Vatikan: Am 21. Oktober neuer Kardinalprotodiakon

  Am Montag, dem 21. Oktober endet die Amtszeit des derzeitigen Kardinalprotodiakons Kardinal Tauran. Eine seiner Aufgaben ist es, nach erfolgreicher Papstwahl im Konklave von der Benediktionsloggia aus die Nachricht von der Wahl eines neuen Papstes der Öffentlichkeit mitzuteilen. In der Vergangenheit oblag dem Kardinalprotodiakon auch die Krönung des neuen Papstes mit der Tiara. Heute beschränkt sich diese auf das Umlegen des päpstlichen Palliums. Ferner gehört es zu seiner Aufgabe, in Stellvertretung des Papstes, den Metropoliten das Pallium umzulegen bzw. an deren Prokuratoren zu übergeben.

Aufgrund der üblichen Verfahrensweise erreichen am 21. Oktober sieben Kardinaldiakone eine Amtszeit von zehn Jahren und haben somit die Möglichkeit auf eine Titelkirche zu optieren („optatio“) bzw. vom Papst zu Kardinalpriestern „pro hac vice“ ernannt zu werden. Diese heranstehenden Kardinaldiakone sind:

  • Georg Maria Martin Kardinal Cottier
  • Julian Kardinal Herranz Casado
  • Javier Kardinal Lozano Barragán
  • Francesco Kardinal Marchisano
  • Renato Raffaele Kardinal Martino
  • Attilio Kardinal Nicora und
  • Jean-Louis Pierre Kardinal Tauran.

Zwar hat Papst Franziskus seit Beginn seines Pontifikats mit einigen Gewohnheiten gebrochen, doch erscheint es durchaus logisch, das er in diesem Fall der Tradition folgen wird. Der nächste Kardinalprotodiakon wird gemäß den Quellen immer der ranghöchste (d. h. der dienstälteste) Diakon aus der Klasse der Kardinaldiakone. Man spricht hier vom „Primus inter Pares“. Entscheidend für die Ernennung zu diesem Amt ist die Reihenfolge der Bekanntgabe der Kardinaldiakone am Tag der Kreierung (hier der 24. März 2006) durch den Papst. Am 21. Oktober stehen vier Kardinaldiakone, in folgender Reihenfolge für dieses Amt heran:

  1. William Joseph Kardinal Levada
  2. Franc Kardinal Rodé
  3. Andrea Kardinal Cordero Lanza di Montezemolo
  4. Albert Kardinal Vanhoye.

Infolgedessen steht als nächster Kardinalprotodiakon der amerikanische Kardinal Levada heran. Insofern Kardinal Levada keine gesundheitlichen oder anderen Gründe hat, die einer Ernennung widersprechen, müsste er am 21. Oktober als Nachfolger von Kardinal Tauran ernannt werden. Levada war vom  13. Mai 2005 bis 02. Juli 2012 Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre im Vatikan. (vh)

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