Die Kontroverse über den ersten photographierten Papst

VATIKANSTADT – Auch wenn es primitive Formen photographischer Technik seit Jahrhunderten gab: Die moderne Form der Photographie nahm ihren Anfang im Europa des frühen 19. Jahrhunderts. Dabei erforderten die ersten Bilder stundenlange Belichtungszeiten, manchmal sogar tagelange. Binnen weniger Jahrzehnte hatten Erfinder jedoch die Zeit auf Minuten und Sekunden gebracht.

Mitten im 19. Jahrhundert erlebte die Kirche das lange und stabile Pontifikat des gesegneten Papstes Pius IX. Er wurde 1846 gewählt und regierte bis 1878. Nur Petrus selber war länger Papst (die Historiker schreiben ihm 35 Jahre zu).

Pius IX. leistete Bemerkenswertes: Er machte die Unbefleckte Empfängnis zum Dogma und brachte das Erste Vatikanische Konzil zusammen. Darüberhinaus wurde er zum ersten photographierten Papst der Geschichte — ein historisches Ereignis, das nicht ohne Kontroversen ablief.

Die Kirche war bereits seit Jahrhunderten der größte Patron der schönsten und wichtigsten Malerei der Welt. Die Kunstform war mehr als nur kirchlich anerkannt und etabliert. Wie aber sollte der Papst und die Kirche generell mit diesem seltsamen neue Medium umgehen? Die Frage war erst einmal nicht leicht zu klären.

Mindestens einer der Kardinäle des Papstes, Kardinal Giuseppe Pecci, war der Meinung, dass die Malerei die “bei weitem überlegene und wohlwollendere Darstellung des menschlichen Wesens“ sei, und weigerte sich die meiste Zeit seines Lebens auch, sich ablichten zu lassen (auch wenn er schließlich doch photographiert wurde). Der selige Pius IX. dagegen akzeptierte das neue Medium und ließ sich oft photographieren, bei verschiedenen Anlässen.
Es ist nicht ganz klar, wann diese Bilder des Pontifex gemacht wurden, und von wem.

Auch nicht zu vergessen ist, dass diese Aufnahmen mit Kameras gemacht wurden, die noch eine sehr geringe Auflösung hatten.

In der Bildergalerie oben sehen Sie sechs der frühesten Bilder, die je von einem Papst gemacht wurden.

Exklusiv für CNA in deutscher Sprache mit freundlicher Genehmigung und Unterstützung von www.churchPOP.com (Erstveröffentlichung 4.7.2016)

(CNA Deutsch)

Johannes Paul II.: Elfte Seligsprechung eines Papstes in 300 Jahren

 Johannes Paul II. ist erst der elfte Papst, der in den vergangenen 300 Jahren selig gesprochen wird. Im selben Zeitraum sind überhaupt lediglich zwei Päpste heilig gesprochen worden, und zwar Pius V. und Pius X.. Während seines Pontifikats hat Johannes Paul II. selbst zwei Päpste selig gesprochen, und zwar Pius IX. und Johannes XXIII. Damals, am 3. September 2000, hatte es seit 44 Jahren keine Seligsprechung eines Nachfolgers Petri mehr gegeben. An diesem ersten Mai wird zum ersten Mal ein Papst seinen Vorgänger selig sprechen. (rv)