Anschlag auf Pilger-Bus: Islamisten töten mindestens sieben Christen

KAIRO – Mit einem gezielten Anschlag haben Islamisten in Ägypten am gestrigen Freitag mindestens sieben koptische Christen getötet und 12 weitere verletzt.

Nach Angaben der ägyptischen Behörden waren die Christen auf einer Pilgerfahrt zum Kloster des heiligen Samuel des Bekenners südlich von Kairo unterwegs, als die Angreifer das Feuer eröffneten.

Unter den Toten befinden sich nach Angaben der Koptischen Kirche auch ein 15-jähriger Junge und ein 12-jähriges Mädchen.

Ein Sprecher des Islamischen Staates reklamierte den Anschlag für den IS.

Der Überfall war geplant: Die militanten Muslime griffen mit Geländewagen von Feldwegen aus den Bus mit Pilgern an, meldet die Polizei.

Der Angriff ist nicht der erste seiner Art: Überfälle auf Kirchen und Pilger-Busse werden seit Jahren immer wieder durch muslimische Terroristen verübt, wie auch auf Kirchen, Klöster und andere christliche Einrichtungen.

  • Ein Terror-Anschlag auf eine Kirche kostete neun Menschenleben im vergangenen Dezember.
  • Ende Mai 2017 starben bei einem Überfall militanter Muslime auf einen Konvoi von Pilgerbussen 26 Personen, wie CNA Deutsch berichtete.
  • Im April 2017 ermordeten IS-Anhänger bei zwei separaten Bombenanschlägen auf koptische Kirchen mindestens 44 Menschen. Wenige Wochen später versuchten IS-Kämpfer einen Angriff auf das berühmte Katharinen-Kloster auf dem Sinai.

Etwa zehn Prozent der rund 92 Millionen Einwohner Ägyptens sind koptische Christen. Sie werden diskriminiert, unterdrückt und immer wieder Opfer von Angriffen radikaler Muslime. (CNA Deutsch)

Pakistan: Radikale Muslime wollen Bibel verbieten

Die Christen in Pakistan sorgen sich wegen Forderungen aus radikalislamischen Kreisen, die Bibel zu verbieten. Radikale muslimische Gelehrte empfinden Teile des Alten Testaments als „pornographisch" und gotteslästerlich. Beispielsweise kritisieren die Islamisten, dass die für Muslime als Propheten verehrte Gestalten wie etwa die Könige David und Salomo in der Bibel als Menschen mit Fehlern und Schwächen beschrieben werden. Mit ihrer Forderung nach einem Bibelverbot haben sie sich an den Obersten Gerichtshof Pakistans gewandt. Der Sprecher von „Kirche in Not", John Pontifex, erläutert uns, wie es zu dieser Eskalation kommen konnte.

„Eine radikale islamistische Partei nutzt das Blasphemiegesetz, um die Christen unter Druck zu setzen. Sie hatten zuerst gesagt, dass die Bibel ein pornographisches Werk sei. Dann fügten sie an, dass die Bibel zu unmoralischen Handlungen aufrufe. Man muss betonen, dass nicht alle Muslime in Pakistan dieses Ansinnen teilen. Es geht um eine ganz bestimmte Partei. Der Oberste Gerichtshof hat bisher noch nichts entschieden."

Nach den Worten des Anführers dieser Partei ist das Vorhaben eine Antwort auf die seinerzeit geplante, aber letztlich abgesagte Koranverbrennung des US-amerikanischen Geistlichen Terry Jones. Dieser hatte einen Scheinprozess gegen den Koran veranstaltet und das Buch für „schuldig" befunden, zu Mord und Vergewaltigung aufzurufen.

„Wir sollten nicht vergessen, dass die katholische Kirche in Pakistan unter sehr schweren Umständen lebt. Ich erinnere beispielsweise an den Mord an dem katholischen Politiker Shabaz Bhatti. Wer sich in Pakistan derzeit gegen das Blasphemiegesetz einsetzt, muss um sein Leben fürchten. Deshalb muss die katholische Kirche in Pakistan immer mit Bedacht auf solche Forderungen wie das Bibel-Verbot reagieren."

96 Prozent der 173 Millionen Einwohner Pakistans sind Muslime, 1,8 Prozent Hindus und 1,6 Prozent Christen. (rv)