„Keine Königin mit Distanz“: Videobotschaft nach Tschenstochau

Die Polen nennen den Ort Jasna Góra, den Hellen Berg, Papst Franziskus nennt ihn die spirituelle Hauptstadt Polens: In einer Videobotschaft spricht Papst Franziskus an diesem Samstag zu Pilgern, die nach Częstochowa (Tschenstochau) gekommen sind, um den 300. Jahrestag der Anerkennung des Wallfahrtsortes durch die Päpste zu feiern. „Es ist eine große Ehre, als Mutter eine Königin zu haben, aber schenkt noch größere Freude, als Königin eine Mutter zu haben“, so der Papst. Polen habe ein „mütterliches Herz“, ihr, der Muttergottes, „vertraut ihr alles an: die Vergangenheit, die Gegenwart, die Zukunft, die Freuden und Ängste eures eigenen Lebens und die eures Landes. Das ist sehr gut.“

Der Papst erinnerte an seinen eigenen Besuch in Częstochowa vor einem Jahr, Anlass war die Feier des 1050 Jahrestages der Taufe Polens.

Eine den Sohn umarmende Mutter

„Das heilige Bild zeigt uns, dass Maria keine Königin mit Distanz ist, die auf einem Thron sitzt, sondern eine Mutter, die ihren Sohn umarmt und mit ihm uns, alle ihre Kinder. Sie ist eine echte Mutter, mit ihrem gezeichneten Gesicht, eine Mutter, die mit uns leidet weil sie sich die Probleme unseres Lebens zu Herzen nimmt. Sie ist eine Mutter, die uns nahe ist und die uns nie aus dem Blick verliert, eine zärtliche Mutter, die uns auf unserem täglichen Lebensweg an die Hand nimmt.“

Er wünsche allen aus Anlass dieses Jubiläums, dass sie spürten, dass sie keine Waisen seien: da sei immer diese Mutter für alle da. „Die Madonna schenke euch die Gnade, euch gemeinsam zu freuen“, wünsche der Papst abschließend, „wie eine um die Mutter versammelte Familie.“ (rv)

Papstreise nach Polen: das Programm

WJT2016Der Vatikan hat an diesem Donnerstag das offizielle Programm der Papstreise nach Polen bekanntgegeben. Franziskus wird sich vom 27. bis 31. Juli in der Heimat seines heiligen Vorgängers Johannes Paul II. aufhalten. In Krakau nimmt er am 31. Weltjugendtag teil.

Am ersten Reisetag, 27. Juli, trifft Franziskus gegen 16 Uhr in Krakau ein. Eine Stunde später hält er im Ehrenhof des Krakauer Königsschlosses Wawel seine erste große Rede. Anschließend stattet er dort Präsident Duda einen Höflichkeitsbesuch ab. Um 18.30 Uhr ist in der Wawel-Kathedrale eine Begegnung mit den polnischen Bischöfen vorgesehen.

Am Donnerstag, 28. Juli, hält sich Franziskus im Marienwallfahrtsort Tschenstochau auf. Dort feiert er vormittags eine heilige Messe zum 1050. Jahrestag der Taufe Polens. Am Nachmittag ist er zurück in Krakau und heißt im Blonia-Park Jugendliche willkommen, die zum Weltjugendtag angereist sind.

Freitag, 29. Juli, steht im Zeichen des Papstbesuchs auf dem Gelände des früheren Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Franziskus stellt sich damit in die Reihe seiner Vorgänger Johannes Paul II. und Benedikt XVI. Am Nachmittag will er ein Kinderkrankenhaus in Krakau besuchen und anschließend am Kreuzweg der Jugendlichen teilnehmen.

Am Samstag, 30. Juli, wird Franziskus die Heilige Pforte an der Wallfahrtskirche der göttlichen Barmherzigkeit in Krakau-Lagiewniki durchschreiten; dort will er dann auch mit Priestern, Seminaristen und Ordensleuten die Messe feiern. Abends um 19.30 Uhr beginnt die für Weltjugendtage charakteristische Gebetsvigil auf dem „Campus Misericordiae“.

Sonntag, 31. Juli, ist der letzte Reisetag. Mit einer großen Messe beschließt Franziskus den Weltjugendtag; anschließend bedankt er sich bei den freiwilligen Helfern und Organisatoren des Großereignisses, bevor er gegen 18.30 Uhr von Krakau abfliegt. In Rom wird er um 20.25 Uhr zurückerwartet. (rv)