung anderer zu benutzen, verstößt gegen die Würde des Menschen. Ein Kind nur für eine Behandlung zu zeugen, zollt seiner Würde nicht den nötigen Respekt. Was wird das Kind dazu sagen, wenn es erfährt, dass es nur ein 'Medikamentenbaby' ist?"
Die Kirche will nicht gegen die Forschung an sich sein. Sie warnt aber vor den Konsequenzen der Eugenik, sagt Bischof d´Ornellas.
„Einen Bruder aus humanitären Beweggründen heilen zu wollen, ehrt den Menschen. Viele weihen ihr Leben für diesen Dienst! Es gehört zur Pflicht der Gesellschaft, das Leid der Eltern zu begleiten, die ein schwerkrankes Kind haben. Wir verstehen ihre Ängste und ihre Hoffnungen auf die Medizin. Die vorrangigen Interessen des Kindes zu missachten, ist für eine Gesellschaft gefährlich, wie es in der Internationalen Konvention über die Rechte des Kindes heißt. Wir ermutigen die Forschung dazu, stattdessen immer mehr geeignete Therapien zu finden." (rv)