UNO-Konferenz: Vatikan fordert „faire und nachhaltige Wirtschaft“

UNO-FahneDer Ständige Beobachter des Heiligens Stuhls bei der UNO in New York, Erzbischof Bernardito Auza, stellte bei der UN-Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung im Juli 2015 in Addis Abeba klar, dass die Wirtschaft nicht von selbst zu einer „fairen Wirtschaft“ werde. Die Märkte werden dies nicht von selbst begünstigen.

Eine nachhaltige Wirtschaft sei nur dann möglich, wenn an der Basis eine friedlichen Gesellschaft stehe, und ein Weltwirtschaftssystem , welches die Umwelt schütze. Der Vatikanvertreter unterstrich mit Bestimmtheit, dass die Lösung für den Welthunger und die Armutsbekämpfung nicht dem Markt alleine überlassen werden könne.

Erzbischof Auza betonte, dass für eine nachhaltige Wirtschaft drei Aspekte notwendig seien: die Aktivierung der finanziellen Ressourcen, die Gestaltung eines brüderlichen-internationalen wirtschaftlichen Wettbewerbs, der wirtschaftlich schwache Länder unterstütze und eine wirkungsvolle Überwachung der auf den UN-Konferenzen beschlossenen Maßnahmen. Nur durch eine genzielte Kontrolle und einem „Monitoring“ können die Ziele erreicht werden. Keine Person und Kein Land solle von dieser Wirtschaft ausgeschlossen werden.

Der im Juli stattfindende Gipfel in Addis Abeba zur Entwicklungsfinanzierung bereitet den Weg für die UN-Generalversammlung im September 2015 in New York, auf der die neue Post-2015-Agenda mit universellen Zielen für nachhaltige Entwicklung verabschiedet wird. Auch für den Klimagipfel in Paris im Dezember, auf dem das Kyoto-Nachfolgeabkommen beschlossen werden soll, ist er zentral. Diese drei Gipfel sind miteinander verknüpft. (rv)

Papst: „Atomwaffen vollständig abschaffen!“

 

Papst Benedikt XVI. hofft darauf, dass „Atomwaffen vollständig vom Antlitz der Erde verschwinden". Das sagte er an diesem Mittwoch bei seiner Generalaudienz in Rom. Vor Tausenden von Pilgern und Besuchern betete der Papst für die UNO-Konferenz, die sich seit Montag in New York mit der Nichtverbreitung von Atomwaffen beschäftigt.
„Der Prozess einer einvernehmlichen und sicheren nuklearen Abrüstung hängt eng zusammen mit dem Erfüllen der Abmachungen, die man in dieser Hinsicht international eingegangen ist. Frieden beruht nämlich auf Vertrauen und auf dem Erfüllen der Abmachungen, nicht etwa nur auf dem Gleichgewicht der Stärke. In diesem Sinn ermuntere ich alle Initiativen, die für Abrüstung sind und für die Schaffung atomwaffenfreier Zonen… Die Perspektive ist das vollständige Tilgen der Atomwaffen vom Antlitz der Erde."
Die Gesprächsteilnehmer in New York sollten „über ihren Schatten springen" und „geduldig" an den politischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen des Friedens arbeiten: „Damit helfen sie der integralen menschlichen Entwicklung und dem wahren Willen der Völker."
In einer deutschsprachigen Katechese beschäftigte sich Papst Benedikt an diesem Mittwoch wieder mit dem „Priesterjahr", das im Juni zu Ende geht. Dabei betonte er, Priester müssten sich um Heiligkeit bemühen, um andere zu Gott führen zu können.
„Die Heiligkeit ist eine besondere Eigenschaft Gottes, der absolute Wahrheit und Güte, Liebe und Schönheit ist. Eine Person heiligen heißt dann, sie in Kontakt mit Gott zu bringen, mit seinem Licht, mit der Wahrheit und der reinen Liebe. Und dieser Kontakt wird den Menschen verwandeln. Wir glauben fest: Es ist Christus selbst, der heilig macht. Die Mission seiner Jünger begann damit, daß er sie in seine heiligende Nähe rief (vgl. Mk 3, 14). Dieser Ruf setzt sich in der Geschichte durch das Weihesakrament fort, mit dem der Herr die Priester zu Trägern und Vermittlern seines Heilswirkens an die Menschen macht. Die Priester sind berufen, bei diesem Werk mitzuwirken und danach zu streben, in ihrem eigenen Leben mit der Person des Erlösers immer mehr eins zu werden.
Papst Benedikt hob bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch ansonsten die zentrale Bedeutung der Sakramente für Kirche und Priester hervor. In den vergangenen Jahrzehnten sei in der Glaubensverkündigung häufig das Wort in den Vordergrund gestellt worden; doch die Botschaft Christi lasse sich nicht allein durch Predigten vermitteln. Aufgabe des Priesters sei es, das Evangelium Christi sowohl durch Worte als auch durch die Sakramente zu verkünden, hob der Papst hervor. Die Eucharistiefeier müsse hierbei im Mittelpunkt stehen. (rv)