Vatikan: Lesesaal erstrahlt wieder im neuen Glanz

Es gibt wohl keinen schöneren Lesesaal für Bücherratten und Wissenschaftler als die Vatikanische Bibliothek mit ihrem „Salone Sistino“, dem Herzstück der Apostolischen Bibliothek. Für längere Zeit war der Saal wegen Renovierungsarbeiten geschlossen, nun ist er für die Gäste der Bibliothek seit ein paar Tagen wieder geöffnet worden, wie der Präfekt der Bibliothek, Cesare Pasini, im Gespräch mit Radio Vatikan bestätigt. Das Besondere an dem Saal: Der zweischiffige Raum ist komplett mit Freskenbildern bemalt. 70 Meter lang und elf Meter breit, befindet er sich im letzten Geschoss der Bibliothek. Der Raum stammt vom Ende des 16. Jahrhunderts, eingerichtet wurde er auf Wunsch von Papst Sixtus V.

„Seit Jahren haben wir darauf gewartet, diesen Saal für alle Wissenschaftler wiederzueröffnen. Es hat länger gedauert, weil wir natürlich auch Bücher, Stühle und Tische organisieren mussten.“

Mit der Wiederöffnung des Saales schließt offiziell auch die Komplettrenovierung der Bibliothek.

„Wir hatten zuvor die gesamte Bibliothek für etwa drei Jahren komplett verschlossen gehalten, um die Renovierungsarbeiten anzugehen. Dieser letzte Schritt mit dem ,Salone Sistino‘ wurde sogar schon 1997 begonnen,und wir können nach 20 Jahren sagen: Das ist sehr schön geworden.“

Pasini kann stolz auf seine Bestände sein, sie gehören zu den wertvollsten der Welt. Neben den neueren Beständen zählt die Bibliothek heute über 150.000 Handschriftenbände, ferner über 300.000 Münzen und Medaillen. Insgesamt besitzt die Vatikanische Bibliothek heute mehr als zwei Millionen Bücher und Manuskripte. Zugänglich ist der „Salone Sistino“ nur auf Voranmeldung und für Wissenschaftler, die zuvor im Sekretariat eine entsprechende Akkreditierung erhalten haben. (rv)

Baufirma von Kardinal Bertones Appartement ist pleite

Kardinal BertoneAuf der Website von Radio Vatikan wurde mit der Quelle messaggero/kna heute berichtet:

„Kardinal Tarcisio Bertone muss mit dem Umzug in seine neue Wohnung warten: Die Baufirma, die mit dem Umbau beauftragt wurde, hat Konkurs angemeldet. Das berichtet die römische Tageszeitung „Il Messaggero“ in der Freitagsausgabe. Die Renovierungsarbeiten ruhen deshalb derzeit. Die Firma hatte den Auftrag bekommen, zwei Wohnungen in einem vatikanischen Gebäude zusammenzulegen. Der Umzug Bertones hätte diese Woche stattfinden sollen. Der frühere Kardinalstaatssekretär will dort zusammen mit drei Ordensfrauen einziehen, die ihm den Haushalt führen. Bertone wird nun weiterhin in der Dienstwohnung im zweiten Stock des Apostolischen Palastes wohnen. Der jetzige Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin wohnt wie Papst Franziskus im vatikanischen Gästehaus Santa Marta. Berichte über ein angebliches Luxus-Appartement mit 600 Quadratmetern Fläche samt einer 100 Quadratmeter großen Dachterrasse, das sich Bertone herrichten lasse, hatten im April weltweit Aufsehen erregt. Bertone selbst wies die Vorwürfe zurück und sah sich als Opfer eine Medienkampagne. Das Appartement sei nur 300 Quadratmeter groß. Zudem bestreite er die Kosten für dessen Umbau aus eigenen Mitteln, teilte Bertone mit. Nach seiner Darstellung soll ihn der Papst telefonisch seiner Solidarität versichert haben“. (Quelle: messaggero/kna)