Papst macht schwedischen Kardinal zum Ökumene-Berater

 

Franziskus hat neu ernannten Kardinälen Ämter im Vatikan zugewiesen. Der schwedische Kardinal Arborelius wird dadurch zu einem der wichtigsten Ökumene-Berater des Heiligen Stuhls.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt.

Der erste Kardinal Schwedens, Anders Arborelius, kann künftig mitreden, wenn es im Vatikan um das Thema Ökumene geht. Papst Franziskus ernannte den Bischof von Stockholm an diesem Samstag zum Mitglied im Päpstlichen Einheitsrat. In Schweden gibt es nur etwa 150.000 Katholiken, die meisten davon Ausländer; gut achtzig Prozent der Schweden sind Lutheraner.

Auch der Päpstliche Nuntius in Syrien, Kardinal Mario Zenari, wurde am Samstag vom Papst befördert: Er ist künftig Mitglied in der Kongregation für die Ostkirchen.

“ Ernennungen auch für zwei Spanier und zwei US-Amerikaner ”

Gleich zwei „nomine“ (ital., Ernennungen) betreffen den Erzbischof von Barcelona, Kardinal Juan José Omella Omella: Er ist von jetzt an sowohl Mitglied der einflussreichen Bischofskongregation als auch des höchsten kirchlichen Gerichts, der Apostolischen Signatur. Ein weiterer Spanier, Kardinal Carlos Osoro Sierra von Madrid, wird Mitglied der Bildungskongregation.

Auch zwei US-Amerikaner wurden vom Papst bedacht; Erzbischof Blase Joseph Cupich von Chicago wird Mitglied der Bildungskongregation, Kurienkardinal Kevin Joseph Farrell Mitglied der Päpstlichen Kommission für die Vatikanstadt.

“ Weltkirchliche Mischung ”

Die meisten Ernennungen von diesem Samstag betreffen das neue Dikasterium für integrale menschliche Entwicklung. Zu seinen neuen Mitgliedern macht Franziskus die Kardinäle Patrick D’Rozario aus Bangladesch, Marice Piat aus Mauritius, John Ribat aus Papua-Neuguinea, Louis-Marie Mangkhanekhoun aus Laos und Gregorio Rosa Chávez aus El Salvador. Das ist eine bunte, weltkirchliche Mischung.

Für einen ähnlichen weltkirchlichen Akzent sorgt Franziskus im neuen Dikasterium für Laien, Familie und Leben: Die neuen Mitglieder sind die Kardinäle Baltazar Enrique Porras Cardozo aus Venezuela, Jean Zerbo aus Mali – und ein Europäer, nämlich Jozef De Kesel aus Belgien. (vatican news)

Neue Ämter für die neuen Kardinäle

Kardinal BaldisseriPapst Franziskus hat den im Februar kreierten Kardinälen der Weltkirche ihre Zuständigkeiten innerhalb der verschiedenen Kurienbehörden zugewiesen. Demnach wird Kardinal Gerhard Ludwig Müller, der Präfekt der Glaubenskongregation, Mitglied in der Ostkirchen-, in der Bildungs- und der Ordenskongregation sowie im Päpstlichen Einheitsrat und im Kulturrat. Neue Mitglieder der Bischofskongregation, die für die Mehrzahl der Bischofsernennungen zuständig ist, sind drei neue Kurienkardinäle, nämlich Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, Lorenzo Baldisseri, Generalsekretär der Bischofssynode, und Beniamino Stella, Präfekt der Kleruskongregation, außerdem der britische Kardinal Vincent Gerard Nichols und der Erzbischof von Perugia, Kardinal Gualtiero Bassetti.

In der Kleruskongregation ist zukünftig neben Bassetti und Nichols der koreanische Kardinal Andrew Yeom Soo-jung vertreten, in der Bildungskongregation neben Müller der brasilianische Kardinal Orani Joao Tempesta, der chilenische Kardinal Ricardo Ezzati Andrello sowie Beniamino Stella.

Für die Agenden der Laien sind an der Kurie neu der Kardinal von Elfenbeinküste, Jean-Pierre Kutwa, der Argentinier Mario Aurelio Poli und der Brasilsianer Tempesta verantwortlich. Dem päpstlichen Einheitsrat, der sich mit Ökumene befasst, gehören neu – neben Müller – Nichols und Bassetti an. Das „Friedensministerium“ des Heiligen Stuhles, der päpstlichen Rat für Gerechtigkeit und Frieden, wird um Mitglieder aus Nicaragua, Elfenbeinküste, Haiti und den Philippinen erweitert, die Kardinäle Leopoldeo Jose Brenes Solorzano, Jean-Pierre Kutwa, Chibly Langlois und Orlando B. Quevedo .

Kardinäle sind von ihrem Amt her Berater des Papstes. Sie unterstützen das Kirchenoberhaupt in der Leitung der Weltkirche. Jeder Kardinal hat Ämter in der römischen Kurie, die ihm der Papst zuweist. (rv)

Aufstellung der neuen Mitglieder:  >>>hier