Parolin: „Wenn, dann bald“

Bischofssynode 2015Am Anfang war das Konsistorium, am Ende wird wohl eine „Apostolische Exhortation“ stehen – oder? Keiner weiß, wie es nach der zweiten und letzten Bischofssynode zum Thema Ehe und Familie jetzt weitergeht im synodalen Prozess. Der Papst ist am Zug – und hat sich noch nicht in die Karten schauen lassen. Was jetzt?, fragten wir am Mittwochabend Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin.

„Die Synode hat in dem Moment, als sie ihre Schlusserklärung dem Papst übergab, ihm auch vorgeschlagen, sie doch in ein päpstliches Dokument zu überführen. So war das doch mit allen Synoden: Die Synodenväter bieten dem Papst eine Reihe von Reflexionen, von Schlussfolgerungen an, und dann macht sie sich der Papst durch ein Dokument zu eigen. Ich glaube, dass das auch diesmal so sein wird. Der Papst ist es, der entscheiden muss, was zu tun ist. Er hat schon eine Entscheidung getroffen, nämlich die, den Schlussbericht der Synode, der an ihn gerichtet war, zu veröffentlichen. Er wollte, dass der Bericht bekannt und verbreitet würde.“

Das hört sich ganz nach „the same procedure as every year“ an: nach einer „Postsynodalen Exhortation“ des Papstes also, die nächstes Jahr herauskommen dürfte. Das letzte, lehramtliche Wort zum Thema Ehe- und Familienpastoral, aufbauend auf dem Ratschluss der Synode, aber keineswegs an sie gebunden. Wie lange wird das denn dauern, bis dieser Text veröffentlicht wird? Parolin: „Ich weiß es nicht. Zunächst mal muss man abwarten, was genau der Papst tun will. Ich glaube allerdings nicht, dass es sehr lange bis zum Dokument dauern wird; solche Sachen muss man relativ schnell machen, sonst verlieren sie etwas an Kraft, an Eindruck. Also: Wenn der Papst sich dafür entscheidet, dann wird er das in relativ kurzer Zeit abfassen!“ (rv)

Libanonreise des Papstes: Unsere Live-Übertragungen (Radio Vatikan)

Bald ist es soweit: Seit Ende 2011 laufen die Vorbereitungen an der Libanonreise des Papstes. Es handelt sich um den zweiten Besuch eines Papstes im Zedernstaat, nach der Visite Johannes Pauls II. im Jahr 1997. Gleichzeitig ist es – nach der Türkei, Israel und Zypern – die vierte Nahostreise Benedikts XVI. Er fliegt am Freitagvormittag des 14. September von Rom-Ciampino nach Beirut. Für den Papst stehen an den drei Tagen im Libanon neben der Veröffentlichung des Schlussdokuments der Nahost-Bischofssynode in Rom vom Oktober 2010 Gottesdienste sowie Begegnungen mit Politikern und christlichen wie muslimischen Religionsführern auf dem Programm. Radio Vatikan überträgt diese Höhepunkte des Besuchs live und mit deutschem Kommentar. Hier alles im Überblick:

– Am Freitag, 14. September 2012, von 16.50 Uhr bis 18.00 Uhr: Der Papst besucht die melkitische St. Pauls-Basilika in Harissa, dort wird er die Apostolische Exhortation unterzeichnen. Unsere Kommentatorin ist Anne Preckel.

– Am Samstag, 15. September 2012, von 10.05 Uhr bis 11.00 Uhr: Der Papst trifft Mitglieder der libanesischen Regierung sowie weitere Politiker im Präsidentenpalast in Baabda. Es folgt eine Begegnung mit Muslimen, an die sich eine Rede vor Politikern und Diplomaten anschließt. Unsere Kommentatorin ist Christine Seuß.

– Am Samstag, 15. September 2012, von 16.50 Uhr bis 18.30 Uhr: Benedikt XVI. trifft Jugendliche beim maronitischen Patriarchatssitz in Bkerke. Unser Kommentator ist Mario Galgano.

– Am Sonntag, 16. September 2012, von 8.30 Uhr bis 11.30 Uhr: Gottesdienst und Überreichung der postsynodalen Apostolischen Exhortation beim „City Center Waterfront" in Beirut. Unser Kommentator ist P. Bernd Hagenkord SJ.

Der Papst fliegt Benedikt XVI. danach nach Rom-Ciampino zurück, wo er gegen 22 Uhr zurückerwartet wird. Zum Besuch gibt es eine offizielle Website. Unter der Internetadresse wird in vier Sprachen (Arabisch, Englisch, Französisch, Italienisch) über die Reise informiert. Zusätzlich gibt es eigene Internetkanäle auf Facebook, Twitter und YouTube. (rv)