Schewtschuk will gemeinsamen Weg mit Orthodoxen gehen

Großerzbischof SchewtschukEinen gemeinsamen Weg mit den orthodoxen Christen und Kirchen gehen und einen Weg des Frieden gemeinsam gestalten – das betonte der Großbischof von Kiew Swjatoslaw Schewtschuk in einem Gespräch mit Journalisten am Dienstag in Rom. Darüber wolle er auch mit dem Papst in den kommenden Tagen sprechen Über das Treffen von Papst Franziskus und Patriarch Kyrill auf Kuba habe er gemischte Gefühle, die jedoch grundsätzlich positiv seien: „Ich denke diese Umarmung war eine heilige Angelegenheit. Diese Art von Treffen sind die Meilensteine im ökumenischen Weg der Kirche,“ so Schewtschuk.

Der Großbischof von Kiew erwähnte, dass die während des Kirchengipfels auf Kuba unterzeichnete Erklärung zwischen Papst Franziskus und dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill Polemiken ausgelöst habe. Heute spreche man nicht mehr viel über den Krieg in der Ukraine. Aber es sei ein tägliches Drama für 45 Millionen Menschen: Jeden Tag gibt es Tote, Verletzte, Eintritte von russischen Soldaten mit schweren Waffen. Es sei eben, wie schon oft gehört, kein ziviler Konflikt, sondern eine von außen eindringende Aggression und das sei so nicht in der gemeinsamen Erklärung von Papst und dem russischen Patriarchen klar gesagt worden. Er ergänzt:

„Aber der Papst hat es dann klargestellt, dass er mit beiden Präsidenten gesprochen hat und er richtete sich an den Präsidenten Putin und auch an den ukrainischen Poroschenko. Und das ist wirklich schön und beruhigend, denn so hat er gesagt: ‚Ich habe mit allen gesprochen und gesagt: beendet es! Schließt Frieden!“

Schewtschuk betonte im Gespräch von Radio Vatikan, dass er das ukrainische Volk und dessen Schmerz über die Übereinkunft von Papst und Patriarchen verstehe. Viele fühlten sich „verraten“. Daher fühle er sich auch verpflichtet eine Art „Sprecher“ des Volkes zu sein: „Der Papst muss diese Gefühle kennen und er hat sogar gesagt, dass er diese Gefühle respektiert und dass das ukrainische Volk leidet. Es leidet wirklich am Krieg, und das verhindere vielleicht die prophetische Geste (des Papstes) zu verstehen.“

Jetzt benötigten die Christen einen gemeinsamen Weg, betonte der Großbischof von Kiew. Der Weg der Einheit sei nur erreichbar durch „Dialog, Zuhören und Vergeben“ und dieser Weg sei wiederum nur durch eine vollkommene Abgliederung der „geopolitischen Agenda“ und durch eine „Befreiung des Wahnsinn der Mächtigen dieser Welt“ möglich. Wann es zu weiteren spezifischen ökumenischen Schritten kommen soll, wurde jedoch nicht erläutert.

(rv)