Pater Lombardi: Benedikt-Buch ist eine schöne Überraschung

letzte-gespraecheDas neue Buch „Letzte Gespräche“ mit Antworten des emeritierten Papstes Benedikt XVI. auf Fragen von Peter Seewald ist eine „schöne Überraschung“. So kommentiert Jesuitenpater Federico Lombardi die Neuerscheinung. Der ehemalige Direktor von Radio Vatikan und Vatikansprecher ist Aufsichtsratspräsident der vatikanischen Stiftung Joseph Ratzinger – Benedikt XVI.

„Es gibt meines Erachtens zwei wichtige Punkte zu dem Buch: Als erstes will ich das Zeugnis des emeritierten Papstes nennen. Da geht es um seine jetzige Phase in seinem Leben und wie er das erlebt. Er begeht einen Weg, der ihn zum Angesicht Gottes führen wird. Mit einfachen Worten: es geht um die Vorbereitung auf den Tod. Benedikt XVI. spricht ehrlich und offen darüber. Das beeindruckt mich sehr.“

Es gebe einen zweiten Punkt, der beim Lesen des Buches auffalle, so Pater Lombardi. Benedikt XVI. habe in dem Gespräch mit dem Journalisten Seewald auch tiefgründig über sein Pontifikat gesprochen und so einen „interessanten Rückblick“ geliefert.

„Aber das Buch ist keine Biographie und schon gar nicht eine Autobiographie. Es handelt sich zwar um Antworten von Benedikt XVI. auf Fragen, die gestellt wurden, um zwar eine Biographie herauszugeben. Aber in dem Buch wird keine systematische Beschreibung des Lebens des emeritierten Papstes getan. Sein Leben war ja voller wichtiger Momente und Etappen. Auf einige geht er in dem Interviewbuch ein.“ (rv)

Vatikan: Benedikt bedauert Regensburg

Papst Benedikt XVI. bedauert offenbar eine islamkritische Wendung in seiner Regensburger Rede vom September 2005. Das sagte der deutsche Journalist Peter Seewald, der Ende November ein Gesprächsbuch mit Papst Benedikt vorlegt, der italienischen Zeitung „Il Foglio". Der Papst habe ihm gesagt, dass die Rede „ein vor allem wissenschaftlicher Beitrag" hätte sein sollen; er habe zuwenig bedacht, dass er in Regensburg nicht als früherer Professor spreche, sondern auch als Papst. Benedikt ziehe die Äußerung, die in Teilen der islamischen Welt für Empörung sorge, zwar nicht zurück, hätte sie aber nicht in den Text aufgenommen, wenn er eine solchen Reaktion vorausgesehen hätte. Das Gesprächsbuch namens „Licht der Welt" wird am 23. November veröffentlicht; es fußt auf Gesprächen Seewalds mit Benedikt in der letzten Juliwoche 2010 in Castelgandolfo.
 Das italienische Nachrichtenmagazin „Panorama" erklärt an diesem Freitag, das Manuskript des Buches hätten in Rom außer dem Papst nur seine Übersetzerin und ein Kardinal gelesen; nicht einmal Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone kenne es. Sorgen in der Kurie, dass es zu „Polemiken" führen könnte, nennt „Panorama" „begründet": „Viele werden überrascht sein." Benedikt XVI. äußere sich freimütig zu Themen wie Pädophilie, Islam, verheiratete Priester, Scheidung, Verhütung oder Kirchenreform. (rv)

Vatikan/D: Neues päpstliches Interview-Buch

Der bekannte deutsche Journalist Peter Seewald wird in absehbarer Zeit ein weiteres Interviewbuch mit Papst Benedikt XVI. herausgeben. Das bestätigt der vatikanische Pressesaal an diesem Dienstag. Seewald hat den Papst in den vergangenen Wochen wiederholt in Castelgandolfo besucht, um das entsprechende Interview aufzuzeichnen, so die Vatikan-Note weiter. Das Buch ist mehrsprachig angelegt, sein Arbeitstitel lautet „La luce del mondo" – „Das Licht der Welt". Peter Seewald hat bereits zwei sehr erfolgreiche Interviewbücher mit dem damaligen Kardinal Joseph Ratzinger herausgegeben, „Salz der Erde" und „Gott und die Welt". Die Koordinierung des neuen Buches liegt beim Vatikanverlag „Libreria Editrice Vaticana". (rv)