Erzbischof Celli nimmt Abschied vom Medienrat

Erzbischof CelliNach fast zehn Jahren der Leitung des Päpstlichen Medienrates ist Erzbischof Claudia Maria Celli an diesem Donnerstag in den Ruhestand verabschiedet worden. In einer kleinen Zeremonie drückten sowohl Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin als auch Dario Edoardo Viganò, der Leiter der Nachfolgeorganisation Sekretariat für die Medien – in welcher der Rat aufgeht – ihre Wertschätzung für die Arbeit Cellis aus.

Celli war 2007 von Papst Benedikt XVI. mit der Leitung des Rates beauftragt worden, zuvor hatte er im Vatikanischen Staatssekretariat und in der Güterverwaltung des Apostolischen Stuhls gearbeitet. (rv)

Kuba: Päpstlicher Medienrat veranstaltet Seminar

Erzbischof CelliWie kann die Kirche Bewohnerin des digitalen Kontinents werden? Zu dieser Frage veranstaltet der Päpstliche Medienrat ab diesem Dienstag ein Seminar für Bischöfe auf Kuba. „Kommunikation im Dienst einer authentischen Kultur der Begegnung“ hatte Papst Franziskus seine Botschaft zum Medientag in diesem Jahr überschrieben, genau damit wolle man sich intensiv befassen, erklärt vor seiner Abreise der Leiter des Medienrates, Erzbischof Claudio Maria Celli.

„Das Ziel ist ein ganz einfaches: Verstehen, was heute Kommunikation bedeutet und wie das mit der Sendung der Kirche zusammen hängt. Vor allem geht es um die neuen Technologien. Es geht weniger um die konkrete Situation Kubas, sondern um das, was alle Kirchen dort in Zentralamerika gemeinsam haben.“

Das Seminar wird für Bischöfe Zentralamerikas und der Karibik in Zusammenarbeit zwischen Medienrat und der Bischofskonferenz Celam veranstaltet, so Celli, etwa 35 Bischöfe werden erwartet.

„Es sind neue Herausforderungen, bisher waren unsere Instrumente das Radio, die Zeitung und das Fernsehen. Wir versuchen nun den Bischöfen zu helfen zu verstehen, was es heißt, Bewohner der sozialen Netze zu werden, ich habe mir angwöhnt, vom ‚Digitalen Kontinent‘ zu sprechen. Die Kirche muss neu entdecken, was ihre Sendung in diesem Kontinent bedeutet, denn wir sollen ja immer Verkünder sein und das Evangelium Christi weiterzugeben.“

Das sei aber nicht nur eine Aufgabe der Bischöfe, so Celli. Gerade in Kuba gehe eben ein zweijähriger Ausbildungskurs zu Ende, den der Medienrat mit Hilfe von Lehrern aus Chile und Spanien veranstaltet habe. Die besonderen Umstände auf der Insel würden so berücksichtigt. Auch die Armutsprobleme in ganz Zentralamerika, die viele Menschen noch keinen Zugang zum Internet geben würden, wolle man nicht verschweigen.

„Sicherlich gibt es in einigen Regionen die „digitale Trennung“ [zwischen denen, die Zugang haben und denen, die ihn nicht haben], aber auch in diesen Ländern gibt es bereits eine weite Präsenz der digitalen Medien. Bisher ist es vor allem das Radio, das uns hilft, aber das ist nicht mehr alles. Wir hatten immer etwas Probleme mit dem Fernsehen, aber jetzt gibt es Web-TV. Man kann die Absicht des Seminars vielleicht so zusammen fassen: Den Bischöfen helfen, die Möglichkeiten zu entdecken, welche die neuen Medien bieten.“

Man müsse aber auch der jüngeren Generation dabei helfen, Kommunikation nicht als ein technisches Problem, sondern als eine menschliche Aufgabe zu sehen, so Erzbischof Celli. Es gehe um Spiritualität. (rv)

Jordanien/Vatikan: Neue Medien für den Frieden

Der Vatikan will die Verbreitung neuer Kommunikationsmittel im Nahen Osten stärken. Dazu sollen Bischöfe, Priester und Laien entsprechend ausgebildet werden. Der Päpstliche Medienrat organisiert deshalb vor Ort Kurse und Seminare, um den Gebrauch von Internet und allgemein soziale Kommunikationsmittel zu fördern. Gerade für Christen in dieser Region seien die Mittel sehr wichtig. Das betont der Präsident des Päpstlichen Medienrates, Erzbischof Claudio Celli, im Gespräch mit Radio Vatikan. Er besucht diese Woche Jordanien, wo aber vor einer Woche eine strikte Internetzensur eingeführt wurde.

„Ich muss Ihnen offen gestehen, dass mir beim Seminar für die Bischöfe aus dem Nahen Osten besonders ein Begriff aufgefallen ist und der lautet: Angst. Den Bischöfen ist es bewusst, in welchem Kontext sie leben. Die Christen im Nahen Osten haben Angst. Das ist eine Tatsache. Es ist eine sehr schwierige Zeit für die Christen hier. Doch wir dürfen auch nicht vergessen, dass Kommunikation ein Werkzeug für den Frieden sein kann. Ich denke deshalb, dass christliche Medien im Nahen Osten sehr viel für die Förderung des Friedens leisten könnten."

Das Treffen in Amman ist im Hinblick auf das letztjährige Seminar in Beirut organisiert worden. Damals nahmen unter anderen Bischöfe aus Syrien, Irak und Ägypten teil.

„Seit diesem Treffen arbeiten wir sehr intensiv zusammen. Es ist eine bemerkenswerte Tatsache, dass sich vor allem Bischöfe verschiedener Riten zusammengetroffen haben. Denn im Nahen Osten können die Christen nur gemeinsam die Frohe Botschaft verkünden. Das ist im Übrigen die größte Herausforderung für die Gläubigen in dieser Region: also nicht gegen Andersgläubige zu sein, sondern untereinander einig zu sein, um die christliche Botschaft überhaupt verkünden zu können."

Das Treffen in Amman war vor einem Jahr geplant. Ebenfalls seit einem Jahr hatte die jordanische Regierung eine Internetzensur beschlossen, die nun seit vergangenem Montag auch umgesetzt wurde. Hunderte Internetseiten wurden gesperrt und sind in dem Land nicht mehr ersichtlich. Ob darunter auch christliche Homepages sind, ist nicht bekannt. (rv)