Papst an Polizisten: „Benachteiligten helfen“

Carabinieri„Jeder Mensch ist von Gott geliebt, ist sein Geschöpf und verdient Aufnahme und Respekt.“ Das hat Papst Franziskus an diesem Montag ausgerechnet Polizisten ins Stammbuch geschrieben. Der Papst empfing den Verband italienischer Carabinieri, der für den Schutz der Zone rund um Sankt Peter zuständig ist. Dabei ging er mit keinem Wort auf Terrordrohungen und verschärfte Sicherheitsmaßnahmen ein; stattdessen legte er den Uniformierten ans Herz, vor allem „benachteiligten Menschen in ihren Schwierigkeiten zu helfen“.

„Ich danke Ihnen sehr für Ihre Arbeit im Dienst der Pilger und Touristen! Das ist eine Aktivität, die Professionalität und Verantwortungsbewußtsein verlangt, aber dazu auch Geduld, Offenheit und Aufmerksamkeit für die Menschen, von denen viele ältere Menschen sind. Das sind nicht leichte Qualitäten…“ Franziskus sagte auch einiges zum laufenden Heiligen Jahr der Barmherzigkeit: Es sei eine gute Gelegenheit zu einer „inneren Reinigung“, die einem dann „auch bei der Ausübung der täglichen Pflichten“ zugute komme.

„Diese geistliche Dimension des Jubeljahres sollte jeden von uns dazu veranlassen, sich zu fragen, wie treu er wirklich den Ansprüchen des Evangeliums gegenüber ist. Der Herr ruft uns zu dieser Treue, einen jeden in seiner Lebenslage… Und das Paradigma, an dem man sich messen sollte, sind die Werke der Barmherzigkeit.“ (rv)

Hilfskirche für das Heilige Jahr: San Salvatore in Lauro

S. Salvatore in LauroDas Heilige Jahr ist drei Wochen alt, noch sind keine Massen in die Stadt gekommen und die Sicherheitsvorkehrungen sind nach den Anschlägen von Paris sehr streng. Und doch sind die Stadt und die Kirche auch geistlich vorbereitet auf die Pilger und Gläubigen, die Rom besuchen wollen. Sechs Heilige Pforten hat die Stadt, neben Sankt Peter die Bischofskirche San Giovanni in Lateran, dann Sankt Paul vor den Mauern und Santa Maria Maggiore, dazu der Wallfahrtsort Divino Amore und das Caritas-Zentrum am Hauptbahnhof von Rom. Das ist aber noch nicht alles, daneben gibt es weitere „Hilfskirchen“ für das Jahr der Barmherzigkeit, zum Beispiel San Salvatore in Lauro. Die Kirche hat keine eigene Heilige Pforte, hilft aber mit Gebets- und Beichtmöglichkeit aus, wo die Zugänge zu den Basiliken und vor allem in Sankt Peter nicht so einfach sind. Mit besonderen Angeboten und eine für Italien nicht üblichen ganztäglichen Öffnung will man zum Erfolg des Jahres der Barmherzigkeit beitragen.

Pater Pio

Pietro Bongiovanni, Pfarrer von San Salvatore, berichtet gegenüber Radio Vatikan, dass seine Kirche in den vergangenen Jahren immer mehr zu einem Zentrum des Gebets geworden sei, man sei also gut vorbereitet. „Vor allem kann man während des Jahres bei uns den ganzen Tag über beichten und einen Priester treffen. Darüber hinaus gibt es aber auch Anbetung, Gebetsstunden, und andere Initiativen. Das Ganze geht auf die Spiritualität von Pater Pio zurück, der in der Kirche besonders verehrt wird.“ Der Schrein mit den sterblichen Resten des italienischen heiligen Kapuziners Pio da Pietralcina wird im Februar in Sankt Peter zur Verehrung ausgestellt, auch nach San Salvatore werden die Reliquien kommen, berichtet der Pfarrer. „Der Papst wollte, dass Pater Pio nach Rom kommt, um den Menschen ein Beispiel eines heiligen Priesters vor Augen zu führen, der sein Priestertum ganz konkret ganz für die Versöhnung eingesetzt hat. Er war sozusagen ein großer Apostel der Beichte. Zu ihm sind tausende, wahrscheinlich sogar bis zu zwei Millionen Menschen, ins Sakrament der Beichte gekommen.“ Die Beichte gehört fest zum Bestandteil des Rituals des Durchschreitens der Heiligen Pforte, somit liegt die Kirche ideal für alle Pilger.

Von Sankt Peter aus ist es nur einen Steinwurf, bei der Engelsburg über den Tiber und dann einige Meter nach links. Damit liegt sie direkt an einem der Pilgerwege Roms, die für dieses Heilige Jahr besonders ausgebaut wurden und werden. (rv)