03.04. 04.04. 15.02. 22.02.
1287 1287 1288 1288
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Konklavedauer: 324 Tage < Krönungstag
   
Sedisvakanz: 325 Tage
   

Konklave vom 04.04.1287 - 22.02.1288 zur Wahl von Papst Nikolaus IV.

 
 
 
 
 
 
 

 

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Honorius IV.

u Sukzession  u

Nikolaus IV.

 

 
 
 
 
 
 
 

 

Giacomo Savelli

 

Giovanni Gaetano Orsini

 

 

Todestag:  03.04.1287

Wahlort: Rom, Savellipalast

Diakon von S. Nicola in Carcere

 

 

Todesort:  Rom

bei S. Sabina

Tulliano

 

 
 
 
 
 
 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sedisvakanz und Konklavedauer

Konklaveteilnehmer (12)

Girolamo Masci d`Ascoli O.Min.

Kardinalbischof von Palestrina

Jean Cholet

Titel von S. Cecilia

Latino Orsini O.P.

Kardinalbischof von Ostia und Velletri, Dekan des Hl. Kollegiums

Matteo Rosso Orsini

Diakon von S. Maria in Portico

Bernard de Languissel

Bischof von Porto und Santa Rufina, Subdekan des Hl. Kollegiums

Giacomo Colonna

Diakon von S. Maria in Via Lata

Giovanni Boccamazza

Bischof von Frascati

Benedetto Caetani, Sen.

Diakon von S. Nicola in Carcere Tulliano

Bentivenga de Bentivengi O.Min.

Bischof von Albano

Hugh of Evesham

Titel von S. Lorenzo in Lucina

Gerardo Bianchi

Bischof von Sabina

Gervais Jeancolet de Clinchamp

Titel von Ss. Silvestro und Martino ai Monti

 

Das Konklave vom 04.04.1287 - 22.02.1288

 

Inhaltsverzeichnis:

 

1. Der Tod Papst Honorius IV.

Im Unterschied zu seinem Vorgänger stammte Papst Honorius IV. aus einer angesehenen römischen Familie und konnte ohne Schwierigkeiten die päpstliche Residenz von Perugia nach Rom verlegen. Hier führte er die päpstlichen Geschäfte im ausgebauten Savellipalast. In seinem kurzen Pontifikat bemühte sich Honorius den Frieden im Kirchenstaat aufrechtzuerhalten. In seine Regierungszeit fällt ein Kardinalskonsistorium mit nur einer Kreierung, am 22.12. 1285 erhebt er den Erzbischof von Monreale Giovanni Boccamazza in den Kardinalsstand. Er starb am 03.04.1287 in seiner Residenz auf dem Aventin in Rom an der Gicht und ward in der Peterskirche beigesetzt. Im 16. Jahrhundert wurden seine sterblichen Überreste nach S. Maria in Aracoeli überführt.      >zurück

2. Struktur des Kardinalskollegiums

Am Todestag von Papst Honorius IV. bestand das Heilige Kollegium aus insgesamt 16 Purpurträgern. Unmittelbar nach seinem Todestag, dem 03.04.1287 verstarben drei Kardinäle,

  • Goffredo Kardinal da Alatri
  • Giordano Kardinal Orsini und
  • Geoffroy Kardinal Barbeau

Ein weiterer Kardinal verstarb am fünften Tag der Sedisvakanz, am 08.04.1287, dies war

  • Glusiano Kardinal de Casate.

Es ist sehr unwahrscheinlich, dass diese vier Eminenzen am Beginn des Konklavegeschehens teilgenommen haben, an der letztendlichen Wahl des neuen Papstes waren sie jedenfalls unbeteiligt. Vermutlich sind alle vier Kardinäle, der in Rom zu dieser Zeit grassierenden Malaria zum Opfer gefallen. Das Heilige Wahlkollegium umfasste mit Konklavebeginn am 04.04.1287 also 12 Kardinäle ( siehe Konklaveteilnehmer oben ).   >zurück

3. Konklavebestimmungen

Die Dekretalien ”In nomine Domini” vom 13.04.1059 von Papst Nikolaus II. und “Licet de vitanda” aus dem Jahr 1179 von Papst Alexander III. und die Beschlüsse “Compilationes” des 4. Laterankonzils aus dem Jahr 1215. Das Dekret “Quia frequenter” von Papst Innozenz IV. vom 1. Konzil von Lyon am 28.08.1245. Die wohl entscheidendste Dekretalie nach der von Papst Nikolaus III. wurde die beim 2. Konzil von Lyon erlassene Wahlverordnung von Papst Gregor X. am 16.07.1274 “Ubi periculum” (“Wo Gefahr ist”). Viele Details dieser Wahlverordung von Papst Gregor X. findet man noch heute, nach über 720 Jahren in der Apostolischen Konstitution von Papst Johannes Paul II. “Universi Dominici Gregis“ vom 22.02.1996. Die Wahlverordung von Papst Gregor X. fand nur wenig Anklang. Bereits Papst Hadrian V. suspendierte sie mündlich und Papst Johannes XXI. hob sie mit der Konstitution “Licet” am 20.09.1276 auf, ohne jedoch für eine neue Wahlverordnung gesorgt zu haben.     >zurück

4. Das Konklave

Bereits einen Tag nach dem Tod von Papst Honorius IV. traten die anwesenden Kardinäle im Savellipalast auf dem Aventin

Savellipalast (heute)

zum vierten Konklave in Rom zusammen und es sollte auch das vierte Konklave nach der Aufhebung der Wahlverordung “Ubi periculum” durch Papst Johannes XXI. sein. Die gegensätzlichen Fraktionen der gespaltenen 12 Eminenzen konnten sich so schnell nicht einigen und so verging Woche für Woche und Monat für Monat. Zu dieser Zeit tobte in den Mauern Roms immer noch das Malariafieber, welches mit Honorius Tod bereits vier Opfer in den Reihen der Kardinäle gefordert hatte. Am 04.09.1287 ereilte den nächsten Bruder des Heiligen Kollegiums der Malariatod, der unter Papst Martin IV. kreierte Kardinal Hugh of Evesham verstarb im Konklave. Wenig später, am 15. des selben Monats kostete die Malaria den französischen Kardinal Gervais Jeancolet de Clinchamp sein Leben. Verständlicherweise breitete sich in diesen Tagen in den Reihen der Wähler die Angst über den Fiebertod mehr und mehr aus, und somit kam es zum Konklaveabbruch. Das Konklave wurde unterbrochen und die Wahlmannschaft verließ den Konklaveort. Nur Einer hat der Überlieferung nach ausgeharrt und blieb standhaft, der Bischof von Palestrina und ehemalige Franziskanergeneral Gerolamo Masci Kardinal d`Ascoli. Bekannt für seine Hartnäckigkeit, hatte er in der Vergangenheit den Kardianalshut zweimal abgelehnt und nur aus tiefem Gehorsam gegenüber Papst Nikolaus III. letztendlich doch die hohe Würde angenommen. Nach dem das Heilige Kollegium wieder im Konklave versammelt war, kam es am 15.02.1288 endlich zu einer einstimmigen Wahl. Eben dieser hartnäckige Franziskaner, Bischof von Palestri- na wurde gewählt, doch nahm er als Nikolaus IV. die Wahl erst an, als er in einem zweiten Wahlgang am 22.02.1288 bestätigt wurde. Gerolamo Masci Kardinal d`Ascoli wurde noch am selben Tag zu Nikolaus IV. inthronisiert und eine lange Sedisvakanz von 325 Tagen fand endlich ihr Ende.      

>zurück                         

>zurück Papstbiographie

Stand: 01.02.2003  

 

 

 

 

Quellenverzeichnis:

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Illustrierte Papstgeschichte (Band 1)

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Schelle Klaus

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