Priester in Kamerun bei Kämpfen getötet

YAOUNDÉ – Unter bislang ungeklärten Umständen ist ein Priester in Kamerun während bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Militär und Separatisten am 20. Juli getötet worden.

Wie die „Fides“-Agentur berichtet, starb Pfarrer Alexander Sob Nougi im englischsprachigen Südwesten des Landes. Unklar ist, ob der 42 Jahre alte Priester gezielt hingerichtet oder von einem Querschläger getroffen wurde.

Am 14. Juli war ein weiterer Geistlicher in einer anderen anglophonen Region Kameruns getötet worden.

Teile der englischsprachigen Minderheiten im Land kämpfen für einen unabhängigen Staat. Es kommt es häufig zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Separatisten. Seit der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 1960 beschuldigen die anglophonen Kameruner die frankophonen Behörden, sie auszugrenzen.

Am 1. Oktober 2017 hatten Gruppen die Unabhängigkeit der beiden anglophonen Provinzen Kameruns erklärt und die Republik Ambazonia ausgerufen. Das wiederum hatte vermehrte Spannung in den beiden Provinzen zur Folge, mit immer härteren Zusammenstößen. Hunderte Menschen wurden getötet.

Nach Angaben der UN haben 160.000 anglophone Kameruner ihre Heimat verlassen und sind in andere Gebiete des Landes oder ins Ausland gezogen, vor allem nach Nigeria. Die Caritas hatte im Juni eine Hilfskampagne für die Bevölkerung der anglophonen Gebiete gestartet. „Es hat sich eine Situation blinder, unmenschlicher, absurder Gewalt und Radikalisierung entwickelt, die uns sehr besorgt“, schrieben die Bischöfe in einer Erklärung der Bischofskonferenz von Kamerun am 16. Mai und forderten auf „jegliche Form von Gewalt und das gegenseitige Morden zu beenden….und unser Land vor einem unbegründeten und unnützen Bürgerkrieg zu bewahren“. (CNA Deutsch)

Kamerun: Zwei Priester und eine Schwester entführt

ChristenverfolgungZwei italienische Priester aus dem Bistum Vicenza und eine kanadische Schwester sind in der vergangenen Nacht im Norden Kameruns entführt worden. Papst Franziskus erklärt, er bete für die Verschleppten. Kirchenleute in Kamerun fürchten, dass die drei in Händen der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram sind. Die Entführer müssten dazu aus Nigeria nach Kamerun eingedrungen sein. Die Nachricht von der Verschleppung der Missionare hat sich in der Nacht schnell verbreitet; der zuständige Ortsbischof spricht von einer sehr besorgniserregenden Situation. Wir sprachen mit einem Mitarbeiter des Bistums.

„Der Bischof wurde unterrichtet und wird über alle Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten. Ich habe schon mit unseren Schwestern gesprochen, die in der Stadt Maroua sind, wie die anderen Priester. Aber nicht einmal sie wissen etwas, da es bis zum jetzigen Zeitpunkt keine Forderungen gibt.“

Seit vielen Jahren arbeiten schon italienische Priester für die Mission in Kamerun. Im Norden sind zehn Priester eingesetzt. Es gibt offenbar schon lange Drohungen von Terroristen.

„Unsere Priester wurden alarmiert und haben die Mission verlassen. Vorsichtshalber sollten sie sich nur in der Stadt bewegen. Die Entführungsopfer haben sich allerdings zu langsam auf den Weg gemacht, und dadurch kam es dann leider zu dieser Entführung in der Nacht.“ (rv)