„Ich bin selbst nicht frei von Schuld, sondern musste aus meinen Fehlern lernen, um ein verwundeter Heiler zu werden." Das sagte der emeritierte Erzbischof Kardinal Cormac Murphy-O’Connor zum Abschluss des Priesterjahres in Maynooth. Vor irischen Priestern nahm er in seiner Rede vom Dienstag vor allem zu den Missbrauchsfällen, die die irische Kirche in den letzten Monaten erschüttert hatten, Stellung. Wie schmerzvoll auch die letzte Zeit gewesen sein möge, es sei auch „eine Zeit des Lernens, der Reinigung und des Vertrauens" gewesen, so der Kardinal. Für einen Neuanfang gebe es keine „Zauberformel", mit der die Probleme gelöst werden können. Man müsse jetzt ohne Hast abschätzen, „wo Strukturen und Prozeduren gescheitert sind, und zwar nicht nur auf rechtlicher oder kanonischer Ebene, sondern auf menschlicher Ebene", so der Kardinal wörtlich.
Die drei Schritte auf dem Weg zu Erneuerung seien eine „Verwandlung der Herzen", eine „Erneuerung der inneren Einstellung" und schließlich die „uneingeschränkte Liebe". Zentrum der Erneuerung bliebe dabei stets die Messe – als Quelle von Einheit, Kraft und Hoffnung. O’Connor rief dazu auf, die Laienbewegung fest in das kirchliche Leben zu integrieren: „Das Selbstverständnis und die Mission der Laien in Kirche und Welt zu pflegen und zu fördern – das ist eine Hauptaufgabe der Priester und Bischöfe." Die Angst vor einem Kontrollverlust durch eine stärkere Einbindung der Laien sei unbegründet, so der Kardinal. (rv)
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