Dementi: DBK behauptet etwas anderes (Update)

Der Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp dementiert Pressemitteilungen und gab heute eine Erklärung zur pastoralen Handreichung über konfessionsverschiedene Ehen und eine gemeinsame Teilnahme an der Eucharistie heraus.

Vaticanhistory – Martin Marker

Originaltext der Deutschen Bischofskonferenz am 19. April auf ihrer Website:

1. Über das Schreiben von sieben Mitgliedern der Deutschen Bischofskonferenz an verschiedene Dikasterien im Vatikan und seine Reaktion gegenüber diesen Mitbrüdern hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, die Bischofskonferenz informiert. Über letztere hat er auch die Dikasterien im Vatikan in Kenntnis gesetzt.

 

2. Zu der auf der Frühjahrs-Vollversammlung in Ingolstadt beschlossenen Fassung des oben angegebenen Dokumentes konnten die Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz bis Ostern Änderungsvorschläge („Modi“) einreichen. Die eingegangenen Hinweise sind in das Dokument eingearbeitet worden, dessen finale Fassung – so der Beschluss der Vollversammlung – vom Vorsitzenden der Glaubenskommission und dem Vorsitzenden der Ökumenekommission sowie dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz festgestellt werden. Über den Sachstand wird Kardinal Marx den Ständigen Rat in seiner turnusmäßigen Sitzung am 23. April 2018 informieren. Das Dokument ist von Kardinal Marx nicht an den Vatikan geschickt worden. Mehr als drei Viertel der Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz haben dem Dokument als pastorale Handreichung zugestimmt.

 

3. Den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz hat der Wunsch des Heiligen Vaters erreicht, wonach dieser vorschlägt, in der Sache ein Gespräch in Rom zu führen. Diesen Wunsch des Heiligen Vaters begrüßt Kardinal Marx ausdrücklich.

 

4. Meldungen, wonach die Handreichung im Vatikan durch den Heiligen Vater oder Dikasterien abgelehnt worden seien, sind falsch.“

Soweit die Stellungnahme des Pressesprechers der DBK. Matthias Kopp behauptet hier, die Handreichung sei vom Vatikan nicht abgelehnt worden, sondern man habe Kardinal Marx in der Angelegenheit ein Gespräch mit Rom vorgeschlagen. Wenn diese Aussage der Wahrheit entspricht, bleibt allerdings immer noch offen, warum es bisher keine Verlautbarung des Vatikans gibt. Der Verdacht der Geheimhaltung seitens des Papstes steht somit nach wie vor im Raum. Man darf überzeugt sein, dass der Vatikan über die mediale Berichterstattung zu diesem Thema informiert ist.

Weder das offizielle Organ des Vatikans, Vatican News, noch der Pressesaal des Vatikans, hat jedenfalls bis 14.00 Uhr am heutigen Tag keinen Hinweis, geschweige eine Erklärung zu der Angelegenheit verlauten lassen. (vh — mm)

Update: 14.40Uhr:

Vatican News stellt unter dem Titel „D: Handreichung zu Kommunionsdebatte durch Rom „nicht abgelehnt“ den Inhalt der Erklärung der DBK ins Netz. Allerdings, wie so oft, kommentarlos, ohne eine eigene Aussage zum Thema zu machen. (vh – mm)