USA: Gute Nachrichten für Genealogen

Quelle: NCR (Screenshot am 30. April)

Wer den Stammbaum der eigenen Familie erforschen will, kommt ohne Einsichtnahme der Kirchenbücher nicht zum Ziel.

Vaticanhistory – Martin Marker.

Aus den Vereinigten Staaten von Amerika kommt für Genealogen eine gute Nachricht. Das Erzbistum New York digitalisiert 8 Millionen kirchliche Aufzeichnungen. Hierzu berichtete „National Catholic Register“ (NCR) wichtige Details am Sonntag.

„Die Diözesanakten befinden sich derzeit auf Mikrofilm, in Datenbanken und auf Papierkopien in den Pfarreien und den Hauptarchiven. Alles in allem enthalten die veröffentlichten Indices 8 Millionen sakramentale Aufzeichnungen, die von 1785 bis 1918 reichen. Neue Aufzeichnungen werden jedes Jahr verfügbar sein, während eine Lücke von 100 Jahren aufrechterhalten wird, um die Privatsphäre von Menschen, die noch leben, zu respektieren.“

Kardinal Timothy Dolan, Erzbischof von New York, bemerkt in einer Erklärung:

„Es ist für uns äußerst wichtig, dass wir diese Offenheit mit einem Respekt für die Privatsphäre derer, deren Leben sich in diesen Aufzeichnungen widerspiegelt, ausbalancieren. Aus diesem Grund haben wir für alle von uns veröffentlichten Datensätze eine 100-jährige Datenschutzregel eingeführt.“

Der Index ist jetzt auf „Find My Past“ aktiv und kann nach Namen, Daten, Sakramenten und Pfarreien durchsucht werden. „Find My Past“ ist das größte genealogische Archiv für England und Irland. Es enthält 8,5 Milliarden Familiengeschichtsaufzeichnungen, darunter die größte Sammlung britischer Kirchenbücher, Wählerverzeichnisse, 24 Millionen Seiten britischer und irischer Zeitungen und viele katholische Kirchenbücher aus U.K. und den US.

Viele Ahnenforscher werden sicherlich die sogenannten „Mormonenfilme“ kennen. Forscher, deren Ahnen nicht in Deutschland sondern im Ausland gelebt haben, schätzen diese Filme der Mormonen „Kirche der Heiligen der Letzten Tage“ (wie Ancestry.com) besonders. Wie NCR berichtet wird jedoch mit der „Kirche der Heiligen der Letzten Tage“ keine Zusammenarbeit angestrebt. Im Jahr 2017 arbeitete „Find My Past“ mit der Erzdiözese von Philadelphia zusammen, um seine Aufzeichnungen online zu bringen. Cait Kokolus, Direktorin des Philadelphia Archdiocesan Historical Records Center, fand, dass die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen einfach sei, und empfahl es anderen Diözesen. Das Genealogieunternehmen digitalisierte den Mikrofilm und übernahm die Kosten für den Versand und das Fotografieren von Aufzeichnungen, die während des ursprünglichen Mikrofilmverfahrens ausgelassen worden waren.

NCR berichtet ferner:

„Eine vertragliche Vereinbarung, die wir getroffen haben“, sagte sie, „war, dass die Information nicht mit irgendeiner mormonischen Organisation geteilt werden. Dies stand im Einklang mit einer Entscheidung des USCCB vor einigen Jahren, als sich viele Diözesen der Mormonen näherten, um freie Taufaufzeichnungen zu digitalisieren.

Alle Register der Pfarreien werden ins Archiv gebracht und in Farbe fotografiert. Vierzig Jahre sind vergangen, seit sie zum letzten Mal auf Mikrofilme aufgenommen wurden, und die Technologie ermöglicht jetzt eine viel höhere Bildqualität. Die Archivare werden neben den Bildern auch die in den Aufzeichnungen gefundenen Anmerkungen überprüfen. Zusätzlich werden Konservierungsarbeiten an älteren Registern durchführen. Gerade diese Konservierungsarbeiten sind besonders wichtig. Oftmals sind Kirchenbücher durch ihre lange Lagerung beschädigt und im Original bzw. auf Mikrofilmen kaum noch zu identifizieren. Die letzte Phase wird die Digitalisierung des gesamten Bestandes der Erzdiözese New York sein. (vh – mm)