Im Petersdom ist am Vormittag die Trauermesse für Kardinal Tomas Spidlik gefeiert worden. Der Diakon von Sant´Agata de Goti war am vergangenen Freitag im Alter von 90 Jahren gestorben. Zelebrant der Messe war der Dekan des Kardinalskollegiums, Angelo Sodano. Veronica Pohl berichtet:
Am Ende des Gottesdienstes kam Papst Benedikt XVI. in den Dom und nahm die Aussegnung des Leichnams vor. In seiner Ansprache würdigte Benedikt XVI. die Verdienste des toten Kardinals insbesondere für den Kontakt zu den Ostkirchen. Er erinnerte an die schwierigen Jahre, die der junge Spidlik unter totalitären Regimen erleben musste. Dieses Los habe er mit Johannes Paul II. geteilt, hob der Papst hervor. Seine wichtigste Predigt hielt Spidlik am 18. April 2005 – fast auf den Tag genau fünf Jahre vor seinem Tod – vor den zum Konklave versammelten Kardinälen in der Sixtinischen Kapelle. (rv)
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Vatikan/Tschech. Rep.: Kardinal Spidlik gestorben
Der tschechische Kardinal und Ostkirchenexperte Tomas Spidlik ist im Alter von 90 Jahren am Freitagabend in Rom gestorben. Der Papst hat in einem Beileidtelegramm an diesem Samstag den Verstorbenen gewürdigt. Die Kirche habe einen guten Kenner der ostkirchlichen Spiritualität verloren, so Benedikt XVI. Als Dozent am Päpstlichen Orientalischen Institut und Autor zahlreicher Publikationen hatte sich der Jesuit auch international einen Namen gemacht. In Würdigung seiner herausragenden Verdienste hatte Papst Johannes Paul II. ihm 2003 den Kardinalspurpur verliehen. Seine wohl wichtigste Predigt hielt Spidlik am 18. April 2005 – fast auf den Tag genau fünf Jahre vor seinem Tod – vor den zum Konklave versammelten Kardinälen in der Sixtinischen Kapelle. An der Papstwahl selbst durfte er nicht teilnehmen, weil er die Altersgrenze von 80 Jahren bereits überschritten hatte. Nach seinem Tod zählt das Kardinalskollegium 181 Mitglieder. Von diesen könnten jedoch nur die 108 unter 80-Jährigen an einer Papstwahl teilnehmen. Spidlik wurde am 17. Dezember 1919 im mährischen Boskovice geboren und trat 1940 in den Jesuitenorden ein. Ab 1951 arbeitete er für die tschechische Abteilung von „Radio Vatikan" in Rom. (rv)