26.07. 06.08. 09.08. 25.08.
1471 1471 1471 1471
         
Konklavedauer:   3 Tage  
           
Sedisvakanz: 30 Tage
   

Konklave vom 06.-09.08.1471 zur Wahl von Papst Sixtus IV.

 
 
 
 
 
 
 

 

 

 
 
 
 
 

 

Paul II.

u Sukzession  u

Sixtus IV.

 

 
 
 
 
 
 
 

 

Pietro Barbo

 

Francesco della Rovere

 

 

Todestag:  26.07.1471

Wahlort: Rom, Vatikan

Titel von S. Pietro in Vincoli

 

 

Todesort:  Rom

 

 

 

 
 
 
 
 
 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sedisvakanz und Konklavedauer

Konklaveteilnehmer (18)

Francesco d`Albescola della Rovere de Saona O.F.M.

Titel von S. Pietro in Vincoli

Giacomo Ammannati-Piccolomini (oder Jacopo)

Titel von S. Crisogono, Bischof von Pavia

Guillaume d´Estouteville

Bischof von Ostia und Velletri, Erzbischof von Rouen, Farnce und Dekan des Hl. Kollegiums

Francesco Gonzaga

Diakon von S. Maria Nuova

Johannes Bessarion

Bischof von Sabina

Oliviero Carafa

Titel von S. Eusebio und Erzbischof von Naples

Latino Orsini

Bischof von Frascati

Amico Agnifilo della Rocca

Titel von S. Maria in Trastevere

Filippo Calandrini

Bischof von Albano und Bologna

Marco Barbo

Titel von S. Marco und Patriarch von Aquileia

Rodrigo Lanzol-Borja y Borja

Diakon von S. Nicola in Carcere Tullino, Administrator von Valenzia (Spanien)

Teodoro (Paleologo) di Monteferrato

Diakon von S. Teodoro

Angelo Capranica

Titel von S. Croce in Gerusalemme,

Giovanni Battista Zeno

Titel von S. Anastasia

Bernardo Eruli

Titel von S. Sabina und Bischof von Spoleto

Giovanni Michiel

Diakon von S. Angelo in Pescheria

Niccoló Fortiguerra (oder Forteguerri)

Titel von S. Cecilia und Bischof von Teano

Bartolomeo Roverella

Titel von S. Clementa und Erzbischof von Ravenna

 

Das Konklave vom 06.-09.08.1471

 

Inhaltsverzeichnis:

 

1. Der Tod Papst Paul II.

Papst Eugen IV. war der Oheim von Pietro Barbo und hatte ihn bereits im jungen Alter von 23 Jahren zum Kardinal erhoben. Notwendige kirchliche Reformen setzte Papst Paul II. nicht um. Einige Historiker beschreiben Paul II. als verschlossen und Mensch mit schwer zugänglichem Charakter. Von den Humanisten gehasst, zitiert Bartolomeo Platina in seiner Papstgeschichte Papst Paul II. als Feind der Wissenschaft und Künste.  Am 18.01.1469 konnte Papst Paul II. die Errichtung der Bistümer Wien und Wiener Neustadt erreichen, dank seiner guten Beziehungen zu Kaiser Friedrich III. Sicher aus Eigennutz verkündete er 1470 mit der Bulle “Ineffabilis Providentia”, dass künftig alle 25, statt wie bisher durch Papst Klemens VI. festgelegt alle 50 Jahre, ein Jubeljahr gefeiert werden sollte. Er selbst erlebte die Jubelfeier nicht mehr. Im Alter von 53 Jahren erlag er am 26.07.1471 einem Schlaganfall in Rom. In seinem Pontifikat kreierte er 10 Kardinäle unter ihnen auch drei seiner Neffen. Der Vorwurf des Nepotismus ist also sicher gerechtfertigt und angebracht. Diese Neffen waren folgende Purpurträger:

  • Marco Kardinal Barbo, Patriarch von Aquileia,
  • Giovanni Battista Kardinal Zeno, Titel von S. Anastasia und
  • Giovanni Kardinal Michiel, Diakon von S. Angelo in Pescheria.

Unter den Kardinälen seines Pontifikats war auch ein künftiger Papst. Beigesetzt ist Papst Paul II. in St. Peter zu Rom.    >zurück

2. Struktur des Kardinalskollegiums

Mit seinem Tod am 26.07.1471 umfasste das Heilige Kollegium insgesamt 25 Kardinäle. Von diesen waren folgende 7 nicht am Konklave beteiligt:

 

  • Alain Kardinal de Coetivy, Bischof von Palestrina,
  • Jean Kardinal Rolin, Bischof von Autun (Frankreich),
  • Luis Juan Kardinal del Milá y Borja, Bischof von Lérida (Spanien),
  • Jean Kardinal Jouffroy, Bischof von Albi (Frankreich),
  • Thomas Kardinal Bourchier, Erzbischof von Canterbury (England),
  • Jean Kardinal Balue, Bischof von Angers (Frankreich) sowie
  • Francesco Kardinal Nanni-Todeschini-Piccolomini, Bischof von Siena.

Das verbliebene Kollegium setzte sich folgendermaßen zusammen:

  • 2 Kardinäle aus dem Pontifikat Papst Eugen IV.
  • 2 Kardinäle aus dem Pontifikat Papst Nikolaus V.
  • 1 Kardinal aus dem Pontifikat Papst Calixtus III.
  • 6 Kardinäle aus dem Pontifikat Papst Pius II. und
  • 7 Kardinäle aus dem Pontifikat Papst Paul II.

Der erfahrenste Konklaveteilnehmer war Johannes Kardinal Bessarion.

Bild vergrößern!

Johannes Kardinal Bessarion

Für ihn wurde das Konklave im Jahr 1471 das fünfte in seinem Kardinalat. Somit traten am 06.08.1471 noch 18 Kardinäle ( siehe Konkalveteilnehmer oben ) in das Konklave im Vatikan ein. >zurück

3. Konklavebestimmungen

Die Dekretalien ”In nomine Domini” vom 13.04.1059 von Papst Nikolaus II. und “Licet de vitanda” aus dem Jahr 1179 von Papst Alexander III. und die Beschlüsse “Compilationes” des 4. Laterankonzils aus dem Jahr 1215. Das Dekret “Quia frequenter” von Papst Innozenz IV. vom 1. Konzil von Lyon am 28.08.1245. Die wohl entscheidendste Dekretalie nach der von Papst Nikolaus III. wurde die beim 2. Konzil von Lyon erlassene Wahlverordnung von Papst Gregor X. am 16.07.1274 “Ubi periculum” (“Wo Gefahr ist”). Viele Details dieser Wahlverordung von Papst Gregor X. findet man noch heute, nach über 720 Jahren in der Apostolischen Konstitution von Papst Johannes Paul II. “Universi Dominici Gregis“ vom 22.02 .1996. Die Wahlverordung von Papst Gregor X. fand nur wenig Anklang. Bereits Papst Hadrian V. suspendierte sie mündlich und Papst Johannes XXI. hob sie mit der Konstitution “Licet” am 20.09.1276 auf, ohne jedoch für eine neue Wahlverordnung gesorgt zu haben. Erst 18 Jahre später, am 28.09.1294 setzt Papst Cölestin V. (“Engelspapst”) die gregorianische Wahlverordung “Ubi periculum” wieder in Kraft. Papst Clemens V. verfügte am Konzil von Vienne 1311-1312 die Bulle “Ne Romani” , welche einige Zusätze zur gregorianischen Wahlverordnung brachte und im siebten Buch des kirchlichen Rechtsbuches “Clementinen” Aufnahme fand. Papst Clemens VI. milderte durch die Bulle “Licet in constitutione” vom 06.12 .1351 die bisherige Konklaveordnung in einigen Punkten ab. Am 19.03.1378 erließ Papst Gregor XI. das Dekret “Periculis et detrimentis” (“In Gefahren und Missständen”). >zurück

4. Das  Konklave

Wie mit der Wahlverordnung “Ubi periculum” vorgegeben, warteten die in Rom anwesenden Kardinäle die Zeit der Exequien ab und man begann das Konklave am 06.08.1471. Auch in dieser Papstwahl wurden Wahlkapitulationen beschworen. Zu ihnen gehörte der unselige Nepotismus und die Einberufung eines Konzils. Am 09.08.1471 wurde Kardinal della Rovere zum neuen Kirchenoberhaupt gewählt. Als Papstnamen wählte er Sixtus IV. aus und wurde am 25.08.1471 in Rom zum Papst gekrönt. Der neugewählte Papst stammte aus Celle bei Savona und war Franziskaner-Mönch, Professor an der Ordensschule und Generalminister seines Ordens gewesen. Schon kurz nach seiner Wahl zum Papst folgte er der Linie seiner Vorgänger und verfiel dem Nepotismus.    

>zurück                                        

>zur Papstbiographie zurück

Stand: 30.05.2004

 

 

 

 

Quellenverzeichnis:

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Geschichte der Konzilien

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1998

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Illustrierte Papstgeschichte (Band 1-3)

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Del Re Niccoló

Vatikan Lexikon

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Denzler Georg

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Die Päpste in Lebensbildern

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Kotzula Stephan

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Nersinger Ulrich

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1931

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Im Inneren des Vatikan

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1998

Schelle Klaus

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Schimnelpfennig Bernhard

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2002

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