Erzbischof Becciu wird Nachfolger von Kardinal Amato

Erzbischof Becciu bleibt bis zu seiner Kardinalserhebung am 29. Juni noch Substitut für allgemeine Angelegenheiten im Staatssekretariat des Vatikans.

Vaticanhistory – Martin Marker

Wie das Presseamt des Heiligen Stuhls heute bekannt gab, wird Erzbischof Giovanni Angelo Becciu Ende August Nachfolger von Kardinal Angelo Amato. Becciu wird durch Papst Franziskus am 29. Juni in den Kardinalsstand erhoben und scheidet am selben Tag aus dem Staatssekretariat als Substitut aus. Kardinal Amato erreicht am 08. Juni sein 80. Lebensjahr und verliert somit sein Amt als Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse und Erzbischof Becciu wird sein Nachfolger.

Erst vor kurzer Zeit hatte Papst Franziskus Becciu zu seinem Sondergesandten für den Souveränen Malteserorden bestimmt. Diese Aufgabe wird er bis auf Weiteres neben seinem neuen Amt als Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse weiterhin wahrnehmen. (vh – mm)

Die Heiligen und Seligen sind das Flaggschiff der Kirche: Kardinal Amato

VATIKANSTADT – Der Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Kardinal Angelo Amato, hat erklärt, dass die Männer und Frauen, die „aufgrund ihres außerordentlichen Zeugnisses für das Evangelium den Himmel erreicht haben, in unseren Zeiten das Flaggschiff der Kirche und der Gesellschaft sind.“

Das berichtet die vatikanische Tageszeitung L’Osservatore Romano über die am Montag, den 8. Januar, an der Päpstlichen Universität Urbaniana gehaltene Rede.

Kardinal Amato betonte, dass „die Gewissenhaftigkeit, die der Entwicklung von Qualitätsprodukten vorbehalten ist“ dieselbe sei, die „auch im kanonischen Prozess angewendet wird, um zur Seligsprechung der Diener Gottes und zur Heiligsprechung der Seligen zu gelangen.“

Der Präfekt hob hervor, dass „der Dienst der Kongregation für die Heiligsprechungsprozesse an der Kirche und der Gesellschaft darin besteht, die kleinen und großen Männer und Frauen jeder Sprache und Nation zu feiern, die auf heldenhafte Weise die christlichen Tugenden gelebt haben oder die ihr Leben durch das Martyrium verloren und so stolz ihre eigene christliche Identität vor den Feinden Gottes und der Kirche ausgedrückt haben.“

Die Heiligsprechungen und Seligsprechungen, so weiter der Kardinal, „stehen am Ende eines gründlichen und komplexen Prozesses, an dem neben den Sachbearbeitern der Kongregation und den zahlreichen Postulatoren auch viele externe Fachleute aus Geschichte, Theologie, Kirchenrecht, Medizin und Humanwissenschaften mitarbeiten.“

Der Kardinal erklärte auch, dass „der kanonische Prozess, obwohl er auf einer qualifizierten und soliden Erfahrung von Jahrhunderten basiert, nie endgültig abgeschlossen ist, sondern immer offen bleibt für größere Genauigkeit und für Fortschritte.“

Ein Beweis dafür sei das Motu Proprio, das von Papst Franziskus am 11. Juli 2017 veröffentlicht worden war und in dem ein dritter Weg für die Seligsprechung eröffnet wurde, nämlich jener der Hingabe des Lebens.

Die zwei üblichen Wege zur Seligsprechung waren bislang und sind immer noch das heroische Leben der christlichen Tugenden und das Martyrium.

Ein weiterer Text, der das aufzeigt, was der Kardinal gesagt hat, ist die am 17. Dezember veröffentlichte Instruktion der Kongregation zum Umgang mit den Reliquien der Kirche.

Selig- und Heiligsprechungen im Jahr 2017

In seiner Ansprache an der Päpstlichen Universität Urbaniana erinnerte der Kardinal daran, dass es im vergangenen Jahr neunzehn Seligsprechungen und zwei Heiligsprechungen gegeben hatte.

Die Seligsprechungen fanden in Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Japan, Indien, Irland, Italien, Litauen, der Slowakei, Spanien und den Vereinigten Staaten statt; die Heiligsprechungen hingegen wurden in Fatima (Portugal) und im Vatikan zelebriert.

Im vergangenen Jahr stand Papst Franziskus in Portugal der Heiligsprechungen der Hirtenkinder von Fatima und im Vatikan jener der Märtyrerkinder von Tlaxcala vor. (CNA Deutsch)