Papst Benedikt: Aufruf zu Solidarität mit Migranten

In seiner Ansprache nach dem Angelusgebet an diesem zweiten Adventssonntag hat Papst Benedikt in französischer Sprache dazu aufgerufen, Solidarität mit Migranten zu zeigen, die sich aus verschiedensten Gründen dazu gezwungen sehen, ihre angestammte Heimat zu verlassen:

„Der Advent lädt uns dazu ein, den Herrn zu treffen, und uns folglich auf den Weg zu machen. Diese Realität ist den Menschen wohl bekannt, die dazu gezwungen sind, ihre Region aus verschiedenen Gründen zu verlassen, darunter die Kriege oder die Armut. Migranten kennen die Ungewissheit und treffen häufig auf wenig Verständnis. Mögen sie wohl aufgenommen werden und eine würdige Existenz führen! Möge ihnen in dieser Vorweihnachtszeit brüderliche und freudige Solidarität zu Hilfe kommen und ihre Hoffnung aufrecht erhalten!"

In seinem Angelus hatte Papst Benedikt XVI. zuvor Bezug auf das Evangelium des zweiten Adventssonntags genommen, das von Johannes dem Täufer berichtet. Johannes der Täufer, so Papst Benedikt, werde bereits durch die Umstände seiner Empfängnis und seiner Geburt zu Christus in Relation gesetzt (vgl. Die Kindheitsgeschichten). Die Stimme Johannes des Täufers rufe zwar das Wort aus, doch es sei Gottes Wort selbst, das in der Wüste auf ihn herabkomme:

„Wir haben die Aufgabe, heute auf diese Stimme zu hören, um im Herzen Platz und Aufnahmefähigkeit für Christus, das Wort, das uns rettet, zu schaffen. Bereiten wir uns darauf vor, in dieser Adventszeit mit den Augen des Glaubens in der bescheidenen Grotte zu Bethlehem das Heil, das von Gott kommt, zu sehen (vgl. Lk 3,6). In der Konsumgesellschaft, in der man versucht ist, die Freude in weltlichen Dingen zu suchen, lehrt der Täufer uns, uns in unserem Leben auf das Wesentliche zu konzentrieren, damit Weihnachten nicht nur wie ein äußeres Fest gelebt werde, sondern als Fest des Gottessohnes, der gekommen ist, um den Menschen den Frieden, das Leben und die wahre Freude zu bringen."

An die deutschsprachigen Pilger gewandt, erinnerte der Papst daran, dass das Sakrament der Versöhnung ein Geschenk Gottes an uns sei, das stets aufs Neue zu empfangen sei:

„Ganz herzlich grüße ich die Pilger und Besucher deutscher Sprache. Das Evangelium des zweiten Adventssonntags berichtet von der Predigt des heiligen Johannes des Täufers, der zu Umkehr und Versöhnung mit Gott aufruft. Auch wir sind eingeladen, immer wieder das Geschenk der Vergebung von Gott zu empfangen, neue Menschen zu werden. Das Sakrament der Versöhnung ist ein besonderer Ort, um dem barmherzigen Gott zu begegnen. Hier vergibt der Herr alle Sünden, hier heilt er unsere Verwundungen und macht alles gut. Jedes verzagte Herz nimmt er in seine Hände und schenkt uns seinen Frieden und seine Freude. Gott segne euch alle!" (rv)