Padre Jorge: Papst Franziskus feiert Namenstag

Papst FranziskusPadre Jorge, Pater Georg: Auch als Papst Franziskus hat Jorge Mario Bergoglio von seinem Vornamen nicht gelassen. Wie schon als Erzbischof von Buenos Aires lässt er sich als „Padre“ ansprechen. „Mich bewegt das immer, wenn bei der Generalaudienz mittwochs die Argentinier kommen und in ihrem Extrabereich sind und „Padre, Padre, Jorge, Jorge“ rufen,“ berichtet Guillermo Karcher. Er ist argentinischer Priester und einer der Zeremonienmeister des Papstes, er war es auch, der nach der Papstwahl auf dem Balkon neben Franziskus stand. Kennen tut er Jorge Bergoglio aber seit über zwanzig Jahren. „Hier merkt man eine Vertrautheit und Freundschaft, die er in den vielen Jahren in Buenos Aires gesät hat, als er durch die Straßen ging und die Ärmsten am Rand der Stadt besucht hat, immer mit einem Lächeln, einer Umarmung, einem väterlichen Blick. Dieser Gruß kommt aus den Herzen der Menschen.“

An diesem Donnerstag feiert die Kirche den heiligen Georg, Jorge Mario Bergoglio – Padre Jorge – feiert also seinen Namenstag, und im Vatikan ist das ein Feiertag, viele Büros bleiben zu. „Ich wünsche ihm, dass er er selbst bleibt, konsequent und transparent. Er soll so weitermachen, weil er so viel Gutes damit tut. Er ist wie ein moderner Sankt Georg, der gegen das Böse kämpft, aber er tut es mit seiner Einfachheit, die ihn auszeichnet. Allerdings ist er auch stark. Ich wünsche ihm, dass der heilige Georg ihn beschützt und ihn im Streit für das Gute weiterhin bestärkt, so wie er es im Augenblick auch tut.“ (rv)

„Herrliche Zeiten, dunkle Nächte“ – Papst feiert 85. Geburtstag mit Kardinälen

Etwas verspätet – der eigentliche Termin war schon im April – hat Papst Benedikt seinen 85. Geburtstag jetzt auch mit den Kurienkardinälen in Rom gefeiert. Er lud sie an diesem Montag zu einem Mittagessen in den „Palazzo Apostolico" ein. In einer Stegreif-Rede sagte der Papst:

„Ich danke vor allem dem Herrn für die vielen Jahre, die er mir zugestanden hat – Jahre voller Tage der Freude, herrliche Zeiten, aber auch dunkle Nächte. Im Rückblick versteht man dann, dass auch die Nächte nötig und gut waren und ebenfalls ein Grund zum Danken sind. Der Begriff „kämpfende Kirche" ist heute etwas aus der Mode gekommen, aber er trifft schon zu: Wir sehen, wie das Böse die Welt beherrschen will, und dass es nötig ist, in den Kampf gegen das Böse einzutreten."

Das Böse trete, so Benedikt, in vielerlei Formen auf – darunter auch „als das Gute verkleidet". Der heilige Augustinus habe treffend geschrieben, dass die ganze Geschichte ein Kampf zwischen zwei Arten von Liebe sei: Auf der einen Seite stehe die Eigenliebe bis hin zur Verachtung Gottes, auf der anderen stehe die Liebe Gottes bis hin zur Selbstentäußerung und Selbsthingabe.

„Wir stehen in diesem Kampf, und in diesem Kampf ist es sehr wichtig, Freunde zu haben. Ich fühle mich im Kardinalskollegium von Freunden umgeben, das sind meine Freunde, hier fühle ich mich zuhause, und in dieser Gesellschaft großer Freunde, die mit mir zusammen für den Herrn eintreten, fühle ich mich sicher. Danke für diese Freundschaft!"

Wir gehören „zum Team des Herrn, und damit immer zum Siegerteam", so Papst Benedikt wörtlich. Ob das eine Anspielung auf den FC Bayern war, der am Samstag Abend gegen Chelsea den Kampf um den Champions-League-Pokal verloren hat?

Hintergrund
Benedikt XVI. hatte am 16. April seinen Geburtstag und am 19. April den Jahrestag seiner Papstwahl begangen. Das Essen mit den Kardinälen war mit Blick auf den Termin- und Arbeitskalender des Papstes auf den heutigen Montag gelegt worden. (rv)